Trüben Apfelsaft filtern

  • Hallo miteinander


    So langsam werden die Äpfel reif und wie jedes Jahr habe ich vor diese zu pressen und den Apfelsaft zu kochen.


    Ich fülle den auf 80 Grad erhitzen Apfelsaft in diese praktischen Bag in Boxes und dort sind sie bis zu einem Jahr haltbar (aus eigener Erfahrung habe ich festgestellt,dass er auch durchaus länger hält :).)


    Allerdings ist der Saft ungefiltert und deshalb natürlich naturtrüb.


    Nun meine Frage: Ist es mit Hausmitteln möglich den Apfelsaft so zu filtern dass er nicht mehr diese Trübung hat ?! Hat da schon jemand Erfahrung gesammelt?


    Danke schon mal

  • Erfahrungen habe ich da nicht, aber ich würde sagen n' steriles Verbandtuch wäre wohl ne Möglichkeit den Saft zu filtern. Zudem wäre das ne sehr saubere Angelegenheit.


    LG


    Fire

  • Ich würd' ihn trüb lassen, schein gesünder zu sein.
    Ein Kollege am DKFZ hatte vor ein paar Jahren daran geforscht, kein Witz:
    Eine Mauslinie, die anfällig für Darmtumore war, wurde kontrolliert trüber, klarer Apfelsaft und Apfelsaftauszüge verabreicht.


    Interessant war, dass nur beim trüben die Tumorrate signifikant verringert war. Habe leider keine Ahnung, ob die mittlerweile darauf gekommen sind, welcher Bestandteil es ist....

  • Ich würd den auch der Gesundheit wegen trüb lassen (aber das wegen der Nichtübertragbarkeit niemals mit Tierversuch begründen)

  • Wer sagt denn, dass das nicht übertragbar ist? Hat halt nur noch keiner getestet.

  • Ohne es getestet zu haben, würde ich vermuten, dass einfaches Durchseihen durch ein Tuch (fast) nichts bringt.
    So ist es jedenfalls bei Quitten.
    Das muss schon durch einen feinen Filter gesaugt werden.
    Du brauchst also große Filter und Vakuum.

  • Zitat von fiesie;78502

    Wer sagt denn, dass das nicht übertragbar ist? Hat halt nur noch keiner getestet.



    Nun, wenn es sogar für Menschen unterschiedliche Medikamente für ein und dieselbe Krankheit gibt, Geschwister, ja sogar Zwillinge unterschiedlich behandelt werden, weil die Heilwirkung beim einen nicht auf den anderen übertragen werden kann, wie sollte man davon ausgehen, daß sogar über Speziesgrenzen hinaus die Ergebnisse übertragbar seien?
    Man würde auf den Einsatz von Penicellin verzichten müssen, hätte man es beispielsweise an Meerschweinchen getestet, oder auf Aspirin, hätte man es an Hunden oder Katzen getestet, weil es sich hier jeweils giftig zeigt. Dagegen vertragen beispielsweise Schafe größere Mengen an Arsen, Meerschweinchen und Affen Strychnin.
    Medikamente wie Contergan, Vioxx und Lipobay wurden auch alle im Tierversuch getestet. Und was haben sie nicht alles angerichtet?
    Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Jedes Jahr werden viele Medikamente wieder vom Markt zurückgezogen, weil sich trotz Tierversuchen schwere Nebenwirkungen bei menschlichen Patienten zeigten.
    Ebenso wurde die Transplantationsmedizin um Jahrzehnte zurückgeworfen, weil man an die Übertragbarkeit glaubte.


    Von einer Übertragbarkeit kann keine Rede sein, höchstens von zufällig gleicher Wirkungsweise. Daß Mäuse genau wie Menschen bei naturbelassener(er) artgemäßer Ernährung länger gesund und am Leben bleiben, sollte uns eigentlich schon unser gesunder Menschenverstand sagen.


    (sorry fürs Offtopic!)

  • Sorry, das ist wieder halbwissenschaftlich.


    Nur mal auszugsweise:

    Zitat

    Nun, wenn es sogar für Menschen unterschiedliche Medikamente für ein und dieselbe Krankheit gibt


    Weil Medikamente oft speziell auf spezifische Proteine im Körper wirken, und diese nicht in der gleichen Konformation oder Menge in einzelnen Individuuen vorkommen?


    Zitat

    Aspirin, hätte man es an Hunden oder Katzen getestet, weil es sich hier jeweils giftig zeigt. Dagegen vertragen beispielsweise Schafe größere Mengen an Arsen, Meerschweinchen und Affen Strychnin


    Damit versuchtst du einen umkehrschluss: Weil eine Sache nicht im Tierversuch funktioniert, macht es keinen Sinn, überhaupt was zu testen. Das ist falsch, denn es kann funktionieren.


    Zitat

    Medikamente wie Contergan, Vioxx und Lipobay wurden auch alle im Tierversuch getestet

    Richtig, und seit Contergan werden alle Medikante auch an schwangeren Tieren getestet.


    Zitat

    Von einer Übertragbarkeit kann keine Rede sein, höchstens von zufällig gleicher Wirkungsweise


    Falsch. Wie gesagt, medikante wirken oft spezifisch auf einzelne Moleküle. Wenn diese zwischen Mensch und Maus konserviert sind, kann man die Ergebnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit gut verweden.


    Zitat

    Daß Mäuse genau wie Menschen bei naturbelassener(er) artgemäßer Ernährung länger gesund und am Leben bleiben, sollte uns eigentlich schon unser gesunder Menschenverstand sagen.


    Wir reden nicht von gesunder Lebensweise, sondern von einer Mauslinie, die genetisch ein hohes Darmkrebsrisiko hat. Sprich: Es gibt dort offentlichtlich Genfehler, die die Bildung von Krebs unterstützen.

  • Gerne würde ich auf die Frage des Apfesaft klärens antworten, soweit ich weiss wird in den meisten Mostereien ein pektinspaltendes Enzym zur Maische vor dem Pressen gegeben. Durch den einsatz des Enzyms wird das Pektingerüst zerstört und die Schwebstoffe sammeln sich im unteren Bereich nach einer gewissen Ruhezeit. Danach wir meistens mit einer Feinfiltration in einen Schichtenfilter weitergemacht.

    Mehr weiss ich leider auch nicht, aber die Frage ist ob es "etwas" bringt?
    Ich persönlich trinke lieber den Naturtrüben.

    Herzliche Grüsse Chani

  • Danke an Chani, das mit der Zugabe eines Enzyms war mir nicht bewusst. Macht natürlich Sinn, weil die Filterung dadurch maßgeblich erleichtert wird.


    Ich habe es früher so gemacht, dass ich den Saft erst gefiltert und dann erhitzt haben - dann entfällt auch die Problematik mit dem sterilen Tuch. Natürlich verwende ich saubere Tücher, aber wirklich steril können die kaum sein. So konnten zumindest die groben Bestandteile entfernt werden, wobei ich schon richtig arg pressen musste, damit der Saft überhaupt durch das Leinentuch kommt. Alles in allem halte ich den Aufwand für nicht gerechtfertigt. Zumal es schon auf den Punkt gebracht wurde: Naturtrüber Saft ist vermutlich noch einen Tick gesünder.


    Was mir größere Sorgen bereitet ist das Erhitzen. Es bringt mir relativ wenig, wenn viele Nährstoffe im Apfelsaft enthalten sind, diese dann aber durch Erhitzen zerstört werden. Nicht alle werden dabei zerstört, aber eine Verringerung des Nährwerts halte ich für wahrscheinlich. Dieses Video https://www.ratiodrink.de/produkte/ habe ich im Netz gefunden, dort wird Apfelsaftkonzentrat hergestellt und ein schonendes Verfahren soll sicherstellen, dass möglichst viele Nährstoffe erhalten bleiben.


    So viel Technik steht mir natürlich nicht zur Verfügung, weshalb ich mit dem Erhitzen vorsichtiger bin. Ich gehe bis etwas 75 Grad Celsius und verwende Flaschen, die ich im Vorfeld heiß gereinigt habe. In solch eine Plastikbox mag ich meinen Saft nicht einfüllen, womöglich lösst die Hitze irgendwelche Kunststoffbestandteile heraus, die sich dann im Saft befinden. Da bleibe ich lieber bei der altbewährten Glasflasche.