Hallo,
die aktuellen EURO-Banknoten - und selbstredend die kommende Geldscheingeneration auch - haben laut Bundesdruckerei "genügend elektronisch auswertbare Sicherheitsmerkmale". Es gibt keinen Bedarf für RFID in Geldnoten. Die genannten Sicherheitsmerkmale sind mit Bilderkennungssystemen, Scannern und anderen Sensoren (die z.B. die Echtheit des Metallstreifens messen) allesamt automatisiert und grossteils auch aus einigen 10 Zentimetern Entfernung "im Vorbeiflug" auswertbar. Selbst die Seriennummer ist so auslesbar. RFID bringt da keinen deutlichen Mehrwert, wäre aber sehr teuer und schafft ein neues Problem: wenn der RFID-Chip (bzw. seine Antenne) beschädigt sind (die Wahrscheinlichkeit, dass der RFID in einer Banknote kürzer lebt, als die Note selbst ist sehr hoch) - ist der Schein dann ungültig? Wenn nein, dann macht es erst recht keinen Sinn, RFID einzusetzen. Ausserdem ist das Thema "zuverlässiges Ansprechen eines individuellen RFID bei einem ganzen Bündel aufeinander gestapelter oder in einer Geldbörse befindlicher Scheine" immer noch nicht so recht gelöst.
Wie hat es neulich ein IT-"Experte" im Fernsehen treffend formuliert: "Von fast allen unbemerkt, hat in den letzten Jahren nicht nur eine technische Revolution bei Computern, Internet und Smartphones stattgefunden, sondern auch eine Revolution bei der Sensorik." Ein Abfallprodukt der Sensorrevolution ist die "Lächeln-Erkennung", die heute in jeder neuen Digitalkamera integriert ist. Dem einen oder anderen sagt vielleicht das Stichwort "Glastonbury Festival" etwas. Dort wurde demonstriert, was Vernetzung von Profildaten mit moderner Sensorik leisten kann. Im Gegensatz zur technisch anspruchsvollen elektronischen Gesichtserkennung ist das automatische erkennen und identifizieren einer Banknote geradezu trivial.
Was ich für wahrscheinlicher halte, ist dass wir (so oder so) das Ende des klassischen Bargelds noch erleben werden und man nur noch elektronisch bezahlt.
Grüsse
Tom