Papier und Pappe - total unterschätzte Werkstoffe

  • Angeregt durch das Thema "Casein - Plastikersatz aus Milch und Essig" von Ulfhednar, möchte ich ein neues Thema eröffnen.
    Zunächst kopiere ich nochmal hier rein, was ich dort schon geschrieben habe.


    Papier, Papiermache, Karton u.ä. sind wirklich spannende Werkstoffe. Man kann (fast) für nix alle möglichen Sachen erschaffen.
    Erst mal was zum Lesen für diejenigen, die das intessiert.


    "Steinpappe ist eine Art Pappmaché bzw. Papiermaché, einer Masse aus aufgeweichtem und zerkleinertem Papier, vermischt mit Leim und Wasser und versetzt mit Ton, Kreide manchmal auch mit Leinöl. Die Besonderheit besteht im sehr hohen Anteil von Schlämmkreide, der eine höhere Festigkeit des Materials bewirkt. Steinpappe wurde für die Herstellung von Puppenköpfen (siehe auch Docke) und als feuerfestes Baumaterial verwendet, zum Beispiel im 19. Jahrhundert als Dachdeckmaterial (sog. Steinpappdächer)."
    Quelle: Wikipedia



    http://www.50plus.at/hobby/papiermache.htm ---



    VII. Steinpappe. 500g Cölnischer Leim werden ziemlich dick eingekocht, hierin drei Bogen starkes weiſses Flieſspapier oder vier Bogen weiſses Seidenpapier, das vorher in möglichst kleine Stücke zerzupft wird, zerrührt, bis das Ganze einen gleichmäſsigen Brei bildet. Man kocht denselben dann gut durch, fügt unter stetem Umrühren und Kneten mittels eines dicken Stabes 2k,5 recht fein gesiebte, trockene Schlemmkreide und, nachdem dies Gemisch tüchtig durchgearbeitet ist, 80g Leinöl hinzu, welches ebenfalls durch tüchtiges Kneten wieder gleichmäſsig vertheilt werden muſs. Um das Faulen des Leimes zu verzögern, setzt man dem Gemische zuletzt noch 50g venetianischen Terpentin zu, doch ist dies nicht gerade durchaus erforderlich, tüchtiges gleichmäſsiges Durchkneten der Masse ist die Hauptsache.
    (Quelle: http://dingler.culture.hu-berlin.de/.../mi273mi04_1) ---



    http://www.publicbookshelf.com/publi...rmach_cci.html ---



    Auf Französisch heißt das "carton pierre".



    http://www.publicbookshelf.com…ation/papiermach_cci.html



    "PappmachePappmaché (auch Papiermaché, nach neuer Rechtschreibung auch -maschee) ist ein Gemisch aus Papier und einem Bindemittel, meist Kleister. Teilweise werden weitere Zuschlagstoffe, wie Kreide oder Ton, zugesetzt.


    Für die Herstellung werden in Stücke gerissenes Papier und Kleister zu einem zähen Brei vermischt. Nach der Trocknung erhält dieser Brei eine gewisse Festigkeit, Pappmaché eignet sich daher gut zum modellieren.
    Ursprünglich orientalischen oder asiatischen Ursprungs, ist Pappmaché in Europa seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Zunächst wurden hauptsächlich Reliefs und Krippenfiguren gefertigt. Durch die Zugabe hoher Kreideanteile entsteht die so genannte Steinpappe, die seit dem 17. Jahrhundert für die Herstellung von Puppen (Papierdocken) genutzt wurde. In Mexiko und Lateinamerika wird es seit langem verwendet, um Piñatas herzustellen.
    Eigenschaften:


    • Pappmasché kann mit Schleifpapier und einer Feinsäge bearbeitet werden. Da es nicht elastisch ist, kann es nicht mit einem Hammer bearbeitet werden.
    • Pappmasché besitzt eine relativ hohe Zugfestigkeit.
    • Es wird von bestimmten Chemikalien angegriffen, so verfärbt es Schwefelsäure, die hygroskopisch wirkt, schwarz, Salpetersäure bräunlich. Chlorwasserstoffsäure sowie Natriumhydroxidlösung bewirken keine deutliche Veränderung."
      Quelle: Wikipedia



    "Papiermaché , Pappmaché, Papiermasse, Pappmasse, Cartapesta, von französisch papier mâché, "Papierteig" (eigentlich "gekautes Papier"),


    Bezeichnung für Masse aus zerstampftem Papier, die mit wasserbindenden sowie erhärtenden Substanzen (Leim, Gummi etc.) vermengt und meist auch gekocht wird. Neben den genannten Grundsubstanzen werden in kleinen Mengen auch noch andere Stoffe, wie Gips, Kreide, Ton usw., beigemengt. Sie machen die Masse geschmeidig und erhöhen den Härtegrad nach dem Trocknen. Die so genannte "Steinpappe" (französisch carton-pierre), ein Papiermaché mit hohem Kreideanteil, diente als Grundmaterial für die um 1700 von Nürnberg aus nach ganz Europa exportierten.

    Papiermaché lässt sich gut modellieren und mit Hilfe geölter Modeln formen. Größere Objekte (Tabletts usw.), werden in Lagen aufgebaut, gepresst und lackiert. Bei ausladenden Gegenständen wie Theaterkulissen u. ä. dienen Draht- und Leineneinlagen als elastische Versteifung. Papiermaché ist wahrscheinlich orientalischen Ursprungs. Die ältesten Objekte aus Papiermasse, von denen wir Kenntnis haben, sind Figuren für einen Automaten, den die Brüder Musa um 860 für den Kalifenhof von Bagdad herstellten. Die frühesten europäischen Gegenstände aus Papiermaché stammen aus dem 15. Jh. So befindet sich in Berlin (Staatliche Museen) aus jener Zeit ein 40x30,5 cm großes Relief oberitalienischer Provenienz. "
    Quelle: Das große Kunstlexikon von P.W. Hartmann



    http://www.pappcom.de/pappcom-pappmache.html


    Das war's mal für's Erste.
    Demnächst werde ich schreiben, was meine Frau und ich schon mit Papier, Papiermache und Pappe gemacht haben.