alte mechanische Haushaltgeräte für Nahrungsherstellung

  • Die Vorratshaltung entschied in früheren Jahren weitgehend über das Wohlergehen der Familie, denn die Vorräte mußten bis zur nächsten Erntezeit reichen - wollte man nicht hungern.1. Sauerkraut war neben den Kartoffeln für das Mittag- und Abendessen im Winter ein Grundnahrungsmittel. Ein Tagelöhner ging mit dem Kappeshobel (Längs- und Rundhobel) von Hof zu Hof und Schnitt den Weißkohl gegen Lohn. Zunächst stach er mit dem Torchenstecher die Stielansätze heraus. Die Hausfrau stampfte mit einem Holzstamper - oder ein Kind mit seinen Füßen - den geschnittenen Kappes lagenweise mit Salz in einen hohen Steintopf - "Kappesdippe" genannt. Jede Hausfrau hatte ihr Geheimrezept. Sie fügte Wacholderbeeren, Kümmel, Senfkörner, Kräuter, vielleicht sogar Birkenreiser und Heusamen hinzu. Nun wurde der geschnittene Kappes mit einem Leinentuch und einem runden Holzbrett abgedeckt und mit einem sauberen Stein beschwert. Durch Milchsäuregärung entstand in wenigen Wochen haltbares Sauerkraut.
    2. Bohnen, besonders Stangenbohnen, wurden mit der Schnippelmaschine geschnitten und mit Salz in das Bohnendippe gefüllt und eingestampft. Der Steinguttopf konnte lange im Keller aufbewahrt werden.
    3. Auf die Dörre legte man Zwetschgen, Äpfel und Birnen und trug sie zum Trocknen ins Backes. Anschließend wurde das Obst in einem Leinensäckchen auf dem Speicher aufgehängt.
    4. In den Teigmulden vermengte man den Sauerteig mit Mehl. Nach dem "Gehen" wurde jedes Brot einzeln geknetet und in Form gebracht, später im Backes gebacken. Die 15 - 20 Brote wurden auf der Brotgriebe im Keller aufbewahrt, sie mußten für ca. 14 Tage reichen.
    5. Mit der Kelter wurde das Obst (Stachelbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren und Brombeeren) gepreßt. Der Saft wurde zur Marmelade und Wein verarbeitet. Der Wein kam in Korbflaschen oder in Fässer, die mit einem Gärspund versehen waren.
    Das Obst wurde auch in Gläser eingekocht im Einkochapparat mit Thermometer (20 - 30 Min. bei 80° C).
    War die Feldarbeit getan, wurde das Schlachtfest vorbereitet. Die dazugehörigen Schlachtgeräte brachte der Metzger mit. Schinken und Knochenfleisch kamen in Pökelfässer, und die Wurst wurde frisch gegessen oder geräuchert (Fleischwurst). Jede Hausfrau hatte für die Wurstherstellung ihr Geheimrezept.
    Man konnte sich die Arbeit wesentlich erleichtern, wenn man kleine Handgeräte besaß: In fast jedem Haushalt gab es einen Fleischwolf mit mehreren Vorsatzscheiben, Bohnenschnippelmaschinen, Apfel- und Kartoffelreiben, Obstpressen, Büchsenmaschinen. Manche Haushalte besaßen auch eine Ölmühle für Raps, Rübsamen oder Bucheckern, manche Tabakschneider - denn Tabakpflanzen wurden im Garten angebaut - und fast alle einen Kaffeeröster, in dem Gerstenkörner für "Muckefuck" gebrannt wurden.
    Lebten alte, zahnlose Menschen im Haus - und das war fast in allen Familien der Fall, so brauchte man eine "Kaumaschine" in der das Essen durchgedreht wurde.
    Stolz war die Hausfrau, die einen fortschrittliches Einkochgerät besaß oder einen Schnellkochtopf - der allerdings auch zum Schnapsbrennen benutzt wurde!
    Wer Stallkaninchen hielt, brauchte einen Hasenbräter.


    gefunden hier: http://www.rhein-lahn-info.de/museum-nastaetten/vorrat.html



    aber auch alle anderen Darstellungen von früher sind sehenswert. Vielleicht auch eine Anregung nach der einen oder anderen Sache auf dem Flohmarkt zu suchen.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Hallo und danke für diesen tollen Link.
    Kann mir jemand ein Buch empfehlen in dem beschrieben wird was und vor allem wie früher eingelagert wurde.
    Ich koche schon ein mit einem Topf für den Ofen also stromlos. Sauerkraut und eingelegte Gurken mache ich auch. Alles nach Rezepten aus verschiedenen Büchern oder dem www.
    Schön wäre nun ein Buch in dem eigentlich so fast alles beschrieben wird.
    Vielleicht kann mir ja jemand helfen,den Oma und Opa habe ich leider nicht mehr.
    Gruß Robby