Ewig jung: das Thema ÜGÜ Überlebensgürtel

  • Stelle einfach mal mein aktuelles Kit vor:
    angenommen, dass ich eine Rucksacktour mache, hat sich bei mir gezeigt, dass der ÜGÜ mit Rucksack nicht zu tragen ist oder eher hinderlich in der Beweglichkeit.
    Habe viel versucht und lande dann meistens bei meiner kleinen Umhängetasche von Eastpak mit:


    Rettungsdecke (aber nur) als Wärmereflektor und Signalfläche
    Ovaler Metallbecher zum Wasserabkochen (gehört zur SIGG Armeefeldflasche der Schweizer Armee)
    Erste Hilfe Kit (Pflaster, Wundauflagen, Verband, Alkoholtücher, ASS, Kohletabl., Tabl. Wasserentkeimung) + 10 m Zahnseide, Nähnadeln, Gasfeuerzeug, Tampon als Zunder
    10 m Maurerschnur (30 kg), 2 Plastikbeutel (Zip lock, 1 Liter))


    +Geld, Papiere, Schlüssel, Handy


    + Neckknife (Mora/Light My Fire): Messer, Feuerstahl, LED-Lampe, Klein-Kompass


    Kann alles sogar im Sommer bei Städtetouren unauffällig getragen werden! Das Neckknife verschwindet unter Hemd oder T-Shirt.


    Bin gespannt auf Eure Kommentare.

  • Guten Morgen!


    Jaja, so eine GürtelTasche hab ich mir nach Rüdiger Nehberg auch mal gepackt... ist aber auch schon über 20J her!


    Ich finde das Wichtigste hast du vergessen - Irgendwas zum Wasser einfüllen/transportieren


    Einfacher wäre es mal nach BOB mit der Suchfunktion zu suchen, und da die für dich zu grossen Dinge auszusortieren, da sollten genügend Denkanstöße zur Verbesserung dabei sein!


    Ausserdem musst du dir im Klaren sein, ob das Päckchen für die Stadt, oder Outdoor taugen soll dementsprechend auch er Inhalt!


    Viel Spass hier im Forum!


    Gruß
    Endzeitstimmung

  • Überlebensgürtel ist und bleibt in meinen Augen ein Gürtel, keine Kombi zwischen Umhängetasche und Rucksack. Deshalb kann da nicht alles dran, was nur in größeren Packvolumen Platz findet.


    Zum Inhalt würde ich im urbanen Umfeld ein Paar feste Handschuhe nehmen und statt dem "Neckknife" ein feststellbares SAK. Ziehbare Klingen sollten m.M. so sozialverträglich wie nur möglich sein. Falls etwas zur "Verteidigung" dabei sein soll, eine laute Trillerpfeife (lenkt ab, verschafft Fluchtzeit) oder maximal ein Pfefferspray, bei Frauen wird Letzteres i.d.R. als selbstverständlich bewertet.


    Waren die ursprünglichen Überlebensgürtel eher normale Gürtel, an die man einzeln Taschen befestigt hat, so kann man heute auf eine Vielzahl auf die sog. Hüfttaschen zurückgreifen, darunter gibt es sehr auftragend Modelle, aber auch solche die eher hochformatig und flach geschnitten sind. Einfach mal im Laden anschauen bzw. in den Internet-Shops die Maße durchgehen. Besitze mehrere davon, von verschiedenen Herstellern, alles unterschiedliche Volumina mit anderem Inhalt. Am größten ist eine von Lowe Alpine, nennt sich heute Mesa Runner, läuft unter Belt Packs.


    Vorteil von diesem Modell:

    • Seitengurte gegen Schlackern bei größerem Gewicht und Befüllung
    • ohne Inhalt dank Gurten auf kleines Packmaß zu ziehen - passt also als "Tragetasche" in den Fluchtrucksack, erleichtert die Übersicht
    • Volumen ist ausreichend für die meistgewählten Zusammenstellungen
    • bezahlbar im Gegensatz zu den meisten tactical Tragetaschen aller Art :)
    • Qualität finde ich sehr gut, Preis-Leistung hervorragend
    • Polster ist komfortabel, aber im Sommer schwitzt man unter dieser großzügigen Auflage
    • ist die Tasche nicht zu schwer gefüllt, kann man sie sich mit Rucksack bequem vorne quer vor die Brust hängen usw.


    Selten genannt wird die Wasserkatze von Ortlieb, eine robuste Alternative zu den klein faltbaren Wassersäcken, die aber im Ü-Gürtel evtl. die bessere Wahl wären, je nach vorhandenem Platz. Die Wasserkatze hingegen wäre die Alternative zur Plastikflasche, also ein täglich benutzbarer Gegenstand.


    Als Umhängetaschen bieten sich Fototaschen, die finde ich qualitativ besser, z.T. nützlicher in der Innenaufteilung als gewöhnliche Umhängetaschen, sie haben den Vor- wie Nachteil, dass sie als Inhalt Fotoausrüstung suggerieren, Vorteil kann sein, als "Tourist" aufzutreten, Nachteil Opfer von Foto-Dieben zu werden. Jedenfalls erlaubt ein größerer Foto-Rucksack die Mitnahme von deutlich mehr Volumen mitzunehme, unter bestimmten Bedingungen, als etwa ein "Rucksacktourist", dessen Ansehen oft geringer ist und deshalb mehr Aufmerksamkeit erregt. Szenarien könnte ich nennen, aber ihr habt ja eure Vorstellungskraft.


    Ein Tragesystem - wie das von Ortlieb, siehe auch andere, professionelle Foto-Zubehörhersteller - macht aus jeder kleinen, kompakten Tasche eine u.U. gut erreichbaren Überlebenstasche, mit der man laufen, rennen und trotzdem mit einem Griff alles Notwendige erreicht. Im Sommer hält eine so getragene Tasche beim Radfahren die Hüfte und den Rücken frei und der Diebstahlschutz ist in einer Menge größer. Gut, die Optik ist gewöhnungsbedürftig, man fällt eher auf. :peinlich:


    Wer einen alten Mopedschlauch o,ä, zu Hause hat, kann sich einen Mehrzweckgürtel selber basteln. Passende Länge abschneiden, Gurtband einseitig annähen/kleben, Enden einrollen, breite Schnallen dran, Inhalt in Plastiktüte zum Herausziehen, mehr muss ich kaum beschreiben. So einen Schlauch kann man mit dünnem, bunten Stoff beziehen, um ihn zu kaschieren. Oder mit einem Kopf-/Halstuch einbinden, welches dann diesen anderen Zwecken oder benetzt zum Kühlen des Wassers dient usw.


    Für´s Selberbasteln werft mal einen Blick auf Feuerwear, dort sind robuste Materialien aus alten Feuerwehr Geweben zu Taschen und Anderem vernäht. Relativ teuer, evtl. als tolles, individuelles Weihnachtsgeschenk, aber für den Eigengebrauch bzw. zum Tragen m.E. fast zu schwer.


    Einen Überlebensgürtel sehe ich nach diesen kurz dargestellten Spektrum auf vielfältige Weise interpretierbar, das Optimum bleibt m.M. der fast unsichtbare Hosengürtel, an dem Dinge wie auch immer befestigt sind. Dann käme die Hüfttasche, die darüber getragen wird, schnell abnehmbar ist und über die Schulter geworfen wird oder beim Überwinden von Hindernissen mit kurzem Seil gar als Wurfanker bzw. Einfanghilfe dient. Einen vollen Day Pack zu werfen, z.B. um Gräben oder Höhenunterschiede zu überwinden, ist schon eine andere Nummer.


    Ich möchte eher aufrufen, den Horizont von "Survival Gear" beim Suchen nach neuer Ausrüstung zu verlassen und sich umzuschauen, welche Möglichkeiten preisgünstige Alternativen bieten und wie sie im Zielgebiet eingesetzt werden könnten.