Der Schatten

  • Ich war gestern ein bisschen in Dichterlaune, hier das Ergebnis:


    Der Schatten


    Es ist der eigene Schatten, der einen unten hält.
    Es ist der Schatten, der dazu führt, dass einem nichts mehr gefällt,
    dass einen Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit und Zukunftsangst befällt.



    Der Schatten ist derjenige Teil der eigenen Persönlichkeit,
    den man ablehnt, verdrängt, nicht wahrhaben will und verneint.
    All das was ein Mensch als negativ und schlecht betrachtet ist darin vereint.



    Es ist der eigene Schatten, der einen an das Böse und den Teufel glauben lässt,
    der dazu führt, dass einen der Glaube an das Gute im Menschen verlässt.



    Der Schatten ist das Produkt aller Unterdrückungen und Verdrängungen,
    das Ergebnis eigenen Versagens, Verfehlungen, Verletzungen und Kränkungen.



    All das, was ein Mensch nicht zu verarbeiten in der Lage ist,
    türmt sich auf im Schatten, der langsam die eigene Persönlichkeit zerfrisst,
    dazu führt, das man mehr und mehr das Positive und Gute vergisst und vermisst,
    sich zunehmend dem Bösen verschreibt und für dessen Ziele die Flagge hisst.



    Je mehr Schatten, desto weniger fühlt sich ein Mensch verantwortlich für sein Leben,
    desto mehr sind die Anderen schuld am eigenen Erleben,
    umso weniger ist er bei sich selbst und desto weniger kann er geben,
    umso mehr betrachtet er die Umstände als unabänderlich, das Schicksal als gegeben.



    Viele Menschen glauben, sie hätten Feinde und Personen die ihnen schlecht wollen,
    denken, das Böse sei extrem mächtig, schöpfe immer aus dem Vollen,
    meinen, Kriege und Gewalt gehörten zum Menschen wie der Blitz zum Donnergrollen.



    Doch das ist nicht wahr, denn das Aussen ist nur der Spiegel der eigenen Innenwelt,
    je kleiner der eigene Schatten, desto weniger einem in der Aussenwelt nicht gefällt,
    je weniger Schatten, desto mehr Lichtblicke und Positives das eigene Leben erhellt,
    es ist nur und ausschliesslich der eigene Schatten, der einen unten hält.



    Für seine Schatten ist jeder Mensch zu hundert Prozent selber verantwortlich.
    Ja, ich weiss, das ist nicht angenehm, das empfinden viele als unsportlich.



    Ein Mensch, der seine Schatten vollständig erkannt und aufgelöst,
    ist frei, kennt keine Feinde, hat sich selbst erlöst.



    Diesen Zustand zu erreichen ist für jeden möglich und realistisch,
    harte Arbeit an sich selbst ist der Preis und aufhören zu sein egoistisch.



    Wer es nur schafft mit seinen eigenen Schatten fertig zu werden,
    hat etwas Wirkliches für die Welt getan, sich befreit von grossen Beschwerden,
    Wertvolles vollbracht für alle Menschen auf Erden.



    Wer sich befreit von seinen Schatten ist ein Held !
    Denn: Wer sich selbst rettet, rettet die Welt !