Die „vergessenen“ Aspekte des Preppen

  • Du sprichst da aus meiner Sicht etwas sehr wichtiges an: psychische und physische Gesundheit stärken. Ich bin aus einer leitenden Position eines Tages ausgestiegen, weil ich das Gefühl hatte irre zu werden und habe beruflich vollkommen umgesattelt. Daraus hat sich ein wesentlich geringeres Einkommen ergeben, aber auch viel mehr Zeit. Vieles war nicht mehr bezahlbar für mich - und das war eine echte Befreiung. Ich lebe inzwischen sehr schlicht mit Holzofen/Herd ohne Fernseher usw und fühle mich unendlich frei, kann meine Zeit für die Holzbearbeitung nutzen, viele Dinge versuchen und selbst herstellen und bekomme immer mehr Mitleid mit meinen Freunden und Bekannten, die immer nur hinter irgendetwas herhecheln, das Sie unbedingt zu benötigen meinen. Ihnen macht alles mögliche Angst, selbst die Natur 100 Meter hinter dem nächsten Parkplatz. Wie sollen solche Menschen in Krisensituationen klarkommen ? Ich bin bestimmt nicht perfekt ausgerüstet, aber ich lerne jeden Tag etwas Neues und ich habe gelernt mir selber zu helfen. Und das ist schon ein sehr beruhigendes Gefühl....

  • das finde ich mutig und konsequent. so bieb dir burn out und persönlicher crash erspart und du hast dein leben
    zum leben, welches dich bereichert.


    find ich toll, das du das so durchgezogen hast. ich hätte auch in die höheren etagen kommen können..
    hatte ein angebot, guter verdienst, aber immer im hotel, und viel unterwegs.


    nö das war nix für mich im konstüm durch die gegend zu reisen...nein ich liebte meine arbeitslatzhose und
    die schmutzigen finger....das war leben an der unterkannte, aber mit viel engerie und schaffensfreude.....


    was nützt dir dein job, deine kohle...wenn das menschsein und das leben an einem vorbei geht.
    mit 60 herzinfarkt ......das wars dann..und wo war mein leben??? futsch.....


    geld kann man nicht essen.


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • da sind wir uns ähnlich !
    Manchmal ist es leichter, manchmal schwerer so knapp zu leben, aber erstens habe ich in den 10 Jahren nicht eine Minute bereut und zweitens ist das Beste was einem passieren kann, wenn man morgens aufsteht und denkt: Tag ich komme !!!

  • Hallo krümelchen und urban Rolli,


    Mentale Stärke ist wirklich sehr sehr wichtig. Aber auch andere Erfahrungen können sehr von nutzen sein.


    Ich habe von Dezember 2005 bis November 2006 in Nordnorwegen gelebt. Die Erfahrungen dort sind Gold Wert.


    1. die Unterhaltung und entfachend eines holzofens mit Holzhacker und alles was dazu gehört, oder man friert eben.


    2. selbst zu kochen. Da der nächste Einkaufsladen a) weiter weg ist und b) nicht 30 verschiedene Fertiggerichte.


    3. soziale Kompetenz. Ohne die Mitmenschen ist man nichts.


    4. und natürlich der Kulturschock wenn man wieder her kommt.

  • hallo wandor,


    na das nimmt sich ja cool an norwegen......wie hast du die lange dunkelheit überstanden???
    das wäre glaub ich kein lang für mich.


    aber die natur ist zwar kalt aber unheimlich schön.


    nun holzhacken, feuern hab ich als kind schon lernen müssen, das hat mir ned geschadet..
    das ich dann 30 jahre lang holz hacken und sägen würde ,stundenlang, damit nix einfriert in der bude..
    nun früher hatte ich wenigstens nen holzofen auf dem ich kochen konnte und wassern warmhalten konnte.
    mein kulturschock kamm als ich einen eingebauten ofen hatte , der das zeugs nur so durchgebrannt hat...
    wie unpraktisch, echt so was dämliches, unwirtschaftliches..


    nun denn..kochen hab ich nicht gelernt, das habe ich mir beigebracht. hab einfach den kram
    in den topf und gelernt wie was geht...am anfang mit kochbuch...aber schnell in die ecke gefeuert.


    nun bei gebäck ist schon mehr übung nötig...das hab ich mir in der ersten ausbildung schon
    survivalmässig ohne küche zubereitet..


    hatte schon immer ne abneigung gegen fertiggerichte und backmischungen.
    mein essen und wenns dasselbe ist, wie letzte woche, schmeckt jedesmal anders..
    das ist essen und nicht immer einheitsgeschmack....


    soziale kompetenz ist so mit das schwerste zu lernen. je nachdem wie man aufgewachsen ist.
    leider bin ich sehr unmenschlich unfreundlich und unlebenswert aufgewachsen.


    nun aber mensch hält viel aus, und kann viel lernen. wenn er es zulässt und auch seinen
    astralkörper mal von a nach b bewegt. d.h. aktiv wird. auch im kopf...da fängt alles an.


    freut mich das du spass am kochen hast. heute wird viel für mich gekocht, aber nach meiner anweisung,
    und wenn ich es schaffe würz ich auch....


    habe auch leute hier, die lassen das nudelwasser anbrennen.. sowas gibts; die frau ist fast mitte 40,
    lebt allein...frag mich wie die satt wird??!!!


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Hallo,


    Ach die Dunkelheit war nicht das schlimme :) das helle im Sommer war eher das nervige :) ich bin eben eher Nachtmensch.


    Naja also Spaß am kochen hab ich eher weniger. Ich nun einfach zu faul. Ich hab eher Spaß am verzehren :) aber um zum verzehren zu gelangen muss man erst kochen :)


    Ich muss gestehen das ich auch erst dort mit rund 20 Jahren das erste mal Nudel und Reis usw. Gekocht habe. Vorher war ich in der Pension Mutter untergebracht in Vollpension :winking_face:


    Ich habe in Norwegen auch viel die Lebensart angenommen und bewundert. Hier wird man ( ich kam ja auch gerade aus der Ausbildung) nur auf Effizienz getrimmt.


    Dort steht eher das Ergebnis im Vordergrund. Das wie/ wann/wo das bleibt dir überlassen.


    Und das lässt nicht heute noch im Beruf anecken. Wenn ich Einwände habe oder Vorschläge wie man was machen kann dann bekomme ich desöfteren zu hören das ich nur zu gehorchen habe nicht zu denken.

  • Preparedness, Survival, Bushcraft.... und Voluntary Simplicity muss meiner Meinung nach kein Widerspruch sein, sondern lässt sich gut in einer eigenen "Lebensphilosophie" vereinbaren.
    Ich reduziere gerne in meinem Leben, d.h. ich entrümple zum Beispiel gerne und gebe überflüssige Dinge weg. Leider fällt es mir dabei nicht leicht, jeden beliebigen Gegenstand zu nehmen und einfach wegzugeben. Das hätte ich aber gerne. Ich überlege dann doch immer, ob ich das jeweilige Ding noch benötigen kann oder nicht.
    Gerade das Auseinandersetzen mit den Themen Preparedness, Survival usw. hilft mir dabei aber sehr viel weiter. Dadurch ist es mir gelungen eine (eher kurze) Liste mit jenen paar Gegenständen zu erstellen bei denen ich denke, dass ich sie in Krisenzeiten benötigen kann. Alles andere kann ich getrost weggeben und das sind mehr Gegenstände als zu jenem Zeitpunkt davor, wo ich noch keine entsprechende Liste hatte.
    Dazu kam, dass ich seitdem auch insgesamt etwas reduzierter lebe. Mir werden die ökologischen Aspekte in meinem Leben immer wichtiger. Ich verzichte wenn möglich auf das Auto, habe mir eine spritsparende Fahrweise zugelegt, achte beim Einkauf auf unnötige Verpackungen usw. Es hängt einfach alles zusammen und ergibt ein Ganzes.