Beiträge von bugikraxn

    Wenn man ein paar Daten von Sawyer Mini u. Miniwell L630 wie z.B. Gewicht u. Porengröße vergleicht sind die Ähnlichkeiten durchaus auffällig. Bei Sawyer würde ich die Angaben zu Filterfeinheit u. Lebensdauer als ambitioniert bezeichnen, die liegen teils deutlich über anderen namhaften Herstellern. Der Miniwell ist halt ein typisches OEM-Produkt chinesischer Herkunft dass unter div. unterschiedlichen Bezeichnungen und Labels verkauft wird - stellt sich halt immer die Frage wieviel Vertrauen man den 'Kopiermeistern' aus Fernost schenkt? Wer's genau wissen will was im L630 verbaut ist muss wohl einen aufschneiden.


    Hab hier einen Minwell L600 (ein umfangreicher Test steht noch aus) und beim Shop mal nachgefragt wie dieser zu reinigen ist. Mir wurde geraten eine große Injektionsspritze zu besorgen und diese zur Rückspülung einzusetzen. Ein absolutes No-Go dass man sich zur Filtersäuberung noch zusätzliches Equipment besorgen muss! Hatte bis dato noch keinen Wasserfilter der nicht früher oder später verstopfte und gereinigt werden musste. Wenn beim L630 kein Reinigungstool dabei ist würde ich ihn nicht kaufen, günstiger Preis u. sonstiges Zubehör hin oder her ...


    Die Hohlfasermebrantechnik der kompakten Trinkwasserfilter stammt ursprünglich aus dem Medizinbereich und wird dort für Wegwerfartikel/ Einmalbenutzung (z.B. zur Blutreinigung b. Dialysepatienten) eingesetzt. Das diese Teile nach der erstmaligen Verwendung keine unbegrenzte Lebensdauer haben leuchtet wohl ein, da sie für Langzeitnutzung nicht konzipiert sind. Solange man diese Filter nicht verwendet sind sie sicherlich über lange Zeiträume lagerfähig. Stellt sich die Frage wieviel Liter man filtern kann bis so ein kleiner Filter verstopft und ohne geeignete Reinigungsmöglichkeit ist bereits nach ein paar Litern Schmutzwasser zweifelsohne Schluss ...

    100%ige Zustimmung UrbanTrapper, was man mit 25 noch locker durch die Gegend wuchtet kann mit 45 bereits weit über dem Limit sein! Hab Knorpelschäden in den Knien, weis daher wovon ich rede! Musste mich entsprechend anpassen und hab mittlerweile gelernt was ich meinen Knieen zumuten kann und ich unternehme nach wie vor mehrtätige Trekkingtouren m. Zelt, Schlafsack & Co. :winking_face: Ein ehemaliger Arbeitskollege war zur Zeit wo meine Knieprobleme anfingen Zehnkämpfer und für einen Amateur relativ erfolgreich. Er hat seinen Körper nie geschont und müsste sich aktuell wohl ein paar starke Schmerztabletten einwerfen bevor er einen 10kg Rucki über ein paar Kilometer tragen könnte!


    Was sich mir nicht ganz erschließt ist das Thema Feuer: Ist dies als reines Koch- oder auch als Wärmefeuer gedacht welches man eine ganz Nacht hindurch unterhält? Im letzteren Fall wäre mir der Aufwand mit Brennholz sammeln u. zerkleinern, Feuer unterhalten (d.h. mehr oder weniger ständig wach bleiben) viel zu viel des Aufwandes, schließlich ist die Nacht zum schlafen und zur Regeneration gedacht. Hab üblicherweise Schlafequipment am Start das ausreichend wärmt um komplett auf ein Wärmefeuer zu verzichten - so nebenbei fällt auch das Argument der feuerfesten Materialen ein stückweit weg ...

    Baumwollgewebe für Zelte werden nicht "Imprägniert". Mittlerweile ist das eine Unsitte geworden.

    Hm, würde ich so nicht unterschreiben - da sind gern Imprägnierungsmittel mit im Spiel, schon alleine um den 'Abperleffekt' zu unterstützen auch wenn am Stoff kein dicker wasserdichter Film dranpappt. Baumwolle ist nur dicht wenn das Tarp/ Zelt sehr straff abgespannt ist wie man es z.B. von Regenschirmen her kennt. Hängt irgendwo was durch wird es an jeder Falte unweigerlich abtropfen sobald sich das Gewebe vollgesogen hat. Ein Problem sehe ich bei gebrauchter Militärware, speziell unter Bushcraftern sind alte Zeltbahnen aus Polen/ Russland beliebt. Die vormaligen Benutzer haben diese manchmal mittels Petroleum 'nachimprägniert'. Muss man nicht mal auf den ersten Riecher bemerken, schränkt allerdings die Feuerfestigkeit wesentlich ein, da sich ja ein Brandbeschleuniger im Gewebe befindet. Einen Vorteil hat Baumwolle welcher noch nicht erwähnt wurde: Die dicken Stoffe ergeben einen 'guten' Schatten, sind nicht nur bei direkter Sonneneinstrahlung sondern auch sonst blickdichter als Synthetikstoffe (glimmende Zigarette, Handydisplay, usw.).


    Und Kondenswasser - da habe ich selbst gestaunt - tropft einem bei Nebel in Verbindung mit kalten Temperaturen dann auch von der Innenseite(!) des Sonnensegels in den Nacken.

    100%ige Kondensfreiheit gibt es auch bei Tarps/ Biwakplanen nicht :winking_face: Sind die Verhältnisse entsprechend ungünstig wie z.B. Nebel, Nieselregen, Biwak direkt an Gewässer, viel Bodenvegetation, uvm. kann sich auch an der Unterseite Kondenswasser (im Winter Eis) bilden. Musste ich mal schmerzlich erfahren als ich an einem Bach im hohen Gras biwakierte. Nachdem ich unter dem Tarp hervorgekrochen bin und dabei die Plane tuschierte gabs einen regelrechten Regen auf den Schlafsack - die dicken Tropfen die unten am Tarpstoff standen hatte ich zuvor gar nicht bemerkt! Den 'Wärmerückhalt' hat Jongleur schon recht gut beschrieben, die dünnen Gewebe welche bei Zelt, Tarp & Co im Spiel sind isolieren einfach nicht. Wärme zu halten erreicht man einzig und allein dadurch dass nicht ständig kalte Luft nachgeschoben wird und für einen Kühleffekt sorgt. Der Luftaustausch muss unterbunden werden was sich am einfachsten mit einem doppelwandigen Zelt realisieren lässt ...

    Hier mal mein Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen bei Tarp u. Zelt:


    Pro Tarp:

    - gute Durchlüftung; Rauch v. Holzfeuer od. CO-Gase von einem Kocher können leicht abziehen; wird auch bei hohen Temperaturen kaum stickig unter einem Tarp

    - Sicht auf die Umgebung wenig bis gar nicht eingeschränkt

    - leichtgewichtig

    - kondensfreier als Zelt

    - universell einsetzbar; Improvisation v. Poncho, Abdeckplane f. Ausrüstung, Sonnenschutz, Bodenplane mehr oder weniger leicht möglich

    - kostengünstig


    Contra Tarp:

    - schlechterer Wetterschutz als Zelt; vernünftiger Wind- u. Nässeschutz nur mit sehr aufwändigen Abspannmethoden realisierbar od. zusätzlicher Biwaksack erforderlich

    - Hohe Ansprüche an Aufstellungsort; man benötigt Bäume/ starke Sträucher in passendem Abstand, Set-Up an baumloser Stelle nur mit zusätzlichen Hilfsmitteln möglich

    - kaum Schutz vor Ungeziefer (Stechmücken, usw.); Maßnahmen wie extra Mückenmesh od. Biwaksack m. Mückennetz erforderlich um sich lästiges Krabbelgetier vom Leib zu halten

    - zusätzlicher Schutz vor Bodennässe od. Schmutz von unten erforderlich



    Pro Zelt:

    - durch die abgeschlossene Bauform wesentlich besserer Wetterschutz; gilt f. Regen, Wind oder Schnee gleichermaßen

    - üblicherweise wärmer; vor allem doppelwandige Zeltkonstruktionen 'gewinnen' selbst bei Minustemperaturen 2-3°C gegenüber der Umgebung

    - integrierter Mückenschutz

    - vergleichsweise einfacher Aufbau; Kuppelzelte stehen mit wenigen Heringen windstabil u. brauchen dabei kaum Stellfläche

    - leichtgewichtige Daunenschlafsäcke problemlos verwendbar


    Contra Zelt:

    - Anschaffungskosten

    - schwergewichtiger als Tarp; relativiert sich bei Betrachtung des Gesamtgewichtes manchmal da kein zusätzlicher Biwaksack erforderlich od. leichterer Schlafsack m. Zelt nutzbar ist

    - bei direkter Sonneneinstrahlung od. hohen Temperaturen gern stickig

    - Kondenswasserbildung

    - eingeschränkte Sicht auf die Umgebung

    - Abgasabführung wenn in der Apsis gekocht od. mittels Campingkochern nasse Kleidung getrocknet wird


    Ob ein Zelt oder Tarp besser vor Funkenflug vom Lagerfeuer schützt ist in erster Linie vom Material abhängig Schwabenprepper. Die üblichen leichten Nylon- oder Polyesterstoffe sind allesamt sehr empfindlich und selbst kleinste Glutspritzer verursachen Brandlöcher in diesen Geweben. Bei UL-Stoffen in 10D od. 20D Materialstärke genügt manchmal schon heiße Asche das da winzige Stellen entstehen wo die Garne punktuell beschädigt werden. Baumwoll-Polyestermischgewebe kommen besser mit Funkenflug zurecht, sowas setzen allerdings nur wenige Hersteller ein und diese Stoffe sind gewichtstechnisch sowie packmaßmäßig bereits deutlich schwerer als Stoffe aus Synthetikmaterial. Reine Baumwollstoffe können Glutspritzer oder Funken noch am besten ab, sind aber auch schwergewichtig und trocknen langsam. Ja nach 'Imprägnierung' können sie brandgefährlich sein - man denke da an div. Zeltbahnen aus Military-Surplus die manchmal in Petroleum oder Diesel getaucht wurden ...