WIr reden doch nicht davon, das für die nächsten 50 Jahren so zu handhaben, sondern über eine Notfallmaßnahme, um eine Pandemie zu bekämpfen. Wenn ich bei einem Hochwasser unsere 90 freiwilligen Feuerwehrler zum Sandsäcke füllen abstelle, dann denke ich doch nicht "Ich kann das den Jungs nicht zumuten, sonst gewinne ich noch weniger Nachwuchs für die Feuerwehr."
Diese Erfahrung hat für mich am Image der Lehrer ziemliche Kratzer hinterlassen.
Da stimme ich dir zu. Ich habe auch nur meinen Senf zum Thema Komfortmerkmal gegeben, welches für mich kein Komfortmerkmal ist. Es ist durchaus denkbar zeitliche Flexibilität im Rahmen von Notfallmaßnahmen von Angestellten oder Beamten des öffentlichen Dienstes einzufordern. Dafür unterschreiben wir nun einmal auch.
Es tut mir leid, dass du solche Erfahrungen mit deinen dortigen Lehrern gemacht hast. Ich kenne den genauen Hintergrund dabei nicht und auch kann ich nicht beurteilen, was bei deinen Lehrern hinter den Kulissen gelaufen ist. Ich kann aber definitiv sagen, dass ich genug Lehrkräfte kenne, die auch in Pandemie-Zeiten am Limit arbeiten.
Die eine Hälfte meiner Familie ist völlig durchsetzt von Pädagogen... Die verdienen ehrlich gesagt EINEN SCHEISS HAUFEN Kohle für die paar Stunde die sie da ableisten, bevor sie dann einkaufen fahren, im dann noch überall "Schulrabatt" einzufordern, und dann mit dem pädagogischen Rotwein am Schreibtisch sitzen, um da mal etwas den Rotstift zu schwingen... (Nicht wegen fehlenden Geldes)
Die verdienen bald auf dem Niveau eines Ingenieurs hier auf dem Lande....
Wenn ich mir die Pension meiner Mutter ansehe, die fast das 3-fache der geplanten "Einheitsrente" ist, obwohl sie zeit ihres Berufslebens immer nur 14-16 Wochenstunden gearbeitet hat..... fällt mir echt nix mehr ein!
Nun, was Lehrer verdienen kann jederzeit eingesehen werden. Siehe oeffentlicher-dienst.info.
Grundschullehrer sind meist A12, Lehrer weiterführender Schulen A13.
Ein Lehrer A13, verheiratet, 1 Kind, verdient zwischen 3.600 € und 4.200 € in BW netto, je nach Erfahrung/Zugehörigkeitsdauer. Davon muss noch die PKV bzw. Beihilfe abgezogen werden.
Wenn das das Gehaltsniveau von Ingenieuren bei euch ist...
Und die Pension kann je nach Dauer der Beschäftigung bis zu 71 % des Gehaltes betragen. Dass das häufig besser oder attraktiver ist, als eine "normale" Rente, streitet keiner ab. Da ich diese Debatte, die manchesmal nur emotional (Stichwort Neid-Debatte) geführt wird, nicht das erste Mal erlebe, kann ich nur sagen: Es steht jedem frei Beamter zu werden, bzw. frühzeitig eine Angestellten- und später Beamtenlaufbahn einzuschlagen. Dazu gehören dann aber auch so nette Schmankerl wie ständige Jahresverträge in niedrigen Entgeltstufen, mit der Unsicherheit, ob diese weitergeführt werden, da es immer auch "echte" Stellen vom Land geben muss. Einstiegsegehälter als Angestellter mit Bachelor 1.800 €, mit Master 2.100 € netto sind keine Seltenheit.
Politische Einflussnahme und Entscheidungen, die gerade für Betroffene und Beteiligte häufig nicht umsetzbar und wenig sinnvoll sind. Und im Falle von Lehrern enden die Verträge auch gerne mal vor den Sommerferien und eine neue Einstellung erfolgt erst im Anschluss an diese und den ständigen Zoff mit Helikopter-Eltern gibt es gratis dazu. NIEMAND entscheidet sich für die gehobene oder höhere Laufbahn im öffentlichen Dienst um reich zu werden. Die Allermeisten tun dies aus Überzeugung und Idealismus, weil sie ihren Job gerne machen und davon überzeugt sind, etwas Gutes zu tun.
Wie heißt es so schön: Die Jacke des öffentlichen Dienstes sitzt eng, aber sie hält warm.