Der Überraschungseffekt

  • Dieses Handyvideo aus der Westgate Mall finde ich eindrücklich:
    http://edition.cnn.com/2013/09…rica/kenya-mall-vignettes


    Es zeigt schön, wie eine Krise/Katastrophe/Notfallsituation völlig unerwartet in den Alltag einbricht, ohne Vorwarnung. Man kauft irgendwo ein wie immer, denkt sich nichts dabei (oder wer denkt dabei, dass in jedem Moment ein Anschlag losgehen könnte?) und ganz plötzlich geht es los. Chaos, man weiss nicht was los ist (einige hielten angeblich die ersten Schüsse für einen Autocrash) und plötzlich können Entscheidungen (sowie vielleicht eine grosse Portion Glück) über Leben und Tod entscheiden.


    Für den Überraschungseffekt lässt sich schwer preppen. Vielleicht mit möglichst realistischen Übungen, die aber meist je realistischer mit je mehr Aufwand verbunden sind. Sind dann noch Familie und Kinder involviert kann es auch umso heikler werden, je realistischer geübt wird.


    Diejenigen, die Entscheidungen unter Unsicherheit und Stress wohl am besten (beruflich) üben, dürften die Blaulichtorganisationen sowie Teile der Armee sein.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Guten Tag


    Ich denke um einem Überraschungsmoment effektiv zu begegnen, hat man folgende Möglichkeiten:


    1. Risiko minimieren.
    Ein Beispiel: Ich denke die meisten Menschen überlegen sich irgendwann einmal (z.B. Weg nach Hause), welchen Weg soll ich nehmen, den unbeleuchteten durch das Viertel mit einer hohen Kriminalitätsrate oder den beleuchten Umweg.


    2. Wachsam sein.
    Probieren Gefahren voraus zu sehen. Teilweise ein schmaler Grad zwischen Wachsamkeit (z.B. im Alltag) und paranoidem Verhalten (im umgangssprachlichen Sinne).


    3. Automatismen einüben.
    Gerade in der Armee trainiert man Standardsituationen, Automatismen, bis die Situation analysiert ist.


    Die Punkte 2 und 3 sind im Zivilen eher schwierig zu trainieren, da man nicht alle Situationen und deren Folgen voraussehen kann.
    Wichtig ist, anschliessend, möglichst schnell klare und sachliche Entscheidungen zu treffen.


    Das ist meine Meinung zu diesem Thema, Kritik wird gerne aufgenommen.


    Liebe Grüsse stanley

  • Hallo zusammen,


    der Überraschungseffekt selber lässt sich sicher schwer preppen, aber immer eine gewisse Aufmerksamkeit und orientiert sein kann einem auch in überraschenden Situationen helfen.
    Dazu würde ich z.B. zählen:
    - immer wissen wo man sich eigentlich befindet (klingt vielleicht banal - aber wenn man manche in z.B. einem Gebäude fragt wo der Ausgang ist schauen sie sich fragend nach irgendwelchen Hinweisschildern um, zumindest die Richtung und den Weg den man gekommen ist sollte man m.E. schon kennen, ebenso die ungefähre Himmelsrichtung bzw. die Richtung zu markanten Punkten in einer Stadt)
    - in Gebäuden sich immer über die (Not)ausgänge (und alternativen Ausgänge) informieren (ich sehe mir dazu eigentlich immer die entsprechenden aushängenden Pläne an)
    - sich nicht "blind" (mit starrem Blick auf das Händy/Smartphone/wasauchimmer) oder "taub" (die beliebten Kopfhöhrer mit lauter Musik) durch die Gegend bewegen
    - in der Umgebung aufmerksam auf irgendwelche Auffälligkeiten achten, ggf. auch mal kurz innehalten wenn einem etwas komisch vorkommt


    Gruß
    Paddy


    ... der sich, seit er sich mit Vorbereitung beschäfftigt mit viel offeneren Augen (und Ohren) durch die Gegend läuft.

  • Gute Hinweise. Letztlich ein bisschen mehr so leben wie früher in Europa, als in jedem Wald ein Wegelagerer lauern konnte. Oder die Wahrnehmung, wie sie beim Outdoor-Survival trainiert wird, auch im Alltag, in der Urbanität anwenden.


    Bin manchmal auch erstaunt, wieviele Leute sich von ihrer Umgebung abkapseln mit Handy und Ohrstöpseln (sogar damit radfahren).


    Etwas weniger schwer sind die Survivalsituationen, in denen man zuerst mal Zeit hat, tief durchatmen und wieder Ruhe gewinnen kann, um dann wohlüberlegte Entscheide zu fällen. Anders bei denjenigen wie im Video, in denen man unmittelbar entscheiden muss, was man tut.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Solche Risiken ignoriere ich, da macht man sich doch nur verrückt.


    Die Wahrscheinlichkeit, im Schlaf an Deiner eigenen Zunge zu ersticken oder plötzlich und völlig überraschend durch einen Schlaganfall nieder gestreckt zu werden dürften deutlich höher sein als die Wahrscheinlichkeit, in eine solche Lage zu kommen. Wenn es so kommt, dann kommt es halt so...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von stanley;148285

    Guten Tag


    Ich denke um einem Überraschungsmoment effektiv zu begegnen, hat man folgende Möglichkeiten:



    Hallo Stanley,


    hier meine Ergänzung:


    Egal wohin Ihr geht, Einkaufszentrum, Kino, Konzertsaal, Hotel, ... macht Euch mit Notausgängen und Fluchtrouten vertraut. Es muss ja nicht gleich sowas Dramatisches wie ein Überfall von Terroristen sein, ein Brand reicht schon und da ist oft Eure Sicht durch Brandrauch und Stromausfall stark eingeschränkt und die Menschen um Euch möglicherweise in Panik. Da sollte man wissen wo es lang geht und nicht erst suchen müssen.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)