Bob unterwegs ausmisten?

  • Hi,


    mein Basis-BOB (ohne Winterausrüstung, ohne Zelt,...) wiegt so ca. 17 kg.
    Den habe ich so geplant nach dem Motto "Alles rein, im Notfall dann halt raus, was man nicht braucht."
    Erst mal eine sinnvolle Idee, weil dann ist das Risiko, etwas zu vergessen eher niedriger.


    Jetzt wollte ich mal eine Wanderung machen, und so ohne wirklichen Notfall will ich natürlich nicht Ausrüstung einfach so in der Landschaft liegen lassen. Naja, und wenn ich mir es jetzt so überlege, würde ich das im Notfall eigentlich erst recht nicht wollen.


    Folgende Situation: Ganz schnell muss das Haus verlassen werden (also BOB-Situation) und weil man aus irgendwelchen Gründen nur mit Rucksack flüchten kann, kommts da auf das Gewicht an. Was macht Ihr nun mit einerseits wertvoller, aber leider schwerer, und in dieser Situation eher unnötiger Ausrüstung?


    Bsp. Flucht in ca. 100km entfernten Ort, Da würde ich jetzt die Schleifsteine eher nicht mitschleppen wollen. Sie gehören aber in den , weil für längere Flucht eine Schärfmöglichkeit nötig ist.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Hallo Opa


    Ein BoB ist eigentlich dazu gedacht dich in einer Notfallmässigen Flucht aus deinem Zuhause, egal weswegen, für die nächsten 3 Tage zu versorgen.
    Wo und wie... das sieht bei jedem anders aus. Einige können zur Freundin Eltern, Geschwister, andere gehen ins Hotel, Bombenevakuierte meist in eine Turnhalle usw. Wieder andere gehen solange in ihren Schrebergarten oder in den Wald.


    Dementsprechend sind BoB's auch so unterschiedlich bestückt und bepackt.


    Was ist Dein Plan. ? Wo bleibst Du für 3 Tage ?
    (wenn die "Flucht" für länger ist brauchst einen INCH )


    Mach Dir darüber Gedanken und packe dann DEINEN BoB entsprechend.


    Gruss

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Zitat von Opa;202327

    Folgende Situation: Ganz schnell muss das Haus verlassen werden (also BOB-Situation) und weil man aus irgendwelchen Gründen nur mit Rucksack flüchten kann, kommts da auf das Gewicht an. Was macht Ihr nun mit einerseits wertvoller, aber leider schwerer, und in dieser Situation eher unnötiger Ausrüstung?


    Bsp. Flucht in ca. 100km entfernten Ort, Da würde ich jetzt die Schleifsteine eher nicht mitschleppen wollen. Sie gehören aber in den BOB, weil für längere Flucht eine Schärfmöglichkeit nötig ist.



    Hallo Opa,


    hier mal meine Gedanken / Vorstellungen dazu: Wenn ich mal überstürzt die Wohnung verlassen muss, dann nur mit minimalen Gepäck. Mein Rucksack liegt dann im Bereich von etwas über 10kg. Wenn z.B. mal eine Meldung kommt, das es Probleme mit einem AKW gibt und eine Flucht noch sicherer erscheint als sich zu verbarrikadieren. Anfangen wird alles mit dem Auto und "Enden" (im schlimmsten Fall) mit dem kleinen, leichten Rucksack, für den ich dann wahrscheinlich auch dankbar sein werde. Vielleicht nicht dafür, das er so klein ist aber so leicht.


    Mein Schleifstein ist diesem hier ähnlich: Mini Schärfsystem Lansky


    Ich benötige ihn um mein kleines Opinel (11cm Grifflänge glaube ich) und das Messer an meinem Multitool nachzuschärfen.



    Gruß Einzelkämper

  • Hi


    Vielleicht liegt da das Problem, dass es zwar mit einem BOB gestartet ist, dass die Ausrüstung da drin immer mehr und hochwertiger geworden ist.
    "Mann könnts ja vielleicht doch brauchen..." und so kommt eins zum anderen.


    Mal in den Weihnachtsferien durchsortieren.


    Zu viel mitgenommen ist auch schlecht gepreppt. :-/


    @Einzelkämpfer: ich habe ein Minibeil dabei, da brauche ich schon einen vernünftigen Stein.
    Allerdings wäre gewichtstechnisch eine Klappsäge die bessere Alternative...



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Meine Philosophie ist, dass nichts gut es, es sei denn, es wird dauernd überprüft, und zwar in der Praxis. Somit habe ich meinen BOB auf 10 Kilo geschrumpft, meinen Büro/Urban-BOB auf 6 Kilo. Und die Dinger sind immer dabei, werden auf Wanderungen getestet (auch mehrtägig) und den Witterungsverhältnissen angepasst. Die perfekte Lösung ist individuell und bedarf der stetigen Prüfung.


    In dem Zusammenhang erinnere ich mich an den Typen, der (zugegebenermaßen hat er Geld) mit einem 35-Kilorucksack auftauchte, wo ALLES drin war (und zwar mindestens doppelt) - dummerweise bekam er den nicht mehr bewegt. Hatte auch nie damit trainiert. Somit wurde aus dem geplanten 3-Tages-Trip eine 1200-Meter Kurzwanderung mit frustrierendem Ende.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Mein Tip, Opa:
    Pack die Ausrüstung szenariomäßig modular, so mache ich es.
    Wegen einer Kampfmittelräumungsbedingten Evakuierung brauche ich kein Outdoor-Equipment, im Winter brauche ich keine Sommerkleidung usw...
    Also habe ich mir ein paar praktische Packtaschen besorgt und je nach Begebenheit ausgestattet.
    Nun reicht mir ein Griff ins Regal, und ich ziehe mir die Module, die der Situation angemessen sind und packe sie in den Rucksack, das kostet mich höchstens zwei Minuten - eher weniger.
    Es ist also immer alles gepackt, und trotzdem nur das Notwendige mit dabei