Schnapsbrennen als Hobby

  • Oder Ihr kauft Euch als Hobbybrenner in D eine "zollfreie" Destille mit maximal 0,5 Liter Inhalt. Da kommt zwar nur pro Durchgang ein Schnapsglas voll Alc. raus aber in Krisenzeiten hat man ja auch Zeit.


    Zumindest in Deutschland sind diese kleinen Destillen anmeldefrei und die je Durchgang entstehende Alkoholmenge wird alkoholsteuerrechtlich abgerundet. Somit wird auch keine Branntweinsteuer fällig (wenn man das Zeugs nur für den Eigenbedarf herstellt).


    Es gibt auch kein deutsches Gesetz, was verbietet, gleich mehrere dieser Microdestillen zu benutzen. :grosses Lachen:


    Bezugsquelle zum Beispiel: www.geist-im-Glas.com -> oben auf Bestellung gehen -> dann weiter zum Shop ohne Kundenlogin -> und dann links im Menü "Miniaturdestillen" auswählen.


    Ich habe selber mal so ein Teil bei einem Bekannten ausprobiert. Der gewonnene Obstler schmeckt besser als gekaufter. Nur muss man unbedingt noch ein Thermometer an der Destille nachrüsten, damit man den Vorlauf und den Nachlauf gut abtrennen kann.


    Gruß


    nophy

  • Hallo zusammen

    Das mit dem Eigenbau stelle ich mir gar nicht so schwer vor! :grosses Lachen:

    15 Liter Entsaftertopf und ein wenig Handwerkliches Geschick!

    Wichtiger Hinweis .........., die Dichtung zum Deckel MUSS aus Silikon sein. Die Originalen Dichtugen aus Gummi diffundieren mit dem Alkoholdampf und das schmeckt schei......!

    Als Kühler würde ich von Kupfer abraten ......., ein Hochleistungskühler aus Glas (Chemiebedarf) ist einiges besser.

    Das Kupfer neigt je nach Destilat zu Grünspan ........... und das ist schlimmer als Vorlauf!

    Viele Grüsse, Ernst

  • Hallo,

    einfach mal googeln oder Euch durch die Schnapsbrennerforen lesen,da gibts Tips ohne Ende :face_with_rolling_eyes:.
    Z.B. die alten großen Badezimmerboiler sind recht brauchbar,hört man...

    Gekaufte Destille :
    Wenn ich damit Öle und Essenzen für Gesundheit und Wohlempfinden destiliere kann ich auch einen größeren Pott haben ( gewerblich ) .
    Muß den zwar auch beim Finanzdingens melden und evtl.beim Zoll ,aber das spielt im crashfall wohl eher eine untergeordnete Rolle.
    In normalen Zeiten muß ich aber natürlich mit unangemeldetem Besuch rechnen,klar.


    LG badener

  • Zitat von ID 2;29228

    ...die Dichtung zum Deckel MUSS aus Silikon sein. Die Originalen Dichtugen aus Gummi diffundieren mit dem Alkoholdampf und das schmeckt schei......!


    Stimmt, da hast du dann hinterher lecker Gummischnaps. :brech:

  • Hallo,


    waere an dem EBook "Schnapsbrennen als Hobby" interessiert. vielleicht kann es jemand irgendwo hochladen und den Link bereitstellen?


    Danke im Vorhinein
    ram2

  • Hallo ram2,
    bin gerne bereit dir den Link zur Verfügung zu stellen. Dies werde ich aber erst tun, wenn du bereits Mitglied bist. Dies soll keine Schikane sein. Es ist vielmehr eine kleine Absicherung meinerseits, damit der Link nicht an jeden geht der nur zufällig über dieses Forum gestolpert ist, weil er nach einer Anleitung zum Schnaps brennen sucht.


    Bitte melde dich, sobald du als Mitglied freigeschaltet worden bis. Du bekommst dann den Link sofort von mir als PN zugeschickt.


    gez. Erzengel

  • @ ram2 : In Rumänien wird doch massenweise Schnaps schwarz, grau oder auch legal gebrannt. Da könntest doch vor Ort fragen und auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurückgreifen. In diesem Sinne... "hai noroc" !

  • Es ist wahr dass in Rumaenien viel Schnaps gebrannt wird aber von dem zu trinken ist schon ein kleines Abenteuer wenn man denkt dass alles nur wild gegaert wird und in altertuemlichen Brennanlagen gebrannt wird. Deshalb moechte ich mich dokumentieren damit ich aus meinen ueberflueesigen Aepfeln ein paar Liter Schnaps brennen kann den man in Ruhe trinken kann.


    ram2

  • Wilde gärung ist nich zwangsläufg was schlimmes. Das mach ich schon seit... aeh... JAHREN... ( Hab auch reinzuchthefen. Allerdings sind mir die Wildhefen beim "Äppler" sogar lieber. Die sind einfach... rassiger und haben mehr charakter...


    Und das brennen mit alten Brennalnagen auch nicht unbedingt.


    Ich hab meine ersten Brennversuche damals mit einem Polen zusammen gemacht. Der hat mir das alles schön erklärt. ( und ich habs danach trotzdem nochmal nachgelesen und hinterfragt :) )


    Das wichtigste was er mir beigebracht hat war:
    "Beim Schnaps brennen darfst du nicht geizig sein. Vorlauf und Nachlauf grosszügig weg. Damit kann man Pinsel reinigen oder man kanns zum einreiben nehmen. Aber nicht trinken. Geizige Brenner werden blind."


    Das Brennergebniss hab ich damals von einem Studienkollege analysieren lassen. Der meinte, besser brennen geht eigentlich nicht. Die Brennanlage selbst war aus Haushaltsgegenständen gebaut.


    Das WIE ist das entscheidenste. Und diejenigen die im Alter noch brennen, DAS sind die von denen du lernen kannst. (Da kann man am einfachsten die schlechten von den guten unterscheiden. Achte darauf wie gut die sehen können :) )

  • Das wilde Gaerung und alte Anlagen nicht unbedingt gefaehrlich sein muessen hat mich ein bischen beruhigt, moechte mich aber bevor ich eventuell mit dem Brennen beginne erstmals je besser dokumentieren.
    Eines habe ich jedenfalls schon gelernt und werde mich danach halten: "Geizige Brenner werden blind."


    danke an DerMixer fuer die Einfuehrung
    ram2

  • Das Thema Methanol wird zumindest bei Obstbränden überbewertet. Da Methanol vorwiegend aus dem fruchteigenen Pektin während der Einmaischung freigesetzt wird und weder bei der Gärung noch durch die „falsche Temperaturführung“ entsteht, kann man den Methanolgehalt einfach in Bezug auf die Ethanolmenge abschätzen.


    z.B. bei Äpfeln:
    Vollreife Frucht ca. 10% Zucker -> 5vol% Ethanol
    0,5 – 1,5% Pektin, Methanolausbeute ca. 10% -> 0,05 – 0,15 % Methanol
    Macht 10 – 30g (1 – 3%) Methanol auf 1 l reinen Alkohol


    Die EU lässt bis 15g Methanol auf 1 l reinen Alkohol zu (1,5%).


    Methanolverringerung:


    Faustregel (natürlich ohne Gewähr): 10% der zu erwartenden A-Menge als Vorlauf abtrennen, und man ist auf der sicheren Seite.


    Ein schnelles Erhitzen der Maische nach dem Einmaischen und vor der Vergärung auf 90°C senkt den M-Gehalt um 40 – 90%.


    Zudem ist Ethanol DAS Gegengift für Methanol!


    Gilt natürlich nur bei Verwendung von gutem Obst, das mit möglichst wenigen Kernen und Holzresten verarbeitet wird.


    !!!


    Kerne sollten sowieso entfernt werden, da es nämlich schlimmeres als Methanol gibt:
    Ethylcarbamat!
    Krebserregend, max. Zulässig 0,4mg/l
    Bildet sich bei der Lagerung blausäurehaltiger Spirituosen. Und die Blausäure stammt vorwiegend aus den Kernen.


    !!!

  • Interessante Informationen, die ich so noch nicht gefunden habe.
    Eine Zwischenfrage: Methanol gefaehrdet das Sehvermoegen?
    Obwohl mir 10% Vorlauf etwas viel erscheint werde ich mich (wenn es mal soweit kommt) daran halten weil ich gelernt habe dass "Geizige Brenner blind werden."


    Gruss
    ram2

  • Zitat von ram2;58594

    Eine Zwischenfrage: Methanol gefaehrdet das Sehvermoegen?


    wieso fragst Du?
    wenn Dir das nicht bekannt ist, solltest Du Dir vielleicht ein anderes Hobby suchen :peinlich:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Methanol#Toxikologie

    Zitat

    Die Vergiftungssymptome einer Methanolintoxikation verlaufen in drei Phasen. Direkt nach Aufnahme von Methanol zeigt sich wie beim Ethanol ein narkotisches Stadium, .... Charakteristisch für die dritte Phase, die Azidose, ist die Schädigung von Nerven, insbesondere des Sehnervs (Nervus opticus). Sehstörungen, die wieder zurückgehen können, entstehen zunächst durch Ödeme an der Netzhaut. Die Degeneration des Sehnervs – man spricht in diesem Fall von einer toxischen Optikusneuropathie – führt anschließend zur Erblindung. ...

  • @ram2
    1. Im Vorlauf befinden sich noch andere Stoffe. Das gilt vor allem, wenn man wild vergärt.
    2. wenn 3% Methanol des Gesamtalkohols ausmachen heist dass nicht, dass die ersten 3% des Destillates auch dieses Methanol sind. M. verteilt sich über die gesamte Destillation und ist auch im Nachlauf nachzuweisen. Was da im Vorlauf herauskommt ist Ethanol mit einem relativ hohen M-Gehalt.

  • Als erstes wünsche ich allen ein frohes neues Jahr!


    Passend zu diesem Thread möchte ich hier ein wenig Eigenwerbung für meine Seite machen, die ich seit über 10 Jahren betreibe und jetzt endlich mal überarbeitet habe:


    http://absinth.heimat.eu/


    Ich beschreibe hier den Aufbau einer Destille mit schematischem Bauplan und die Grundlagen des Destillierens.


    Ich werde diesen Link auch in die Linkliste eintragen.


    Nochmal frohes neues
    cholec


    (Ich hoffe, dass das mit den Forenregeln konform geht. Ansonsten bitte mich benachrichtigen oder diesen Beitrag direkt entfernen.)

  • Hallo cholec!


    Dir auch ein frohes neues Jahr und viel Gesundheit und alles, was du dir so wünschst.


    Ich habe mir deine sehr informative Seite gerade einmal kurz angeschaut, weil mich das Thema interessiert.
    Lese mich da jetzt aber noch richtig durch, ist ja sehr ausführlich und gerade der Aufbau einer Destille interessiert mich u.a. sehr.


    Mein Vater hat ja noch selber Schnaps gebrannt und wir hatten als Kinder immer sehr viel Spaß daran, ihm Gesellschaft zu leisten, denn es waren oft sehr lange Nächte und normalerweise haben sich die Bauern/Nachbarn auch bei der "Brandwache" (sagte man so bei uns, keine Ahnung, wie das Beaufsichtigen korrekt heißt) ausgeholfen und gegenseitig abgelöst.


    Liebe Grüße, handyman

  • Um mal vom Schnapsbrennen als Hobby den Bogen zur Krisenvorbereitung zu schlagen habe ich folgende Frage:



    Ist das Schnapsbrennen geeignet um sich in der Krise etwas dazu zu verdienen ???



    Nachdem ich das Buch "Schnapsbrennen als Hobby " gelesen habe, hatte ich die Bedenken, dass der Aufwand um Schnaps zu brennen nicht in Relation zum Ergebniss steht.


    Eine Destille kaufen ist eine Sache. Doch gerade in der Krise dürfte die Versorgung mit Früchten schwierig werden.


    Klar, wer einen eigenen Bauernhof besitzt hat hier keine Probleme. Aber was ist mit Otto-Normalbürger.


    Wieviel KG Früchte (z.B. Äpfel, Birnen) braucht man den um 1 Liter von einem 40%igen Schnaps herzustellen ????



    Vielleicht können wir das hier ja mal näher erörtern ob das Schnapsbrennen in der Krise "lohnenswert" ist.