Was gehört wo rein?

  • Hallo Grave,


    sorry dass ich mich erst so spät melde, wir waren in den Ferien für ein paar Tage weg. Der EDC wiegt 751g, hört sich mächtig an (ist auch reichlich vollgestopft), aber da ist das ganze universelle Zeugs drin. Den GHB habe ich noch nicht gewogen, da wird noch erst Material getauscht. War auf jedenfall viel zu schwer für die Gurte, die am kleinen Rucksack des TT 2:1 dran sind. Das schnürte ganz schön ein.


    Habe den Weg nach Haus noch nicht absolviert (sind nur 5km mehr als bei dir), da ich dieses Jahr lange krankgeschrieben war. Steht aber für nächstes Jahr auf dem Programm. Will dann auch den kurzen "Querfeldein-Weg" ausprobieren, ob ich das mit dem Kompass hinbekomme.


    Gruß Fisherman

  • Hallo Fisherman,


    hoffentlich gut erholt in den Ferien. Noch 2 kleine Tipps aus der Praxis: gerade wenn man das Marschieren mit Rucksäcken nicht gewöhnt ist, sollte man das Gewicht so gering wie möglich halten (am besten deutlich unter 10kg). Abgesehen davon hilft nur trainieren mit dem Gepäck (man glaubt gar nicht wie sehr regelmäßige Liegestütze beim Rucksacktragen helfen). Und der 2. Tipp aus eigener leidvoller Erfahrung :winking_face: man ist "Querfeldein" so gut wie nie schneller (vielleicht hat man eine kürzere Strecke, aber meistens kostet diese deutlich mehr Kraft)


    Gruß Grave

  • Hallo Grave,


    danke für die Tipps, dann werde ich mich an die schmalen Waldwege halten. Krafttraining kann ja meinem Rücken auch nicht schaden. Habe soeben "theoretisch" den Inhalt meiner Rucksäcke überarbeitet. Muss jetzt noch so 3-4 Kleinigkeiten kaufen, dann kann ich den GHB schon einmal auf die Waage schmeissen. Bis auf die Notfallpläne wäre der dann vollständig.


    Gruß Fisherman

  • So: Jetzt fehlen nur noch Kleinigkeiten, aber Merinounterwäsche, Merino-Mix-Socken sowie dicke Faserpelz-Socken sind im GHB. Der Spaß wiegt jetzt 4.725 g. Denke ich werde am Schluss bei 5kg landen. Läßt sich mit den Gurten noch gut tragen, ohne das es einschnürt (der kleine Rucksack vom TT 2 in 1 hat keine gepolsterten Riemen). Gut, es kommt noch 1 Liter Wasser dazu, dann bin ich bei 6kg.


    Der EDC ist jetzt ca. 16,5 cm x 13,5 cm x 7 cm und es ist erstaunlich, was in so ein kleines Täschchen passt:


    Leatherman Wingman
    Mini Maglite AA mit Kopfband und Rotlichtfilter, umgerüstet auf LED
    Paracord
    Panzertape auf EC-Karte
    Kugelschreiber
    Bleistift
    Lupe
    Latexhandschuhe unsteril
    Gehörschutz
    Pinzette 1xflach und 1xspitz
    Nähset
    Alkoholtupfer
    Notizblock
    Feuerzeug
    Nagelpflegeset
    Mini-Ziplockbeutel
    Pflasterset


    Alles zusammen wiegt dann halt auch 750g.



    Gruß Fisherman

  • Hallo zusammen,


    jetzt, 1 Jahr später, nach einem Jahr mit massiven gesundheitlichen Problemen, konnte ich endlich letztes WE den Tackle-Test durchführen. Eines vorweg: Ich habe es nicht geschafft alle vorgenannten Ausrüstungsgegenstände im Rucksack(system) unterzubringen. Nach Rücksprache mit meinem Kumpel, der mit mir die Tour gemacht hat, sind einige Sachen herausgeflogen. Einige habe ich dann so auch noch herausgenommen. Als erstes rausgeflogen sind das Leatherman Wingman, Survivalmesser (ist gegen ein leichteres Morakniv mit Feuerstahl (--> J. Vogel Hack) ausgetauscht worden), das große Alu-Kochgeschirr (getauscht gegen Clean Kanteen Thermo Mug) und der BW-Flecktarn-Regenanzug (bei Regen wurde nicht marschiert sondern unter Plane platzgenommen). So bekam ich dann den Rucksack / die Rucksäcke zu. Das sah dann wie folgt aus...
    previval.org/f/index.php?attachment/39070/
    ...der Schwerpunkt wurde so aber nach hinten verlagert. Bei einem Gesamtgewicht von 24,7 kg lag ich etwas über der Faustformel "max. 1/4 Körpergewicht". Ohne Verpflegung (o.k., es waren schon 2L Wasser in Trinkflaschen und 3L Wasser in der Trinkblase). Ein erstes "Anlupfen" bestätigte mir das von euch bereits gesagte und auch meine Schultern fanden das nicht witzig. Der Pack war viel zu schwer. Habe dann noch weitere, nicht überlebensnotwendige Dinge herausgenommen (z.B. Notfallradio), zugunsten von Nahrungsmitteln. Ich habe es dann tatsächlich geschaft alles so weit zu reduzieren, dass ich den Rucksack schließen konnte und alles notwendige dabei hatte. Dies schloss leider auch mein Schlafsacksystem ein, dass ich gegen einen Schlafsack mit abgeblichen Komfortbereich von -4°C tauschte.

    Lessons learnt:

    1) Der aufgesetzte kleine Rucksack war in der Theorie sehr praktisch, in der Praxis aber nicht benutzbar. Das Geld hätte ich mir schenken können. Praktischer wäre ein kleinerer Rucksack mit vernünftig gepolsterteten Trageriemen. Diese fehlen dem Aufsatzrucksack und machen ihn bei hohem Gepäckgewicht nicht "tragbar". Auch das Umhängen der aufgesetzten Zusatztaschen von einem auf den anderen Rucksack erwies sich als sehr friggilige Arbeit. In einem Notfall hätte man da keine Zeit für. Besser wäre es, das in diesen Zusatztaschen platzierte Material in UL Packsäcke zu verpacken und bei Bedarf in den großen Rucksack zu stopfen.
    2) Auch ein Gesamtgewicht von 22,4 kg (inkl. Wasser, Nahrung, untergeklemmter Isomatte, Bier :grosses Lachen:) schleppen sich nicht von allein. Für meine ungeübten Schultern war das echt eine Plage. Ich denke, ich muss den Inhalt meiner Bags noch einmal stark überarbeiten. Werde versuchen einen Mittelweg aus J. Vogel und meiner Liste zu finden.


    3) Bekannt war mir das Problem der "wachsenden Füße" schon vom Laufen eines Halbmarathons. Wenn die Zähennägel nicht geschnitten sind, die Fußgewölbe nach einem "Gewaltmarsch" durchgetreten sind, verlängern sich die Füße und die Zehen können dann vorn an der Zehenkappe, innen im Stiefel, anstoßen. Beim bergabgehen hier in der Holsteinischen Schweiz, führte das schnell zu blauen Zehennägeln. Deshalb: Zehennägel auf ein vernünftiges Maß vor Tourbeginn zurückstutzen.


    4) Müssen es wasserdichte Schuhe sein, auch wenn es nur gefettetes Leder ist? Die Füße fangen an zu schwitzen, die Haut wird feucht, man kann sich Blasen scheuern. Die Schuhe / Stiefel trocknen bei kaltem Wetter nicht über Nacht. Morgens muss man wieder in feuchte Stiefel... wäre es da nicht besser, Schuhe aus schnelltrocknendem Material zu verwenden?! Werde ich beim nächsten Mal einmal ausprobieren. Baumwollsocken sind dann natürlich Tabu, sollte dann Synthetik oder Wolle sein.


    5) Vertraue nicht auf Herstellerangabe beim Komfortbereich des Schlafsackes! Ich habe gefroren wie ein Schneider, obwohl ich mit langer Unterwäsche, Hose, dicken Socken, Fleecepulli, Thermohemd und Jacke im Schlafsack lag. Besserung brachte nur eine übergezogene Abdeckplane. Sobald ich mich im Schlaf aber gedreht habe und nur ein kleiner Teil des Schlafsackes frei lag, zog die Kälte rein (wir hatten Nachts Temperaturen um den Gefrierpunkt, jedenfalls war das Moos morgens hart gefroren).


    6) Evazote-Isomatten sind für Seitenschläfer ungeeignet, auch wenn sie 20 mm dick sind. Die Matte war schön warm, solange ich auf dem Rücken lag. Sobald ich mich in die bevorzugte Seitenlage drehte, tat mir alles mögliche weh, da die Hüfte / Schulter nicht einsinken konnte. Das Graben von Mulden an der entsprechenden Stelle im Waldboden linderte das Problem, war aber für die Rückenlage kontraproduktiv.


    7) Ich habe viel zu viel Nahrung eingepackt, weil ich Angst hatte hungern zu müssen. Das Gewicht hätte ich mir sparen können. Im anderen Thread (Trailfood) werde ich demnächst noch etwas dazu schreiben.


    Das soll es an dieser Stelle für heute erst einmal sein. Werde noch ein paar Bilder nachreichen, sofern sie brauchbar sind. Mal sehen, ob ich noch eine Liste anfertige, von dem, was ich nicht gebraucht habe. Auf jeden Fall muss die Ausrüstung leichter werden. Auch wenn ich es gewöhnt bin ca. 20 km zu Laufen, mit Gepäck sinkt die Pace dramatisch und man wird "unbeweglich". Ich weiss, ihr habt mich alle gewarnt wegen des Gewichts... aber aus Erfahrung wird man klug, da kann man vorher noch so viel lesen.


    Gruß Fisherman

  • Ein paar Anmerkungen:


    Zitat von Fisherman;306149


    2) Auch ein Gesamtgewicht von 22,4 kg (inkl. Wasser, Nahrung, untergeklemmter Isomatte, Bier :grosses Lachen:) schleppen sich nicht von allein. Für meine ungeübten Schultern war das echt eine Plage. Ich denke, ich muss den Inhalt meiner Bags noch einmal stark überarbeiten.


    Weitere Gewichtsoptimierung ist sicher eine gute Idee, aber ebenso auch Übung. Dann wird das Gewicht besser zu handhaben sein.


    Zitat

    4) Müssen es wasserdichte Schuhe sein, auch wenn es nur gefettetes Leder ist? Die Füße fangen an zu schwitzen, die Haut wird feucht, man kann sich Blasen scheuern. Die Schuhe / Stiefel trocknen bei kaltem Wetter nicht über Nacht. Morgens muss man wieder in feuchte Stiefel... wäre es da nicht besser, Schuhe aus schnelltrocknendem Material zu verwenden?! Werde ich beim nächsten Mal einmal ausprobieren. Baumwollsocken sind dann natürlich Tabu, sollte dann Synthetik oder Wolle sein.


    Kann man aus der Ferne schwer beurteilen, aber feuchte Füße wirst du nie ganz vermeiden können, auch nicht in atmungsaktivem Schuhwerk. Nach meiner Erfahrung ist die Feuchtigkeit nicht weiter schlimm, wenn Schuhe und Socken gut passen. Ich persönlich mag Synthetik nicht so sehr, obwohl ich damit auch zurecht komme. Meistens siehe ich Baumwollsocken an, die ich am Vortag schon einmal getragen hatten, und dann je nach Temperatur dünnere oder dickere Wollsocken drüber. Blasen habe ich mir schon seit Jahren nicht mehr gelaufen. Aber das mag individuell verschieden sein. Einfach mal ein bisschen rumprobieren!

  • Hallo Asdrubal,


    danke für Deine Antworten. Mir wäre nur Gewichtsoptimierung am Liebsten :grosses Lachen:.


    Gruß Fisherman