Pedalkraftenergie

  • Hallo zusammen


    ich war mal bei einer günstigen Gelegenheit bei uns im Heimatmuseum. Dort steht so ein Fahrradgenerator der CH-Armee. Im praktischen Versuch bringt man damit zwei 40W Glühbirnen zum leuchten. Um alle drei 40W Lampen zum brennen zu bringen muss man schon etwas zu viel strampeln. Das ganze könnt Ihr euch wie einen Stuhl mit Fahrradsitz und unten Pedalen zum treten vorstellen. Aber eine 40W Lampe bringt man locker hin, auch über längere Zeit.


    So weit ich weiss wurde das Ding für Morse-Lampen und ähnliches eingesetzt. Baujahr sicher älter als 80 Jahre. Also ich trete lieber als im Dunkeln zu sitzen. Insofern finde ich dieses Prinzip gar nicht sooo extrem doof.


  • Ich sehe das eher in Ergänzung zu einem Photovoltaiksystem.


    Bei mir in der Stadtwohnung wäre z.B. im Notfall ein 200W Solarmodul denkbar, das schafft an einen durchschnittlichen Sommertag 500Wh, an einem durchschnittlichen Wintertag 100-150Wh.


    Dazu dann ein noch bezahlbarer und tragbarer 12V 100Ah Blei-Gel-Akku (Bleisäure sollte eher nicht in Inneräumen geladen werden wegen Wasserstoffproduktion).


    Dieses System reicht für Licht, Radio, Notebook, Funkgerät, Ventilator, AA-Ladegerät (alles über 12V) und an guten Tagen für den Einsatz des Wechselrichters für 230V Werkzeuge, die Waschmaschine im Kaltwaschgang, den Haarföhn und wozu man möglicherweise sonst noch kurzzeitig Strom benötigen mag.


    Man dürfte damit an fast allen Tagen im Jahr auskommen, das Problem ist halt, wenn mal im Dezember 2 Wochen die Sonne nicht scheint. Wenn man die paar Tage im Jahr mit 1-2h am Tag treten die Stromversorgung aufrecht erhalten kann, dann hat man einen deutlichen Vorteil, weil man die Solaranlage ansonsten gewaltig überdimensionieren müsste und selbst dann die 100%ige Sicherheit nicht erreicht.


    Das funktioniert halt nur mit einer eher rudimentären Stromversorgung, wer hier in kWh Dimensionen denkt braucht auch keinen Tretgenerator mit 50-100W Dauerleistung, sondern andere Energiequellen (Dieselgenerator, Methanol-Brennstoffzelle, usw...)


    Die Frage ist halt, ob man solche Strommengen in Notfall tatsächlich "braucht" und ob das die Investitionen wert ist. (mal davon abgesehen davon, dass das in meiner Wohnung dann nicht mehr funktionieren würde)


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Cephalotus


    Zitat

    Bei mir in der Stadtwohnung wäre z.B. im Notfall ein 200W Solarmodul denkbar, das schafft an einen durchschnittlichen Sommertag 500Wh, an einem durchschnittlichen Wintertag 100-150Wh.


    Dazu dann ein noch bezahlbarer und tragbarer 12V 100Ah Blei-Gel-Akku (Bleisäure sollte eher nicht in Inneräumen geladen werden wegen Wasserstoffproduktion).


    Dieses System reicht für Licht, Radio, Notebook, Funkgerät, Ventilator, AA-Ladegerät (alles über 12V) und an guten Tagen für den Einsatz des Wechselrichters für 230V Werkzeuge, die Waschmaschine im Kaltwaschgang, den Haarföhn und wozu man möglicherweise sonst noch kurzzeitig Strom benötigen mag.


    Weißt du wie man die einzelnen Bestandteile verbindet und vor alle wie man die Verbraucher wieder an die Batterie anschließt wenn sie geladen ist? Würde mich mal interessieren weil ich auch erst an eine größere Batterie gedacht habe... Habe dieses Solarpanel im Auge:


    http://www.solarbag-shop.de/deutsch/sunload-faltbares-cigs-solarmodul-62wp-controller.html


    Es hat bereits diverse Kabel, Adapter und einen Laderegler für Autobatterien dabei. Nur Weiß ich nicht wie es mit der vollen Batterie weitergeht, was mich zur Überlegung geführt hat das Pedaldingsens als Speicher zu nehmen. Da ist der Akku halt nur 7aH groß..


    Mfg

  • Zitat von Joggi;54828


    Möchtest Du das Panel mobil verwenden?


    (für mobile Zwecke bei denen es aufs Gewicht ankommt würde ich dann aber eher NiMh oder Li-Ionen Akkus verwenden, da sollte man dann üblicherweise auf fertige Systeme zurück greifen)


    Für den stationären Einsatz kostet es ja rund 4x soviel wie vergleichbare Module aus Glas.


    Wenn ich die Beschreibung richtig verstanden habe ist bereits ein Laderegeler dabei, selbigen würde ich dann eben an einen 12V Bleiakku anschließen. Ein Datenblatt ist nicht verfügbar, von daher kann ich nicht sagen, ob der Laderegler für Bleigel Akkus geeignet ist (die brauchen ein etwas anderes Überlademanagement als Bleisäure)


    12V Verbraucher kannst Du entweder direkt an die Batterie anschließen (eine Sicherung sollte schon noch dazwischen hängen) oder über den Lastausgang des Ladereglers, sofern vorhanden und ausreichend dimensioniert.
    Letzteres hat den Vorteil, dass eine Schutzschaltung gegen Tiefentladung vorhanden ist.


    Bei der Dimensionierung von Bleiakkus sollte man bedenken, dass diese Akkus bei hoher Belastung in der kapazität deutlich einbrechen (Peukert Effekt).
    Wenn Du beispielsweise 120W = 10A brauchst, dann liefert ein 100AH Bleiakkus diese über 10 Stunden. (C10 Entladekapazität)
    Ein 10Ah Bleiakku kann das nur in der Theorie 1 Stunde lang, in der Realität wird er nach ca. einer halben Stunde bereits leer sein.
    Hinein laden muss man dann trotzdem wieder 10Ah, obwohl man nur 5Ah entnehmen konnte.


    Das ist vor allem dann wichtig, wenn man starke Verbraucher über einen Wechselrichter an einen Bleiakku hängt. Bei kleinen Verbrauchern wie Licht, Pumpen, Ventilatoren, Notebooks, Radio, Ladegeräte, etc. würde ich stets versuchen, den Umweg über 230V zu vermeiden und Geräte anschaffen, die (auch) mit 12V klar kommen.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Cephalotus:


    Zitat

    Möchtest Du das Panel mobil verwenden?


    (für mobile Zwecke bei denen es aufs Gewicht ankommt würde ich dann aber eher NiMh oder Li-Ionen Akkus verwenden, da sollte man dann üblicherweise auf fertige Systeme zurück greifen)


    Für den stationären Einsatz kostet es ja rund 4x soviel wie vergleichbare Module aus Glas.


    Naja ich möchte die Möglichkeit haben es bei Bedarf mitzunehmen es aber gleichzeitig auch zuhause verwenden. Wenn ich es gerade nicht brauche finde ich es praktisch das es gefaltet so ein kleines Packmaß hat. Es gibt verschiedene Pakete wo immer das Modul und verschiedenes Zubehör unter anderem auch mit einem Li-Ionen Akku Ladegerät dabei ist (Siehe unten). Ich denke halt das Bleiakkus weiter verbreitet sind und ich im Notfall auch mit dem Modul und Adapter irgendwelche Akkus die ich finde oder mir beschaffe aufladen kann. Außerdem haben die bei entsprechender Wartung ja auch mehr Zyklen.


    Als ich mir mal überlegt habe wozu ich im Notfall überhaupt Strom brauche fiel mir eigentlich kaum etwas essenzielles ein. Ich habe vor mir dieses Ding zu kaufen um LED Lampen zu betreiben und LSD-NiMh Akkus aufzuladen sowie als "Luxus" mein Netbook zu betreiben um auf diverses Kartenmaterial und meine Ebook Bibliothek zuzugreifen.


    http://www.sunload-shop.de/store_de/outdoor/solarpack/solar-pack-notebook-power-62wp.html

  • Ich will ja nciht spalten... und mein english ist noch dazu misserabel...


    Aber für mich sah die säge in
    http://www.technologyforthepoor.com/
    garnicht nach strombetrieben aus. ich dachte da an eine umsetzung der bewegung per übersetzung direkt an die Kreissäge, OHNE Umweg über Strom.


    Sowas fände ich für den Ernstfall schon eine überlegung wert...


    Ok. Jetzt nicht unbedingt für ne Säge. Aber bsp. CampingWaschmaschine oder Wasserpumpe. getreidemühle oder der Sandfilter für die Luftversorgung des eigenen Bunkers:grosses Lachen:... oder so. Einen schleifstein könnt man so auch gut betreiben. Hab da schon öfters drüber nachgedacht, bsiher aber aus Zeitmangel noch keine Umsetzung vollzogen...


    ist der Gedanke so abwegig?

  • Buchtipp


    Hallo!


    Hier noch eine späte Antwort.


    Zitat von DerMixer;55163

    ist der Gedanke so abwegig?


    Nein. Weder abwegig noch neu. Ich empfehle mal ein Buch: Pedalkraft. Menschen, Muskeln und Maschinen. Von James C.McCullagh (Hg.) rororo 1988. Ist antiquarisch noch zu bekommen.


    Klappentext: Dieses Buch zeichnet die Geschichte der Pedalkraft nach bis zur Entwicklung pealbetriebener Flugzeuge. Landmaschinen, Wasserpumpen, Drehbänke, Sägevorrichtungen, Stromerzeuger, Waschmaschinen und Fahrzeuge - alle diese Maschinen können mit Pedalkraft angetrieben werden. Zu einigen der auch in Fotos vorgestellten Maschinen liefert das Buch die dazu gehörenden Konstruktionszeichnungen und Bauanleitungen.


    Die Pläne würde ich nicht überbewerten, aber man bekommt schon eine Idee was man machen kann. Des Weiteren entspricht das Buch natürlich nicht mehr ganz dem Stand der Technik. Das sollte aber kein Problem darstellen. :)