Wenn man einen Keller hat, drängt der sich als Vorratslager geradezu auf. Und in alten Häusern war er ja auch nur dafür vorgesehen und auch nur so benutzt worden. Aber die heutige Ansprüche an einen Keller, der ja fast Wohnraumqualität hat, sind anders.
Alte Keller sind meistens feucht. Oft fehlt eine Außenabdichtung der Wände, Horizontalsperre war unbekannt und manchmal fehlt auch eine Sohle, war nicht vorgesehen, interessierte niemanden, gestampfter Boden tat es auch. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist ein Nachteil. Der Vorteil ist die im ausgeglichene Temperatur, bei mir im Sommer nie über 15°C und im Winter nie unter 10°C. Ideal als Weinlager.
So einen Keller zu sanieren, dass er den heutigen Ansprüchen an einen Keller genügt, ist mit vertretbarem Aufwand nicht möglich. Wer es versucht, z.B. mit Isolierputzen, Zementprodukten, Lacken, o. ä., hat nur kurzfristig Erfolg und verursacht langfristig Schäden an der Bausubstanz und Schimmel.
Ich bin kein Experte, nicht mal aus dem Bauhandwerk, aber nach jahrelangen Erfahrungen und Recherchen habe ich das gelernt und begriffen.
Meinen Keller, von den Vorbesitzern und auch von mir, weil ich es nicht besser wusste, verpfuscht, saniere ich nun wie folgt:
- Der Fußboden war original nur mit roten Ziegelsteinen ausgelegt und festgestampft. Irgendwann wurde mal eine ca. 2cm dicke Was auch-immer-Schicht aufgebracht, die so hart ist, das es Funken schlägt, wenn man versucht sie mit Hammer und Meißel zu entfernen. Da diese Schicht, was immer das auch ist, nirgendwo defekt ist, habe ich beschlossen sie nicht zu entfernen. Leider hat man darauf Fußbodenlack aufgetragen, der teilweise abblättert und gammelt. Den werde ich entfernen, Estrichmatten auslegen und Spaltplatten in wasserfesten Beton verlegen. Mit der gleichen Mische wird auch verfugt.
- Die Wände hat man leider auch versucht mit Zement und dem harten Zeug wie beim Fußboden trocken zu bekommen. Dazu hat man sie auch noch mit Dispersitions-Wandfarbe gestrichen. Der Putz blüht, die Farbe bröckelt. Also runter damit was geht, verputzen mit Kalkputz, streichen mit Kalkfarbe: Natürlicher Schimmelschutz.
- Die Decke macht zum Glück nicht so viel Arbeit. Gemauerte Gewölbe, zwar falsch gestrichen aber trocken und deshalb müsste es reichen sie nur zu kalken.
Wenn ich fertig bin, habe ich (hoffentlich) einen hygienischen Vorratskeller mit einem guten Temperaturfenster, aber mit hoher Luftfeuchtigkeit. Damals, die Bauherren waren Selbstversorger, wurden wohl überwiegend Einmachgläser und mietetaugliche Sachen eingelagert. Meinen Konserven und andern Dingen könnte die Luftfeuchte natürlich zusetzen. Höchstwert ist nicht selten bis zu 80%! Dafür brauche ich noch Lösungen. Den ganzen Kellerraum mit einen elektrischen Raumentfeuchter auf einer niedrigen Luftfeuchtigkeit zu halten, ist zu teuer. Man würde ja ständig Feuchtigkeit aus den Wänden ziehen, die aus dem Erdreich nachrückt. Ein Fass ohne Boden.
Die Regale mit Gewebeplane einhausen und nur den Raum dann entfeuchten ist wirtschaftlicher.
So also meine Gedanken und Planungen...
Welche Erfahrungen habt ihr mit solchen Kellern? Welche Tipps und Lösungen habt ihr auf Lager?