HWS Kragen selbst gebastelt...

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  • Vor längerer zeit ist mir in einem Erste Hilfe Kurs mal ein HWS Stützkragen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Cervicalst%C3%BCtze) unter gekommen, der aus ähnlichem Material wie eine Isomatte besteht. Die Idee des Kursleiters war die, die Form der Krägen auf die eigene Isomatte ab zu malen um im Notfall mur noch die passende Größe aus zu schneiden. Die Krägen gab es damals in small, medium und large. ( Beispiel:http://www.meber.it/item.asp?lng=4&id=166)
    Ich hab vorhin mal die Schnittmuster für die Krägen rausgekramt und diese digitalisiert. Wirklich gut gelungen ist mir das allerdings nicht. Wenn ich die Grafiken ausdrucke verkleinert es das Ganze.
    Die Orginalgröße sind 3 Din A 4 Blätter die an einandergelegt werden. Wenn sich jemmand berufen fühlt, kann er gerne noch mal ein ordentliches Schnittmuster ohne Flecken und im richtigen Format zaubern.
    Die Buchstaben im Kreis geben die Größe an, das K steht für Kinn, das B für Brust. Welche Größe eingesetzt wird, entscheidet man durch das Schätzen der Linie zwischen Brust und Kinn in normaler aufrechter Position.
    Richtig sitzen tut das Ding dann, wenn man das Gefühl eines Giraffenhalses hat.
    Meine eigenen Krägen hab ich aus einer alten Isomatte geschitten, die schon ziemlich weich war. Ich habe sie deshalb mit dünnen Platikmaterial verstärkt und Laschen mit Klettverschlüssen zum fixieren angebracht. Wirkt professioneller und geht schneller. Im Notfall tun es aber auch die einfachen Krägen mit Heftpflaster.


    der graue Wolf...

  • Nicht übel! In Falle des vermuteten HWS-Traumas würde ich persönlich allerdings auf einen professionellen Stiff Neck zurückgreifen, Kosten hin oder her, weil ein HWS-Problem schnell zu vollgeschissenen Hosen führen kann. Ein Leben lang. Der Stiff Neck bietet Möglichkeiten, die man sonst schwer findet, zum Beispiel der Zugang zur Luftröhre und die Einstellung der Halslänge.

    Wir haben neulich noch mal Extrikation im Bereich PHTLS geübt, der Notarzt und Dozent war da mehr als ausdrücklich gegen Improvisation, es sei denn, es geht absolut nicht anders.

    In diesem Zusammenhang: Alles, was wir hier in medizinischer Hinsicht diskutieren, darf die klinische Versorgung nicht ersetzen - es kann höchstens die präklinische Versorgung verbessern (Golden Hour of Trauma). An die professionelle Endversorgung von solchen Geschichten wie HWS-Problemen traue ich mich bestimmt nicht dran! Selbst Schusswunden sind schon ein echtes Problem, auch wenn man hier durch großzügiges Debridement noch einiges machen kann...

    Trotzdem: Danke für das Thema! Zum Stabilisieren eines Schleudertraumas ist Dein Kragen super. Diskutieren wir drüber! :)

    Erklärter FDGO-Fan

  • Stiffneck versus Selbstbau


    Hm... die Frage ist es was mir diese Lösung wann bringt...


    Das Schnittmuster auf der Isomatte nimmt keinen Platz weg und ist als Selbstbau sicher 100 mal besser als eine untergeschobene Jacke die über Kreuz unter den Achseln fixiert wird.
    Die schon ausgeschnittenen Krägen waren für mich eher so was wie ein Back Up das nix kostet und das zumindest einen gewissen Standard erreicht. Sie mögen nicht State of the Art sein, werden aber immer noch so eingesetzt. Auch bei den Hilfsorganisationen...


    Stiffneck bleibt ungeschlagen. Ganz klar. Aber wie du auch schon sagtest: Macht ne HWS Behandlung Sinn?
    Extrem gesehen muss man schnellst möglich in ein leistungsfähiges Krankenhaus, alles andere ist Humbug. Deswegen würde ich von der ganzen Geschichte nicht zu viel erwarten, für den Unfall außerhalb der Zivilisation meine improvisierten Krägen in Petto haben, und im Zweifel alles andere als Schicksal sehen....


    der graue Wolf..

  • Da gebe ich Dir völlig Recht. Wenn man sieht, mit welchen Mitteln beispielsweise die britische Marine immer noch immobilisiert, wird einem echt übel... Dagegen ist Dein Kragen auch bei Trauma an vorderster Front. Echt jetzt. :Gut:

    Erklärter FDGO-Fan