Bank-Run/-Feiertage & Währungsreform

  • Zitat von O.Bey;78575


    Bei der Umstellung muß es dann, damit sich der Staat entschulden kann, zu einem Haircut kommen. Z.B. 500 Euro werden in DM2 getauscht und der Rest ist futsch, sonst macht eine Währungsumstellung ja keinen Sinn. Ist aber egal! Wer hat (dann) schließlich noch so viel Geld!


    [COLOR="dimgray"]
    "...Nach Angaben der Deutschen Bundesbank betrug das Geldvermögen des Sektors „Private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck“ Ende 2007 4563,6 Mrd. Euro. (Ende 2009 betrug es 4672 Mrd. Euro[1] ). Dies sind Forderungen dieses Sektors gegen die anderen Sektoren „Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften“, „Staat“, „inländische finanzielle Sektoren“ und „Übrige Welt“..."[/COLOR]


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Geldverm%C3%B6gen


    Zitat


    Am Rande möchte ich noch erwähnen, daß Exporte natürlich schwierig werden.


    Wie das?


    Schwierig werden dürften vor allem die Importe, also z.B. Rohöl oder Erdgas.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die werden den Euro nicht aufgeben sondern eher damit untergehen, denn ihr Vermögen ist irgendwo sicher angelegt und die spielen nur Monopoly mit unserem Geld. Es wird keine DM2 kommen nach der sich alle sehnen. Niemals.


    Ich sehe die Transferunion und die Eurobonds spätestens im Jahr 2013 und damit eine Stabilisierung des Euro. Die Eurobonds sind schon geplant. Sonst würden sie nicht angesprochen werden. Und zwar dann, wenn mehr "Integration" da ist wie sie uns ganz direkt sagen.


    Was heißt nun diese Aussage? "Mehr Integration" heißt konkret, dass sie erst eine gemeinsame europäische Wirtschaftsregierung etablieren in der die einzelnen Länder nach der Pfeife der EU tanzen und das nächste Ziel sind dann die Vereinigten Staaten von Europa. Das ist ja das langfristige Ziel der EU und mit der Geschwindigkeit mit der sie Ende des 20. Jahrhunderts begonnen haben (schaut Euch die Etappen der EU mal an! die waren fleißig!) haben sie dieses Ziel noch vor 2020 erreicht.
    Als Katalysatoren werden sie die "veränderte Weltlage" vorschieben, neue Bedrohungen von außen oder innen (siehe Unruhen in diversen Ländern der EU) oder einen selbst provozierten Bankencrash.


    Die wollen gar nicht dass das System gesundet. Das wäre gar nicht in ihrem Interesse, weil ein gesundes System nicht abgeändert werden muß und keine drastischen Maßnahmen rechtfertigt. Wenn sie das wollen würden, hätten sie keine "Rettungsschirme" aufgespannt die eigentlich nur Kasperletheater sind und nichts bringen außer Sicherheit zu suggerieren.
    Dann hätten sie Griechenland und all die anderen Länder (Frankreich ist ja jetzt auch im Visier) einfach aus dem Euro-Raum ausgeschlossen.



    LG


    Fire

  • Na eben. Es liegt an der Akzeptanz der Währungen. Und mit was wollen die Resteuroländer unsere Güter bezahlen? Mit Resteuros ?
    Genauso bei Importen. Welchen Wert würde eine DM2 haben? Keine Ahnung.


    Willst Du mit dem Wikipediaartikel darlegen wie reich die privaten Haushalte sind oder das unser Vermögen eben Verbindlichkeiten anderer sind? Noch gibt es diese Vermögen aber es sind Verbindlichkeiten anderer die nicht wieder rückzahlbar sind.


    Es ist natürlich Spitze wenn der Staat beliebig viel Geld aus dem nichts erschaffen kann. Er hat ja schließlich höhere Ausgaben als Einnahmen. Speziell so ein Krieg wäre ja ohne Geld quasi nicht zu bezahlen!
    Und Inflation trifft ja nur das Bankguthaben oder wie? Da bin ich ja gespannt wie der Habenichts sich über den Freund Inflation freuen wird.


    Ob Nord und Südeuro oder DM2 oder ob der Euro (erstmal) bleibt wissen die Götter. Diesmal sind nur eben alle, anders wie z.B. bei der Argentinienkrise nur Argentinien, am Ende.
    Also welche Währung auch immer es wird alle Papierwährungen zerreißen. Die eine früher die andere kurz danach.


    Gruß
    O.Bey

  • Die Inflation ist eine möglich Maßnahme unter vielen, die Krisen verhindern kann.


    Mit einer Währung, die Inflation verhindert oder einschränkt gibt man eine Option auf und das hat sich in der Geschichte der Währungen auch schon als verheerend heraus gestellt. So z.B. beim Goldstandard, der die große Depression brachte als auch heute in den PIIGS Ländern, die wegen des Euro ihre Währung nicht abwerten können.


    Die deutschen haben eine ganz besondere Furcht vor der Inflation, aber es gibt ja auch eine andere moderatere Form der Inflation außerhalb der Hyperinflation aus der deutschen Geschichte.


    Was das Geldveröge betrifft so ist in Deutschland nun mal deutlich mehr Geld auf der Haben- als auf der Schuldenseite vorhanden. Wenn man davon ausgeht, dass diese Guthaben nicht durch echte Werte gedecket sind, dann sind es auch die Schulden nicht und damit gäbe es auch kein problem der Überschuldung.


    Wenn morgen ein EMP alle Elektronik und alle Daten auslöschen würde, so stünde am Ende doch ein Vermögen herum, nämlich alle Häuser, Infrastruktur, Industrieanlagen, Fahrzeuge, Güter, Menschen mit (Aus)Bildung, usw, usf.
    Das sind alles ganz reale Sachen, die da sind und die in den letzten Jahrzehnten geschaffen wurden...


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.



  • Es wäre ja klasse, wenn Du Recht hättest und es erträglich abliefe, ich glaube da nur nicht dran.

    Beste Grüsse
    Zeltengehen

  • Ich weiß nicht, warum sich hier einige eine DM2 erwünschen. Was erhofft ihr euch davon?
    Gibt doch dann wieder bunte Fetzen, dieses mal halt mit DM2 anstatt einem €-Zeichen drauf. Wo ist der Unterschied?


    Wieder Zinsen.
    Wieder wird Geld verliehen, das real gar nicht exisitiert.
    Wieder wird gezockt.
    Wieder verarschen uns die Bänkster.
    Wieder bekomm ich von meinem heute verdienten Geld in 20 Jahren nur die Hälfte.
    Wieder nehmen Staaten (in diesem Fall nur Deutschland) Schulden auf, damit sie ihre Schulden unterhalten können, dass sie ihre Top-Kreditwürdigkeit erhalten.
    Wieder bezahlt kein Staat seine Schulden jemals zurück. (ohen Durckerpresse/Inflation)
    Wieder wird's gleich enden.


    Diese ganzen Papierschnipsel sind doch nur beschiss. Der Geldschöpfung sind doch keine Grenzen gesetzt. Für was dann in Schnipsel Sparen? Wird doch sowieso zwangsläufig weniger wert. Aber nur nicht den Leuten erzählen, die erklären dich für eingeschnappt.


    Was ist daran so schwer daran, einfach alles in Edelmetallen zu zahlen? Klar, die werden auch aus der Erde geholt und somit kommt mehr in den Umlauf. Aber wieviel? Erhöht sich die sich im Umlauf befindende Edelmetallmenge jährlich um 2%?
    Die Preise würden stabil bleiben. In 20 Jahren bekomme ich noch immer das gleiche für's Gold wie heute. Diese ganze Zockerei würde eingedämmt werden. Zinsen ade.
    Ist das wirklich so viel schlechter? Ich glaube nicht. Auch wenn es anders wäre.

  • Dich möcht ich mal mit nem Umweltschützer über die 100%ige Ausbeutung der vorhandenen Rohstoffe diskutieren sehen.


    Naja, eigentlich wünsche ich keinem, mit einem Umweltschützer diskutieren zu müssen : )

  • Goldstandard:


    Ich denke, dieser Chart (http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20090320204807) sagt mehr aus, als jede Diskussion. Ganz klar zu erkennen ist, daß die Preise NACH der Aufgabe des Goldstandards massiv angestiegen sind. Nicht der Goldstandard war schuld an den steigenden Preisen, sondern dessen Aufkündigung während des WK1. Mit einem Goldstandard wäre die Finanzierung des ersten Weltkrieges unmöglich gewesen und er wäre daher bereits nach kürzester Zeit vorbei.


    Während des langanhaltenden Goldstandards in UK blieben die Preise über Jahrunderte nahezu konstant.




    Mit Einführung der FED 1913 war die Abschaffung des Goldstandards bereits beschlossen und 1971 durch Nixon endgültig besiegelt worden.


    Wenn (nein, besser FALLS) unsere Politiker ein wenig Verstand hätten, würden sie die DM2 als eine goldgedeckte Währung etablieren, aber das dürften wohl zunächst noch Wunschträume sein.

  • Was nützt Dir denn ein stabiler Preis, wenn Du keine Arbeit mehr hast und Wirtschaft und Gesellschaft am Boden liegen?


    7% Inflation tun Dir hingegen kaum weh, wenn Dein Lohn jährlich um 10% steigt...


    Die Option der Inflation bleiben USA, Japan, Euro-Raum, usw derzeit noch, um sich zu entschulden und die Wirtschaft weiter wachsen zu lassen. Gäbee s heute eine Goldwährung wäre wohl der Preis für Brot konstant, vermutlich würde er sogar fallen und wir hätten eine Deflation, allerdings gibt es bei Deflation keine Investitionen mehr, die Wirtschaft würde kollabieren und das billige Brot nutzt Dir nichts mehr, wenn Du kein Einkommen hast.


    Inflation tut den Sparern weh, denjenigen die 30jährige Staatsanleihen für 3% erworben haben. Die werden einen Teil des Vermögens verlieren, andererseits sind es ja gerade diese Renditeforderungen der Gläubiger, die der Weltwirtschaft derzeit die Kehle zuschnüren.


    Vielleicht gibt es noch eine bessere Lösung, ich kenne sie nicht. Meiner Ansicht nach würde ein fiktiver Wechsel zu einer Inflationsfreien Währung in kürzester Zeit zum Investitionsstau (warum investieren, wenn man das Gold auch unters Kopfkissen legen kann) und zum nahezu globalen Kollaps der Wirtschafts- und Finanzwelt führen. Zum Glück ist dies aber keine reale Option.


    mfg


    PS: Schau Dir die Kurve der Preisentwicklung in UK nochmal an und dann überlegen, zu welcher Zeit der Wohlstand der Menschen am meisten zugenommen hat.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • 7% WÜRDEN in der Tat nicht weh tun, wenn gleichzeitig der Lohn um 10% steigen WÜRDE!!!


    ABER:


    Beschäftige Dich mal ein wenig mit der Berechnung der Inflation, bzw. Preissteigerungsrate, da die eigentliche Inflation als Geldmengenwachstum - Wirtschaftswachstum definiert ist. Die Preissteigerungsrate wird jedoch weltweit massivst nach unten gerechnet, da daran einiges gekoppelt ist. (u.a. Rentenzerhöhungen) Die 2 % Preissteigerungsrate, die veröffentlicht werden, sind nur durch statistische Tricks wie z.B. Hedonik erreichbar.


    Schau Dich in Deinem Umfeld um und du wirst feststellen, daß die reale Inflation bei ca. 10% liegt. Und jetzt die Frage: Wie hoch war die letzte Lohnerhöhung?


    Bei einer Inflation, die zur Entschuldung genutzt werden soll, ist ein Großteil der Bevölkerung der Verlierer.


    Bestes Beispiel: Vor gar nicht allzu langer Zeit konnte ein Facharbeiter bei Opel locker eine 4 köpfige Familie ernähren und sich auch noch einen Urlaub leisten. Wie sieht das heute aus? Und das, obwohl er doch regelmäßig Lohnerhöhungen bekommen hat, die wohl fast immer über der Preissteigerungsrate lagen?


    Verwechsel bitte nicht Wohlstand mit Geldmengenwachstum.


    [edit]
    Aus den 7% Inflation wird eine galoppierende Inflation hin zu eine Hyperinflation zur vollständigen Entschuldung (siehe Deutsche Hyperinflation). Die kurve zeigt, daß nach dem Goldstandard die Preise massiv gestiegen sind, jedoch sind die Löhne mit Sicherheit nicht adäquat gestiegen. Da Du mit 7% Inflation zur Schuldentilgung nicht sehr weit kommst, wäre das der Einstieg in eine Hyperinflation, die in kürzester Zeit zur totalen Verarmung weiter Bevölkerungsteile führen würde, obwohl Unmengen Geld im Umlauf sind.


    Viele Grüße

  • Zitat von Thunderbirdy;78728


    Schau Dich in Deinem Umfeld um und du wirst feststellen, daß die reale Inflation bei ca. 10% liegt.


    Eine Inflation von 10% bedeutet einen Preisanstieg um das 2,6-fache in 10 Jahren, um das 6,7fache in 20 Jahren


    Ich sehe das nicht im geringsten.


    In einem anderen thread hatte ich mal Preise von früher und heute gepostet...


    Zitat


    Und jetzt die Frage: Wie hoch war die letzte Lohnerhöhung?


    Meine Lohnerhöhung tut nix zur Sache, ich stehe relativ am Anfang des Berufslebens und daher fällt die entsprechend hoch aus, unterm Strich gab es wohl einen leichten Rückgang der Nettolöhne, wenn man das Inflationsbereinigt betrachtet, aber das hat viele Ursachen wie z.B. Zunahme der prekären Jobs, der Halbtagsjobs, keine Lohnsteigerung in Bereichen wo es Konkurrenz im Europäischen oder gar globalen Arbeitsmarkt gibt.


    Zitat


    Bei einer Inflation, die zur Entschuldung genutzt werden soll, ist ein Großteil der Bevölkerung der Verlierer.


    Ich glaube nicht, dass sich die Westdeutschen z.B. in Zeiten des Wirtschaftswunders als Verlierer sahen, auch da gab es Inflation...


    Zitat


    Bestes Beispiel: Vor gar nicht allzu langer Zeit konnte ein Facharbeiter bei Opel locker eine 4 köpfige Familie ernähren und sich auch noch einen Urlaub leisten. Wie sieht das heute aus? Und das, obwohl er doch regelmäßig Lohnerhöhungen bekommen hat, die wohl fast immer über der Preissteigerungsrate lagen?


    Er kann auch heute noch eine 4-köpfige Familioe ernähren und sich einen Urlaub leisten. Schwieriger wird es dadurch, dass der Urlaub heute eine Fernreise sein muss, die ganzen elektronischens Gadgets müssen bezahlt werden, beim Auto ist der Corsa für die vierköpfige Familie heute natürlich nicht mehr gut genug, maximal als Zweitauto, usw, usf...
    Die Ansprüche der "Mittelschicht" sind heute eine ganz andere als vor 20 Jahren.
    Die Arbeitskraft wird aber nicht wertvoller, eher im Gegenteil, auch ein polnischer oder chinesischer Facharbeiter arbeitet gut und das für deutlich weniger Lohn...
    Schlussendlich hat die Gesellschaft und damit der Facharbeiter auch vor 20 Jahren schon auf Pump gelebt, die Staatsschulden sind ja nicht gestern erst angehäuft worden.


    Unser Wohlstand basiert darauf, dass ich mit einer Stunde meiner Arbeitskraft mir 100 Stunden Arbeitskraft von Leuten in anderen Ländern eintauschen kann.
    Sobald die nicht mehr mitmachen wird es schwieriger. Stell Dir mal vor, was die Kaffeebohnen kosten, wenn die Arbeitskraft der Leute dort 60 Euro/Stunde kostet oder das T-Shirt, die Turnschuhe, das Mobiltelefon, usw, usf...


    Zitat


    Da Du mit 7% Inflation zur Schuldentilgung nicht sehr weit kommst, wäre das der Einstieg in eine Hyperinflation, die in kürzester Zeit zur totalen Verarmung weiter Bevölkerungsteile führen würde, obwohl Unmengen Geld im Umlauf sind.


    Mit 7% kommt man SEHR weit.


    Schon bei den jetzt recht niedrigen Inflationsraten wird selbst bei einer Neuverschuldung von 1,5% des BIP in 2011 die Schuldenquote in Deutschland von 83% des BIP in 2010 auf 80% des BIP in 2012 fallen, weil das BIP wächst und selbst die kleine Inflation hilft.


    Mit 1,5% BIP Wachstum und 7% Inflation und ausgeglichenem Staatshaushalt wäre die Schuldquote in Deutschland in 8 Jahren halbiert. Für die neuen Anleihen müsste man allerdings höhere Zinsen zahlen, aber bei einen ausgelichenen Haushalt ist das ja kein Problem.

    Wie Du das Schuldenproblem mit einer goldgedeckten Währung lösen möchtest ist mir hingegen nicht klar...


    Mir persönlich tut jedenfalls die Verschuldung und Einsparungen im Haushalt weitaus mehr weh (Steuern, ggf ist mein Job dann ganz weg) als eine Inflation von ein paar % im Jahr, die dann z.B. den Wert meiner privaten Rentenvorsorge zusammen schmelzen lässt.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;78729

    Eine Inflation von 10% bedeutet einen Preisanstieg um das 2,6-fache in 10 Jahren, um das 6,7fache in 20 Jahren


    Ich sehe das nicht im geringsten.


    Sicher? Hierzulande kostet das Laugenhörnchen mittlerweile über 50 Cent. Vor 30 Jahren war es noch für 15 Pfennig (7,5 Cent!) zu haben. Ist das 6,7-fache in 30 Jahren. Gut, kommt nicht ganz hin, aber die Tendenz ist klar zu erkennen.


    Zitat von Cephalotus;78729

    In einem anderen thread hatte ich mal Preise von früher und heute gepostet...


    sowas?
    http://usa.usembassy.de/etexts/his/e_g_prices1.htm


    Innerhalb von 100 Jahren hat sich das durchschnittliche Einkommen mehr als ver50ig-facht. Ein großteil der Amis lebt trotzdem auf Pump. Es geht ihnen auch besser als vor 100 Jahren. Doch wie lange noch?
    Wer 1900 groß gespart hat, haben heute die Kinder von ihm herzlich wenig davon...


    Zitat von Cephalotus;78729

    Ich glaube nicht, dass sich die Westdeutschen z.B. in Zeiten des Wirtschaftswunders als Verlierer sahen, auch da gab es Inflation...


    Richtig, doch damals wurde kein Kredit aufgenommen, um die Wirtschaft anzukurbeln, es war ein gesundes und vor allem Nachhaltiges Wachstum. Kann man das heute auch noch behaupten?


    Zitat von Cephalotus;78729

    Er kann auch heute noch eine 4-köpfige Familioe ernähren und sich einen Urlaub leisten. Schwieriger wird es dadurch, dass der Urlaub heute eine Fernreise sein muss, die ganzen elektronischens Gadgets müssen bezahlt werden, beim Auto ist der Corsa für die vierköpfige Familie heute natürlich nicht mehr gut genug, maximal als Zweitauto, usw, usf...
    Die Ansprüche der "Mittelschicht" sind heute eine ganz andere als vor 20 Jahren.
    Die Arbeitskraft wird aber nicht wertvoller, eher im Gegenteil, auch ein polnischer oder chinesischer Facharbeiter arbeitet gut und das für deutlich weniger Lohn...
    Schlussendlich hat die Gesellschaft und damit der Facharbeiter auch vor 20 Jahren schon auf Pump gelebt, die Staatsschulden sind ja nicht gestern erst angehäuft worden.


    Unser Wohlstand basiert darauf, dass ich mit einer Stunde meiner Arbeitskraft mir 100 Stunden Arbeitskraft von Leuten in anderen Ländern eintauschen kann.
    Sobald die nicht mehr mitmachen wird es schwieriger. Stell Dir mal vor, was die Kaffeebohnen kosten, wenn die Arbeitskraft der Leute dort 60 Euro/Stunde kostet oder das T-Shirt, die Turnschuhe, das Mobiltelefon, usw, usf...


    ...Der Kolonialismus des 21ten Jahrhunderts eben. Früher waren die Europäer reich, weil er billiges Zeug nach Afrika brachte, Sklaven von Afrika nach Amerika und Tabak, Gold, Silber, Baumwolle, Kakao nach Europa. Wobei das viele Gold/Silber zu der ersten richtigen Inflation in Europa führte. Im 16ten Jahrhundert haben sich z.B. die Preise vervierfacht. Überhaupt kein Vergleich zu der heutigen!


    Heute hocken halt die Sklaven in Fabriken irgendwo in Südostasien bauen Handys, Spielzeug oder nähen irgendwelche Klamotten...



    7% Inflation? So leicht geht das glaub nicht. Da werden abartige Summen abgezogen, Aktien brechen ein, die Leute geben ihr Geld aus, solange es noch was wert ist. Was meinst du, was gerade passiert?
    Und ob das BIP noch natürlich wächst, oder nur aufgrund irgendwelcher Subventionen, soll sich auch mal jeder selber überlegen...

  • Zitat von Cephalotus;78729

    Eine Inflation von 10% bedeutet einen Preisanstieg um das 2,6-fache in 10 Jahren, um das 6,7fache in 20 Jahren


    Ich sehe das nicht im geringsten.


    In einem anderen thread hatte ich mal Preise von früher und heute gepostet...


    Hmmm... Pommes verteuerten sich um 43%, Speisefette um ca. 17%. Kaffeepreise vom Januar: 76,2% höher (für Importeure). Vor ca. 1 Jahr 1 Paket kerrygold Butter für 79ct, heute für 1,29€. Brot 12%, Obst 15%, Gemüse 20%. Strom 30%, Gas 18% (...)
    Bei den Lebensmitteln wird die Teuerung jedoch sehr oft durch sog. Mogelpackungen vertuscht. Optisch und preislich tut sich nur minimal etwas, aber der Inhalt wird stark reduziert. Das Ergebnis wird dann (Wie bei Pringles) auch noch groß beworben...


    Den Sprittpreis kann jeder tagtäglich selber vergleichen. In 2009 lag die wahre Inflation übrigens bei ca. 8% (Geldmengenwachstum - Wirtschaftswachstum).


    Zitat

    Ich glaube nicht, dass sich die Westdeutschen z.B. in Zeiten des Wirtschaftswunders als Verlierer sahen, auch da gab es Inflation..


    Stimmt, da


    1. zu diesem Zeitpunkt die Inflation nicht als Mittel zur Entschuldung genutzt wurde
    2. Die Löhne deutlich stärker stiegen als die Preise
    3. Die Berechnung der Inflation noch der Realität sehr nahe kam (Keine Hedonik)


    Zitat

    Wie Du das Schuldenproblem mit einer goldgedeckten Währung lösen möchtest ist mir hingegen nicht klar...


    Das sind doch zwei verschiedene Geldsysteme. Unser derzeitiges System baut auf Schulden auf. Jeder Euro, der irgendwo im Umlauf ist, muß als Schulden in gleicher Höhe an anderer Stelle auftauchen. Das ist genau die Crux am derzeitigen Geldsystem. Hinter all den bunten Scheinen steht doch kein realer Wert mehr...
    Glaubst Du übrigens, daß wir demnächst einen ausgeglichenen Haushalt haben werden? Ich habe da sehr starke Zweifel, so wie wir derzeit die Milliarden in Europa verteilen. Gut, man kann natürlich in gleicher Höhe bei den inländischen Ausgaben einsparen...


    Viele Grüße

  • Zitat

    Für den Preis eines PCs von 1991 kann man, das technische Niveau von damals unterstellt, heute gleich 19 Stück erwerben. Hier wirkt sich der rasante Fortschritt gerade bei elektronischen Bauteilen besonders aus.


    Da muss ich doch leise lachen... 1991 kostete ein halbwegs vernünftiger PC DM2000,- Für den gleichen Preis bekommt man heute auch einen halbwegs vernünftigen PC.


    Wie die hier auf die 19 Stück kommen ist doch reine Volksverar***ung, oder mit dem Fachbegriff Hedonik. Ohne dieses künstliche rausrechnen der Leistungssteigerung, die bei PCs, Autos und anderen technischen Geräten extrem beliebt ist, würde man sehen, daß die Kaufkraft keinesfalls so stark gestiegen ist, wie suggeriert.


    Frei nach Churchill: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst manipuliert hast.

  • hier noch mal die Einschätzung von Prof. Homburg, ein sehr kompetenter und direkter Mann:
    http://youtu.be/0D2J5FMcBt4
    das beste Zitat, was er vor rund 1 Monat gebracht hat:
    "Ich habe selbst eine große Summe in Griech. Staatsanleihen investiert. Ich vertraue auf die Dummheit der Bundesregierung. Sie wird bezahlen."

  • Das Thema "Bankrun" wurde ja auch im Artikel des Handelsblatt besprochen, siehe Fred "langfristig ist der € nicht haltbar"
    Ich persönlich würde bei einem Bankrun in Deutschland sofort einkaufen fahren und mein Geld entsprechend per Paypal/Lastschriftverfahren im Internet und im Handel verpulvern...
    Aber ich denke, dass man sich sicherlich einen gewissen Teil an Bargeld unters Kopfkissen legen sollte, nur für alle Fälle :winking_face:

  • Man sollte schon davon ausgehen, dass andere mitdenken. Die elektronischen Zahlungsmöglichkeiten würden bei einem Währungscrash wohl als erstes deaktiviert werden. Schon allein wegen der Verbuchungszeiträume. Da riskiert der Händler mit elektronischen Zahlungen nur einen Verlust. Man hat keinen Anspruch auf elektronische Zahlung. Wenn der Händler plötzlich nur noch Cash akzeptiert, dann ist das eben so.


    In diesen momentan denkbar unsicheren Zeiten halte ich es wie die Sozialhilfeempfänger. Nach den monatlichen festen Buchungen hebe ich das freie Einkommen ab, bis auf einen Bodensatz für spontane Zahlungen. Kost ja nix, kein Risiko dabei. Trage das Geld ja nicht ständig mi mir rum. Und man wird viel sparsamer, wenn man die Gewichtung wieder mehr auf Barzahlung legt.


    Für einen Finanz-GAU, den ich für den September/Oktober nach derzeitiger Faktenlage einfach nicht mehr ausschliessen kann, ist man dann einfach schon handlungsfähig, während die Anderen an die Türen der Bank hämmern.



    VG


    cass

  • Wenn alle vom Crash reden, dann gibt es keinen :face_with_tongue:
    Du hast sicherlich Recht, dass ist mir im Nachhinein auch aufgefallen.
    Meine Theorie/Annahme/Hoffnung ist, dass sich sowas nicht eindeutig abzeichnet.
    Ich meine, ich habe hier keine Kristallkugel, aber der Crash wird ja nicht von heute auf morgen kommen, wahrscheinlicher ist so etwas, wie es das Handelsblatt beschrieben hat. Austritte der PIIGS aus der Eurozone, usw.
    Ich denke, wir hier im Forum werden die Lage rechtzeitig erkennen und entsprechend handeln, da brauch man nicht schlagartig alles zu geld machen und einkaufen gehn.
    Wie immer gilt das Gesetz der Diversifikation:
    Einen Teil bar behalten, aber auch nicht alles, denn meistens kommt es ganz anders als man glaubt.
    ich werde auch nur einen kleinen Teil behalten, beim Rest hoffe ich einfach mal, dass ich den innerhalb von 24h im Krisenfall ausgegeben/bar habe, die anderen Sachen könnten sich bis zu einer Woche hinziehn....