Previval und Urlaub/Reisen




  • Ich dachte es geht nur mir so.

    Schon auf dem ersten gang zum Hotelzimmer werden die ersten Details wahrgenommen. Feuerlöschposten, Treppenhaus, andere Fluchtmöglichkeiten.

    Gruss
    watchdog:)

  • Im Urlaub kann man zwar auch lernen, sich in ungewohnten oder neuen Umgebungen zurechtzufinden. Der Grund, weshalb ich aber gerne in Urlaub fahre, ist dass ich das für mein Seelenwohl brauche.
    Das Gehirn braucht auch einmal neue Anreize, Eindrücke und Erfahrungen. Urlaub auf Balkonien ist meiner Meinung nach gerade nicht so praktisch (Keine Kritik. Es soll ja schließlich jeder so halten, wie er möchte). Damit macht man sich ja immer abhängiger von seiner gewohnten Umgebung und von seinem Notbunker. Schön und gut, vorbereitet zu sein und die Vorräte sollen ja auch nicht umsonst sein. Aber die wahre Kunst ist doch, ein schönes Leben zu führen und im Fall der Fälle in der Lage ist, spontan und individuelle Problemlösungen zu finden.
    Mal angenommen, jemand war erst seltenst im Ausland, ist dann aber gezwungen zu flüchten. Derjenige bekommt ja schon Probleme, wenn er Geld wechseln will/muss. Ich erinnere mich da an meinen letzen Auslandsaufenthalt...

  • Was nützt einen das ganze Previval zuhause und die ganzen Vorbereitungen, wenn man nichts von der Welt sieht? Was wenn man im Katastrophenfall zwangsevakuiert wird, zB in ein anderes Land? Was wenn die Vorräte abbrennen, usw. Durch Urlaub in anderen Ländern oder auch nur anderen Regionen lernt man Leute kennen, lernt neue Dinge und lernt improvisation und Anpassung. Anpassung ist meiner Meinung nach der wichtigste Softskill, sei es im Berufs-, Privatleben oder im Katastrophenfall. Diese Anpassung lernt man vor allem durch Erfahrung, durch Feilschen auf dem Touri-Abzock-Markt in Touristengebieten (Wie krieg ich den gefälschten Pradagürtel für wenige Euro), , durch shclechte Erfahrungen in Urlaubsländern (Das wasser hätt ich nciht trinken sollen, wieso ist denn das Klopapier alle...?),durch die Improvisationskünstler in ärmeren Ländern (Wie bastele ich Werkzeuge aus alten Dosen?), durch Skitouren in Östereich (Wo ist denn jetzt die Piste hin....?, durch Besäufnisse auf dem Oktoberfest (Wie schaffe ich es ohne Kontrolle über meinen Körper nach Hause?:grosses Lachen:) und viele andere Situationen.
    Man sollte eben auch in der Lage sein, im Notfall ohne seine Vorräte und abseits des eigenen Zuhauses zu überleben. Previval fängt imho im Kopf an und ist nicht abhängig von der Ausrüstung sondern von Improvisationstalent und Anpassungsfähigkeit.


    EDIT: Hamster hat auch Recht. Die Dosis macht das Gift. Wenn man es mit Previval übertreibt, wird man irgendwann nicht mehr in der Lage sein, ohne BP5 Notriegel und Bug-out-Bag zum Kiosk zu laufen (stark übertrieben, aber ihr wisst, was ich meine).

  • Previval und Reisen geht problemlos


    Ich schliesse mich der Meinung von RaresiaN grundsätzlich an, meine aber, dass das eine das andere definitiv nicht ausschliessen muss.
    Grundsätzlich brauche ich Urlaub, auch wenn ich an einem Ort lebe, an dem viele Andere gerne ihren Urlaub verbringen. Ich brauche den kulturellen Austausch und das mir Fremde. Das hängt wohl mit dem Zigeunerblut in mir zusammen.


    Dies will ich ein bischen ausführlicher beschreiben, da mein Lebensstil nicht wirklich repräsentativ ist. Diejenigen, die mich kennen wissen, wovon ich rede.


    Grundsätzlich verreise ich, wenn irgendwie möglich, mit dem Auto oder der Bahn. Flugreisen meide ich aus persönlichen Gründen wo ich nur kann. Ausser ich sitze neben dem Piloten.
    Ich liebe Trips in die Pampa und ins ungewisse. Häufig werfe ich zu Beginn des Urlaubs eine Münze und richte mich danach. So habe ich die schönsten Gegenden Europas kennengelernt. Sehr selten setze ich mir für den Urlaub ein Ziel, auch nicht, wenn ich ins Refugium nach Slovenien fahre.
    Wenn irgendwie möglich übernachte ich im Zelt / Tarp / bei Freunden, selten in Hotels. So kommt man viel schneller mit den Einheimischen in Kontakt. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin fahre ich meistens auf Nebenstrassen. Je wilder und abgeschiedener die Gegend, um so lieber.
    Ich habe immer (auch im Flugzeug) meinen Rucksack mit dem Notwendigsten dabei, so dass ich irgendwo einfach mal eine Tour starten kann. So komme ich an Orte, die ein normaler Tourist kaum erreicht. Natürlich bin ich so auch schon ganz schöne in der Schei**e gelandet, aber das Risiko ist kalkulierbar. Normalerweise.


    Ich reise seit meinem 17. Lebensjahr so. Inzwischen auch wieder mit meiner Familie, wenn momentan noch nur in der Schweiz. So sah ich Gegenden in Spanien, Portugal, ich kam bis knapp hinter den Ural, Rumänien, Süditalien, Griechenland und Albanien. Das sind zum Teil nicht ganz so begehrte Destinationen, aber die Menschen dort begegnen dem einfachen Reisenden mit einer unglaublichen Gastfeundschaft, die man hier vergebens sucht.


    Man muss nicht unbedingt die ganze Welt gesehen haben, denn in Europa gibt es genügend Gegenden, die kaum einer kennt. Oder wer hier weiss, wo Gottschee liegt, und was es mit dieser Region auf sich hat? Dort gibt es aber mehr Bären und Wölfe als sonst irgendwo in Europa, und einen der wildesten Wälder, den ich je gesehen habe.


    Das ist meine Art von Urlaub. Nicht durchgeplant, ohne Stress, aber mit Freude an den kleinen Dingen.
    So kam ich auch an das Thema Survival als solches heran.


    Viele Grüsse


    Obwaldner (den gerade mal wieder das Fernweh packt)

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • @ Obwaldner : deine Art von Urlaub finde ich mal richtig GEIL !!! :Gut:

    Mache ich auch, wenn auch eher selten. Zum Ausgleich gebe ich mir dann volle Kanne "all inclusive", an irgend einem 5-Sterne-Strand.

  • @Bad Trapper


    Ich habe mir auch schon den "all inclusive" *%&?@* gegönnt. Nach drei Tagen am Strand / Bar / Pool hatte ich genug von all den rotgebrannten, lärmenden und glänzenden Horden und verzog mich mit Mietwagen ins Hinterland. Aus einer Tagestour wurden dann drei Tage, weil ich hier landetete:


    http://www.google.ch/images?hl…gQsAQwAw&biw=1280&bih=610


    Damals, mitte der 90er, lebten hier ein paar ganz spezielle Menschen, die sich eine kleine Insel mitten im Istrianischen Heideland eingerichtet hatten. Mittlerweile hat das Örtchen durch die Kommerzialisierung einiges an Charme eingebüsst, aber damals war das ein Traum und ein Augenöffner. Aber das hätte ich ohne Einheimische und ein bisschen Abenteuerlust (Man bedenke, was dort mitte der 90er los war) niemals entdeckt.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • ja kroatien ist auch mega schön
    konnte mal bei einer Kreuzfahrt Dubrovnik entdecken :winking_face:

    Ivan Gundulić: "Non bene pro toto libertas venditur auro"