Hallo,
derzeit beschäftige ich mich mit dem Thema Strahlenbelastung/Strahlen-werte. Ich Stelle mal rein, wie ich es verstanden habe.
Das Thema war für mich erst mal sehr verwirrend und ich musste meine lang verschütteten Physikkenntnisse wieder ausgraben. Für die Techniker ist es wahrscheinlich eine einfache Sache, aber es gibt ja viele andere, die sonst niemals was damit zu tun haben (so wie ich). Und ohne Taschenrechner geht es nicht.
Die folgenden Ausführungen sind ohne Gewähr und sehr vereinfachend, quasi für den Normalo-Survivialisten. Ergänzungen und Verbesserungen wären natürlich gut.
Nicht eingehen werde ich auf die Funktionsweise von Strahlenmessgeräten und Grenzwerte . Zum Thema Grenzwerte werde ich mich in einem anderen Thread äußern. Ich werde mich auf die maßgebliche Einheit Sievert im Wesentlichen beschränken.
Erschreckend wenn man mit dem Thema anfängt sind erst mal die verschiedenen Einheiten wie Bequerel. Rad, rem, Sievert, Gray. Für den zivilen Gebrauch und für jemand, der nicht tiefer eintauchen will ist die Einheit Sievert wichtig. Äquivalentdosis und Äquivalentdosisleistung beziehen sich auf die Einheit Sievert.
Kurz zu Sievert etc. etc.
Ein Gray (Gy) entspricht einen Sievert. Bei akuter Strahlung (bedeutet hohe Strahlung über kurzen Zeitraum) wird diese meist in Gy angegeben. Bleiben wir bei Sievert. Die Einheit Sievert berücksichtigt die Wirkung, die verschiedene Strahlenarten auf den Körper haben. Dies nennt man Wichtung, die durch den Qualitätsfaktor die unterschiedliche Wirkung der jeweiligen Strahlung berücksichtigt. Z.b. hat Alphastrahlung in der entsprechenden Formel den Qualitätsfaktor 20, während Gammastrahlung den Qualitätsfaktor 1 hat. Der Sievert ist somit auch nicht ganz unumstritten, da die Wichtung ja als Erfahrungswert festgelegt wurde und niemand das so ganz hundertprozentig festmachen kann. Die Einheit Sievert gleicht vereinfacht die unterschiedlichen Wirkungen der einzelnen Strahlungsarten aus, da die durch die Wichtung berücksichtigt werden.
Ein Sievert ist relativ zu der Strahlung, welche wir normalerweise während eines Jahres ausgesetzt sind ein relativ hoher Wert. Die Menge, die wir in einem Jahr abbekommen nennt man Äquivalentdosis. In Deutschland liegt die Äquivalentdosis abhängig davon wo man wohnt (Höhe, geologische Beschaffenheit) etwa bei 1 bis 5 mSv pro Jahr. Dafür gibt es Karten, aus welchen man die natürliche Strahlenbelastung je nachdem, wo man z.B. in Deutschland wohnt ablesen kann. Bei mir sind das 1 mSv/a
Womit wir für die Nichtphysiker, Nichttechniker etc. wissen müssen, für was das m steht.
Nämlich für 1000 -tel. Sievert, kurz Milli-Sievert. Ein Sievert sind also 1.000 Milli-Sievert. Und a steht für Jahr. Bedeutet also, meine natürliche Strahlenbelastung wäre 0,001 Sievert im Jahr.
Nun mache ich mir vielleicht Sorgen, wenn ich kurzzeitig Strahlung ausgesetzt werden würde. Die Äquivalentdosis ist ja auf ein ganzes Jahr bezogen.
Es wäre also geeigneter die auf einen kürzen Zeitraum runterzubrechen.
Es wäre also geeigneter die Strahlenbelastung die auf mich einwirkt deswegen auf die Stunde runterzubrechen. Da ist die Einheit in 1.000-tel. wieder sehr groß und man rechnet hier wieder besser in 1.000.000-tel, kurz μ, oder Mikro. Bedeutet, 0,000.001 Sv entsprechen 0,001 mSv oder 1 μSv. Dies nennt man dann die Äquivalentdosisleistung.
Ich habs mal bei mir in der Wohnung nachgemessen. Ich hatte eine Äquivalentdosisleistung von 0,11 μSv/h (wobei das h für Stunde steht).
Ich rechne jetzt mal um welche Äqivalentdosis ich praktisch abbekomme, wenn ich mich das ganze Jahr nur in meiner Wohnung aufhalten würde.
Also=
0,11 μSv/h = 0,00011 mSv/h
0,00011 mSv/h * 24 = 0,00264 mSv/d (wobei d das Einheitszeichen für Tag ist)
0,00264 mSv/d *360 = 0,95 mSv/a (wobei a wie gesagt für Jahr steht).
Wenn ich jetzt in die Karte reinschaue, wo die jährliche natürliche Strahlenbelastung für meinen Wohnort abzulesen ist, stehen da wie oben bereits gesagt 1 mSv/a drin.
Stimmt, Meine Berechnung war somit richtig.
Was ich für mich gelernt habe ist, dass Strahlenbelastung nicht einfach festgemacht werden kann. Für mich habe ich jedenfalls beschlossen, den Grenzwert meiner Strahlenüberwachung dahingehend auf die doppelte natürliche Strahlenbelastung meines Wohnortes einzustellen. Als Grenzwert habe ich in den Gamma-Master 0,22 μSv/h eingegeben. Wobei das nicht unbedingt viel zu sagen hat, da es Orte in Deutschland gibt, die eine natürliche Strahlung von 5 mSv/a aufweisen. Weltweit gibt es Orte mit bis zu 100 mSv/a.
Na brummt der Kopf? Jeder Pyhsiker wird sich bei meinen Ausführungen wahrscheinlich auch die Haare ausreisen.
Gruß Bonobo:grosses Lachen::grosses Lachen: