Simon Stove Spiritusbrenner

  • Hallo Survivalists,


    hier ein kleines Review von mir zum Simon Stove Spiritusbrenner:


    Beschreibung:
    Doppelwandiger Stahlbecher, nach oben offen, mit drei Armen, die sich seitlich ausklappen lassen und gleichzeitig die Standfläche vergrößern und als Topf-Halter dienen.


    Bedienung:
    Um einen kleinen Topf mit Wasser zum Kochen zu bringen, Spiritus ca. 2-3 cm hoch in den Becher kippen, anzünden, warten, bis sich der Kocher erhitzt hat und die Flammen beginnen, zu lodern, dann Topf drauf, warten, fertig.
    Die Flamme lässt sich leider nicht regulieren. Was aber etwas Power rausnimmt, ist, wenn man den Deckel verkehrt herum auf die Brenner-Hauptöffnung legt. Dann brennen nur noch die Flammen, die aus den kleinen Düsen kommen und die Hitze ist etwas geringer.
    Wenn nicht der gesamte Sprit verbraucht wird und die Flamme nicht von selbst erloschen ist, dann Deckel richtigrum drauf und aus ist er. Den restlichen Sprit kann man nach Erkalten wieder in die Flasche zurückkippen und die allerletzten Reste einfach verbrennen (geht sehr schnell) oder verdunsten lassen.


    Funktionsweise:
    Nach dem Anzünden erhitzt sich der Kocher und der Spiritus fängt an, zu sieden. Die Alkoholgase steigen im Innenraum und im Zwischenraum des Außen- und Innenbechers nach oben. Die Zwischenraumgase treten kurz vor der Oberkante des Kochers aus feinen Düsen nach außen aus. Dort entzünden sie sich an der Hauptflamme, die aus dem Inneren des Bechers kommt. Der Brenner arbeitet sehr effizient. Wenn er heiß genug ist, dann wird der Topf von unten und den Seiten mit der bläulichen Alkoholflamme "umschlossen" und erhitzt sich schnell.


    Vorteile:
    Super robust durch äußerst primitiven Aufbau, absolutes Low-Tech-Gerät, außer den Ausklapp-Armen keine beweglichen Teile, leicht, klein, billig, niedrige Betriebskosten, geringer Spritverbrauch, keine Wartung, keine Pflege, keine Reinigung nötig, zuverlässig, Alkohol als Brennstoff, dadurch geruchsneutral und sehr sauber (keine Rußfinger, keine verrußten Töpfe) und wenn mal ein paar Tropfen Alk im Rucksack danebengehen, dann ist das noch lange nicht so schlimm wie bei Diesel, Benzin usw.


    Nachteile:
    Weniger Power als ein Gasbrenner, ein Diesel, Petroleumbrenner oder ein Benziner, windanfällig, nicht bzw. nur schlecht regulierbar, für ambitioniertes Kochen nicht so gut geeignet.


    pesönliche Bewertung:
    Für einfache Anwendungen top deluxe. Für unterwegs zwischendurch mal was schnell aufwärmen, eine Tasse Kaffee, eine heiße Suppe usw. perfekt. Für kurzes Camping oder Tagestouren supergenial. Auch für Festivals, Strandfeten oder sonstige Ereignisse, wo gerne mal was weggefunden wird, super. Erstens weiß keiner, der den Kocher zum ersten Mal sieht, so genau, was man damit machen kann. Zweitens sieht er nicht teuer aus. Drittens ist er es mit rund 20 Kröten auch nicht. Wenn er geklaut wird, bricht die Welt nicht zusammen. Also ich habe das Teil inzwischen echt liebgewonnen.


    Wenn ich dazu komme, dann vermesse und wiege ich das Ding und stelle mal Bilder ein.


    Euer Hotze.

  • Fotos


    Der Kocher kommt in drei Teilen in einem Kunstlederetui: Gestell, Kocher, Deckel.

    Der Deckel ist verfärbt, weil ich den ab und zu zur Hitzeregulierung, wie oben beschrieben, verwende. Er wird dann sehr heiß, dadurch die Oxidationsverfärbungen. Ich kann damit leben, will ihn ja benutzen und keinen Schönheitspreis damit gewinnen.


    Hier sind die Düsen im Außenbecher zu sehen, durch die bei Betrieb der Alkoholdampf ausströmt und mit bläulicher Flamme brennt:

    (Den Aufkleber hat es wegen der Hitzeentwicklung schon etwas zusammengebrutzelt.)


    Und hier das Ding zusammengeklappt:


    Die Daten:


    Gewicht: 250 gr ohne Sprit und ohne Etui
    Höhe: 98 mm
    Durchmesser: 75 mm


    Euer Hotze.

  • bei meiner suche im www habe ich hier eine interessante abhandlung über verschiedene kocher gefunden, die recht aufschlussreich ist.
    http://www.pelam.de/anleitungen/faq-kOCHER.pdf

    25 OCTOBER 1415. AGINCOURT


    "We few, we happy few, we band of brothers;

    For he to-day that sheds his blood with me

    Shall be my brother; be he ne’er so vile,

    This day shall gentle his condition:

    And gentlemen in England now a-bed

    Shall think themselves accursed they were not here,

    And hold their manhoods cheap whiles any speaks

    That fought with us upon Saint Crispin’s day."




    Shakespeare- Henry V, Act IV, Scene III

  • Ja, sehr guter Vergleich. Der Simon Stove ist auch dabei. Und ein weiterer Vorteil ist benannt, den ich ganz vergessen hatte: Das Ding ist flüsterleise (anders als mein Benziner oder der Gasbrenner von meinem Kumpel - die rauschen beide wie ein Raketentriebwerk).


    Euer Hotze.