Erdbeben

  • Ich lese relativ viel im Forum. Mir ist heute Vormittag folgendes Szenario durch den Kopf gegangen.


    - Was wäre wenn ein gröberes Erdbeben passiert (stärke 6 und mehr)?


    So eins bei dem das Haus in sich Zusammenbricht, halt die Bilder die wir in Italien beim Erdbeben gesehen haben. In diesem Zusammenhang nützt ja meine gesamtes Equipment im Haus eigentlich nichts, da ich das Haus ja schnellmöglichst verlassen muss. Damit müsste zwangsläufig einen grosser Teil meiner Waren im Haus lassen (es geht mir jetzt nicht darum zu provozieren oder sonstwie jemandem ans Bein zu fahren der sich einen grossen Futtervorrat im Keller angelegt hat)


    Wenn dann die Mauern rumherum runterkommen, komme ich gar nicht an meine Ausrüstung (Zusammenstürzen der Betonplatte z.B. im ersten Stock oder halt im Keller). Insbesondere stehe ich mit leeren Händen dar, weil die Familie bei der Rettung vorrang hat vor der Ausrüstung (meine private Ansicht)


    Fragen:


    - Wer von Euch hat auch ausserhalb des Hauses oder der Wohnung solches Werkzeug dass beim obigen Beispiel einsetztbar ist (Spitzhacke, Brecheisen und solches Gerät)?


    - Was für Gerät wäre für einen solchen Fall sinnvoll, sprich was wird eigentlich in den ersten Stunden nach dem Erbeben benötigt (Werkzeuge die ich alleine oder notfalls auch zu zweit mit dem bösen Nachbarn einsetzten kann, optimalerweise solches Werkzeug das nicht gleich teuer ist wie ein Auto)


    - Wer hat mal bei einem Katastrophenhilfswerk gearbeitet und konnte in einem solchen Fall wertvolle Erfahrungen vor Ort sammeln?


    - Was gibt es für möglichkeiten, bei diesem Szenario sein Material zu schützen (Spezielle Hauskonstruktion im Nachhinein, oder extrem leicht bauen, etc.)


    Ich danke Euch im Voraus wenn Ihr Euch mal dieses Szenario durch den Kopf gehen lässt und anschliessend Eure bis zu Ende durchdachten Lösungen hinschreibt. :staun:

  • Ich hab in erster Linie meine Ausrüstung in einen 110 Lieter Rucksack drinnen, mein Weibchen auch.
    Wenn ich oder meine Weibchen zu Hause bin/ist, dann werden im Notfall die Rucksäcke den Balkon runtergeworfen, dann haben wir wenigstens was zu Anziehen und ein wenig zu Essen.
    Spezielles Werkzeug hab ich leider keines, weil ich es auch niergends aufbewahren kann als im Keller und der wäre dann ja auch unter Trümmer begraben.


    So ein Bericht eines Erdbebenhelfers wäre wirklich interessant.

  • Hallo Sandra,

    ich habe außerhalb des Hauses Brecheisen, Spitzhacke, Schaufeln, Seile, usw. aber alles liegt im Trümmerschatten des Hauses - jedenfalls nehme ich es stark an, dass sich der Trümmerschatten noch bis zum Aufbewahrungsort erstreckt. Ich also auch keine optimale Lösung.
    Bei meinem neuen Wohnort werde ich wohl einen Notbunker oder etwas in der Richtung im Wald einrichten, falls möglich. Dann kommen noch Werkzeuge hinzu, mit denen man ebentuell etwas Größeres hochstemmen kánn.
    Was mir allerdings noch viel mehr Sorgen macht, dass sind die Brände, Gasexplosionen usw., die durch Erdbeben ausgelöst werden. Ich bezweifle, dass es möglich ist, stets an die Leckagen oder vielleicht auch Absperrarmaturen heranzukommen.
    Die Firma, in der ich arbeite, empfiehlt immer "flexible" Befestigungen für Leitungen, die seismische Schwingungen mitmachen, damit es nicht gleich zum Bruch und zu Leckagen kommt. Ich habe aber keine Ahnung, ob ein nachträglicher Einbau solcher Rohrleitungsbefestigungen für Privathaushalte überhaupt machbar und wenn, dann erschwinglich ist. Ebenso die Schnellschlussventile und all der Sicherheitskram, den die Industrie hat, um die Brennstoffzufuhr, im Brandfall zu unterbrechen.

    Beim THW war ich nicht lange genug, um selbst live Erfahrungen zu sammeln. Aber die haben dort eine ganz andere Ausrüstung (sehr beeindruckend, was die alles auf ihren Fahrzeugen haben). Das geht schon bei der Beleuchtung und dem Notstromaggregat an. Und das ist für einen Privatmann eigentlich nicht machbar - falls doch, lasse ich mich gern belehren.

    Einen Helm kannst du dir allerdings immer anschaffen. Der ist in jedem Fall erschwinglich. Vielleicht findest du auch einen Ort außerhalb, wo du ihn deponieren kannst. Wenn du im eigenen Haus mit Grundstück auf dem Land wohnst, kannst du doch einfach einen Container in ausreichender Entfernung außerhalb des Hauses aufstellen, mit der Erdbeben-Notfallausrüstung drin. Ich denke da auch an Seile, Befestigungen, Zug- und Hebevorrichtungen etc., um auch mal große Trümmer wegziehen/-schleppen, hochstemmen zu können. Ob es sicherheitstechnisch ratsam ist, steht auf einem anderen Blatt.
    Ich weiß nur von einem Post-Lawineneinsatz in den Alpen, dass man mit der Hand und einfachen Werkzeugen kaum was ausrichten kann. Die Steine und Baumstämme, die da mit runter kamen mussten mit leistungsstarken Industriefahrzeugen weggeschafft werden. Mit der Hand ist das Steinbrucharbeit, die steht man nicht lange durch. Wenn es dann noch regnet und kalt ist, wie das bei uns der Fall war, bist du nach wenigen Stunden am Ende. Und zwar rein körperlich. Der andere Aspekt ist der psychische, wenn du selber betroffen bist. Oder wenn das Team nicht stimmt.

    Auch jeden Fall halte ich Helm, Sicherheitsschuhe und Arbeitshandschuhe für unentbehrlich, neben all den Werkzeugen, die man evtl. bunkern will.

    LG
    Heydl

  • Und noch einen Hinweis auf den Thread Sicherung des Vorrats


    Sandra hat ja weitere Frage in den Raum geworfen, die noch beantwortet werden können, falls es später passt werde ich die Thread zusammenlegen.


    Gruß
    Nachtfalke

  • Hallo

    Die geichen Gedanken gingen mir vor einiger Zeit auch schon mal durch den Kopf.
    Mit ein wenig Aufwand läßt sich ein Keller doch stabiler machen.
    So kann man doch eher damit rechnen, seine Vorräte nicht durch einen Einsturz zu verlieren.
    https://www.previval.org/forum/showthread.php?t=2124

    Schönen Tag noch

    Jumbopapa

  • Zitat von Sandra;41645

    ... folgendes Szenario ...


    - Was wäre wenn ein gröberes Erdbeben passiert (stärke 6 und mehr)?


    So eins bei dem das Haus in sich Zusammenbricht, halt die Bilder die wir in Italien beim Erdbeben gesehen haben. In diesem Zusammenhang nützt ja meine gesamtes Equipment im Haus eigentlich nichts, da ich das Haus ja schnellmöglichst verlassen muss. Damit müsste zwangsläufig einen grosser Teil meiner Waren im Haus lassen ...


    in diesem Fall geht es wohl darum, selber noch heil rauszukommen!!!


    Zitat von wiki;41648

    Ich hab in erster Linie meine Ausrüstung in einen 110 Lieter Rucksack drinnen, mein Weibchen auch.
    Wenn ich oder meine Weibchen zu Hause bin/ist, dann werden im Notfall die Rucksäcke den Balkon runtergeworfen, dann haben wir wenigstens was zu Anziehen und ein wenig zu Essen.
    ...


    was hier kostbare Sekunden kosten dürfte :Schlecht:


    Vorteil beim Erdbeben-Szenario:
    ist örtlich begrenzt
    -> essentielle Ausrüstung wäre m.E. gutes Schuhwerk und warme Kleidung
    (liegt ein Satz im Auto, das wenn nicht mehr fahrbereit so doch hoffentlich nicht so massiv verschüttet ist, dass man die sachen noch rauskramen kann)
    und ne EC-Karte (unter tags üblicherweise in der Hosentasche) um außerhalb des Katastrophengebiets den Geldbeutel auffüllen und das nötigste einkaufen und für ein oder zwei Monate ein Zimmer mieten zu können

  • Zitat von logicalman;41703

    was hier kostbare Sekunden kosten dürfte :Schlecht:


    Ich wohne in einer Wohnung im 1 Stock, ich hab leider keine Möglichkeit ausserhalb des Hauses was zu lagern.
    Somit ist das die einzige - wenn auch nicht optimale - Lösung für mich.
    Das sollte sich aber im kommenden Jahr ändern, werde eventuell umsiedeln und dabei auf diverse Möglichkeiten achten.

  • Trümmerbereich Haus


    Da es bei Beitrag #3 anscheinend Unsicherheit über
    die Fallreichweite von Haustrümmern gab,hier dazu
    nochmal ein Ansatz.
    (pdf-Blatt in Beitrag #11)


    @Heydl
    Beim aufbewahren von schwerem Werkzeug außerhalb des
    Hauses,mache Ich mir mehr Gedanken ob dieses von xyz
    gegen mich im Haus eingesetzt wird,als ein anderer Nutzen.
    Dies gilt auch für ungesicherte Leitern und Steckdosen mit
    Permanentstrom außerhalb!!!


    :winke:Stalkerunit

  • Wenn Zeit ist Gas und Strom aus.


    Aber als allererstes Raus aus dem Haus weg von Oberleitungen und allem anderen was auf einen fallen kann.


    Schafft man es nicht in einen Türrahmen stellen am besten einer der in einer tragenden wand zur Not unter einen stabilen Tisch.


    Nicht in der Nähe von Regalen oder Schränken stehen die können umfallen und einen erschlagen.


    Aber am besten ist Raus! Nicht packen einfach raus Tod braucht man keine Ausrüstung, Wertsachen, Papiere oder ähnliches.


    Im Auto während der Fahrt merkt man ein beben nicht. Aber je nach Region können Steinschläge, Strom- Telefonmasten, Bäume und Häuser auf die Straße fallen.


    Ansonsten ist man im Auto Wohl am sichersten. Sollte eine Hochspannungsleitung in der nähe des Autos herunter gekommen sein im Auto bleiben, wenn möglich davon wegfahren.


    MfG


    Sven

  • Noch ein Gedanke zum eingestürzten Mehrparteienhaus und dem dann verdammt schwer zugänglichen Kellerabteil.

    Die meisten finden im Haus fast blind zu ihrem Kellerabteil, aber die Wenigsten würden die Position von außen sicher angeben können. Deshalb sollte man darauf achten, welches Kellerfenster bzw. -Gitter zur Straße das näheste zum eigenen Kellerabteil ist.
    Dabei sollten als Merkhilfe keine Hinweise am Gebäude selbst genommen werden, sondern der auf gleicher Höhe stehende Alleebaum oder Hydrant oder sonstwas, das nach einem zusammengefallenen Haus wahrscheinlich noch da sein könnte.
    Mit diesem Wissen kann man zumindest wissen, wo man zu räumen anfangen sollte, um an wichtige Kellergegenstände ranzukommen, bevor die ein anderer findet.

  • @ Stalkerunit

    Zitat

    Beim aufbewahren von schwerem Werkzeug außerhalb des
    Hauses,mache Ich mir mehr Gedanken ob dieses von xyz
    gegen mich im Haus eingesetzt wird,als ein anderer Nutzen.

    Wenn sie es finden. Mit Container meine ich keinen ungesicherten Leichtbau oder gar eine Kiste, die man wegtragen kann. Da habe ich eher Bedenken, dass irgendwelche frei zugänglichen Feuerlöscher gegen mich eingesetzt werden.

  • Zitat von Heydl;41955

    @ Stalkerunit Wenn sie es finden. Mit Container meine ich keinen ungesicherten Leichtbau oder gar eine Kiste, die man wegtragen kann. Da habe ich eher Bedenken, dass irgendwelche frei zugänglichen Feuerlöscher gegen mich eingesetzt werden.




    Feuerlöscher können in kritischen Situationen Fluch oder Segen sein !

    Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe :brech: (brech.. , das stand mal was anderes :nauseated_face:)

  • Pulverfeuerlöscher


    Ja,daß ist fast schon einen eigenen Anwendungs-Thread wert.
    Schon mal Feuerlöscher aus dem fahrenden Auto gesprüht-
    da kann man sich die Army-Nebelkerzen zum Tarnen sparen.

    Zur Selbstverteidigung ist`s auf kurze Entfernung auch nett.
    (schlägt sogar kleine Flamme an der Schlauchmündung durch
    die Pulverreibung).Wer da einen Meter davorsteht bekommt ne`
    böse Frisur.Bei fünf Meter gibts immer noch böses Staubhandicap
    und selbst bei 10 Metern hats starke Atemprobleme(Augen-Sicht)
    die schnell zur Flucht motivieren.

    Im Auto darfs denn auch immer liegen ohne kleinen Waffenschein
    oder Problem Grenzübertritt.

    :winke:Stalkerunit