Die Klassiker in Deiner Ausrüstung?

  • Sagt mal Schweizer , kann man die kaufen eure Velos ? Wo ? Wie teuer ? Haben die Vorteile gegenüber modernen Trekkingrädern ?
    Wären die eure Empfehlung für den gemeinen Prepper ?
    Gruß
    O.Bey

  • Zitat von O.Bey;69148

    Sagt mal Schweizer , kann man die kaufen eure Velos ? Wo ? Wie teuer ? Haben die Vorteile gegenüber modernen Trekkingrädern ?
    Wären die eure Empfehlung für den gemeinen Prepper ?
    Gruß
    O.Bey



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    Ich bin zwar Deutscher, aber ich glaube, auf dem Gepäckträger eines Schweizer Armeevelos kann man einen Schützenpanzer vertäuen und damit - gute Kondition vorausgesetzt - über den Gotthard radeln :winking_face:


    Die Dinger sind meines Wissens bleischwer (meines Wissens über 20 kg), aber beliebig dreckresistent und schlicht unzerstörbar. Aber nicht unbedingt das, was Du für eine entspannte Radtour am Sonntag haben willst.


    Ein Maschinenbauprofessor von mir an der Uni hatte mal im Auftrag der Schweizer Armee mit der Erprobung neuer Modelle zu tun, der schwärmte regelrecht von der Unkaputtbarkeit dieser Velos.


    Viele Grüße


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ein langlebiges Fahrrad kann man sich auch zivil aufbauen.
    Stabiler Stahlrahmen, hochwertiger Gepäckträger (evtl sogar intgeriert, auf ein Yuba Mundo passen 200kg), einfaches Bremssystem, gute Reifen, keine Federung und eine robuste Nabenschaltung (Sram 3 Gang, Rohloff), evtl gekapselte Kette...


    Militärausrüstung wird meiner Ansicht nach grundsätzlich stark überschätzt, es ist zwar oft langlebiger als 08/15 Ware aus dem zivilen Bereich (wo andere Eigenschaften wichtiger sind), aber man kann im zivilen auch genauso langlebige und meist deutlich hochwertigere Sachen bauen / kaufen.


    Ein 20kg Fahrrad mit Oma-Lenker wäre jetzt definitiv nicht meine Wahl für ein Alltags- oder Survivalfahrrad. Auch der Gepäckträger hat keine Optionen, Packtaschen tiefer anzubringen, die Bremsen sehen nicht vielvversprechend aus und die Gangschaltung wäre dann auch noch interessant zu wissen.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wenn ich so drüber nachdenke: BW-Taschenmesser und BW-Faltmatte, die Rödelriemen alter Art, der kleine Esbitkocher und natuerlich ne Packung Tempotaschentücher sind echte Klassiker in meinem Sammelsurium. Hatte ich teils schon vor 30 Jahren und wenn nichts dazwischenkommt noch in über 30 Jahren im Einsatz.


  • Das Ordonnanzrad 05 ist die Kalaschnikow der Velos.:lachen:
    Einfach aufgebaut, robust und geht nicht so schnell kaputt.
    Das mit der fehlenden Gangschaltung macht Sinn:
    1. Was nicht dran ist braucht keinen Unterhalt und geht nicht kaputt.
    2. Das Velo ist absolut geräuschlos. (Keuchender Fahrer mal ausgeschlossen)


    Zudem haben die gepimpten 05er 3 Bremsen: Stempelbremse vorne, Rücktritt und Trommelbremse hinten.

  • Letztes Jahr bin ich den Berliner Velothon mitgefahren. Das ist ein großes Radrennen mit über 12000 Teilnehmern. Dabei war ein Schweizer Typ, Daniel mit Vornamen. Der ist mit einem 27Kg Schweizer Militärrad (nach der Beschreibung so wie das oben stehende die 120 km in knapp unter 3 Stunden gefahren, also mit über 40 km/h Schnitt.

    Ich fand das Teil echt super, aber anschaffen würde ich es mir nicht einmal im flachen Norden. Die fehlende Schaltung ist echt der Tod für normalsterbliche und jeder Hügel wird zur Qual. Und von der technik ist das Ding eher in den 50erg anzusiedeln. Die heutigen robusten Räder bieten wenigstens etwas Komfort und wiegen höchstens die Hälfte.

    Aus militärischer Sicht ist es jedoch echt toll, wenn du ein Gerät hast, welches einen Frontalzusammenstoß mit einem gegnerischen Panzer besser überstehst als der arme Panzer:-). Aber für Zivilisten taugt das Teil nur bedingt. Eine solide Nabenschaltung ist nach meiner meinung extrem robust und erleichtert den Tag ungemein.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von Harmlos;69180

    Die fehlende Schaltung ist echt der Tod für normalsterbliche und jeder Hügel wird zur Qual...


    Die Anstrengung eines sauschweren ganglosen Fahrrads ist das eine (ein "Survival"-Fahrrad wird man auch zum Transport von Gepäck verwenden wollen), aber weitaus dramatischer sind die Folgen für die Knie.


    Wer sich mit 40er Trittfrequenz einen Berg hoch quält kann damit seine Knie massiv und dauerhaft schädigen.


    Klar gibt es einige (meist junge) "single speeder" (die Räder wiegen dann aber eher 8kg als 27kg) für die das alles "kein Problem" ist (abwarten, bis sie älter werden) und bei den Omas macht das auch wenig aus, weil die nur kurze Strecken fahren und am kleinsten Berg schieben, aber mir hingegen wäre heute das gesundheitliche Restrisiko ein solches Rad über längere Strecken zu zu fahren viel zu groß.
    Ein verschlissenes Knie erinnert einen dann den Rest des Lebens schmerzhaft an die fehlende Gangschaltung.


    Dem Militär sind gesundheitliche Spätfolgen seiner Soldaten ja egal...


    40km/h mit dem Fahrrad und womöglich noch Gepäck und dann vorne mit einem Bremsklotz auf dem Reifen bremsen (sieht zumindest auf dem Foto nach einer solchen Bremse aus) ist auch etwas, was man sich einfach nicht freiwillig antun sollte.


    Man fährt ja heute auch nicht mehr mit Holzreifen herum.

    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Also eigentlich hat es ja 3 Gänge:


    1. Gang --> Fahren
    2. Gang --> Schieben
    3. Gang --> Tragen


    :grosses Lachen:


    und wenn man die Ventilkappen abnimmt sind sie auch nicht mehr sooo schwer.


    Sauschnell ----> KLICK

  • Um mal wieder kurz von den Velo's auf das eigentliche Thema zurück zu kommen:


    Ich verlasse mich seit Jahren auf mein Schweizer Taschenmesser. Dieses beinhaltet:


    - Grosser Klinge; Muss für alles herhalten. Egal ob zum Kabel schneiden, Ledersofas zu Häuten, Schnitzen, brauen nehmen von Alu- bzw. Stahlprofilen, Tiere ausnehmen oder auch um aus einer Büchse einen kleinen Hobo-Ofen zu bauen. Bevor ich jetzt von einem Messerfetischisten umgebracht werden, muss ich noch sagen, dass ich die Klinge zu Hause dann auch immer schön nachschärfe.


    - Kleine Klinge; Die kleine Klinge wird möglichst selten verwendet, damit diese schön scharf bleibt für alle Fälle.


    - Säge; Wird verwendet zum Holzen, Brettchen zum Feuerbohren herzustellen, Pfeil und Bogen, etc.


    - Büchsenöffner; Für was war der noch gleich? Ach ja, als grosser Schraubendreher, Ritzwerkzeug, etc.


    - kleiner Schraubenzieher; Jeder Schweizer (ex) Soldat weiss wozu der benötigt wird, zum nachstellen des Visiers am Gewehr. Nebenbei kann damit die halbe Elektroinstallation zu Hause auseinandergenommen werden (Vorsicht, dieser Schraubenzieher ist nicht isolierend, also Strom abstellen und Spannungsfreiheit prüfen).


    - grosser Schraubenzieher; Damit kann (heute meist konnte) die ganze Welt auseinandergeschraubt werden, wie z.B. Türschaniere, Zäune, ach einfach alles, solange diese Blöden Torxschrauben, etc. noch nicht einzug genommen haben. Man kann sich damit in der Schweiz in den SBB Zügen auch ein Privates Abteil absperren bzw. aufsperren (SBB-Vierkant hat einen Schlitz in der Mitte). Zudem ist der Schraubenzieher auch Flaschenöffner, Hebelwerkzeug, etc.


    - Aale; Der Bohrer für unterwegs, schneidet Holz, Kunststoffe, Blech, etc. Wer eine Büchse Ravioli direkt auf dem Feuer kocht, sollte damit zuerst ein paar Löcher in die Büchse machen. Könnte im Notfall auch als Notwaffe verwendet werden, so alla "push dagger".
    - Schere; Ähm, da kommt jetzt die weibliche Seite zum Zuge, aber da verrat ich jetzt nicht jeden Verwendungszweck. Auf jeden Fall habe ich diese vor allem fürs körperliche Aussehen verwendet. Nebenbei natürlich auch kleine Schnittarbeiten wie z.B. Bild aus Zeitung schneiden oder so.


    - Korkenzieher; Habe wohl beinahe nie eine Weinflasche damit geöffnet, dafür habe ich zig Kokosnüsse damit oben geöffnet um die Milch auszutrinken.


    - Pinzette; Wald = Zecken + Spliesen Diese Gleichung wird anschliessend mit der Pinzette geteilt. Kann auch zum Herstellen von Wax-Pads verwendet werden.


    - Haken und Zahnstocher; Ich weiss einfach nicht wozu diese beiden Dinge gut sind, aber irgendwann komm ich schon noch drauf. Auf jeden Fall habe ich diese Werkzeuge noch nie gebraucht.



    Muss ich jetzt noch sagen, warum ich stets mein Taschenmesser mitnehme? Ich denke nicht.


    Grüsse Moski

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