Glaube wenig, Hinterfrage alles, denke selbst!

  • Bin fast durch und es gefällt mir echt gut!


    Albrecht Müller beschreibt hier viele Methoden mit denen Menschen beeinflusst werden können und wurden.

    Auch hat er gleich etliche Beispiele aus der Vergangenheit, aber auch aus der ganz aktuellen Gegenwart parat!

    Wenn man die Vita des Mannes liest merkt man, er ist voll im Thema drin schon seit Jahrzehnten!


    https://www.westendverlag.de/b…frage-alles-denke-selbst/


    Auch betreibt er auch das hier:


    https://www.nachdenkseiten.de


    Wo auch aktuelle Nachrichten kritisch zerpflückt werden.

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Müller ist nicht schlecht. Die Nachdenkseiten habe ich eine Zeit lang regelmäßig gelesen und auch schon finanziell unterstützt. Man muss halt auch das Blog selbst kritsch hinterfragen. Zunächst mal ist Müller selbst Partei, was Auseinandersetzungen innerhalb der SPD betrifft. Insofern ist er bei vielen Themen sicher nicht neutral. Außenpolitisch sind dort viele Beiträge meiner Meinung nach fragwürdig, weil gelegentlich alles Böse in der Welt auf die USA zurückgeführt wird. Die wirtschafts- und sozialpolitischen Beiträge scheinen mir die wertvollsten zu sein. Zustimmen muss man ihnen natürlich nicht nötigerweise, aber oft sind gute Diskussionsanstöße dabei.

  • Asdrubal Jo, ich gebe dir auf jeden Fall Recht!


    Mir ging es bei dem Buch primär um die Methoden der Meinungsbildung/Beeinflussung mit denen uns die Politik und Medien bombardieren.

    Weiter hinten im Buch zieht Kollege Müller entsprechend gegen die USA/Nato zu Felde, wobei er in etlichen Punkten schon Recht hat wenn er sagt, die USA/Nato haben Russland Verraten/Betrogen als damals die UDSSR aufgelöst wurde und beidseitig vereinbart wurde, die Nato nicht aus zu weiten.


    Tja, nun ist Russland von der Nato eingekreist und wird dabei selbst von dieser als "expansionistische Gefahr" bezeichnet!


    Nun, völlig "Neutral" zu sein ist als Mensch wohl kaum möglich, da wir immer Emotionen haben (bestimmte psychische Krankheiten mal ausgenommen... und Vulkanier! :-))

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Ich kenne das Buch nicht, aber das mit der Meinungsbildung ist oft etwas kurz gegriffen. Natürlich gibt es auch Kampagnen, die von bestimmten Seiten gefahren werden. Meistens ist es aber eher eine Sache, die zugleich in beide Richtungen erfolgt: Im Regelfall besteht auch ein Interesse bzw. eine Offenheit unter einem gewissen Teil der Leser-/Wählerschaft für bestimmte Botschaften. Dass man einfach so "Meinung machen" könnte, stimmt in einer offenen Gesellschaft nicht.


    Müller arbeitet sich ja gerne am Neoliberalismus ab. Natürlich stimmt es, dass viele Medien, Lobbyisten und Politiker das zumindest seit der Kanzlerschaft Schröder propagiert haben. Nur hätte das nicht verfangen, wenn es bei den Menschen nicht auch eine gewisse Bereitschaft für diesen Konkurrenzkampf und für Egoismus gäbe. Es hätte ja genügend Alternativen gegeben, politisch die Linkspartei, größere Teile der Grünen und kleinere der SPD, publizistisch die Taz und vielleicht noch die Süddeutsche Zeitung.


    Beim USA-UdSSR-Thema ist natürlich die Frage, was genau wann von wem mit welchen genauen Zusagen versprochen wurde und wie genau das jeweils rechtlich festgemacht wurde. Aber die Vorstellung, dass Staaten und Organisationen, in denen das Führungspersonal und die politischen Ansätze auch mal wechseln, auf ewig an Zusagen festhalten, die irgendwann einmal gemacht wurden, erscheint mir etwas realitätsfremd. Dass letztlich internationale Politik nur mit Interessenausgleichen und friedlicher Integration und Kooperation funktionieren kann, ist natürlich fraglos richtig, und das gilt gerade für die Einbindung Russlands.