Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) im Katastrophenfall

  • Laut lokalen Medien war aber das Telefonnetz, der BOS Funk, und Handyfunk massiv unter Druck und streckenweise alles ausgefallen (wegen zahlreicher lokaler Stromausfälle und Überlastung).

    Die Helikopter sind übrigens heute bis 21.45 Uhr Einsätze geflogen.

    Laut lokalen Medien hat der WDR Mist gebaut und gestern Abend keine Warnmeldungen etc. gesendet. Statt dessen gab es Tanzmusik oder ähnliches. Totales Versagen eines nicht vorhandenen Frühwarnsystems >> daher die zahlreichen Todesfälle.

    Vollzeitvater nicht nur laut lokalen Medien sondern auch überregionalen. Hier ein Kommentar aus München (SZ)


    https://www.sueddeutsche.de/me…ter-wdr-abspann-1.5353263

    Zumal die öffentlich rechtlichen wohl nach Aussagen hier im Forum bis zuletzt wie auf der Titanic lieber Musik gespielt haben, anstatt entsprechende Warndurchsagen zu bringen!

    Ja, wenn sich das bewahrheitet ist das ein handfester Skandal.


    Das zeigt halt immer wieder wie wenig die Menschen auf Krisen und Katastrophen vorbereitet sind. Hierfür müsste es klare Anweisungen geben, wann welche Durchsagen mit welchem Inhalt auszustrahlen sind.

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  • Mein Feedback zum ersten Warntag in NRW am 06.09.2018


    Ich bin bereits mehrere Wochen vorher durch die Sozialen Medien darauf aufmerksam geworden. Die Info wurde mir dabei allerdings durch Angehörige der BOS zu getragen. Keine Ahnung, ob ich anders dadurch erfahren hätte.

    Sensibilisiert war ich am NRW-TAG (alle 2 Jahre an wechselnden Orten im Land als Geburtstagsfeier des Bundeslandes, es stellen sich Tourismusregionen, Vereine und Landes- wie Bundebehörden vor) auch am Warntagstand des Landesinnenministeriums. Sehr interessantes Gespräch...


    Ich hatte mit mit dem Herrn vom IM auch über die Sinnlosigkeit der altbekannten Handlungsanweisung "Radio einschalten" unterhalten. Was nützt es wenn in X-Stadt die Sirenen heulen und öffentlich-rechtliche (wie auch der private) Rundfunk keine Informationen über das Warum liefern kann.


    Die Hürde ist, so der Vertreter des IM, dass der WDR sein Programm nur bei Warnungen mit landesweiter Relevanz unterbricht. Ansonsten muss bis zum nächsten Nachrichtenblock (den es Nachts nur stündlich gibt) oder bestenfalls auf die halbstündlichen Verkehrsmeldungen* gewartet werden.

    Wenn in X-Stadt die Mülldeponie brennt oder ein Chemiewerk leckt, ist das für den WDR ein Grund zu sofortigen Unterbrechung.


    Persönlicher Natur war die Einschätzung des Mitarbeiters, dass das colonizentrische Weltweltbild des WDR sein übrigens tut. Köln ist für den WDR der Nabel der Welt. Das deckt sich mit meiner Erfahrung, dass über Verkehrsstörungen in Köln z.B. durch den Köln-Marathon halbstündlich berichtet wird. Als eine große zentrale Ruhrgebietsstadt durch einen Marathon-Streckenverlauf für einen Tag lang in zwei unpassierbare Teile geteilt wurde, war dies dem WDR (auf Nachfrage meinerseits dort) keine Meldung wert. Es hätte keine Relevanz für die Zuhörer in NRW, sagte man mir am Telefon.




    *Nachts schalten sich die Hauptprogramme der ARD (WDR 2, NDR 2, SWR 1, usw) zur ARD-Popnacht zusammen und strahlen bundesweit ein einheitliches Programm aus. Dies beinhaltet entsprechend Verkehrsmeldungen für alle Bereiche der angeschlossenen Sendeanstalten. D.h. man hört als Wessi dann auch Verkehrsmeldungen aus andern Teilen der Republik.

    Dabei ist mir aufgefallen, dass für einige ländliche Bereiche sogar "die Sperrung der B 0815 bei Y-Dorf auf Grund eines Feuerwehreinsatzes" gemeldet wird. Beim WDR wäre dies undenkbar, wenn nicht gerade eine Bundesautobahn gesperrt würde. Und selbst dafür kommen Ankündigungen im Radio immer sehr kurzfristig. Selbst wenn zur Entschärfung eines Blindgängers (kommt im Ruhrgebiet häufiger vor) schon vormittags die Sperrung der Autobahn xx festgelegt wurde.



    Der private Rundfunk in NRW, die Sendergruppe "Radio NRW" hat es auch nicht leichter. Schon ab den Abendstunden strahlen die Lokalsender (Radio X-Stadtstadt, Antenne Y-Stadt, Welle z-land, usw) das Zentralprogramm von Radio NRW aus. Die Studios der Lokalsender sind dann i.d.R. im Feierabend.

    D.h. Meldungen zum Bevölkerungsschutz gehen dann nicht mehr an die örtliche Redaktion sondern müssen an die Zentrale des Unternehmens gegeben werden.

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