Frage: Stichschutz-Shirt / Schnittschutz-Shirt

  • Kettenhemden waren zu keiner Zeit in der Geschichte ein STICHschutz, sondern immer nur SCHNITTschutz. Die Kettenringe wurden durch Pfeil, Bolzen, Messer, Lanze der was auch immer, einfach aufgebogen.


    Im Mittelalter versuchte man dem zu begegnen, indem man die Kettenringe vernietete. Schon besser als nichts, aber nicht der Weisheit letzter Schluss.


    Heute würde man die Kettenringe vermutlich eher verschweißen. Aber eine 100% Garantie gibt es dafür dennoch nicht gegen Stichwaffennagriffe. Zum einen würde die Klinge so tief durchstoßen, wie die Ringe Durchmesser freilassen. Und zum anderen ist die Schweißnaht, so gut sie auch sein mag, eine potentielle Schwachstelle.

    Das mag für die altertümlichen Kettenhemden gegolten haben. Ich hab es an meinem getestet, da biegst Du unter normalen Umständen keinen Ring durch einen Stoß mit einem Messer auf. Ich hab zwei große Zangen benötigt, um die einzelnen Ringe auseinanderzubiegen! Sicherlich verletzt die Klingenspitze, je nach Ringdurchmesser, die Haut noch oberflächlich. Aber ich hab lieber einen 5 mm tiefen Einstich (ohne Kleidungsschichten) als einen 15 cm tiefen Durchstich. Trotzdem natürlich völlig unpraktikabel für den Alltagsgebrauch.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • So wurde das früher gemacht:


    Archäologie-Experiment: Antiker Leinenpanzer schützt so gut wie Kevlar
    Ein bisschen Flachs, Leinsamen und Stoff - fertig ist der Brustpanzer. Historiker und Archäologen haben eine Leichtrüstung aus Zeiten Alexanders des Großen…
    www.spiegel.de

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


    BZHYY65R