Sammelthread: eßbare Pflanzen/Pflanzenteile aus unserer Umgebung

  • Hallo bommel

    Das mit den Eibenfrüchten ist klar und wird auch durch uns so praktiziert, kein Thema!

    Aber die Butten einfach roh uns so! Dacht da käme jetzt etwas mehr.

    Klar das geht sicher ........, aber der Geschmack der rohen ist doch etwas eigen. Zudem hast Du die aber nur jetzt ........, und nicht mehr im Winter.

    Durch die Verarbeitung hat man zugegebenermassen nur noch 60% des Vitamin C, aber das dafür in einer Zubereitunsart die noch einige Monate andauert.

    Eine eifache Rechnung ..........., lieber in 2 Monaten noch ein reduzierter Anteil (muss man halt ein wenig mehr essen) als gar nichts.

    Denn in 2 Monaten sind die Butten definitv MATSCH oder von den Vögeln verputzt.

    Viele Grüsse, Ernst

  • Hallo Frei's Petrollampen!
    Wenn ich sie nicht schon vorher verputzen würde, würde ich sie sicher entkernt einfrieren und mir dann den Matsch reinziehen.
    Sicher, ein "Rezept" ist das nicht, und auch nicht stromlos praktizierbar, aber erstmal gesünder und in zwei Monaten finde ich immernoch Brombeerblätter sowie an geschützen Stellen Vogelmiere, Brennesseln ... , die ich mirzuliebe ebenfalls roh esse :-))
    Alles Gute!

  • Zitat von bommel;80621

    Und wenn ich lese, daß die so wunderbar Vitamin-C-haltigen Hagebutten gekocht werden (Vit.C ist hitzeempfindlich) dann krieg ich glatt Pipi in den Augen. :crying_face: Aber "macht" ruhig ...


    Nun mal Klartext: Wenn man Früchte einkocht beträgt der Verlust an Vit C bis zu 40%, das sind bei 100g Hagebuttenmark immer noch 500mg, also 5x der Tagesbedarf.
    Der große Vorteil zu synthetischen Vitaminpräparaten sind die Pflanzenbegleitstoffe. Damit kann der Körper das Vitamin besser aufnehmen und verarbeiten- bei VitC ist die Menge sogar bis zu 4x so hoch.
    Da ja frische Früchte nicht das ganze Jahr zur Verfügung stehen ist es sogar unverzichtbar diese einzukochen!
    Im übrigen fände ich es im Krisenfall mit eingeschränkter medizinischer Versorgung gelinde gesagt unvorsichtig Eibenfrüchte zu essen...


    Gruß Madoa


    Oh, sehe gerade, Erst war etwas schneller :gratuliere:

  • Das ist doch ein gutes Stichwort: Vogelmiere!


    Vogelmiere (Stellaria media)


    Pflanzenfamilie: Nelkengewächse


    auch bekannt als Sternenkraut, Hühnerabbiss, Kanarienvögelkraut, Hühner-/Mäusedarm, Meier, Vögelichrut


    Verwechslung insb. möglich mit: Hornkraut, Ackergauchheil


    Verwendete Pflanzenteile: Kraut


    Sammelzeit: ganzjährig


    innere Anwendung: im Salat, als Tee
    vitamin- und mineralstoffreich, wirkt belebend und stoffwechselanregend


    äußere Anwendung: Umschläge und Waschungen bei Hauterkrankungen und schlecht heilenden Wunden

  • Servus quittatun,
    erst einmal von mir noch ein ღღ°♥♥ღღ.¸¸.♥ ღ-LICHES WILLKOMMEN ♥.¸¸.ღღ°♥♥

    Zitat von handyman

    Ich würde hier gerne möglichst genaue und erprobte Rezepte und Anwendungen sehen.

    Könntest Du bitte obigen Beitrag noch ergänzen!


    Neugierigen Gruß
    Madoa

  • Hallo Madoa,


    puuh, so ein richtiges Rezept habe ich nicht. Wir verwenden auch die Vogelmiere als Beigabe im Salat, auf Brot, im Quark.


    ....
    ....
    ....


    Wow, da gibt es ja noch so viel mehr! :--) Z. B.:


    Pesto von der Vogelmiere


    Zutaten für vier Personen:

    • 1 Handvoll Vogelmiere
    • 100 ml Maiskeimöl
    • 50 g Pinienkerne, oder Mandeln
    • 40 g Parmesan
    • die Schale von einer Biozitrone
    • Zubereitung:


    Die Vogelmiere wegen des anhaftenden Sandes mehrfach waschen. Die Pinien- oder Mandelkerne ohne Fett in einer Pfanne leicht anbräunen, die Zitrone abreiben. Die Vogelmiere in einem Mixer mit den Kernen und Parmesan zerkleinern, dabei das Öl langsam zufließen lassen. In kleine sterile Gläser füllen. Mit etwas Öl versiegeln. Im Kühlschrank ist das Pesto so lange haltbar. Kombiniert mit Spaghetti und Kirschtomaten ist das Pesto ein kulinarischer sowie optischer Knaller.


    Danke für die coole Anregung!

  • Danke quittatun,
    klingt gut -habe noch nie Vogelmiere verwendet. Deshalb noch meine Frage: Wie schmeckt sie? Eher würzig, oder nussig, oder...
    Werde morgen gleich mal danach Ausschau halten und probieren!
    Neugierigen Gruß
    Madoa

  • Die Vogelmiere schmeckt angenehm nussig (finde ich). Erkennen kannst du sie gut, auch wenn sie nicht blüht, wenn du sie gegen das Licht hältst. Dann kann man nämlich einen "Irokesenschnitt" erkennen, eine Haarleiste, die an den Stengeln wächst.


    Toll finde ich auch an dieser Pflanze, dass sie wirklich ganzjährig zur Verfügung steht; du findest sie auch unter'm Schnee.


    Vorsicht nur wegen der enthaltenen Saponine. In Übermengen roh genossen, kann dies zu Reizungen führen.

  • Zitat von bommel;80633

    Hallo Handyman!
    Ja, ich könnte sowas starten, aber wozu, bitte?
    Ich mache sehr wohl, nur eben anders und begründe auch entsprechend.
    Und ich denke, daß das sehr wohl gefragt ist.
    Beste Grüße


    Hallo bommel!


    sorry, alles klar - mach nur weiter, Hauptsache du schreibst aus eigener Erfahrung und jeder hat das Recht auch einfach seine Rohkost frisch gepflückt an Ort und stelle zu genießen :Gut:


    LG, handyman

  • Heute waren wir in den Pilzen. Da hab' ich mal am Moos genascht (Sternmoos, Baummoos). Ich lebe noch ;o)
    Lecker ist Definitionssache, aber wenn es der Hunger reintreibt...


    VG qittatun


  • Hallo zusammen


    Wir haben es vollendet, die weiteren Schritte habe ich bei den Rezepten niedergeschrieben: Rezept für Hagebutten - Gonfi


    Viele Grüsse, Ernst

  • Angeregt durch Memento Moris Thema "Kräuterschnaps" in der Gruppe Kräutermedizin, habe ich mir die Himbeere angesehen.


    [TABLE="class: cms_table"]

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    wissenschaftlicher Name:

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    Rubus idaeus

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    Pflanzenfamilie:

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    Rosengewächse = Rosaceae

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    Verwendete Pflanzenteile:

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    [td]

    Blätter, Früchte

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    [td]

    Sammelzeit:

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    [td]

    Mai bis August

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    [/TABLE]




    bei Skorbut, Rheuma, Verstopfung, Halsentzündung, Durchfall, Magenentzündung (Magenbeschwerden), Schleimhautentzündungen im Mund und Rachen, Darmentzündung, Hämorrhoiden Blutungen, Zahnfleischentzündung und bei Blähungen.


    Die Himbeere ist äußerst vielfältig und reich an Vitaminen, Spurenelementen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen (Gerbstoffe, Vitamin C, Flavone, Schleimstoffe, Fruchtsäuren, Vitamin A, Vitamin B, Kalium, Phosphor, Calcium, Eisen und Magnesium). Ihr werden antibiotische, appetitanregende, entwässernde und abführende Wirkung nachgesagt, sie stimuliert Abwehrmechanismen, unterstützt das Immunsystem und regt den Stoffwechsel an. Ihre Wirkstoffe helfen bei Blasen- und Nierenleiden, Sodbrennen und Verdauungsstörungen.


    Neben Provitamin A und Vitamin B enthält sie ein hohes Maß an Vitamin C, welches hilft, das Immunsystem in Schuss zu halten. Der Gehalt an Eisen gilt als bemerkenswert, man spricht der Frucht blutreinigende und blutbildende Effekte zu. Eine Portion von 250g Himbeeren enthält in etwa 100mg Calcium, gemischt mit Naturjoghurt werden die Früchte somit zur absoluten Calciumbombe. Die Säure der Himbeeren besteht vorwiegend aus Zitronensäure, diese beeinflusst den Harnstoffwechsel, wirkt treibend und reinigend. Auch Folsäure, Magnesium und Kalium sind Inhaltsstoffe der Himbeere. Flavonoide schließlich bedingen einen antioxidativen und blutreinigenden Effekt.


    Die Himbeere kann auch für eine Frühjahrskur angewendet werden. Generell werden die Blätter (Tee) und die Früchte (getrocknet) für die Behandlungen verwendet. Für einen Tee benötigt man zwei Teelöffel der Himbeerblätter und diese werden mit ca. 250 ml kochendem Wasser übergossen. Der Tee sollte 10 Minuten ziehen können und man sollte diesen mindestens dreimal pro Tag aufnehmen.


    Quellen: heilkraeuter.de, frutinha.chhttp://"http://www.frutinha.ch/?id=73"


    VG qittatun

  • dem habe ich noch folgendes hinzuzufuegen:


    Das in der Himbeere enthaltene Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte und fördert die Wundheilung.
    Die Tannine verhindern das Wachstum von krankmachenden Bakterien und sind in Kombination mit dem Kalium besonders wirkungsvoll bei Harnwegsinfekten!
    Die Gerbstoffe der Blätter haben eine zusammenziehende Wirkung auf die Blutgefäße und wirken leicht stopfend.
    Himbeertee wird bei Beschwerden des Magen-Darm-Traktes sowie auch zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund-Rachenraum empfohlen.
    In vielen Schwangerschaftsteemischungen sind auch Himbeerblätter enthalten. Sie unterstützen die Darmperistaltik und sollen die Muskulatur rund ums kleine Becken auflockern. Frische Himbeeren sowie Himbeersaft, -sirup und -marmelade werden auch als Hausmittel bei Fieber, schmerzhafter Regel und Harnwegsinfekten eingesetzt

  • Hallo Handyman,


    diesen Sommer hatte ich Löwenzahnhonig gemacht. Hmmm der war super lecker:


    Hier das Rezept aus dem Buch "Gesundheit aus der Apotheke Gottes" von Maria Treben:




    zwei gehäufte Doppelhände voll Löwenzahnblüten (nur gelbe Strahlenblüten, nichts Grünes) werden in einem Liter kalten Wasser zugestellt und langsam zum Sieden gebracht. Man lässt aufwallen, zieht den Topf von der Platte und lässt das Ganze über Nacht stehen. Am nächsten Tag leert man alles in ein Sieb, lässt abtropfen und presst die Blüten mit beiden Händen gut aus. In den Saft wird nun 1 kg Rohzucker eingerührt und eine halbe, in Scheiben geschnittene ungespritzte Zitrone. Mehr Zitrone macht säuerlich. Der Topf wird ohne Deckel auf die Herdplatte gestellt. Um alle Vitamine zu erhalten, wird nur Stufe 1 eingeschaltet. So verdunstet die Flüssigkeit ohne zu kochen. Man lässt die Masse ein- bis zweimal erkalten, um die richtgige Substanz des Sirups feststellen zu können. Er darf nicht zu dick werden, da er nach längerer Aufbewahrung kristallisieren würde, aber aucht nicht zu dünn; er würde nach einiger Zeit zu säuern beginnen. Es muss ein richtig dickflüssiger Sirup werden.

  • Hallo Handyman,


    ich bin oft auf der Seite: http://www.kraeuterfrau.ch/rezepte.html , weil es hier sehr gute Rezepte gibt.


    Diesen Sommer hatte ich Löwenzahnhonig gemacht. Der Honig war sehr sehr lecker.


    Hier das Rezept:




    Zutaten


    1 Liter locker gemessene Löwenzahnblüten (nur gelbe Strahlenblüten, nichts Grünes)
    1 Liter Wasser oder 1/2 Liter Wasser und 1/2 Liter Süssmost oder weissen Traubensaft
    ev. 10 -15 Tannenknospen oder 1 Handvoll Schlüsselblumen für besseren Geschmack
    1 kg Rohzucker
    Zubereitung


    Blüten mit Wasser, Saft und Tannenknospen aufkochen, 15 Min. ziehen lassen, filtrieren und abpressen.
    Den Saft mit dem Zucker vermischen und auf kleinem Feuer unter gelegentlichem Rühren solange einkochen, bis eine sirupartige Konsistenz erreicht ist, was ca. 1/2 Std. oder noch länger dauert.
    Den richtigen Kochgrad zu erkennen ist ziemlich schwierig. Am besten geben Sie wenig auf einen Teller und stellen diesen 10 Minuten in den Kühlschrank, die Farbe und Konsistenz sollten wie flüssiger Honig sein. Besser der Honig ist zu dünn, als dass er nach dem Erkalten hart wie Beton wird
    In heisse, trockene Gläschen füllen, sofort verschliessen und beschriften.


    Bitte den Herd nicht zu heiß einstellen und beim Köcheln lassen dabei bleiben. Mir ist der erste Honig übergekocht - das war eine rießen Sauerei auf dem Herd. :)