Linksammlung zu aktuellen Finanzmeldungen

  • Zitat von propaghandi;95349

    Wenn man bedenkt, dass diese Entwicklung von Frank Bethmann von der Frankfurter Börse schon am 06. Februar 2012 prognostiziert wurde


    Naja, da könnte ich mich ja rühmen, solche Aussagen schon nach dem ersten Einschreiten der FED und Konsorten gertroffen zu haben.
    Es gibt keinen Weg mehr zurück.
    Geld "drucken" über alles, ohne wenn und aber.
    Man hat den point of no return schon längst erreicht.
    Risiko und Schulden werden noch viele Monate wenn nicht einige Jahre auf den Privaten abgewälzt.

  • Hier nur eine indirekte Finanzmeldung die belegt, wie sehr sich die eingespielten Machtblöcke innerhalb der EU gegenseitig die Bälle zuspielen und nun sogar aktiv in den französischen Wahlkampf eingreifen.

    Zitat

    [h=2][URL="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,819095,00.html"]Merkel schmiedet EU-Bündnis gegen Sarkozys Herausforderer[/URL][/h]Die wichtigsten EU-Länder greifen in den französischen Präsidentschaftswahlkampf ein. Nach SPIEGEL-Informationen haben Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien vereinbart: Der sozialistische Sarkozy-Herausforderer François Hollande wird während des Wahlkampfs nicht empfangen.


    Sarkozy ist zwar ein kleiner größenwahnsinniger (übrigens jüdischer) Napoleon mit Hang zum Atomstrom, seine Halbwertzeit soll aber nicht schon dieses Jahr ablaufen. Wazu hat man schließlich ihm zuliebe auch noch in Libyen den Bürgerkrieg angefacht (der ungebremst weiterläuft, auch wenn nicht darüber berichtet wird) und mit ihm den Bankenrettungsschirm auf Normalbürgers Kosten eingeführt.


    Zusammen mit dem weiter oben schon benannten Jean-Claude Junker herrscht in Europa eine fast beliebig austauschbare Clique undemokratischer Parteisoldaten und Berufslobbyisten für die Kapitalseite. Man muss wirklich kein Verschwörungstheoretiker sein um zu spüren: Da läuft soviel so gewaltig schief, dass kann nicht ohne Plan so sein. Die Menschheit wird gefangen gehalten von einem System, das perfekt ihre Schwächen nutzt um sie gegeneinander auszuspielen.


    Ein wesentliches Werkzeug sind Religion/Weltbild und Währung. Zufälligerweise sind es Länder wie der Iran und Syrien, die noch nicht unter dem Büttel der Weltbank stehen und deshalb noch befreit werden müssen - für die "One World Order". Und ein schöner großer Krieg muss dazu her. Wann passt dies besser, als während einer ohnehin unvermeidbaren Finanzkrise?


    Kranke Denke einer kranken Welt.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Na dann auch mal ein Link von mir:


    http://www.staatsverschuldung.de/


    Es lohnt sich zu stöbern. Dann findet man unter anderem folgendes:


    1. Zahlen und Fakten über die aktuelle Verschuldung von Staaten nicht nur in Europa


    - z.B. Europa: http://www.staatsverschuldung.de/ausland.htm


    Zur Erinnerung: die Maastrich-Kriterien sehen vor, dass die Staatsverschuldung den Wert von 60% des BIP nicht überschreiten soll.


    Und nun die Realität 2011:
    In der Rangliste der höchstverschuldeten europäischen Staaten belegt Deutschland Platz 6 (83,2% vom BIP) nur getoppt von Griechenland (142,8%), Italien (119%), dann Belgien (96,8%, schonmal davon in der Presse gelesen? mir nicht bewusst), dicht gefolgt von Irland (96,2%) und Portugal (93%). Erst hinter Deutschland kommt das öffentlich angezählte und herabgestufte Frankreich (81,7%), das kritisierte Ungarn(80,2%) und Großbritannien (80%). Die so genannten starken Euroländer sind also gar nicht so stark und die weiter oben genannte Herabstufung Deutschlands durch die Ratingagentur Eagen Jones ist völlig korrekt.



    2. Interessant auch die Entwicklung der Schuldenquote Deutschlands seit 1876. http://www.staatsverschuldung.de/2012-01-26.htm, weil sie die historische Dimension der aktuellen Lage verdeutlicht. Neben einer hübschen Grafik steht dort folgendes:


    "... Weder im Kaiser*reich noch in der Weimarer Republik hat es Schulden*quoten über 60% gegeben. Jetzt dagegen sind sie Dauer*zustand, und die Tendenz der letzten Jahr*zehnte deutet auf weitere Zunahme. Die gigan*tischen Bürg*schaften für EFSF, IWF und Banken-Rettungs*fonds kommen noch dazu.


    Noch etwas zeigt das Bild: Nach den beiden Schulden*katastrophen von 1923 und 1948 war der Staat weit*gehend schulden*frei. Es hatte jeweils eine schwere Inflation und dann eine Währungs*reform gegeben. Und deren Ergebnis war, dass alle Schulden in inlän*discher Währung praktisch annulliert wurden..."


    Der Titel zu dieser Seite: "Schulden wie im Krieg".


    VG Ranger

  • Sorry,


    ich hatte gerade noch etwas von der eben genannten Seite vergessen:


    http://www.staatsverschuldung.de/diesesmal.htm


    Hier wird auf das Buch


    Carmen M. Reinhart und Kenneth S. Rogoff: Dieses Mal ist alles anders. Acht Jahrhunderte Finanzkrisen.


    verwiesen, zusammen mit einer kurzen Zusammenfassung. Die ist auch sinnvoll, denn das Gesamtwerk umfasst 570 Seiten. Der Autor Rogoff sollte wissen, wovon er schreibt. Er ist Harvard-Professor und war einige Jahre lang Chefökonom des Internationalen Währungsfonds.


    Die längere Zusammenfassung umfasst 6 Seiten, hier ein paar Passagen, die ich wichtig finde:


    "...Die Finanzinstitutionen und ihre Instrumente haben sich in den letzten Jahrhunderten
    zwar dramatisch verändert, nicht aber die Menschen! Sie machen immer wieder den
    selben Fehler: Aus den verschiedensten Gründen halten sie trotz verschiedener Warn-
    zeichen das Eintreten einer Krise für ausgeschlossen, weil dies angeblich eine
    besondere, noch nie dagewesene Situation sei...


    ... Die Autoren haben eine gewaltige Datenbasis
    zusammengetragen und ausgewertet. Sie umfasst Hunderte von Finanzkrisen aus den
    letzten 800 Jahren in 66 Ländern, deren addiertes Bruttoinlandsprodukt 90% der
    Weltwirtschaftsleistung ausmacht.
    ...
    Allein in der Zeit seit 1800 haben sich 320 (!) Staatsschuldenkrisen ereignet."


    Die Spitzenreiter in diesem Zeitraum: Österreich (fünf mal), Spanien (acht mal) und ??????? genau: Griechenland. Zitat: "Griechenland befand sich seit 1800 über die Hälfte der Zeit in einer derartigen Krise."


    Wenn's nicht zum weinen wäre, würde ich jetzt sagen "Gelernt ist eben gelernt".


    Auf jeden Fall ist die aktuelle Situation keine Ausnahme, sondern die Regel. Tatsächlich erinnere ich mich an ein Interview, in dem ein Experte ebenfalls darauf hinwies, dass Staatsbankrotte ein festes Element des kapitalistischen Wirtschaftssystems seien.


    Alledings gibt es auch Ausnahmen: keine Staatsbankrotte waren bislang zum Beispiel zu verzeichnen für die USA (die arbeiten aber daran), Kanada, Großbritannien (arbeiten ebenfalls am ersten mal, siehe oben), Dänemark und Schweden.


    Auch auf die Banken wird eingegangen. Sie sind für Krisen v.a. deswegen anfällig, weil sie eher kurzfristige Einlagen aber langfristige Ausleihungen haben. Und weiter:


    "... gibt es einen weltweiten Zusammenhang zwischen Finanzliberalisierung und
    Bankenkrisen. Deregulierung führt zu erhöhter Kapitalmobilität, und in deren Folge
    traten immer wieder Bankenkrisen auf.

    ... ein Anstieg der Kapitalzuflüsse in das Land und
    ein Anstieg der Immobilienpreise im Vorfeld einer Bankenkrise. Diese haben die
    Tendenz, sich entweder auf dem Höhepunkt eines Immobilienbooms oder gleich nach
    dem Platzen der Blase zu ereignen.
    Schockierend hoch ist der Anstieg der Staatsverschuldung im Anschluss an ernste
    Bankrisen! Die Autoren berechnen ihn mit im Durchschnitt 86% in den ersten drei
    Jahren nach Ausbruch einer Bankenkrise! Damit ist gemeint: Wenn ein Land vorher eine
    Gesamtverschuldung von 100 hatte, hat es danach eine von 186! Schlimmer als die
    Rettungsmaßnahmen schlagen dabei die Steuerausfälle und Konjunkturprogramme zu
    Buch, die solchen Krisen folgen."



    Und schließlich auch nochmal ein paar Worte zum Thema Inflation.
    Mit steigender Inflation flüchten Betroffene in als sicher eingestufte Währungen. Das war früher der Dollar, deswegen gibt es den Begriff "Dollarisierung". Insofern ist diesmal vielleicht nicht alles anders - wie der Titel ironisch ausführt - aber doch dieser Punkt. Denn die amerikanische Staatsverschuldung betrug bereits 2010 95% vom BIP. Weniger ist es ganz sicher nicht geworden. Aber selbst mit den 95% stehen die USA schlechter da als Portugal 2011.


    Gut, dass die bekannten Rating-Agenturen aus Amerika kommen und sich mehr aufs Ausland konzentrieren, sonst...

  • Zitat


    Schuldenkrise: Zweifel an Griechenlands Schuldentragfähigkeit


    Das zweite Rettungspaket sichert die Finanzierung des griechischen Staats bis Anfang 2015. Doch was kommt dann? Ein drittes Hilfspaket von etwa 50 Milliarden Euro könnte notwendig werden, heißt es im Umfeld der Troika.


    Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wir…gfaehigkeit-11672102.html



    Zitat


    Pleitegefahr: Troika rechnet mit drittem Hilfspaket für Griechenland


    Die Milliarden aus dem zweiten Rettungspaket sind noch nicht mal in Griechenland angekommen, da halten die internationalen Kontrolleure bereits eine dritte Zahlung für nötig. Nach SPIEGEL-Informationen geht die sogenannte Troika davon aus, dass weitere 50 Milliarden Euro nötig werden könnten.


    Quelle: http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,819087,00.html



    Zitat


    Griechischer Schuldenschnitt: Pleite-Spekulanten könnten leer ausgehen


    In die Verhandlungen um den Schuldenschnitt für Griechenland kommt Bewegung. Der Derivateverband Isda erklärte, dass private Gläubiger keinen Anspruch auf Kreditausfallversicherungen haben. Das könnte die Zockerstrategie einiger Hedgefonds durchkreuzen.


    Quelle: http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,818738,00.html



    Interessante Strategie: Die Kreditausfallversicherungen triggern nicht, statt dessen "müssen wahrscheinlich die rückwirkenden Umschuldungsklauseln aktiviert werden" (siehe zweiter oben geposteter Artikel). So kann man auch versuchen, wieder auf Zeit zu spielen!
    Ob es bei "nur" 50 Milliarden bleibt, ob man es mit so bis zum Jahr 2015 schafft und wie solche Aktionen geeignet sind, das vielbeschworene Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen, wird die Zeit zeigen.
    Ich tippe eher auf früher, als auf später...

  • Ottes Kolumne ist so gut, ich stelle sie in Auszügen ein und erspare die Aktientipps daraus :face_with_rolling_eyes:

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • *Trommelwirbel* Die Dramatik steigt - der unmittelbare Crash steht (mal wieder) unmittelbar bevor:


    Zitat

    Schuldenkrise: Furcht vor ungeordneter Griechen-Pleite steigt


    Der Countdown zur Griechenland-Umschuldung läuft. Deutsche Banken und Versicherungen sind an Bord. Doch griechische Pensionsfonds verweigern sich.


    Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/…iechen-Pleite-steigt.html


    Zitat

    Griechenland KfW fürchtet ungeordnete Insolvenz


    Werden genug private Gläubiger beim griechischen Schuldenschnitt mitmachen? Die staatliche Förderbank KfW wird zwar selbst dem Schuldenschnitt zustimmen, doch KfW-Chef Schröder zweifelt mittlerweile daran, dass die erforderliche Quote erreicht wird. Viele Vermögensverwalter und Hedgefonds fürchteten, später in Regress genommen zu werden.


    Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wir…e-insolvenz-11675277.html


    Und wieder mal wird das Schreckgespenst beschworen, dass eine Nichtzustimmung zur Finanzkatastrophe führt. Wie praktisch, dass man (wem auch immer - vielleicht gar sich selbst) vorgaukeln kann, alles menschenmögliche unternommen zu haben, die Katastrophe abzuwenden. Echt jetzt! Diesmal endgültig! Bestimmt! Nur noch dies eine Mal, dann ist Griechenland gerettet!
    Ich bin jetzt schon auf die Meldungen nächste Woche gespannt... :face_with_rolling_eyes:

  • Different players, same game:


    Zitat

    Schuldenkrise: Irland braucht Geld für seine Banken


    Irland war eines der ersten Opfer der europäischen Schuldenkrise - und hat sich besser erholt als Griechenland oder Portugal. Gelöst sind die irischen Probleme aber offenbar noch nicht: Finanzminister Michael Noonan bittet seine internationalen Kreditgeber um weiteres Geld für die angeschlagenen Banken.


    Quelle: http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,820811,00.html


    Zitat

    Größere Einsparungen: Euro-Finanzminister machen Druck auf Spanien


    Kaum steht das neue Griechenland-Paket, sorgen sich die Euro-Finanzminister um das nächste Problemkind - und machen Druck auf Spanien. Neben den geplanten Einsparungen fordern sie zusätzliche Maßnahmen von 0,5 Prozent der Wirtschaftsleistung.


    Quelle: http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,820939,00.html


    Zitat

    Haushaltsdefizit: EU erhöht den Druck auf Wackelkandidat Spanien


    Spanien löst Griechenland als größtes Euro-Sorgenkind ab. Das Land erhält von der EU mehr Spielraum beim Abbau des Haushaltsdefizits.


    Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/…ckelkandidat-Spanien.html


    Zitat

    Schrumpfendes BIP:Italien rutscht in die Rezession


    Italiens Kampf gegen die Schuldenlast wird schwieriger: Das Land befindet sich jetzt offiziell in der Rezession. Im Schlussquartal 2011 ging das Bruttoinlandsprodukt zum zweiten Mal in Folge zurück. Für den Euro-Raum sieht die OECD allerdings "zaghafte Zeichen" für mehr Wachstum.


    Quelle: http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,820862,00.html


    Zitat

    Euroraum: Die Sorge um Spanien wächst


    5,8 statt 4,4 Prozent Defizit - der spanische Staatshaushalt beschäftigt die EU immer mehr. Die EU-Kommission befürchtet einen Präzedenzfall für Defizitregeln, fordert zusätzliche Kürzungen und schaut auf das Jahr 2013.


    Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wir…ien-waechst-11681941.html


    Nachdem Griechenland derart "gerettet" wurde, dass es das Niveau eines Dritte-Welt-Staates erreicht, geraten jetzt die anderen Krisenstaaten wieder in den Focus! Anscheinend ist die Eurokrise doch noch nicht ausgestanden? Wer hätte das gedacht?! :staunen:
    Ich bin jetzt schon gespannt, wann die nächsten Rettungspakete geschnürt werden...

  • Keine Kohle aber Vollgas fahren:


    Das Geschacher um die Art und Weise der griechischen Staatspleite überlagert das grundsätzliche Problem des europäischen Finanzsektors. Der Kontinent hat zu große Banken mit zu wenig Eigenkapital. Geradezu erschreckend ist der hohe echte Hebel im Vergleich zu den Werten der US-Banken. Die europäischen Institute haben samt und sonders beide Füße auf dem Gaspedal, aber die Krone des europäischen Hebelkönigs geht nach Deutschland.


    Besonders bitter ist diese Erkenntnis, wenn man sich die Kapitalausstattung von Banken diesseits und jenseits des Atlantiks anschaut. Während die Europäer gerne mit ihren wundervollen “Kernkapitalquoten” hausieren gehen, zeigt der Blick auf das echte Eigenkapital, wie dünn die Eigenmittel der Banken in Europa sind. Die unselige Risikogewichtung lässt grüßen. Betrachtet man das Verhältnis von Eigenkapital zu den gesamten Assets, so sind die Amerikaner mit einer Quote von 11,3% deutlich besser aufgestellt als ihre europäischen Konkurrenten. Diese arbeiten mit einer Eigenkapitalausstattung von lediglich 6,1%.


    Drückt man das Ganze als Leverage aus, so operieren US-Institute im Mittel mit einem Hebel von 8,8 während die Europäer einen Wert von 16 ausweisen. Ganz vorne dabei – die belgische Dexia ist mittlerweile zusammengebrochen – ist die Deutsche Bank mit einem Hebel von rund 40. Keine einzige größere Bank in Europa kommt auf eine zweistellige Eigenkapitalquote.
    ...


    Quelle: http://www.rottmeyer.de/keine-kohle-aber-vollgas-fahren/

    Carpe Diem --- On a long enough timeline the survival rate for everyone drops to zero

  • Und dies, der gerade beschlossene dauerhafte ESM-Rettungsschirm, ist mithin auch (aus meiner Beobachtung heraus) der wahre Grund, warum mit solcher Vehemenz Bundespräsident Wulff gerade noch rechtzeitig abgeschossen wurde. Er äußerte sich kritisch zu den Bankenhilfen und zur Griechenlandrettung. Er war ein Risiko für die Moneymaker und Medien.


    Ich mochte Wulff nicht, aber was er angestellt hat war doch pillepalle und als Abnicker von Merkels Gnaden habe ich mich lange gefragt, warum Wulff plötzlich fallengelassen wurde. Seit heute weiß ich es.


    Gauck mag ein sympathischer Querdenker sein. Aber als Konservativer wird er die Bankenrettung qua Staatsräson mit als erstes Gesetz seiner Amtszeit unterzeichnen.


    Heute, am 18. März 2012 wurde Gauck gewählt.


    Heute vor 22 Jahren, am 18. März 1990, trat er bei der letzten DDR-Volkammer-Wahl erfolgreich für Bündnis 90/Die Grünen an.


    Joachim Gauck ist der 11. Bundespräsident. In der Numerologie steht die 11 für das Chaos. 22 Jahre nach der Wiedervereinigung steht uns wohl doppeltes Chaos bevor :face_with_rolling_eyes:


    Ich sag nur - Preppen was das Zeug hält Mädels!


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Allzu lange hat es ja wirklich nicht gedauert, bis die Forderung kommt:


    Zitat

    Größerer Rettungsschirm
    OECD verlangt Billionen-Schutzwall gegen Euro-Krise

    Gerade erst hat Deutschland seinen Widerstand gegen die Aufstockung der Rettungsschirme EFSF und ESM aufgegeben, doch das scheint nicht zu reichen. Auf eine Billion Euro müsse die Hilfskasse aufgefüllt werden, fordert jetzt die OECD. Die Euro-Länder müssten in dem Fall erneut Geld bereitstellen.


    Quelle: http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,823972,00.html


    Zitat

    OECD fordert "Mutter aller Brandmauern" für Europa
    Um das Vertrauen der Märkte wieder zu gewinnen, fordert die OECD einen Billionen-Schutzwall für den Rettungsfonds. Schnelle Reformen auf dem europäischen Arbeitsmarkt sollen die Wirtschaft ankurbeln.


    Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/…ndmauern-fuer-Europa.html


    Zitat

    Schuldenkrise OECD fordert „Brandmauer“ von einer Billion Euro
    Die OECD fordert, die Rettungsfonds ESM und EFSF auf insgesamt eine Billion Euro aufzustocken. Deutschland würde in einem solchen Szenario mit rund 400 Milliarden Euro haften.

    Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wir…illion-euro-11699824.html


    Die Parolen kommen mir irgendwie bekannt vor:
    - Das Vertrauen der Märkte muss wiederhergestellt werden.
    - Je mehr Geld, desto mehr Vertrauen.
    - Es ist unwahrscheinlich, dass das Geld überhaupt angefasst werden muß.

    Nur die Beträge, über die geredet wird, wachsen immer weiter an. Und ich glaube nicht wirklich , dass bei einer Billion (die Wucht der zwölf Nullen) Schluß ist. Das Spielchen geht einfach mit einer anderen Zahl und einem anderen Pleitekandidaten weiter. Wer der Kandidat sein wird (Portugal, Spanien, Italien, etc.) ist dabei letzendlich egal.


    Denn wenn ich lese, dass z.B. auch "die EZB, [...] ihre Rolle als potentieller Aufkäufer von Staatsanleihen angeschlagener Euro-Staaten noch lange nicht ausgeschöpft habe" (Quelle), dann kann ich mir ausmalen, was noch alles auf uns zukommen wird... :Schlecht:

  • Der französische Wahlkampf nimmt Fahrt auf:


    Zitat

    Aufstockung auf eine Billion
    Rettungsschirm soll abschrecken wie Atombombe Frankreichs Finanzminister Baroin fordert, den Euro-Rettungsfonds auf eine Billion Euro aufzustocken – als Abschreckungsmittel. Paris geht damit auf Konfrontation zu Deutschland.


    Quelle: http://www.welt.de/politik/aus…recken-wie-Atombombe.html


    Mal ganz von der historischen Tatsache abgesehen, dass Atomwaffen nicht bloß zur Abschreckung entwickelt wurden, sind solche Äußerungen in Bezug auf die Rettungsschirme total unglaubwürdig. Schon im Fall Griechenlands wurden die Rettungsschirme mit dem Ziel installiert, genutzt zu werden und die Zinsen niedrig zu halten. Nicht anders wird es sich im Fall der anderen Pleitekandidaten verhalten - und ich glaube jetzt schon nicht mehr, dass "nur" 1 Billion ausreichen wird. Warum auch?


    Die Reaktion der Bundesregierung:


    Zitat

    Euro-Krise: Schäuble lehnt Billionen-Rettungsschirm ab


    Ein Rettungsschirm in Höhe von einer Billion Euro? Der Vorschlag Frankreichs erzürnt die Bundesregierung. Vor dem entscheidenden Treffen der Euro-Gruppe am Freitag stellt Finanzminister Wolfgang Schäuble klar: "800 Milliarden Euro müssen reichen."


    Quelle: http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,824693,00.html


    :grosses Lachen: Ja nee, is klar! Die Erfahrung lehrt, was man von solchen Dementis halten kann...

  • War ja eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis an der Bonität Deutschlands laut gezweifelt wird:



    Jetzt wird erstmal die Empörungs- und Beschwichtigungsmaschinerie anlaufen, die solche Aussagen verteufeln wird - die bisherige Erfahrung zeigt jedoch, dass politische Absichtsbekundungen die Märkte nie lange geblendet haben. Das Geschäftsgebahren dieses Typen mag man mögen oder nicht - nichtsdestotrotz äußert er berechtigte Zweifel an der bisherigen "Krisenbewältigung" seitens der Politik.

  • da hast du allerdings recht, allerdings liegt der "König des Geldes" mit seinen Prognosen recht häufig im Trüben, was sich auch an seiner aktuellen Performance und seinen abfliessenden Kundengeldern zeigt...
    Jeder, der sich in dieser Branche einen Namen gemacht hat, posaunt täglich irgendwelche Prognosen raus. Ob die dann stimmen oder nicht, hängt oft von vielen anderen Faktoren ab und nicht, weil ein George Soros oder ein John Paulson so viel Weitsicht hatten.


    Ich prognostiziere auch einen großen Crash beim Chinesischen Immobilienmarkt und setzte mein ganzes Geld darauf(und vor allem das Geld meiner Anleger). Vielleicht hab ich "Glück" und morgen geht alles den Bach runter und ich verdiene wie gewisse andere Herren 4,9Mrd. US$ oder ich verliere jede Menge Kohle.

  • Zitat von Jeans;99470

    da hast du allerdings recht, allerdings liegt der "König des Geldes" mit seinen Prognosen recht häufig im Trüben, was sich auch an seiner aktuellen Performance und seinen abfliessenden Kundengeldern zeigt...
    Jeder, der sich in dieser Branche einen Namen gemacht hat, posaunt täglich irgendwelche Prognosen raus. Ob die dann stimmen oder nicht, hängt oft von vielen anderen Faktoren ab und nicht, weil ein George Soros oder ein John Paulson so viel Weitsicht hatten.


    Das ist so ein wenig wie im Casino:
    Geht Paulsons Spekulation auf, gewinnt er Milliarden, geht sie nicht auf, werden die Banken, die sich mit ihm verspekuliert haben, mit Steuergeldern gerettet werden müssen. Im Notfall auch ohne Umwege über Regierungen und Sparpakete. So oder so => Die Bank gewinnt immer!