Heute 21.00h NDR: Die Wölfe von Tschernobyl

  • Heute, 28.10.11, schon wieder eine Wolfsdoku!


    20.15 h NDR "Wolfsliebe" , der Wolfsbeauftrage des Landes NDS. und sein Rudel im Jahreslauf.


    Was will der NDR mir mit den vermehrten Wolfsdokus sagen? Kommen die Wölfe echt wieder ? Da mache ich mir doch Gedanken, nicht so sehr wegen der Wölfe, eher die Mischlinge aus Hausfifi und Wolf.

  • Von Wölfen und Schafen


    Mark Twain:


    "Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beißen. Das ist der Unterschied zwischen Hund und Mensch."



    Den Bericht habe ich heute auch gelesen. Finde ich prinzipiell klasse.


    Ich möchte mal über eigene Erfahrung vom Hund zum Wolf kommen. Klingt erst OT, hat aber seinen Grund.


    Ich habe mir bewusst dieses Jahr einen Herdenschutzhund (noch recht nahe Wolfsverwandtschaft) angeschafft (aus dem Tierschutz, als Welpen ausgesetzt auf Sardinien), der hier nun Rudelmitglied wurde und mit dem ich sehr viel trainiere. Aber ich wusste auch, worauf ich mich einlasse, habe den Platz und seit meiner Kindheit Erfahrung mit Hunden.


    Sein Job war und ist seine Herde zu schützen. Das können Menschen sein oder Schafherden, originär werden die Maremmanos seit mehr als 2.000 Jahren gezüchtet und als reine Arbeitstiere zu selbständigem Denken erzogen, denn sie bleiben nachts alleine bei der Herde und mussten sich mit Wolf und Bär anlegen, sind aber auf Prävention trainiert. Dass steckt denen so in den Genen, dass er jedes Grundstück auf dem ich mich längere Zeit aufhalte nebst den Anwesenden beschützt. Sie sind aber keine Treibhunde! Das ist nicht ihr Job.


    Doch solche Tiere (jeder Hund) brauchen Konsequenz, ohne aber Gewalt anzuwenden. Sie müssen den Halter als Rudelführer akzeptieren, sonst sind sie nicht zu kontrollieren. Die meisten Halter sind sich nicht bewusst, welche Verantwortung sie übernehmen. Zumal Hund nicht gleich Hund ist. Erst jetzt wird mehr und mehr die Notwendigkeit erkannt, Hundeschulen zu besuchen und die Tiere von Anfang an zu sozialisieren.


    Dass bringt mich wieder zu den Wölfen. In anderen Ländern, in denen wieder Wölfe angesiedelt wurden, werden mit Programmen Herdenschutzhunde den Schäfern zur Verfügung gestellt. Mit ihnen lassen sich Übergriffe verhindern und der Wolf wird sich freiem Wild und Hasen etc. zuwenden, um nicht zu verhungern. Es ist nicht nötig sie zu jagen oder zu vertreiben. Allerdings verlieren dann unsere Jäger einen Teil ihrer Existenzberechtigung, weshalb viele dagegen wettern.


    Mensch muss wieder lernen, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie. Wölfe greifen Menschen nicht an und sind sehr scheu. Selten dokumentierte Fälle haben andere Ursachen an denen eher der Mensch schuld ist. Zu seinem schlechten Ruf und seiner Ausrottung hierzulande haben auch Grimms Märchen (Rotkäppchen u.a.) beigetragen. Die aber im wahrsten Sinne Märchen sind.

    Ich hoffe sehr irgendwann mal einen Wolf in freier Wildbahn in Deutschland zu sehen. Ich werde mir vermutlich nächstes Jahr einige Schafe kaufen und bin jetzt schon sicher, mein Hund weiß was zu tun ist. Er sieht selbst aus wie ein Schaf :face_with_rolling_eyes:


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Hunde und Wölfe sind jede eine Art für sich, um die ging es mir auch nicht. Ich thematisiere nicht verzogene oder gar nicht erzogene Fiffis oder Straßenhunde.


    Ich weiß, dass Wölfe sehr scheu sind, ich verstehe auch die negative Presse des Wolfes in Hinblick auf die Märchen nicht; den Wolf haben sie aufgeschnitten und die Geisslein wieder rausgeholt. Lebend. Ende, aus, Applaus.


    Ich habe Bedenken bezüglich eines Wolf-Hund Mixes. Die könnten garstig werden.

  • Bei uns gibt es jedoch kaum verwilderte Hunde. Die müssten dann auch zufällig heiß sein wenn sie einem spitzen Wolf über den Weg laufen. :face_with_rolling_eyes:


    Dass Risiko halte ich schon für überschaubar. Ein Grund sie nicht anzusiedeln kann es nicht sein.


    Und die "Message" mit den Märchen solltest Du nochmal überdenken. Der Wolf hat es nicht überlebt und der Einfluss auf die Denke der Menschen war nicht unerheblich. Seit 150 Jahren erst sind die Wölfe hier ausgerottet.

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Wölfe finde ich gut!


    Als Jäger sage ich da: "Warten wir es ab".


    Ich habe nichts gegen die Ansiedelung von Wölfen in D.
    Wenn man das etwas aufbauscht, hält das evtl. einige Spaziergänger und Jogger aus dem Wald fern - prima!:Gut:


    Wenn das Experiment schief geht, gibt es sicherlich Abschußgenehmigungen für die Wölfe/Hybriden - auch gut.
    Bis dahin gilt im Ernstfall der Defensivnotstand des § 228 BGB.

  • MissSaigon: Warum sollten sich Wölfe mit Hunden paaren? Ein Hund hätte in einem Wolfsrudel kaum eine Überlebenschance. Eine solche Verpaarung gelänge wohl nur, wenn der Mensch mal wieder seine schmuddeligen Finger dazwischen hätte.


    VG qittatun

  • Klar könnten da mal wieder übereifrige "Züchter" ihre Finger im Spiel haben (wollen).


    Andererseits ist ein zufälliges Zusammentreffen nicht auszuschließen.

  • Moin,
    ich halte die Möglichkeit von frei streundenden Wolfs-Hund-Mischlingen aus natürlichen Verpaarungen für ziemlich unwahrscheinlich. Eher setzen Unbedarfte ihren "Mode-Wolf" aus, weil sie mit dem Umgang überfordert sind. Das kann aber genauso mit Krokodilen oder Pythons passieren.
    http://www.nabu-sachsen.de/ind…=article&id=536&Itemid=52
    Ich bin sehr glücklich über die Rückkehr der Wölfe und hoffe sehr, dass der Mensch Toleranz und Bescheidenheit bei diesem Thema übt.