Wissen langfristig bewahren

  • Hallo Memento Mori,


    Plastik halte ich für keine so gute Idee. Kunststoffe zersetzen sich durch UV Strahlung, und je stärker die UV Strahlung ist, desto schneller zersetzt sich das ganze.


    Am besten wäre wohl tatsächlich nichtrostender Stahl, Stein oder Gold. Siehe hier: http://de.wikipedia.org /wiki/Voyager_Golden_Record


    Grüsse Vengard

  • Da faellt mir grad ein!


    Ich lass den Katalog unserer Firma auf PET drucken, das ist hauchduenn und unkaputtbar. Ok, verbrennen kann man's, aber wenn man es ordentlich lagert, dann duerfte auch dies kein Problem darstellen.
    Werde mal in der Druckerei fragen welche Haltbarkeit denn die Druckfarbe hat.

  • Zitat

    Vielleicht sollte man so wie frueher mehrere Sprachen nebeneinander schreibn, so wie... war das die Gesetzestafel des Hammurabi???


    Der Stein von Rosette klick


    Viele Grüsse

  • Nochmal mein Tip: Voyager Golden Records - analoges Speichermedium, Haltbarkeit geschätzt 500 Mio Jahre unter extremen Weltraumbedingungen, geringer (verhältnismäßig) Platzbedarf, keine Farbe die verblassen könnte und auch schon auf relativ niedrigem technologischem Niveau lesbar.

  • @ PapaBaer
    Du scheinst goldene Schallplatten wohl wie eine Gans zu legen - oder bist du etwa Dieter Bohlen? :face_with_rolling_eyes:


    @ Vengard
    Das Beste wird wohl sein, immer wieder neue Kopien anzufertigen, obwohl da immer wieder mal Fehler passieren koennen.
    Auf der anderen Seite kann man beim Kopieren noch Erfahrungen mit einbringen.


    Das mit der Nickelplatte klingt interessant. Wahrscheinlich weil's billig ist.

  • Hmm dann bleibt immer noch eine essentielle Frage offen: BIST du Dieter Bohlen oder nicht? :grosses Lachen:
    Sind deine Schallplatten auch nur aus Kupfer mit Goldueberzug?


    Scherz beiseite.... es haengt ja immer davon ab wieviel INFORAMTION ich da drauf kriege.
    Da ist kurzfristig gesehen Papier immer noch am "geduldigsten" :face_with_rolling_eyes:

  • Es ist vollkommen richtig: Was soll denn bewahrt werden...


    Ich würde meinen alles zum Thema Wissenschaft und Technik...


    Wie war der Stand zum Zeitpunkt der Einlagerung... Wie schaut unsere Kultur aus und krankt es momentan...


    Das heißt: Geschichte, und Ehrung kluger Köpfe die Positives beigetragen haben.


    Um so länger etwas bewahrt werden soll um so lauter stellt sich die Frage nach der Sprache.


    Im deutschen Raum würde ich tatsächlich auf Deutsch bleiben...
    Manche Bücher würde ich in ihrer Originalsprache belassen. Um alles Übersetzen zu können würde ich Die Bibel in den verschiedensten Sprachen beilegen. (Und Leute ich bin Agnostiker ;).


    Eine Interessante Geschichte wäre es ein Buch zu erstellen in dem Wörter und dessen Bedeutung erklärt werden.


    zB. Mann (verschieden Sprachen zB Englisch. Fanz. Lat. Russisch, Chinesisch) sowie ein Piktogramm ein Bild von einem Mann einschließlich des Symols von männlich ♂


    Frau, Kind, Tisch und Stuhl


    denn Mann Frau weiblich ♀ Kind = Familie


    sitzen = Piktogramm jemand der sitzt


    Piktogramm: Mann Frau und Kind sitzen an einem Tisch


    Dazu der Text Die Familie sitzt an einem Tisch


    ein sich logisch aufbauende Geschichte die es dem zukünftigen Archäologen leicht machen sollte Text zu begreifen...


    So ähnlich würde ich mit unseren verwendeten Zahlensystem vorgehen


    I = 1 II = 2 III = 3 bis 10 bis 100 usw.


    Das gleiche für Römische Ziffern


    Mathe in Grundlagen + - * /


    positive und negative Zahlen usw. usw.

  • Das mit den Piktogrammen wollte ich auch gerade schreiben! Da warst du wieder mal schneller!


    Hab da zuhause einen Japanisch "Pictionary" wo z.B. ein Haus mit allen moeglichen Gebrauchsgegenstaenden abgebildet ist und der Name auf Japanisch dazusteht.
    So bekommt man wenigstens mal eine grobe Ahnung von einer Kultur und seiner Sprache.

  • Vollkommen richtig


    umso mehr Sprachen um so mehr können spätere Generationen sehen wie vielseitig unsere Kultur mom. Ist...


    Japanisch hatte ich vergessen hmm...


    Achja:


    eine weitere Methode:


    dünnes Edelstahlblech wird wie eine Leiterplatte geätzt und die Vertiefung wird per Elektrolyse Kupfer eingelagert. Das sollte eine Weile halten :winking_face: (wenn wir Geld haben denn kann man noch mit etwas Gold nachhelfen dieses Verfahren ist alt und hält lange)


    Diese Bleche werden mit Ringen Ähnlich wie heutige Ringordner mit Ringe zusammen gehalten. Die Bleche werden mit etwas Öl besprüht damit kein Luftsauerstoff so schnell irgend eine chem. Reaktion auslösen kann.


    Genial ist es auch die Informationen per Laser einzubrennen... (Siehe Forenmesser)

  • Hallo Foris,


    eine weitere Möglichkeit Wissen langfristig zu bewahren ist mit Hilfe von Tontafeln.


    Ton ist weltweit verfügbar, die Beschaffung sollte daher kein Problem sein.


    Im alten Babylonien, Assyrien und Sumer war dies übrigens der Standard. Man hat tausende von sogenannten Keilschrift Tafeln (d.h. Tontafeln mit eingedruckten Schriftzeichen) in ganz Mesopotamien gefunden. Die ältesten sind über 5000 Jahre alt. Genauer gesagt, werden die ältesten Tontafeln auf etwa 3150 v. Chr. datiert.


    Die Haltbarkeit beträgt damit auf jeden Fall mehrere Jahrtausende.


    Das Prinzip sah so aus, das man mit Hilfe eines Holzgriffels in den weichen Ton Schriftzeichen gemacht hat, und dann diesen Ton gebrannt hat um ihn haltbar zu machen.


    Benutzt wurden die Keilschrifttafeln übrigens für alles mögliche. Man hat diplomatische Korrespondenz, Königslisten, Gedichte, Hymnen, wissenschaftliche Texte, Karten, und dergleichen gefunden.


    Grüsse Vengard

  • Hallo Vengard,
    prinzipiell hast Du recht, aber hast du dir mal ausgerechnet, was für einen Platzbedarf man hätte, um das Wissen der Menschheit auf Tontafeln zu überliefern?
    Gesetzt den Fall, man könne aus einem Kubikmeter Ton 2000 Tafeln anfertigen (25cm x 20cm x 1cm) dann bräuchte man nur für die Darstellung/Aufschlüsselung der menschlichen DNS grob geschätzt 10000 Kubikmeter.


    Für kleinere Sachen ist das aber durchaus eine Alternative - z.B. Tagebücher, Zuchtbücher, Anbauanweisungen und ähnliches.


    Grüsse
    Papa Bär