Geldsystem im eigenen Dorf bei Autarkie nach dem totalen Crash


  • Laut dem Buch „Berlin nach dem Krieg“ (Erfahrungsberichte von der Zeit unmittelbar nach Kriegsende) hat es genau so funktioniert. Hat sich also schon bewährt.


    Als Anschlagtafeln dienten Zäune. Ich habe Fotos gesehen von Lattenzäunen welche auf der ganzen Länge mit Zetteln behängt waren.


    Oftmals wurden Sachen auch über Umwege „ertauscht“: Ich will ein Fahrrad, erhandle mir für Brennholz Kartoffeln und tausche diese für ein Fahrad.




    Gresli


    P.S: Organisiert hat das niemand, es entwickelte sich von selber!
    Und die Leute kannten sich meist auch nicht persönlich.

  • Zitat

    Laut dem Buch „Berlin nach dem Krieg“ (Erfahrungsberichte von der Zeit unmittelbar nach Kriegsende) hat es genau so funktioniert. Hat sich also schon bewährt.


    Als Anschlagtafeln dienten Zäune. Ich habe Fotos gesehen von Lattenzäunen welche auf der ganzen Länge mit Zetteln behängt waren.


    Oftmals wurden Sachen auch über Umwege „ertauscht“: Ich will ein Fahrrad, erhandle mir für Brennholz Kartoffeln und tausche diese für ein Fahrad.


    Sehe ich genauso. Manche nennen sowas auch Tauschbörse oder Schwarzmarkt. Desweiteren wohnt ja auch nicht jeder auf dem Dorf...


    Gruß
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Zitat von Nikwalla;90049

    Tauschringe funktionieren, wenn die Mitglieder bereit sind für einander zu arbeiten.


    Ich war eine Zeit in einem Tauschkreis. Habe handwerkliche Sachen angeboten und bald ziemlich viel Guthaben gesammelt.
    Ein Großteil der Mitglieder waren so Dienstleister wie Masseur, Coaches, Vorleser, Zuhörer, Lehrer, viele Bürohengste.
    Irgendwann wollte ich dann nicht mehr mein Guthaben gegen überteuerte Marmelade, Bücher und Flohmarktnippes eintauschen und bin ausgetreten.
    Ich wette, daß in 90% aller Tauschringe die Mitglieder keine wesentlichen Lebensmittelvorräte haben oder sich mit Survival beschäftigen. Die meisten werden erstmal konsumieren wollen und glauben, daß ihnen dafür wer eine Massagestunde abnimmt. Wenn das Geld im Eimer ist, dann werden substanzielle Sachen das Wichtigste.
    Das Gute an Tauschkreisen sind die wenigen Kontakte die man hoffentlich zu wirklich brauchbaren Leuten knüpfen kann.
    Mit diesen würde ich dann dirket Tauschgeschäfte machen wie oben beschrieben.


    Das Grundproblem ist ja, daß in falsch aufgezogenen Geldsystemen, die Papierwerte oder Tausch-Scheine im Wert verfallen. Dasselbe Systemproblem kann auch in Tauschgemeinschaften passieren, wenn Leute wegziehen, besonders diejenigen welche krisenrelevante Angebote gehabt hätten.
    Deswegen ist es in Krisenzeiten immer besser, Guthaben möglichst gleich wieder gegen wirklich benötigtes einzutauschen. Damit ist man nicht inflationsabhängig und gleichzeitig vermeidet man das Risiko von systembedingten Guthabenverlust.
    Wie gesagt:
    Ihr könnt nicht am Tag x den Versuch beginnen, ein Gutscheinsystem oder einen Tauschkreis aufzuziehen.
    Die Zeit die dabei investiert wird ist dann viel zu kostbar, ihr werdet andere Sorgen haben.
    Wichtig ist:
    die richtigen und echten Leute zu kennen.
    Schon jetzt einen Freundes- und Bekanntenkreis zu schaffen, in dem ihr jetzt schon mal beim Ernten mithelft und dafür einen Teil der Ernte als Naturalbezahlung bekommt. Oder jetzt schon aus Spaß und Hobby damit beginnt, Tauschgeschäfte zu tätigen.
    Nur bereits erprobte Kontakte und Praktiken werden sich auch in Krisenzeiten bewähren.
    Ich mein, Ihr werdet doch auch nicht erst dann Kumpel suchen gehen, wenn Ihr Probleme habt. Entweder hat man Freunde und Helfer jetzt schon oder nie.