Selbstverteidigung - Einfache Techniken

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  • So, da ich gestern Abend in der zweiten Runde durch einen guten alten Armstreckhebel meinen Gegner zur Aufgabe zwingen konnte, wollte ich hier meine Serie fortsetzen.


    Zuallererst möchte ich klar stellen, daß man ( Selbstverteidigung ) nicht durch das Internet lernen kann. Auch Bücher / DVD´s können einen im Lernprozeß nur unterstützen.


    Ich habe mal gehört, daß es ca. 300 verschiedene Schläge mit der Faust gibt :staunen: ! Nun, wieviele davon sind denn wirklich anwendbar ? Ich behaupte mal weniger als 10 :boxing_smiley: !!!
    Warum ? Nun, ganz einfach. Ein Boxer z.Bsp. hat ja bandagierte Gelenke bzw. Hände und trägt Handschuhe. Das ganze nicht etwa um die Wucht seiner Schläge zu mindern, sondern schlicht und ergreifend um seine Hände zu schützen. Die Gefahr, seine Hände bzw. Knöchel zu verstauchen oder zu brechen ist enorm groß. In einer SV-Situation tragen wir aber keine Handschuhe. Wir haben keine Zeit uns aufzuwärmen und uns zu dehnen.
    Wir befinden uns auch nicht in unserer gereinigten, gelüfteten und im Winter beheizten Trainingshalle. Wir tragen enge Kleidung ( Jeans, dicke Winterjacke ) und vor allem kennen wir unseren Gegner nicht. Wir wissen nicht was er kann und wie gefährlich er ist.
    In einer solchen Situation, bekommt man den Tunnelblick. Das Adrenalin und weitere Streßhormone schießen nur so durch unseren Körper. Die Adern weiten sich und versorgen die Muskulatur mit Blut, die Atmung wird flacher. Wir haben jetzt die Wahl zwischen Flucht und Kampf.
    Übrigens, wer meint in einer solchen Situation kontrolliert kämpfen zu können wahrscheinlich auch noch so wie im Kino, tja da kann ich nur sagen - der hat noch nie gekämpft!
    Spätestens jetzt sind wir nur noch in der Lage absolut simple, ja primitive Bewegungen auszuführen. Von daher ist es wichtig von Anfang an Techniken zu erlernen die auf natürlichen Bewegungsmustern des Menschen beruhen.
    Ein praktisches Beispiel. Wenn ein Ball auf einen zufliegt, reißt man intuitiv die Arme noch oben. Genauso muß man es auch mit einem Faustschlag machen. Übrigens soll man von Anfang an davon ausgehen, daß man in einer SV-Situation getroffen wird. Unverletzt wird man aus der Sache nicht herauskommen, die Frage ist nur wie stark werde ich verletzt. Und dieses Risiko zu minimieren ist die Aufgabe eines guten Trainers.
    Kommen wir nun zu Techniken:


    Hände/Fäuste: Hier empfehle ich den Stoß mit der flachen Hand, den Stoß mit dem Handballen, die Hammerfaust ( geballte Faust ) von oben auf den Kopf ( wenn der Gegner sich beugt ), Fingerstiche ( ein oder besser mehrere Finger ), Faustschläge auf weiche Ziele ( den Körper ) und jetzt kommen meine persönlichen Lieblinge: Backpfeifen. Ja ihr habt richtig gelesen - Backpfeifen ( Watsch´n in Süddeutschland ). Wenn das ganze nämlich vor Gericht geht, und Zeugen dabei sind werden die aussagen, daß ihr ja nur Backpfeifen verteilt habt und keine Faustschläge. Die Backpfeife wird von dt. Gerichten nämlich als harmloser angesehen als Faustschläge. Übrigens eine Backpfeife auf die Ohren, also gleichzeitig mit beiden Händen
    ( " Preßluftschlag " ) lässt das Trommelfell platzen !
    Der Gegner verliert jetzt seinen Gleichgewichtssinn, dieser Schlag ist also eine sehr gefährliche aber wirkungsvolle Technik.



    Tritte: Zuerst möchte ich einen großen Mythos zerstören, er ist der wahrscheinlich größte Mythos in Sachen : Der Tritt in die Genitalien ( egal ob Mann oder Frau ).
    Was ? Häh ? Ja, aber ...., Ich dachte ... . Vergeßt diese Technik ! Wendet sie nicht an !
    Euer Ziel muß das Knie sein, und zwar von vorne oder von der Seite ( innen wie außen ). Den tritt in die Genitalien erwartet wirklich jeder, er ist zu durchsichtig. Im Laufe eines Kampfes - und die meisten Kämpfe auf der Straße gehen nur wenige Sekunden kann man ihn eventuell anwenden, aber nicht zur Eröffnung.
    Tritte sollten im allgemeinen nicht über Hüfthöhe gehen. Weil man so einen unsicheren Stand einnimmt und der Gegner einen womöglich zu Boden reißt. Außerdem besteht die Gefahr auszurutschen oder zu stolpern.
    Nur wenige Leute haben auch die nötige Kraft um wirkungsvolle Tritte auszuteilen.
    Lohnende Ziele sind: kräftiger Tritt auf den Fuß, das Schienbein, das Knie, Oberschenkel, die Leisten und die Genitalien ( nur eben nicht zur Eröffnung ).


    Weitere Waffen sind der Kopfstoß/Kopfschlag, Knie ( vor allem in den Magen ) und die Ellenbogen.


    Ich möchte deutlich daraufhin weisen, daß man durch das Wissen dieser Techniken nicht in der Lage ist sie anzuwenden ! Ich möchte nicht, daß jetzt irgendjemand glaubt er kann sich jetzt wehren weil er meine Ausführungen gelesen hat ! Deeskalation, Flucht oder das herausgeben der Wertsachen ist immer erste Wahl ! Nicht das nachher jemand ankommt und sagt, ich habe im Internet die Ausführungen von " Prepper " gelesen und der hat gesagt, daß .... Aber bei mir hat es nicht funktioniert !
    Das ganze hier soll nur einen Eindruck vermitteln, nicht mehr und nicht weniger !

  • Hallo Prepper


    Serie? Habe da bei mir keinen Beitrag VORHER.


    Gut wäre es wenn Du kurz erklären würdest von welchem Stil Du sprichst, dann könnte man eher was dazu sagen.


    Die ganz einfache Technik gibt es nicht .............


    Viele Grüsse, Ernst

  • Hallo Frei´s Petrollampen


    Ich habe im Bereich Sport & Fitneß schon zwei Themen erstellt. Ich wollte es so machen, daß ich zu jedem Teilgebiet - jedenfalls so wie ich es verstehe - einen Beitrag einstelle.
    Ich habe mich also ersteinmal vorgestellt, dann folgten die Vorüberlegungen usw.. Weitere geplante Themen sind Bodenkampf, improvisierte Waffen und eventuell - nachdem ich die Reaktionen abgewartet habe und die Leute hier einschätzen kann einen kleinen Einblick in das Thema Messer. Zum Thema Messer wird es von mir aber wirklich nur etwas " Grammatik " und ein paar " Vokabeln " geben :). Ich brauche ja auch einen Wissensvorsprung.


    Das mit den Techniken ist in der Tat so ! Man benötigt nur eine handvoll Sachen. Viel interessanter ist die Methodik und die Didaktik mit der unterrichtet wird. Es ist wirklich möglich Otto-Normalverbraucher der noch nie etwas trainiert hat, eventuell sogar körperliche Einschränkungen hat in einem überschaubaren Zeitrahmen ( 6 - 12 Monate, 2 - 3 * die Woche ), in die Lage zu versetzen sich gegen 80 % aller Angriffe zur Wehr zu setzen ! Bleiben die restlichen 20 % und die sind wirklich ein Problem !


    Übrigens ist der Stil völlig egal. Bruce Lee hat ja versucht seinen Schülern einzutrichtern völlig stilllos zu sein ( " Be like water my friend " ). Das Problem, gerade mit asiatischen Sachen ist doch, daß dieses System mehr oder weniger Jahrhunderte des Friedens hinter sich haben. Den meisten Stilen fehlt der praktische Kampf Mann gegen Mann, Mann gegen Gruppe, Gruppe gegen Gruppe - und zwar ohne Schußwaffen.
    Ich habe mir z.Bsp. mal historisches Fechten angesehen. Das war alles toll was dort trainiert wird und es sind auch sehr nette Leute, aber die alten Fechtmeister habe ihre Schüler auf den Krieg bzw. den Kampf auf Leben und Tod vorbereitet. Sport und Freizeit hatten für sie keinerlei Bedeutung, d.h. sie haben viel intensiver trainiert. Wahrscheinlich würden sie nur mit dem Kopf schütteln, wenn sie sehen würden was heute daraus geworden ist.

  • Hallo Prepper


    O.K. dann gehe ich auf die Suche ..........


    Sorry die Frage, aber wenn Du Deine Beiträge über das selbe Thema so streust wird das nichts ......!


    Gehe mal auf die Suche um Deinen Stil zu erfahren.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Hallo Prepper,


    sehr interessanter Post. Du schreibst in Deiner Vorstellung: "Seit über 20 Jahren betreibe ich jetzt Kampfsport und bin auch als Trainer, Prüfer, Wettkämpfer ( heute weniger ) im ganzen Land unterwegs"
    Meine Frage an Dich: Hast Du neben Deiner sportlichen Tätigkeit auch Erfahrung mit Situationen, in denen nicht nach den Regeln gekämpft wird bzw. wo es keine Regeln gibt?
    Und noch brennender würde mich interessieren: Hast Du je eine Situation erlebt, in der Du das Gefühl des Kontrollverlust / Überforderung bekommen hast. Falls ja, wie hast Du reagiert? Der Hintergrund meiner Frage ist: : Lassen sich Deine Ratschläge auch auf Extremsituationen anwenden, in denen Menschen ja bekanntlich anders reagieren als sonst?


    Deinen letzten Satz kann ich nur unterschreiben: Flucht ist Gewinnen ohne Kampf. Durch Abhauen erhöht man die eigene Überlebenswahrscheinlichkeit. Aber wie die Erfahrung zeigt, reagieren viele unvorbereitete Menschen in Schocksituationen wie das berühmte Reh, dass in die Scheinwerfer des entgegenkommenden Autos blickt.


    Gruss, 11

  • :peinlich: Ich dachte, daß wäre so in Ordnung. Ich wollte zu jedem Themenabschnitt etwas schreiben, so das die Forumiten ( lustiges Wort :) ) die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen. Ich wollte halt nicht alles in einem Rutsch runterschreiben weil es sonst zu unübersichtlich wird.
    Und mein Stil definiert sich so: Momentan betreibe ich MMA, Krav Maga, Ju-Jutsu und besuche sehr viele Seminare. Im Ju-Jutsu bin ich vor allem als Funktionär ( Prüfer, Kampfrichter und Referent ) unterwegs. Seminare besuche ich vor allem in sog. Hybrid-Systemen, wie: Alpha Combat System oder dem Trinity Combat Concept.
    Ich dachte wirklich, daß wäre so in Ordnung wenn ich mehrere Themen erstelle :staun:! Wie soll ich dann in Zukunft weitermachen ?

  • Ich bitte dich, dieses Thema vorläufig ruhen zu lassen zumindest bis/falls sich uns erschließt, was du hier bezwecken willst. Denn dir ist ja auch klar, dass es ohne praktisches Training nicht geht.


    Diese Feststellung lässt sich in einem Post treffen. Das Kämpfen/Verteidigen ist eine individuelle Sache und orientiert sich an den Skills jeden Einzelnen.


    Dein Ansatz ist löblich aber bisher für ein Forum zu theoretisch - was an den Möglichkeiten des Forum liegt.


    Den Aufruf etwas für seine Fitness und/oder den Fähigkeiten der Selbstverteidigung zu tun, hatten wir schon öfter - daher lass das Thema an dieser Stelle ruhen.

    25 OCTOBER 1415. AGINCOURT


    "We few, we happy few, we band of brothers;

    For he to-day that sheds his blood with me

    Shall be my brother; be he ne’er so vile,

    This day shall gentle his condition:

    And gentlemen in England now a-bed

    Shall think themselves accursed they were not here,

    And hold their manhoods cheap whiles any speaks

    That fought with us upon Saint Crispin’s day."




    Shakespeare- Henry V, Act IV, Scene III