Hallo zusammen!
Eine medizinhistorische Studie der Universität Würzburg räumt mit negativen Vorurteilen auf, dass die Ärzte im Mittelalter nur Quacksalber waren.
ZitatUm Wundinfektionen zu therapieren, wurden auf speziellen Nährböden, die unter anderem Honig und Schafskot enthielten, Schimmelpilze gezüchtet. Die Ärzte schabten die Pilze ab und brachten sie in die Wunde ein. Keil: „Dazu muss man wissen, dass bestimmte Schimmelpilze Penicillin produzieren. Wundinfektionen wurden also schon im Mittelalter mit Penicillin behandelt, auch wenn man die Substanz selbst noch gar nicht kannte.“
aus: http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/1237.php
Eine wichtige Quelle war das Lorscher Arzneibuch. Es stammt aus dem Jahr 788 und ist das älteste medizinische Buch Deutschlands. „Die Technik des Aderlasses und die Behandlung seiner Komplikationen folgen einer Tradition, die von der Antike bis in unsere Zeit reicht”. Das ist eine medizinische Handschrift, welche im 8. Jhdt, zur Zeit Karls des Großen, im Kloster Lorsch niedergeschrieben wurde.
Ein sehr interessantes Buch, welches auch einem Laien etwas Einblick in die damalige Heilkunde ermöglicht. Genaue Rezepturen aus der damaligen Zeit sind angegeben.
Das soll jetzt aber bitteschön keine Aufforderung sein, diese auszuprobieren, es dient lediglich der Information und man kann vielleicht manche Rückschlüsse ziehen und Vergleiche anstellen. Manches scheint sich ja in der Volksmedizin über die Zeiten gehalten und bewährt zu haben.
Ich finde es einfach eine spannende Lektüre und hochinteressant.
Das Kloster Lorsch (nähe Worms) ist übrigens ein Weltkulturerbe der UNESCO.
LG, handyman