Vor einigen Tagen habe ich mir ein (gebrauchtes) Kaito KA505 AM/FM-Radio bei aus dem Online-Auktionshaus gefischt. Die Auswahl war eher zufällig, entsprach aber den Kriterien, die ich mir vorher für ein solches Gerät aufgestellt hatte.
- Kompakt und tragbar
- Dynamogenerator (gerne auch Solarzellen)
- Aufladbar mit Netzteil oder USB
- Ladestromquelle für andere Geräte, vorzugsweise via USB
Nach Durchsicht der Angebote kam dann das kleine Kaito ins Visier, das alle Kriterien erfüllte und zusätzlich AAA-Batterien aufnimmt (unabhängig vom internen Akku) und eine LED-Lampe bietet. Ein Kopfhöreranschluss ist ebenfalls vorhanden.
Da ich kein Problem mit Geräten aus zweiter Hand habe und das Radio günstig zu haben war, hab ich's kurzerhand ersteigert.
Der erste Eindruck:
Es ist einigermaßen "billig" verarbeitet, aber bei einem Gerät dieser Klasse hatte ich nichts besseres erwartet. Es fällt nicht auseinander und ist robust genug um einen Sturz von der Tischkante zu überleben, das genügt.
Der Generator:
Der Dynamo/Generator ist recht leichtgängig und anhand der Ladekrontrolllampe scheint ein nur leichtes Drehen zu genügen. Schnelles Drehen mit hohem Kraftaufwand ist auch möglich, verlängert die Laufzeit des Radios aber nicht spürbar, man kann es also locker angehen lassen.
Solarmodul:
Wegen des Wetters hatte ich noch keine Gelegenheit zum Aufladen unter optimalen Bedingungen, allerdings scheint das diffuse Licht bei bedecktem Himmel zumindest zu genügen,um den minimalen Ladestrom zu erzeugen: Die Ladekontrollleuchte schaltet ein, bleibt aber etwas gedämpft.
Interner Akku:
Der interne Akku ist leicht zugänglich und es handelt sich um ein Pack aus 3 NiMH-Zellen mit zusammen 3,6V. Bei meinem Gebrauchtgerät scheint er nicht mehr ganz frisch zu sein und ich werde ihn bei Gelegenheit austauschen. In diesem Zusamenhang fandich besonders positiv, dass das ohne Werkzeug möglich ist, der Akku liegt in einem Fach und ist mit einem einfachen Kabel mit Stecker angeschlossen, ähnlich wie Kontrollleuchten am PC-Mainboard.
Batteriefach:
Das Batteriefach nimmt ebenfalls 3 Zellen auf, entweder Akkus oder Alkali-Batterien. Akkus werden nicht im Gerät geladen, was ich aber nicht als Manko empfinde, schließlich sind die Batterien nur Luxuszubehör (kein Kurbeln) und das Gerät läuft auch ohne.
Radio:
Das Radio wird ausschhließlich manuell über einen Drehknopf eingestellt. Keine Speicherplätze oder sonstiger Schnickschnack, damit auch weniger anfällig.
Empfang:
Der Empfänger ist einer von den Billigen. Die Trennschärfe ist nicht sonderlich gut und schwächere Sender gehen schnell im Rauschen unter, wo meine anderen Radios noch einen zwar verrauschten aber noch erträglichen Klang produzieren.
Klang:
Der Klang ist passabel, fällt aber auch im Vergleich zu höherwertigen Geräten stark ab, ist eher Dumpf. Soohl Höhen als auch deutliche Bässe fehlen, es klingt ein wenig nach Telefon. Ich würde das Radio nicht jeden Tag zur musikalischen Unterhaltung benutzen, aber um in einer Krisensituation Lageberichte zu empfangen, genügt es.
Die Lampe:
an der kurzen Seite sind drei weiße LEDs eingebaut, die mit einem separaten Schalter unabhängig vom Radio ein und ausgeschaltet werden können. Es handelt sich bestenfalls um ein Orientierungslicht. Man kann sich im dunklen Treppenhaus zurechtfinden, oder ein kleines Zelt ausleuchten aber als Maglite-Ersatz ist sie natürlich nix.
Noch nicht getestet:
Aufladen des Radios am USB-Port, Aufladen eines Handys durch das Radio.
Fazit:
Das Kaito KA 505 ist ein unabhängiger Rundfunkempfänger, der auch ohne frische Batterien oder Strom aus der Steckdose zu betreiben ist. hat seine klanglichen Schwächen als Radio und der Empfang ist nicht überragend, aber es genügt zum Empfang wichtiger Lagemeldungen im Krisenfall, auch wenn sich der Musikgenuss in Grenzen hält.
Das Radio ist kompakt und leicht genug um es in Fluchtrucksack oder Jackentasche unterzubringen und unterwegs (ggf. mit Kopfhörer) zu betreiben
Ich hoffe dieser kleine Test gefällt euch und entspricht dem, was hier im Forum Usus ist. Sollte das nicht so sein, bitte ich um einen kleinen freundlichen Hinweis:nono:, dann würde ich mich in Zukunft mit sowas zurückhalten.
Im Moment habe ich keine Kamera zur Hand, kann aber später, wenn es gewünscht wird, auch noch (Detail-)Fotos vom Gerät machen.
Glück auf!
Markus