Basics Lagerplatz im Wald

  • Hab jetzt dazu hier noch garnichts gefunden und zwar wäre es ja bestimmt für den einen oder anderen interessant zu wissen wie man am besten einen Lagerplatz im Wald einrichtet.


    Als erstes ist die wahl des Platzes wichtig.Wenn möglich sollte es in der nähe eines Baches oder einer Quelle sein falls man nicht genug Wasser dabei hat.(Wasser zur vorsicht abkochen)
    Dann möglichst nicht zu schräges Gelände wählen und auch zwecks Tarnung nicht auf einer zu großen Lichtung.
    Das Zelt am besten so aufbauen das es zwischen Bäumen steht da dann noch ein zusätzlicher Windschutz besteht.Wassergraben um das Zelt nicht vergessen!
    Die Feuerstelle am besten in einem Erdloch von ca 1m tiefe machen.Die breite sollte nicht zu groß sein.Das hat den Grund das erstens das Feuer windgeschützt ist und es wird auch nicht gleich gesehen.
    Um darauf zu kochen empfielt sich entweder ein kleiner Gitterrost oder einen Ast schräg über die Feuerstelle zu stecken um daran dann den Topf etc. zu hängen.Bei schweren Töpfen empfielt sich ein Dreibeingestell aus Ästen.


    Wenn ihr länger dort bleibt und es recht warm ist empfielt es sich ein zusätzliches Erdloch zu graben wo ihr eure Vorräte einlagert(Steinzeitkühlschrank).
    Auch im Winter wenn möglich dort die Vorräte unterbringen da in der Erde die Temperaturen höher sind als an der Luft.


    Dann was wenn ihr müsst...ganz einfach ihr sucht euch einen Bereich etwas entfernt von eurem Lager aus so ca 100m,dort grabt ihr ein loch wo ihr eure Hinterlassenschaft dann vergräbt.Ihr könnt euch die stelle makieren das verschont euch vor unerwünschten ausgrabungen bei einem späteren gang.:face_with_rolling_eyes:


    So...später mehr...wenn ihr Fragen habt nur zu...

  • Wer über länger sein Lager verlässt, sollte seine Vorräte in einen Baum hängen. Mindestens 3m Höhe.


    Seine "Hinterlassenschaften" kann man mit einem senkrecht eingesteckten Zweig markieren.


    Sämtliches Werkzeug, welches man dabei hat, kann man sich aus Holz, Stein und Knochen herstellen. So hat man Ersatz auf Lager wenn was kaputt geht.


    Ein stark riechendes Feuer am Abend, hält Viecher fern.


    Urin vorsichtig in die Glut außenrum gegossen, das es langsam verdampft, hält Moskitos "meilenweit" fern.


    So far
    DC

  • Hallo,


    Falls ein Bach oder Flüsschen in der Nähe ist, kann man auch sehr bequem ein "Flusskühlschrank" machen. Einfach mit Steinen das Wasser ein wenig Stauen, so dass sich eine gut mit Wasser gefüllte Wanne bildet. Danach kann man heikle Lebensmittel in einem Abfallsack gut Lagern (logischerweise ist von Vorteil, wenn die Ware Wasserdicht verpackt ist). Dies mache ich schon seit langem und funktioniert super, vor allem auch wenn die Waren länger kühlgestellt werden sollen (bei mir jeweils bis zu 2Wochen).
    Übrigens baue ich mir auch im gleichen Stil jeweils eine Badewanne (weiter unten), denn die Hygiene ist nicht zu vergessen bei längeren Aufenthalten. Ansonsten kann ich medic911 nur zustimmen und mich für seinen Beitrag bedanken...


    Gruss


    BlackDragon

  • Beim campen an Bächen und Flüssen an die Hochwassergefahr denken, vor allem in hügligem oder bergigem Terrain.
    Klo & Waschstelle immer geländemässig unterhalb einer Trinkwasserentnahmestelle einrichten, damit bei Starkregen keine Kontamination stattfinden kann.
    WTG

    Die Party ist vorbei!

  • Auch noch wichtig sich auf sogenannte "Witwen Macher" zu achten. Das sind abgestorbene Aeste die noch in den Bäumen hängen und jederzeit runter fallen können. Da solche Aeste wirklich nicht ungefährlich sind, sollte man sich angewöhnen immer gleich beim aussuchen des Lagerplatzes sich darauf zu achten.
    Auch wenn einem mit viel glück dabei nichts passieren sollte, wäre ein Ast der im Schlaf auf einem runter fällt ein echter Schocker!
    Gruss

  • Uhhhiii schön anscheinend hab ich ein Thema erstellt das gut ankommt:partying_face:



    So um mal einen neuen Tip zu geben:


    Wenn ihr nasse Kleidung habt,dann hängt die nicht übers Feuer sondern am besten so einen halben Meter davon entfernt.
    Wenn ihr keine Zahnbürste dabei habt oder Zahnpaste dann könnt ihr die Blätter von einer Eiche oder Weideholz (grünes) benutzen.

  • Zitat von medic911;95325

    Wenn ihr nasse Kleidung habt,dann hängt die nicht übers Feuer sondern am besten so einen halben Meter davon entfernt.


    Und die Begründung dafür wäre? Verbrennungsschutz? Trocknet es da schneller? (Sind ernst gemeint die Fragen ! :peinlich:)

  • naja kommt darauf, wie man "über" dem Feuer definiert. :)
    aber ist meiner Meinung nach auch nicht empfehlenswert...genau aus den Gründen, die Holzgras fragt...
    Die Ware wird kräftig geräuchert und es kann und wird Brandflecken und kleine Löcher geben.

  • Wenn der Lageplatz in der Nähe eines Gewässers ist, keine Steine direkt vom Ufer/Wassernähe/aus dem Wasser zur Absicherung der Feuerstelle verwenden. Aufgrund der Wasserspeicherfähigkeit mancher Steine besteht Gefahr des Berstens/"Explodierens". (gespeichertes Wasser im Stein erhitzt sich, dehnt sich aus und kann den Stein auseinandersprengen)

  • Zitat von Dreamcatcher;95124

    Wer
    Urin vorsichtig in die Glut außenrum gegossen, das es langsam verdampft, hält Moskitos "meilenweit" fern.


    Du, wenn das stimmt, schicke ich dir ein Silver Eagle .999 muenze ! :Gut:


    Wenn du naemlich hier im wald kommst, bist du vom fuss bis kopf im nu von moskitos bedeckt...
    - die indianer tanzten nicht wie immer vermutet, die mussten sich immer bewegen damit sie nicht verbluten ! :grosses Lachen:


    Erinnere mich im kommenden Juli, Dreamy... dann kommt das versuch! (wenn und ob wir noch alle heil sind hier auf erde).

  • Oh das hab ich doch glatt vergessen...natürlich aus dem Grund raus das die Kleidung wenn sie direkt über der Hitze ist schaden nehmen kann und auch länger zum trocknen brauch.
    Das sie "geräuchert" wird ist eher positiv denn durch den Rauch werden Stoffe wie Buttersäure die beim Schwitzen entsteht eliminiert.Natürlich sollte man wenn man den Rauchgeruch nicht mag die Kleider ordentlich dann lüften.


    Steine sollte man generell nicht nehmen um ein Feuer zu begrenzen eben aus dem Grund heraus das diese "explodieren" können.Man nimmt lieber dickere Holzstämme oder bevorzugt die Kuhle bzw das Loch in dem das Feuer gemacht wird...



    Naja...warum Urin um das Feuer helfen soll kann ich mir nicht erklären,jedenfalls nicht wegen den Inhaltsstoffen.Das würde ich doch wohl eher als Urban-Legend bezeichnen...
    Was aber etwas hilft ist Zitronenkraut,dieses findet man eigentlich oft und riecht beim zerreiben intensive nach Zitrone,ist ein Minzgewächs.Wenn man keines findet tut es auch Pfefferminze,dieses dann bündeln und im Zelt aufhängen.

  • Hallo medic911,


    da ich seit 18 Jahren draußen in den Wicken herumgeistere kann ich sagen, das funktioniert... :winking_face:


    Probiers einfach mal aus. Riecht nicht schön aber hilft...


    DC

  • Haette ich schon lange merken muessen wenn ich denke wie oft ich nach'n fruehstueck auf'n feuer gepinkelt habe ums zu loeschen.


    Hier hinten im wald hilft nur eins... DEET ! Die viecher sind hier dicker als damals in Vietnam... hier musst du das luft zwischen die zaehne sieben und ab und zu mit'n zahnstocher wieder klar machen...


    Rauch geruch an die klamotten hilft auch nicht viel... scheint eure europäische moskitos sind ziemlich empfindlich. :grosses Lachen:



    OT entfernt.

  • Hallo auch


    Wichtig ist auch, dass ihr etwas höher schlaft, als euer Feuer. Geht das Feuer in der Nacht nämlich unerwartet aus, bildet sich ein Kohlenmonoxid Teppich am Boden. Ist eure Nase oder euer Mund auf der selben Höhe und genug nah am erloschenen Feuer, besteht die echte Gefahr aufzuwachen und zu merken, dass man tot ist.


    Idealerweise ist daher die Feuerstelle leicht versenkt oder der Schlafplatz leicht erhöht. Ein erhöhter Schlafplatz hat zudem den Vorteil einer wesentlich besseren Bodenisolation. Da der Körper die meiste Wärme über den Boden abgibt, ist etwas Luft oder Polsterung immer sehr komfortabel. Die Hartgesottenen heben sich eine Grube aus, die sie mit glühender Kohle füllen und mit einem Erdwall bedecken und schlafen dort drauf. Das gibt eine prächtige Bodenheizung ab (aber lieber nicht zu oft im Schlaf wälzen, da ihr sonst irgendwann tief genug eingegraben seid, um gegrillt zu werden).


    Was auch übel Kommt ist ein loderndes Feuer unter Astwerk. Die Äste trocknen aus, brechen und könnten euch erschlagen. Tarnung hin oder her ist es ohnehin ein Risiko in dicht bewaldetem Gebiet zu übernachten. Ich würde eine verstecke Lichtung bevorzugen. Nicht selten haben Abenteuer Touristen an Plätzen übernachtet, die mit vom Wind umgeknickten Bäumen gezeichnet waren. Sie haben diese "Warnung" ausser Acht gelassen und wurden in der stürmischen Nacht samt Biwak von einem Baum erschlagen. Aber natürlich kann man auch in einem dichten Wald übernachten, wenn man darauf achtet, dass die Bäume, die einem in Fallreichweite umgeben stark und gesund sind.


    Wenn es um Tarnung geht, ist ein Bushcraft Shelter womöglich besser als ein oranges Nylon Zelt. Wer darauf abfährt, kann auch ein Tarnnetz zum Bau der Abdeckung verwenden. Ich bevorzuge einen flachen und engen Unterschlupf zwecks Isolation, Windschutz und Tarnung (Laub und Zweige, das kommt super). Um vorm Fido des Waldhüters sicher zu sein, könnte man geruchsintensive "Weglockköder" verteilen (Vorausgesetzt man ist in einem Gebiet, welches NICHT von wirklich gefährlichen Raubtieren bewohnt wird, denn niemand möchte einen Bären, Vielfrass, Wolf oder Löwen in seinem Nachtlager haben). In unseren Breitengraden ist es allerdings oftmals Ratsam, man trifft mit dem Waldeigentümer ein Abkommen, ehe man einfach drauf los zieht um zu "überleben".


    Ganz wichtig - vor allem am Anfang - finde ich auch, dass man mit genügend Reserveressourcen ausrückt. Was auf DMAX und Co immer einfach und lässig aussieht, kann schnell zu einem Albtraum werden. Lieber ich packe noch Notvorräte und Notwäsche ein, als mitten in der Nacht frierend und hungrig festzustellen, dass ich mich in eine Sackgasse manövriert habe. Auch ist es ratsam, ein "Survival Weekend" in Gesellschaft zu verbringen. Einsamkeit ist ein sehr mächtiges Gefühl und es kann einem selbst nach kurzer Zeit stark zusetzen.



    Stets gutes Gelingen


    Stefan