Antibiotisches Gel gegen Borreliose

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  • Hallo Foris,


    ich hab vorhin einen interessanten Artikel auf www.focus.de gelesen.


    Deutsche und Österreichische Ärzte haben ein neuartiges antibiotisches Gel gegen Borreliose entwickelt. Das Gel wirkt, indem es direkt auf die Haut aufgetragen wird, und die Borreliose Bakterien vernichtet, bevor sich diese im Körper ausbreiten können.


    http://www.focus.de/gesundheit…in-arbeit_aid_762216.html


    Fand den Artikel ganz interessant, deswegen hab ich ihn hier ins Forum gestellt.


    Meiner Meinung nach ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung dieser, von Zecken übertragenen, Krankheit, und ausserdem wichtig für alle die sich viel in der Natur aufhalten.


    Grüsse Vengard

  • Kommentar als Mann vom Fach


    ein guter Schritt, wenn das Timing stimmt. Die Amerikaner geben ja gern eine Dosis Antibiotika oral, während in Europa als Standard AB erst gegeben werden wenn die Wanderröte auftritt. Also schließe das eine Lücke. Azithromycin könnte auch gegen andere von Zecken übertragene bakterielle Keime wirken.


    Zum richtigen Zeitpunkt, nämlich während Borrelien wandern lassen sie sich sehr wirkungsvoll und einfach behandeln. Im Zyklus entstehen später stoffwechselarme Formen die nur schwer loszuwerden sind.
    Es ist fraglich, ob das Gel durch die Haut ausreichend einzieht, das ist eine handwerkliche Herausforderung.


    Zur Ergänzung:
    Gegen FSME hilft das nix, dafür gibts nur eine Impfung ("Zecken-Impfung" sagen die Patienten, was irreführend ist).
    Es gibt keine Impfung für Borreliose: Die Borreliose Impfung für Haustiere, bei der ein Lebendimpfstoff eingesetzt wird erzeuge zu viele Komplikationen.


    Zu Zeitungen und diesem Artikel speziell: inhaltlich nicht sehr ergiebig, hier steckt ein Thema drin was man immer wieder aufgreifen kann (Saison-Füllsel) , und wohl auch das Interesse des Herstellers eine neuen kommerziellen Produkts.


    Mich würde der zyklus der durch Zecken übertragenen Erreger interessieren, diese Schädlinge bilden eine "BlutsBrücke"mit Keimreservoir/ Blutkultur zwischen Kleinsäugetieren und Menschen. Die durch Flöhe übetragene Pest ist ein bekanntes Beispiel. Eine wesentliche Maßnahme gegen die vielseitigen Infektionen, die hier möglich sind und in der englischsprachigen Literatur (Harrisons Innere Medizin z.B. als Übersicht) viel umfassender diskutiert werden, ist die Kontrolle der Nager.

  • Beisst die Zecke durch die Hose droht die Neuro-Borelliose....


    So gut finde ich den Schritt nicht, auch dann nicht, wenn das Timing stimmt.
    Man behandelt also in 90-95 % etwas, was es gar nicht gibt.


    Also 90-95% der Therapiekosten, der Nebenwirkungen, der Lagerungskosten etc. pp. sind umsonst.
    Inhaltstoff ist Azithromycin, das topisch ( also lokal, sorry) angewendet werden soll.


    Das Medikament greift in das Ablesen des genetischen Codes ein indem es die Eiweiss-synthese in der Zelle verhindert.
    Da UV-Licht sowieso schon eine Belastung für die Umsetzung des korrekten genetischen Codes darstellt und zur Reparation eine intakte Proteinbiosynthese notwendig ist, scheint es mir bedenklich, das an lichtausgesetzten Stellen einzusetzen. Haut ist, von mehr oder weniger kleinen Stellen mal abgesehen als Potentiell lichtausgesetzt zu betrachten.
    Jetzt macht Azitromycin eh schon Lichtüberempfindlichkeitsreaktionen ( vgl. Beipackzettel) und das ganze Risiko dann bei 5-10% Sinnhaftigkeit?


    Und: Die lokale Anwendung von Antibiotika ist letzten Endes deswegen nie wirklich erfolgreich gewesen, da die Anwendung auf der Haut das grösste Risiko birgt, den Körper auf einen Stoff allergisch zu machen.


    Udn Azithromycin ist ein sehr wirkungsvolles Antibiotikum. Warum riskieren, darauf allergisch zu werden mit evtl. tödlichen Komplikationen in dem Fall, wo man das medikament wirklich braucht?


    Hier stehen aus meiner Sicht Risiken und Nutzen in keinem Zusammenhang.



    Ich werde im Jahr von gut und gerne 100 Zecken gebissen.
    Zu einem gelungenen Ausflug gehört das gegenseitige Abpulen von Zecken aus intimen Körperstellen im Mondschein am Lagerfeuer bei einer gepflegten Unterhaltung und etwas leicht gekühlten Getränken einfach dazu. ( <--- Scherzle gmacht. :Sagenichtsmehr:)


    Aber es gibt Unterschiede zwischen einem Atomkrieg und einer Röntgenaufnahme und auch zwischen Neuro-Borelliose und Borellien-Neurose sollte man unterscheiden können.


    Gruss... Almi

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Hallo Almi,



    mit großem Interesse habe ich Deinen Kommentar gelesen. :Gut:

    Aber sag’ mal, bist Du klassischer Apotheker oder neukundlicher Pharmakologe?

    Ein derart pharmazeutisches Hintergrundwissen eignet sich keiner an, der mal am Wochenende mit seinen Kindern im Wald spazieren geht!




    Gruß Jörg

  • Die Risiken die Almi erwähnt sind in der praktischen Anwendung durch erfahrene Ärzte vernachlässigbar.


    Ich halte das Posting inhaltlich für fraglich
    einige Stichpunkte:


    Es gibt diese Therapielücke.
    Eine Allergisierung und Lichtreaktionen können in der Praxis gut vermieden werden.
    Antibiotikahaltige Salben werden für lokale entzündliche Prozesse seit Jahrzehnten mit grossem Erfolg eingesetzt.


    Bitte!:)


    Immer noch:
    eine spezielle Therapie zur Vermeidung einer Systemerkrankung, die durch das Aufbringen einer Salbe zu einem fraglichen Zeitpunkt durch jedermann folgen soll. In Massenmedien angepriesen... das ist an sich irreführend und kann nicht gut funktionieren.




    Gruß,
    Philipp