Kriegs- und Notküche

Ich bin eben in meinem Kochbuchregal über zwei Bücher gestolpert, die sich (u.a.) mit Kriegsküche und Notküche beschäftigen. Generell sind sie zwar eher darauf ausgelegt einen Überblick darüber zu geben, wie schlecht die Zeiten waren und wie die Leute sich beholfen haben, aber dazu gehören in beiden Fällen auch Rezepte und Ideen, Zeitzeugenaussagen und Bilder von Gerätschaften mit denen man sich behalf. Wer wissen will, wie man 1947 kochte und wie man aus fast nichts etwas nahrhaftes und essbares machen kann, kann ja mal reinschauen:

Rainer Horbelt und Sonja Spindler, Die Deutsche Küche im 20. Jahrhundert, Eichborn Verlag, 2000, ISBN 3-8218-1593-0
Rosemarie Köhler, Das Rheinische Notkochbuch - Steckrübenmus und Reibekuchen ohne Fett, Eichborn Verlag, 2002, ISBN 3-8218-3718-7

Moin im Thema,

ich habe hier noch ein handgeschriebenes "Kochbuch" meiner Oma Berta, die Dame hat wohl in den Jahren nach 1945 sehr einfache Rezepte aufgeschrieben, die ihrer Familie über die damaligen Hungerjahre geholfen haben.

Es sind sehr bescheidene Rezepte, einfache Suppen, sowie viele Gemüsegerichte, die aus dem was der elterliche Garten hergab, dann zubereitet wurden.

Oma hatte mich immer angehalten, "nichts zu verschwenden..", selbst das Butterpapier wurde aufgehoben, um damit die Bratpfanne für ein Spiegelei, oder auch ein Rührei zu fetten.

Rezepte schreibe ich gerne ab, und stelle die hier ein.

Ich habe diese "Sparsamkeit" meiner Oma gerne übernommen, und nichts geht mir pers. mehr gegen den Strich, wie Lebensmittel zu "entsorgen", wegzuwerfen...

Gruss Michel

An den Rezepten hätte ich wirklich interesse. Meine Eltern haben auch noch so ein altes Kochbuch meiner Oma zuhause liegen, vielleicht komme ich mal dazu daraus ein par Rezepte abzuschreiben.

In die Richtung geht auch das "Confederate Cookbook" aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs. Das Buch wurde 1990 neu aufgelegt und ist unter der ISBN 0-913150-09-6 zu finden. Es enthält außer Kochrezepten auch Rezepte für Seifen, Kerzen, Heilmittel, Waschmittel u.ä., alles unter der Annahme, das man aufgrund eines Krieges eine Güterknappheit hat.

Gruß Ulfhednar