Haus und Hofhunde

  • Zitat von Strider;109106

    @ Firehorse
    Ich bin verwundert, dass du das Verhalten aller Hunde so generalisierst. Ich denke nicht, dass beim Annähern an einen Aggressor jeder Hund ins Platz muss.
    Mir ist klar, dass ich bei Rockys Erziehung Fehler gemacht habe, und seine Vorbesitzer noch viel mehr. Trotzdem gibt es auch andere Methoden, und selbst prima erzogene Hunde könnten plötzlich ihrem Lieblingsfeind gegenüberstehen und ihr Herrchen mit Offensivreaktionen überraschen.
    Das Gewährenlassen im Raufhändel mag eine gute Idee sein, wenn man die Situation richtig einzuschätzen weiß. Einerseits ist genau das ein Problem für viele Besitzer, andererseits können auch solche Situationen eskalieren. Zudem kann durchaus mehr passieren als zB Kratzer - Löcher im Fell durch Losreißversuche und Beißschütteln sind nicht selten eine Debatte zwischen den Haltern wert.


    Hallo Strider,
    da ich es nicht hinbekomme, immer wieder Zitate einzufügen, arbeite ich mich Aussage für Aussage durch und hoffe, es wird verständlich.
    Ich habe einige Jahrzehnte mit sehr vielen Hunden jeden Alters und fast jeder Rasse gearbeitet und hatte/habe ein Rudel, das bis über 20 Hunde stark war.


    U.a. weiß ich von Hunden, dass sie, wie in jedem Buch zu lesen ist, soziale Rudeltiere sind, die eine Hierarchie haben und brauchen. Es gibt unter ihnen keine Anarchie und Diskussionen. Es gibt kein: mal hör ich auf den Boss, mal lass ich´s. Mal folge ich auf einen Jagdgang, mal bleib ich liegen, gehe woanders schnüffeln oder pinkle 100x.


    Jeder Hund ist ein Individuum, sogar Vollgeschwister eines Wurfes sind unverwechselbar.
    Trotzdem gibt es artspezifische Eigenschaften. Wenn eine Pferdeherde mitten in der Wüste eine fliegende Plastiktüte sichtet, flüchtet die Herde, geführt von der Leitstute, die Mütter mit Fohlen in der Mitte, gefolgt vom Hengst, der alle zusammenhält.
    Sichtet ein Hunderudel ein humpelndes Kaninchen, wird sofort Jagd darauf gemacht.Es gibt einen kurzen Blickkontakt, dann wird gehandelt. Drohgebärden, Unterwerfungsgesten, etc. ... sind allen Hunden gemeinsam.


    Zum Zusammenleben mit dem Menschen: Entweder akzeptiert der Hund seinen Besitzer als Rudelführer, dann folgt er immer sofort und willig auf JEDE Ansage und in JEDER Situation.
    Oder er tut es nicht. Das hört sich dann so an: zu Hause und auf dem Hundeplatz folgt er ja sehr gut, aber... wenn ein Jogger vorbeiläuft, er eine heiße Hündin riecht, er mal muss....er sein Lieblingsspielzeug sieht ...usw...
    Er hört eben, wenn es für ihn von Vorteil ist und es nichts Spannenderes gibt.


    Nebenbei kann sich so ein Hund nie entspannen. Wie auch, wenn er seinem Menschen nicht vertrauen kann?
    Im Falle einer Begegnung mit einem unliebsamen anderen Hund sieht es dann so aus, dass bsp. der Hund den "Feind" entdeckt. Der Mensch bekommt es mit, denkt "ohwei", verkrampft sich, fängt an zu schwitzen, wappnet sich für die Begegnung, nimmt die Leine kürzer, sagt mit einer Stimme, die anders klingt als sonst "Fuß"...der Hund nimmt das alles wahr, die Stimmung überträgt sich und er fühlt sich berufen, Herrchens Problem zu lösen :face_with_rolling_eyes:


    Das Alpatier eines Rudels duldet es nicht, dass ihm direkt Untergebene (also Tiere, die in der Hierarchie weit oben stehen) sich prügeln. Nur bei den "letzten" wird es geduldet.
    Darf er sich prügeln, gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder ist er ein völlig unwichtiges 10. Rad am Wagen, oder der Anführer. Wovon wird der deutsche Durchschnittshund wohl ausgehen?


    - Natürlich muss nicht jeder Hund beim Angriff eines Anderen ins Platz. Wenn der Hund sicher stehen bleibt, während Mensch das Problem löst, ist es ja gut. Im Stand ist aber die Anspannung wesentlich höher, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund sicher bleibt, wo er ist, geringer ist, und der fremde Hund reagiert meist angriffslustiger auf einen angespannten Hund als auf einen, der ruhig liegt. Man macht es sich also mit dem Hund im Platz wesentlich leichter und kann ihn nur schützen, wenn er sich nicht vom Fleck rührt.


    - Jeder Mensch macht Fehler. Deswegen kann der Hund ihm trotzdem glauben. Ich finde es immer wieder erstaunlich, welch enge Bindung die Hunde von Obdachlosen oder sehr groben Menschen zu ihren Besitzern haben können.


    - Hunde sind lebendig. Natürlich haben sie Ideen, die nicht immer unseren entsprechen. Wenn der Hund aber gerade seinen Lieblingsfeind sieht, und Du leise Platz sagst, und er tut es sofort und gern- dann könnt ihr euch beide entspannen.


    - Ich halte gar nichts vom Gewährenlassen, ich schreib es oben schon. Ist es aber passiert, weil man nicht aufgepasst hat, dann kann man bei Rüden dieses tun. Wenn man die Situation nicht richtig einzuschätzen weiß, sollte man keinen Hund haben.


    - Löcher im Fell sind für das Raubtier Hund ein Kratzer.


    Es gibt einige Hunde, bei denen das so nicht klappen wird, weil sie als selbstständig arbeitende Hunde gezüchtet wurden. Nur in Ausnahmefällen wird ein Herdenschutzhund oder Windhund "erziehbar" sein. Muss er auch nicht.


    Ich habe auch gar nichts gegen unerzogene glückliche Hunde. Nur sollte man sie nicht bewusst ungesichert auf den Rest der Gesellschaft loslassen. Mich stört eigentlich nur "das hat er noch nie gemacht!" oder "nicht schon wieder! Meine Versicherung kündigt mir bald!". Ich habe die Hundeausbildung irgendwann an den Nagel gehängt, als mir klar wurde, dass ich ausschließlich Psychotherapie für Menschen betreibe:staun:

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Hallo Firehorse
    ich könnte jetzt noch hundert Dinge hinzufügen, die deinen Post nur bestätigen würden. Ich beschränke mich auf reine Zustimmung - außer in einem Punkt.

    Zitat

    Wenn man die Situation nicht richtig einzuschätzen weiß, sollte man keinen Hund haben.


    Auf dieser Basis kann kein Anfänger lernen, seinen Hund zu verstehen. Hundliches Denken ist das A und O - im Gegensatz zu der Erwartungshaltung, dass der Hund menschliches Verhalten begreift.


    lg
    Strider

  • Zitat von Strider;109063

    Crusoe, ich kann das gut verstehen. Seit Monaten versuche ich mich an den Gedanken zu gewöhnen,
    dass möglicherweise ich derjenige sein muss, der dem Hund in den letzten Augenblicken "hinüberhilft".
    Als ich vor ein paar Wochen an einer sterbenden Katze vorüberkam, die von einem Auto angefahren worden war, zögerte ich, mit dem Messer Sterbehilfe zu leisten. Es war vollkommen offensichtlich, dass sie keine Chance mehr hatte. Noch während ich mit mir selbst rang, verendete das Tier.
    Ich habe im I-Net nach Schaubildern gesucht, um Rockys Herz schnell zu finden. Aber ich weiß trotzdem nicht, ob ich es tun könnte.



    Hallo Strider,


    das Erlösen eines liebgewonnen Haustieres mit dem Messer ist eine sehr schwierige Angelegenheit,
    nach Möglichkeit eine Schußwaffe zulegen, damit ist es noch schwer genug...


    Gruß Andreas

    Rechne mit dem Schlimmsten aber hoffe das Beste. -Arthur Schopenhauer-

  • Zitat von Schlack;109099

    Wachhund ist gut. Ein Hund ein Bolzen! Zwei Hunde zwei Bolzen. Wenn ich Hunger hab ist mir Tierschutz ziemlich schit egal, und meine Armbrust spann ich auch nach ein paar Tagen ohne Verpflegung. Sollte sich dass Herrchen dann beschweren - vielleicht auch noch ein drittes Mal.


    Hallo Schlack,


    die Hunde hinter dem Zaun sollen lediglich dem Wachposten signalisieren das wer im
    Anmarsch ist. Und der hat dich dann wenn du die Armbrust auspackst mit einem nervösen
    Zeigefinger im Visier...
    Wie schätzt du deine Chancen mit der Armbrust gegen ein Gewehr ein?


    Gruß Andreas

    Rechne mit dem Schlimmsten aber hoffe das Beste. -Arthur Schopenhauer-

  • Jetzt geb ich auch noch meinen senf dazu....mir kommt es so vor als macht ihr euch gedanken über sachen die ihr nicht irklich versteht ...mal so allgemein an alle, ohne jemanden persönlich angreifen zu wollen....jeder hund verdeidigt seine rudelmitglieder so gut es ihm möglich ist...ob ihm das beigebracht worden ist oder nicht.....manche hunde sind eher dafür geeignet oder nicht,also kann man darüber streiten wie efektiv hunde zum schutz sind ....also ich bin der meinung lieber einen hund als keinen hund .
    ich selber besitze zwei belgische schäferhunde und habe über einen längeren zeitraum mit ihnen mondioring trainiert und etwas belgischen ring und weiß etwas um das was hunde in letzter konsequenz vermögen.
    ich verlass mich auf sie und sie sich auf mich!!!!!!

  • Zitat von Biblo0405;115200

    Jetzt geb ich auch noch meinen senf dazu....mir kommt es so vor als macht ihr euch gedanken über sachen die ihr nicht irklich versteht ...mal so allgemein an alle, ohne jemanden persönlich angreifen zu wollen....jeder hund verdeidigt seine rudelmitglieder so gut es ihm möglich ist...ob ihm das beigebracht worden ist oder nicht.....manche hunde sind eher dafür geeignet oder nicht,also kann man darüber streiten wie efektiv hunde zum schutz sind ....also ich bin der meinung lieber einen hund als keinen hund .
    ich selber besitze zwei belgische schäferhunde und habe über einen längeren zeitraum mit ihnen mondioring trainiert und etwas belgischen ring und weiß etwas um das was hunde in letzter konsequenz vermögen.
    ich verlass mich auf sie und sie sich auf mich!!!!!!



    Hallo Biblo


    Ich bitte Dich die grundlegenden Regeln der Rechtschreibung zu beachten.


    Lies Dich bitte bei uns ein wenig ein, als Start empfehle ich Dir folgenden Beitrag: Die Rechtschreibung


    Keine Angst ......, es ist nicht so schwer wie es aussieht.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Hallo Ernst,
    ich werde mich in Zukunft daran halten.


    Viele Grüße , Benny :face_with_rolling_eyes: