Kühlschrank ohne Strom

  • In manchen alten Bauernhäuserbzw Gewölbekellern findet man noch sog.Steinkühlschränke.Aufbau wie folgt,man nehme 4 große Steinplatten(Größe optional),flexe nach dem Prinzip Nut und Feder die Steine so zu das sich diese zu einem Rechteck zusammenstecken lassen.In den Stein der die Vorderseite bildet flext man sich ein passendes Rechteck für die Tür heraus.Wer will kann auf der Innenseite noch Nuten einflexen um mehere Ebenen im Kühlschrank zu haben.Nun bautman sich aus Eichenholz eine einfache Tür und paßt diese in die Öffnung der vorderen Steinplatte ein.Die oben aufgesetzte Deckelplatte sollte Wannenförmig ausgebildet sein.In diese Wanne wird später Wasser gegossen,welches nachher die sog.Verdunstungskälte erzeugt.Man kann sich das ganze natürlich auch aus Betonsteinen mauern.
    Eine andere Version sind die sog.Eisschränke die auf dem Land bis in die 50iger Jahre noch verwendet wurden.

  • Ich glaube, das wichtigste an der ganzen Sache ist, wo der Schrank steht... egal aus was der besteht. Unter der Erde. Ist dann nichts anderes als ein Kühlkeller (hatte ich bei meinem Urlaub in Finnland... einfach ein Betonrohr im Boden versenkt und mit Deckel... fertig). Hat sehr gut funktioniert:Gut:... nur Fisch würde ich beispielsweise anders lagern:face_with_rolling_eyes:
    Ich dachte bei dem Titel erst, Du meinst Verdunstungs-Kühlschränke: Ein "Schrank" mit einer doppelwandigen Wand, gefüllt mit Holzkohle... die Holzkohle wird nass gemacht und die Verdunstungskälte kühlt das Innere... funktioniert prima... nur muss dazu die umgebende Feuchtigkeit sehr gering sein... also z.B. in Afrika, oder so... dort wird der "Kühlschrank" auch schon seit Generationen erfolgreich verwendet.

  • Hallo,


    da unser Nachbarhaus einen alten Eiskeller besitzt (war mal früher eine kleine Lokal-Brauerei), hab ich mich mit dem Thema näher beschäftigt. In einem (alten) Buch über die Konstruktion von Guts- und Bauernhöfen fand ich dann auch die Beschreibung eines Eiskellers. Dort war z.B. angegeben, dass eine Eismenge von 70 Zentnern (ca. 3,5t) ausreicht, um während der Sommerperiode durchgehend Eis zur Verfügung zu haben. Der Eiskeller war unten mit einem Ablauf versehen und flächig mit einem Holzgitterrost versehen. Das ständig anfallende Schmelzwasser sollte ungehindert ablaufen. Zu den Wänden hin und obendrauf wurde eine meterdicke Strohschicht als Wärmeisolierung eingebracht. Die Eisstücke wurden dann nach und nach herausgeholt und z.B. im schon erwähnten Eisschrank in ein Eisfach gelegt, das sich über dem eigentlichen Kühlfach befand. Auch hier wurde das Schmelzwasser (nach hinten und unten) abgeleitet, die kalte Luft sank in das Kühlfach.
    In den Alpen sind auf den Almen bis heute noch "Bach-Kühlanlagen" üblich, d.h. von einem nahegelegenen Bergbach wird permanten Wasser abgezweigt und durch einen Trog geleitet, in dem z.B. die frische Milch bzw. der Rahm in Kannen gelagert wird, die so permanent von kaltem Wasser umströmt werden.


    In der heutigen Zeit würde ich einen Kühlschrank mit Solarstrom betreiben. Aus eigenen Versuchen mit einer recht gut isolierten thermoelektrischen Kühlbox (Waeco Tropicool) und einem faltbaren 40W-Solarmodul kann ich sagen, dass das überraschend gut funktioniert: Solarmodul in die Sonne, Kühlbox in den Schatten, ggf. noch ein feucht gehaltenes Tuch über die Box und man hat einen Kühlschrank, frappierend gut funktioniert (siehe angehängtes Foto des 12V-40W-Solar-Faltmoduls).



    Vor allem seit es Solarmodule zu absoluten Dumpingpreisen gibt, kann man diese Lösung, wie ich finde, ausreizen. Man kann dann z.B. eine Kühlbox tagsüber sehr stark runterkühlen und dann über Nacht stromlos lassen. Die Innentemperatur steigt dann zwar wieder an, aber wie weit sie ansteigt, hängt von der Innentemperatur bei Abschalten der Kühlung, der Isolierung, der Umgebungstemperatur und der Menge an gekühlter Masse in der Kühlbox ab. Stellt man z.B. grundsätzlich 2-3 grosse PET-Flaschen mit Wasser in die Kühlbox, dauert der Temperaturanstieg bis zum Temperaturausgleich an die Umgebungstemperatur länger als die Nacht. Und mit dem Tageslicht hat man wieder Solarstrom und kann die Box wieder runterkühlen. Anstelle der Wasserflaschen kann man auch eutektische Speicherplatten aus dem Gastronomie-Bereich nehmen, die wie die bekannten "Kühlakkus" aussehen, aber nach dem eutektischen Prinzip arbeiten und eine gesättigte Salzlösung enthalten, die beim Runterkühlen erstarrt und beim Erwärmen/Verflüssigen sehr viel Wärmeenergie aufnimmt. Noch komfortabler wird das ganze natürlich mit einem Blei-Gel-Akku als Energiepuffer.


    In unserem Reise-Laster ("BOV") betreiben wir seit nun 12 Jahren eine 32l-Kompressorkühlbox an einer Batterie mit 2.400Wh Speicherkapazität (Kühlbox läuft auf 24V, die Batterie besteht aus 2 in Reihe geschalteten 12V/100Ah-Blei-Gel-Akkus). Die Batterie wird tagsüber von 120W Solarmodulen, die flach auf dem Dach liegend montiert sind, gepuffert. Die ersten 10 Jahre hatten wir gar keine Solarstromversorgung, sondern luden die Batterie nur während der Fahrt per Trennrelais mit der serienmässigen Lichtmaschine des Lasters. Das ging auch, die Batterie hielt dann 5-6 Tage ohne Nachladen durch und versorgte natürlich nicht nur die Kühlbox, sondern auch die Beleuchtung, Radio, Wasserpumpe etc.


    Hier ein Konfigurationsbeispiel für einen solar-elektrischen Kühlschrank im Do-it-yourself:


    - 90W-Solarmodul
    - Solar-Laderegler (spannungsfest bis 47V, daher auch für "Hausdach-PV-Module" geeignet!)
    - versiegelter Blei-Akku mit 12V, 38Ah
    - thermoelektrische http://%22http//www.amazon.de/…1%22&tag=httpswwwaustr-21 und 46W Leistungsaufnahme


    Materialkosten mit Kühlbox unter 400 EUR. Der relativ grosse Akku stellt sicher, dass die Kühlbox bis zu 8h im Dauerbetrieb ohne Solarstrom weiterlaufen kann. Das mit 90W "überdimensionierte" Solarmodul stellt sicher, dass die Kühlbox tagsüber den Akku nicht leer saugen kann und vor allem, dass nach einer Nacht, in der die Kühlbox den Akku beansprucht hat, das Laden der Batterie und der Kühlboxbetrieb gleichzeitig möglich ist. Ausserdem kann man die 12V am "Lastausgang" des Solarregler auch für andere Verbraucher nutzen. Klemmt man dort z.B. einen Verteiler für 12V-Bordsteckdosen dran, kann man beliebige 12V-Verbraucher (Handy-Ladegerät, 12V-Notebook-Netzteil, 12V-Lampen etc.) anstöpseln.


    Will/muss man im Winter die Kühlbox auch mit Solarstrom betreiben (z.B. aus Komfortgründen, oder wenn es draussen nicht kalt genug ist), sollte man ein zweites Solarmodul parallel zum ersten Solarmodul anschliessen. Von den dann installierten 2x90Wp = 180Wp stehen im Winter je nach Wetter tagsüber erfahrungsgemäß nur zwischen 20 und 40% zur Verfügung, was dann für den Betrieb (einer thermostatgeregelten!) Kühlbox gerade so ausreicht.


    Von billigen Baumarkt-Kühlboxen rate ich ab: die haben meist keine Temperatursteuerung, d.h. das einstufige Peltier-Element und der Ventilator laufen im Dauerbetrieb und ziehen so nur die Batterie leer. Die Kühlwirkung ist mässig und die Isolation lausig. Da fährt man mit einer Kühlbox der gehobenen Preisklasse deutlich besser.
    Wenn es das Budget hergibt und das deutlich höhere Gewicht keine Rolle spielt, sollte man sich eine Kompressor-Kühlbox anschaffen. Die kosten allerdings das 3- bis 4-fache einer thermoelektrischen Kühlbox. Dafür schaffen die dann auch noch bei 40°C Umgebungstemperatur Minusgrade wenn es sein muss (selbst getestet im tunes. Sperrgebiet: 44°C Temperatur in der Fahrzeugkabine, die Kühlbox auf "max" gestellt und für die Kids in der Gruppe aus O-Saft leckeres Eis produziert...). Die Peltier-Elemente in den thermoelektrischen Kühlboxen erreichen dagegen 1stufig nur knapp 20°, die 2stufigen etwa 30° unter Umgebungstemperatur.


    Grüsse


    Tom