Multifuel Engine

  • Hallo
    Mein Fahrzeug fuer den Notfall ist ein MAN 14 tonner, der mit 3 unterschiedlichen Energieversorgern ausgestattet ist, weiter hat er 6 schlafplaetze, 1000 liter frischwasser mit Aufbereitungs und Rueckgewinnungsanlage . 4 unabhaengige Waermesysteme , Iso mit Luftbruecke, tauglich bis locker - 40 Grad , 800 liter Diesel .usw.usw,usw.
    Aber bei einem Notfall gleichwelcher Art ist die Nachversorgung eines der Hauptprobleme. Wer moechte schon mit voll ausgestattetem Ueberlebensmobil und am besten Familie, in einer Krise an eine Tanke ranfahren. ( wir wissen alle warum wir das nicht unbedingt moechten)
    Deshalb habe ich mich dazu entschlossen einen Multifuel Motor einzubauen, und zwar einen MAN M621 Hercules .
    Der Grund ist der faehrt auch mit Altoel, und das kann ich kostenlos zu tausenden Litern bunkern, und im Notfall finde ich Treibstoff ueberall ohne mit dem Truck vorfahren zu muessen
    ( Bloed ausgedruegt auch die Pluenderer werden zu Zuliefern )
    Was denkt Ihr
    Gruss
    Andrew

  • Hi Andrew,


    ich fahre selbst einen LKW (ähnliche Ausrüstung wie von Dir angerissen) mit Multifuel und möchte den nicht mehr missen. Leider sagt mir die von Dir angestrebte Maschine nicht auf Anhieb was. Ich würde vor dem Kauf sehr genau auf die Details achten, denn es gibt bei Multifuel Extreme Unterschiede. Mit den MAN-Motoren kenne ich mich nicht aus (hab selbst ne'n Reo) - habe aber auf Treffen immer wieder gehört, dass die zwar mit vielem fahren, aber nicht sehr lange. Sollen nach dem was ich gehört habe nur im Notbetrieb mit etwas anderem als Diesel gefahren werden. War dazu gedacht im Kriegsfalle die eigenen Truppen auf der Flucht auch mit irgendeinem Treibstoff noch in Sicherheit zu bringen, Schei... drauf ob der Motor danach breit ist. Wie gesagt, ist nur das was ich auf Treffen gehört habe und nicht als zuverlässiges Wissen zu verstehen.


    für mich wäre bei einer Multifuel-Maschine erstmal relevant, was der Hersteller damals angegeben hat. Ich habe zu meinem Reo z.B. die kompletten Handbücher der US-Army (knapp 3000 Seiten), da handelt auch ein Kapitel vom Treibstoff. Kann damit laut Handbuch bestimmte Treibstoffe (Klasse 1, z.B. Diesel, Benzin bis 95 roz, Kerosin sowie weitere und deren Gemische) unbegrenzt fahren, dann gibt es Treibstoffe der Klasse 2, (z.B. Benzin über 95 roz, leichtes Flugbenzin, Ethanol), die allein verwendet nach einigen hundert bis einigen tausend Kilometern zu einem Motorschaden führen, in bestimmten Mischungsverhältnissen mit Treibstoffen der Klasse 1 aber unbegrenzt Gefahren werden dürfen. Als letztes gibt es noch eine Klasse 3 (dazu zählt dann z.B. Altöl, Schnaps, bestimmte Pflanzliche oder tierische Fette) die fast grundsätzlich innerhalb von 1000km zu Motorschäden führen.


    Ein großer Vorteil der MAN-Multifuel Maschinen könnte der Verbrauch sein - denn der ist beim Reo und beim Ural (die beiden einzigen von denen ich sicher weiss, dass sie dauerhaft extrem unterschiedliche und minderwertige Treibstoffe vertragen) astronomisch hoch.


    Ich denke dass Du von der Technik genug Ahnung hast, um abschätzen zu können was Du Deiner Maschine zutrauen kannst, oder wie Du sie dazu bringst etwas zu schlucken was ihr sonst nicht so gut bekäme - sonst würdest Du wohl kaum so ein Teil fahren. Würde mir also den angepeilten Motor noch mal genauer angucken und versuchen abzuschätzen was der so abkann, wenn keine Herstellerdaten mehr zu bekommen sind. Ansonsten ne Menge Öl- und Treibstofffilter bevorraten und das Altöl möglichst schon vorm tanken durch nen Kerzenfilter pressen. Ich denke dass Altöl sonst jeden Motor in sehr überschaubarer Zeit killt. Denn der metallische Abrieb und der Ruß welche im Altöl gebunden sind, dürften recht schnell auf diverse Bauteile gehen. Außerhalb von Krisenzeiten gibt das außerdem derart empfindliche Strafen dass ich ausschließlich bereits versteuerten Sprit tanken würde (falls Du da mehr Info's brauchst gern per pm).


    Generell gehe ich übrigens davon aus, dass bei einer wirklich großen Krise auch Altöl sehr schnell Mangelware sein wird...gibt's sicher die ersten Wochen (wenn die Tanks von den meisten PKW's bereits leergefahren sind) noch überall...aber spätestens nach dem ersten Winter haben die Leute gemerkt wie gut Altöl für alles Mögliche herzunehmen ist und Du bekommst keines mehr. Daher sehe ich meinen LKW mehr als eine Art bewegliche Fluchthütte an, die irgendwann zwangsläufig mangels Treibstoff doch stehen bleibt - hoffentlich an einem für mich strategisch gut geplanten Ort :winking_face:


    Wieviel Platz hast Du in Deiner Kiste, 14t ist ja schon ganz ordentlich ... L x B x H innen?


    Gruß Ole

  • @Andrew,
    ein schönes Auto hast Du. Zu dem Vielstoffmotor kann ich nicht viel sagen aber zu dem Fahren in großer Kälte.
    Ich habe mit einem normalen, älteren Dieselmotor auch schon Pflanzenöl, Hydrauliköl und gefiltertes Altöl verbrannt.
    Immer verdünnt mit Diesel aber ohne Umbauten.
    Beim Fahren in großer Kälte, -20°bis-50°, kommst Du mit normalen Diesel schon an die Grenzen. Polardiesel gibt es nur im Norden
    Skandinaviens. Mir hat bei meinen Fahrten, es war ein langer Lernprozess, ein beheizter Filter und ein Wasser-Kraftstoff Wärmetauscher geholfen. Den habe ich in die Rücklaufleitung gemacht. Dadurch kam immer warmer Diesel in den Tank. Die Kraftstoffleitungen habe ich an den Heizungsschläuchen festgemacht.
    Ich hatte auch immer 2 Kanister im warmen Innenraum um bei Bedarf schnell umbauen zu können. Sauggarnitur mit Vor- und Rücklauf in Kanister, Leitungen durchtrennt und Sauggarnitur angeschlossen. Es war alles vorbereitet und dauerte keine 10 Minuten damit der Motor nicht auskühlt.
    Ich kann eine Winterreise nach Lapland oder Russlands Norden und Osten nur empfehlen.


    Roman


    PS Ich sehe gerade, du wohnst in Finnland. Da hast du ja Erfahrungen aus erster Hand.


    Roman

  • Hi,


    ich hatte auch mal vor Motoröl (Möl) zuzumischen und zu verfeuern.
    Recherchen jedoch ergaben, dass das Verbrennen von Motorölen zu Aschebildung führt,
    welche widerum auf Glas Kratzspuren hinterlassen!
    Somit würden diese Aschen an der Zylinderwand abgelagert diese schön nach und nach abschmirgeln -> Leistungsverlust bis Motorschaden.


    Und unabhängig davon isses wurscht ob mans notfalls pur verfeuert oder beigemischt,
    einzig die Zeit bis zum Schaden verringert sich!


    Gruß

  • Zitat von Sentencer;123129

    Recherchen jedoch ergaben, dass das Verbrennen von Motorölen zu Aschebildung führt,welche widerum auf Glas Kratzspuren hinterlassen!

    Geht es dabei um frisches oder um Altöl? Sofern es um frisches Öl geht würde mich die Quelle interessieren...bei Altöl bestätigt es meiner Meinung nach nur den gesunden Menschenverstand. Danke!


    @Roman: die Möglichkeit den Treibstoff vorzuwärmen halte ich auch für sehr vorteilhaft, hat meine Maschine serienmäßig, hab's bei mir aber mit nem T-Stück und Kugelhähnen Versehen, dann kann man die Vorwärmung wahlweise benutzen oder nicht (geht bei mir nicht in den Rücklauf, sondern sitzt vor den Kraftstofffiltern und der ESP)


    Die Geschichte mit den Kanistern will ich auch noch machen. Hilft in unwegsamem Gelände auch ungemein. Sonst haste unter Umständen noch 50L im Tank aber in der Steigung geht er aus...mit Deiner Konstruktion kann man auch den letzten Tropfen rausholen. Danke für die Erinnerung!


    Gruß

  • Multifuel


    Hello Ole
    Du hast recht, das Altoel wird vor gebrauch gefiltert ( Erhitzen bis ca 75 grad dann cold filtering ) und angereichert um eine einfacheren und motorschonenderen Betrieb zu gewaerleisten.
    Ich hatte vor 5 jahren auch einen M35 6x6 1968 , habe mich aber wegen dem verbrauch und der zu geringen zuladung im gelaende von ihm getrennt( REO M35 bad habits, but a huge amount of peronality COOL STUFF)
    Das von dir angesprochene Versorgungsproblem ist hier im Norden anders zu bewerten als in Mittel europe. Ich habe habe sehr gute Versorgungsmoeglichkeiten
    Mein Truck hat Innenmasse 740l x 245b x 220h, im moment 280 ps, versuche 350 zu erreichen. 16 Gaenge 12 vor, 4 zurueck. ( ich weiss nicht der Hit aber works well )
    Wuerde mich interresieren wie du deinen REO customize hast ? REO is really BAD ASS, Cool )
    Dieses Wochenende gibts ein neues Waerme system fuer alle leitungen und fluessigkeiten , dann permanent + 5 egal ob - 40 oder -7 ( -7 ist der Anti Christ, wegen Kaelte / Feuchtigkeits mxture)
    See ya
    Andrew


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Hallo
    schoen zu sehen dass es Menschen gibt die Probleme loesen koennen !
    Gruss aus Oulu
    Andrew

  • Nabend,


    Quelle geht momentan nicht, da im anderen Forum die Suche ausgefallen is :frowning_face:


    Es ist aber hierbei wurscht ob man das Möl filtert oder nicht. Unterschied hier ist doch nur die Schwarzfärbung durch den Kohlenstoff.
    Abegesehen davon kriegt man diesen auch nicht rausgefiltert.
    Viel mehr spielen hier die Inhalts- bzw Zusatzstoffe im Möl die entscheidende Rolle.
    Zusatzstoffe wie Fließverbesserer, Korrosionsinhibatoren usw usf erzeugen eben beim Verbrennen Rückstände die da nicht hingehören.
    Das Möl an sich eben auch diese Siliziumoxide. Googelt doch einfach mal was SiO2 is :winking_face:
    [->Sand]


    Wie gesagt im Forum hat ein USer eben mal verschiedene Öle angezündet und geschaut was übrig blieb.
    Diese Aschen/reste hat er dann gegen diverse MAterialien wie Kupfer, Alu und letztlich Glas gerieben.
    Reste von Möl haben selbst Glas zerkratzt!
    Muss ich wirklich noch mehr schreiben?


    Ich würde mal behaupten 10 Liter Möl einmalig zumischen verkraftet der Motor, keine Frage - also zur Not.
    Aber dauerhaft kann ich mir nicht vorstellen, dass es ohne Konsequenzen bleibt.


    Gruß und schönen Abend

  • Hallo Andrew,
    von welchem Wärmesystem sprichst Du?
    Ich musste die Probleme lösen. Ich war bei meinen Wintertouren allein unterwegs und wollte mit meinem Auto auch wieder heim.
    Mein Budget war begrenzt und es gab keine Sponsoren außerdem macht es keinen Spaß, bei -40 zu schrauben.
    Grüße nach Oulu.


    Hallo Ole O Malley,
    mit Umstellhähnen habe ich auch "geliebäugelt" aber mir war war der Aufwand zu hoch. Ich habe halt 2x im Jahr die Schläuche angeschraubt. Es stinkt dann mal 2 Stunden nach Diesel. Die Vorwärmung in den Vorlauf zu machen habe ich mir nicht getraut.
    Ich hatte Bedenken, daß der diesel zu warm wird. Er kann ja doch 80° werden und das war mir doch zu viel.


    Roman

  • @Andrew: was genau interessiert Dich zum Reo?


    @Roman: Das ist den Hähnen ist doch ganz einfach und sogar billig. Der Einbau dauert sicher nicht viel länger als Dein Umstecken der Schläuche. Ein T-Tück hinter den Wärmetauscher, ein Hahn mit T-Verteilung vor den Wärmetauscher und ein Bypass parallel zum Wärmetauscher. Legst Du nun den Hahn um wählst Du damit ob der Sprit durch den Wärmetauscher oder durch die Bypass-Leitung geht.


    Mit der Vorwärmung vor den Filtern und der ESP habe ich keine Probleme, weil das beim Reo auch original so läuft. Allerdings fahre ich ihn nur ohne Vorwärmung (braucht's hier einfach nie)

  • Hallo Ole O Malley,
    was für Umstellhähne hast du im Fahrzeug? Hast du einen Link dazu? Ich habe noch nichts passendes gefunden ohne diverse Reduzierungen. Im Moment suche ich Reduzierungen für Wärmetauscherschläuche für einen Telestapler. er springt bei Kälte immer so besch...n an. Da will ich einen Hotfrog reinmachen.


    Roman

  • Naja, bei mir sind alle Leitungen im Fahrzeug Kupferleitungen mit Schneidringverbindungen. Da ist man in der Wahl der Hähne sehr flexibel...meine sind für 2-3€ vom Flohmarkt gewesen. Hätte jemand sein Zubehör von nem PÖL-Umbau verkauft, Glück gehabt :winking_face:

  • Hi
    24v heizkabel , die laufen im stand am charger, bei der Fahrt ueber lichtmaschine und off the grid ueber solar oder wind,
    Die Kabel gibt es hier billig im Agriculture shop
    Gruesse aus 30cm Neuschnee
    Andrew