• Hatte heute die Gelegenheit mit einem Sell-Side-Analysten zu sprechen, der für Investoren die zehn grössten Erdölproduzenten beobachtet und Prognosen abgibt.
    Zur langfristigen Entwicklung hatte er folgende Aussagen gemacht:


    1. Jedes Jahr steigen im Schnitt die Kosten für die Erdölförderung weltweit um ca. 8% (Offshore etc.)
    2. Der Erdölpreis wird in absehbarer Zukunft stabil bleiben (Barrel nicht über 150 USD und nicht unter 100 USD), weil sich Saudi Arabien keinen Arabischen Frühling leisten kann.
    3. Angesprochen auf "Peak Oil" hat er gesagt, dass dies bereits Realität ist, denn bei allen grossen Unternehmen sinken die Reserven und somit auch deren Wert und sie sind verzweifelt daran neue Fördergebiete zu erschliessen (siehe Punkt 1).

  • Hallo Zusammen,


    Peak Oil, kein Öl mehr, fossile Energie, alles Lüge! Erdöl "bildet" sich im Erdinnern ständig nach. Zugegeben wir müssen damit Haushalten und nicht mehr verbrauchen als sich nachbilden kann, aber es wir nicht zu Ende gehen!


    Ich sehe geradezu den ungläubigen Ausdruck in all Euren Gesichtern, verständlich, wirft das eben gelesene jegliches Main-Stream-Verständnis über den Haufen, aber:


    Schaut Euch das Buch "Der Energie Irrtum" von Hans-Joachim Zillmer an. hier werden mit neuen wissenschaftlich fundierten Thesen "leider" fast alle etablierten Denkmodelle infrage gestellt. Eigentlich fast alles, was wir früher mal in Erdkunde gelernt haben. Statt dessen gibt es aber Erklärungen zu noch offenen Fragen der Erdgeschichte.


    Echt spannend, leider klingt es so wie damals, als ein Ketzer doch tatsächlich zu behaupten gedachte, die Erde sein keine Scheibe, sondern eine Kugel.


    Da das Ganze jedoch auch der vorherrschenden Klimadebatte entgegensteht, ist es einfach Zillmer als Klimaleugner zu outen - keiner beachtet das Buch und alle wollen nur noch Windräder, Solarzellen und E-Autos. Es lebe der Profit.


    Gute Zeit


    P.S.: Ja, Buchtipps gehören woanders hin. Ist aber eigentlich kein wirklicher Buchtipp zu unserem Forumsthema.


    P.S.(2): Ich verleihe das Buch auch gerne - PN an mich.

  • @ urania


    Danke für den Hinweis.
    Natürlich entsteht immer neues Erdöl, doch es wird mehr verbraucht und die Förderung gestaltet sich immer kosten- und energieintensiver.
    Energie wird es noch lange geben: Photosynthese, Sonne, Wind, Wasser... die Frage ist, wie es der Mensch nutzt.
    Das Marketing erobert alle Gebiete :winking_face:

  • Zitat

    2. Der Erdölpreis wird in absehbarer Zukunft stabil bleiben (Barrel nicht über 150 USD und nicht unter 100 USD), weil sich Saudi Arabien keinen Arabischen Frühling leisten kann.


    Halte ich für extrem unwahrscheinlich. Je teurer die Förderung wird (Ölsand) desto mehr wird auch der Preis ansteigen.

  • Zitat von urania;134367

    Hallo Zusammen,


    Peak Oil, kein Öl mehr, fossile Energie, alles Lüge! Erdöl "bildet" sich im Erdinnern ständig nach.


    Mag sein. Solches abiotische Erdöl wurde aber noch nie gefunden.


    Dass jeder einzelne bisher gefunde Tropfen Erdöl aus abgestorbener organischer Masse stammt lässt sich recht leicht anhand eingeschlossener fossiler Bestandteile sowie über den C14 Gehalt nachweisen.


    Zitat


    Ich sehe geradezu den ungläubigen Ausdruck in all Euren Gesichtern, verständlich, wirft das eben gelesene jegliches Main-Stream-Verständnis über den Haufen, aber:


    Naja, die Theorie würde glaubwürdiger, wenn man mal solches Öl finden würde.


    Zitat


    Da das Ganze jedoch auch der vorherrschenden Klimadebatte entgegensteht,


    Naja, wenn man die bisher bekannten konventionellen Öl und Gasvorräte verbrennt, dann kann man daraus eine CO2 Konzentration in der Atmosphäre abschätzen (unter Annahme einer gewissen Absorptionsfähigkeit der Ozeane) und daraus ergibt sich dann ein vermuteter globaler Temperaturanstieg in der Größenordnung um 4K. Der Mechanismus CO2 Konzentration und globale Temperatur ist heute relativ gut verstanden. Ob es dann tatsächlich so kommt oder andere Effekte noch mit reinspielen wird sich zeigen es wäre aber mehr als nur grob fahrlässig einfach mal davon auszugehen, dass es nicht so wäre. Das wäre wie mit 200km/h frontal auf die Felswand zuzurasen und anzunehmen, dass es schon gut gehen wird, schlißelich gibts ja noch unbekannte Faktoren.


    Nicht berücksichtig sind dabei unkonventiopnelle Erdgas- udn Erdöl (bzw Kerogen) Vorräte und die ganze Kohle, das wird ja größtenteils heute schon genutzt und käme noch oben drauf.
    Gäbe es jetzt auch noch abiotisches Öl, dann wäre das Problem ja noch größer, nicht kleiner.


    Zitat


    ist es einfach Zillmer als Klimaleugner zu outen - keiner beachtet das Buch und alle wollen nur noch Windräder, Solarzellen und E-Autos. Es lebe der Profit.


    Von den 10 weltweit größten Unternehmen verdienen 9 ihr Geld damit, entweder fossile Energieträger zu fördern oder Geräte zu bauen, die diese fossilen Energieträger verbrennen. Es ist vollkommen absurd anzunehmen, als hätte die Wind- und Solarindustrie auf der Welt eine Lobby, die auch nur annährend an die Macht der Lobby der fossilen Energieträger heran käme.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • @ Overspice


    Die Gewinnmarge wird zuerst deutlich kleiner. Denn man will einen hohen Ölpreis solange wie möglich herauszögern, sonst wechseln die Konsumenten auf Alternativen (bevor das ganze Öl verkauft wurde - was für eine Katastrophe!) um und der Weltwirtschaft würde der Saft abgedreht. Aber die Tendenz geht in Richtung höhere Preise.


    @ Cepahlotus


    Genau die liebe Lobby :winking_face: Arbeite selbst in diesem Bereich, wenn auch nicht in derselben Branche.

  • Haben die Amis nicht mit diesem "Oil-Fracking" angefangen? Angeblich soll die USA damit unabhängig von den Saudi-Lieferanten sein... :)

  • Hallo Foris,


    worin besteht bitte in diesem Thread der Unterschied zu dem anderen Thread Peak oil ?! ????
    @Admins:
    Eventuell beide Threads zusammenfassen damit sich hier nicht wieder verschiedene Threads zu einen Thema bilden?
    urania

    Zitat

    Erdöl "bildet" sich im Erdinnern ständig nach.

    Halte ich echt für sehr unwahrscheinlich genau wie die Tatsache das das Öl noch ewig reichen wird.
    photography321
    Punkt 2 sehe ich ähnlich. Ich hab vor einiger Zeit eine Studie gelesen (weiß leider nicht mehr wo) das öl unter 100 USD nach möglichkeit von den Produzenten verhindert wird damit die Produzenten genug Geld abschöpfen können. Auf der anderen Seite versuchen die Produzenten Preise über 150 USD zu vermeiden um die abhängige Wirtschaft nicht in Schwierigkeiten zu bringen, denn laut dieser Studie beginnen die ersten Produktionsprozesse ab 150USD unwirtschaftlich zu werden und die angehängte Industrieleistung wird abfallen.

  • @ kiby


    genau, so wird die zitrone bis zum schluss ausgepresst. d.h. der konsument wird plötzlich vor leeren tankstellen stehen und dann wird ihm erklärt, dass es kein erdöl mehr gibt. und dass alles ohne preisanstieg usw. - alles von einem tag auf den andern.

  • Zitat von kiby;134464

    Ich hab vor einiger Zeit eine Studie gelesen (weiß leider nicht mehr wo) das öl unter 100 USD nach möglichkeit von den Produzenten verhindert wird damit die Produzenten genug Geld abschöpfen können. Auf der anderen Seite versuchen die Produzenten Preise über 150 USD zu vermeiden um die abhängige Wirtschaft nicht in Schwierigkeiten zu bringen, denn laut dieser Studie beginnen die ersten Produktionsprozesse ab 150USD unwirtschaftlich zu werden und die angehängte Industrieleistung wird abfallen.


    Ich habe die letzten 10 Jahre geschätzt 50-100 Studien zur Entwicklung der Ölmärkte gelesen und im Grunde genommen stochern die alle(!) vollkommen blind im Nebel herum. Vor 10 Jahren war man in der Fachwelt der festen Überzeugung, dass die Weltwirtschaft bei 100US$/barrel kollabieren wird.
    Niemand, absolut niemand hat den Preisanstieg bis 2008 und den darauf folgenden rapiden Preisverfall vorher gesagt. Vor 10 Jahren hat die IEA Preisprognosen von 20US$/Barrel bis ins Jahr 2050 hinweg fortgeschrieben.
    Umgekehrt haben ASPO und die ganzen peak oiler allesamt nicht die fracking Entwicklung in den USA vorher gesehen.


    Wenn ich heute 10 Studien zum fracking in den USA lese, dann sagen mir 5 davon, dass das nur eine Blase ist, die in wenigen Jahren platzen wird und 5 sagen mir, dass die USA die nächsten 50 Jahren geradezu im billigen Öl und Gas ertrinken wird.


    Ich hab's mittlerweile aufgegeben, da was prognostizieren zu wollen.


    Ich bin momentan sowieso der Ansicht, dass wir viel zu viel von dem Zeug haben und nicht zu wenig.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • @ Cephalotus


    Ja zuviel haben wir noch, sonst müssten wir bereits jetzt was ändern.
    Denke, dass es bei den Thesen mindestens zwei Lager gibt: Peak Oil o.ä. und diese, die behaupten es gebe noch genügend und man soll investieren.
    Das ist normal so, denn es stehen grosse Interessensgruppen dahinter, deswegen wirst du alle Standpunkte finden.

  • @ Cephalotus


    Ich geb dir recht.


    Hab schon viel zum Thema Erdöl, Erdgas, fossile Brennstoffe und Peak Oil gelesen.


    Jeder dieser sogenannten "Experten" sagt doch irgend etwas anderes. Der eine meint, wir hatten den Peak Oil 2005 erreicht, oder 2012 oder der Peak Oil wird nicht vor 2030 erreicht werden. Andere wiederum sagen dass sich Erdöl ständig nachbildet (sogenanntes abiotisches Öl) und daher nicht zur Neige gehen kann.


    Dennoch bin ich der Meinung das es klug ist, wenn wir uns von fossilen Brennstoffen, und damit von Ländern wie Iran, Irak, Russland, Venezuela, etc. unabhängig machen, und verstärkt auf regenerative Energiequellen wie Solarkraft und Windkraft setzen die uns dauerhaft zur Verfügung stehen.


    Grüsse Vengard

  • Guten Abend,


    da wäre aber die Frage, ob die Öl-und Gaslobby das zulässt, und wir wissen ja, wer in wirklichkeit die „Macht“ hat, und die Fäden zieht.


    Solange es irgendwie geht wird versucht werden, Öl und Gas ums verrecken am „Leben“ zu erhalten; andere Quellen werden systematisch torpediert und Niedergemacht (Windräder verschandeln die Landschaft? Und Atommeiler, Raffenerien... )


    LG Julius

    „Ich weiß woher der Hase weht!“

  • Zitat von photography321;134527

    @ Cephalotus


    Ja zuviel haben wir noch, sonst müssten wir bereits jetzt was ändern.
    Denke, dass es bei den Thesen mindestens zwei Lager gibt: Peak Oil o.ä. und diese, die behaupten es gebe noch genügend und man soll investieren.
    Das ist normal so, denn es stehen grosse Interessensgruppen dahinter, deswegen wirst du alle Standpunkte finden.


    Ich bin im dritten Lager und meine, dass die Welt sich darauf einigen sollte, die verfügbaren konventionellen Gasreserven weitgehend zu nutzen und so schnell wie möglich das meiste Öl und fast alle Kohle im Boden zu belassen und bei der Nutzung der Kerntechnik zur Stromerzeugung die wahren Gesamtkosten ermitteln und umlegen sollte, auch wenn das zu einem signifikanten Anstieg der Energiepreise für 20-30 Jahren führen würde.


    Ich halte das für den Idealfall (Energie ist keineswegs zu teuer, Öl war weder für 1$/barrel, noch für 10$/barrel noch für 100$/barrel teuer genug, um es nicht für den größten Blödsinn zu vergeuden), aber natürlich ist das derzeit völlige Utopie.


    Aus meiner Sicht ist die Alternative dazu die deutliche Erwärmung der Welt und eine hohe Chance, innerhalb von weniger als 100 Jahren globale Katastrophen und massiven Verlust von Lebensraum auszulösen, was weitaus schwerer wiegen würde als teurere Energie.


    Vielleicht irre ich mich, aber das ist meine Überzeugung.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.