Projekt Gebäudeleittechnik oder was ein Stromausfall für folgen haben kann

  • Und es geht weiter. Mittlerweile gibt es ein flächendeckendes WLAN über das ganze Gelände (6 Indoor + 3 Outdoor APs). Realisiert habe ich es mit Ubiquiti APs. Somit habe ich getrennte SSIDs für interne Kommunikation, Gästenetze, und M2M Kommunikation. Mit Strom versorgt werden Sie vom Access-Switch über PowerOverEthernet. Dieser hängt wiederum an der Notstromversorgung. Somit steht das mobile Netz auch bei unzuverlässiger Stromversorgung zur Verfügung.


    Aktuell geht es mit der Brandmeldeanlage weiter. Ziel ist es neben der lokalen Vernetzung (Funk + Kabelgebunden) die schon fertig ist auch eine Fernalarmierung zu realisieren. Hierzu darf mal wieder ein Raspberry antreten. Ziel ist es eine Benachrichtigung über Mail und Anruf zu realisieren.


    Grüße


    Wolpertinger

  • Hallo Wolpertinger,
    Die Rasperry Pi werden mir immer sympatischer. Mich würde interessieren woher Du die benötigten Programme bekommst. Oder schreibst Du das Zeug selbst?
    Bitte um Erleuchtung :)
    Gruß TacOp

  • Hallo zusammen


    Die Gebäudeleittechnik ist sicher hoch intressant, aber auch sehr aufwändig und Teuer.
    Für mich als nicht Computer-Techniker, (bevorzuge System Playstation, CD Rein und es Funktioniert) tönt alles Kompliziert.


    Auch sehe ich für ein Einfamilien-Haus keine grossen Vorteile. Analoge Technik finde ich besser. Unsere Vorfahren lebten auch ohne Digitaler Technik.
    Ich meine nicht ohne Strom, sondern nicht Digitalisiert.
    Eine einfache Schützensteuerung kann mann noch selber Flicken oder improvisiern, da sieht man noch was Schalten und Funken.


    Hatte mal eine HLK Störung auf dem Leitsystem "Error XXXXX12345" oder so ähnlich, am Schluss wars ein Endschalter der Defekt war. Ohne Leitsystem-Spezialist hätten wir den Fehler nicht gefunden.


    Digital ist sicher Gut, solange alles Funktioniert. Wehe aber, wen der Strom oder die Hard- und Software aussteigt.


    gruss unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Hi,


    Was bringt dir denn das Ganze, wenn der Strom länger ausgefallen ist?
    Hast du mit ner Solaranlage nachgeholfen. .... Aber Internet und SMS
    funktionieren im Extremfall ja auch nicht.

  • @ TacOp


    hm gute Frage. Ich habe eine bunte Mischung aus OpenSource Software und vielen selbstgeschriebenen Scripten im Einsatz. Ich bin immer der Meinung das Rad muss nicht selbst erfunden werden. Wenn es etwas passendes gibt übernehme ich es.
    Ein Beispiel: APCupsD ein Open Source Programm zur Überwachung von USVen aus dem Hause APC. Damit kann man über USB die USV Überwachen. Im Falle eines Stromausfalles, Batteriedefektes, etc. können verschiedene Scripte ausgeführt werden. Hier habe ich die Software an sich unverändert übernommen da sie einfach gut und solide bei 1000den von Firmen im Einsatz ist. Allerdings habe ich die Scripte dann radikal umgeschrieben und auf meine Bedürfnisse angepasst. Bereits nach 5min Stromausfall schalte ich alle "Multimedia"-Endgeräte (unnötige Stromverbraucher) ab und nur noch die Gebäudeleittechnik einige WLAN Accesspoints und die zentrale Firewall laufen weiter. Sollte das Internet nicht mehr erreichbar sein wird auch die Firewall abgeschaltet (die wird dann alle 30min kurz gestartet um zu testen ob das Netz wieder zur Verfügung steht). Fällt die Batteriekapazität unter 20% werden auch die letzten AP und Switche abgeschaltet. Dann ist nur noch der zentrale Gebäudeleittechnik Raspberry am Netz. Dieser ist sehr genügsam und schont die USV. Kommt der Strom vor entleeren der USV wieder wartet der Raspberry 5min und fährt dann nach und nach alles wieder hoch. Ist die Kapazität der USV aufgebraucht bevor der Strom wieder kommt schaltet sich der Raspberry ab und bootet wieder wenn der Strom kommt. Dann fährt er ebenfalls nach ein paar Minuten alles wieder hoch.


    @ Unabhängiger
    so viel gegenüber der analogen Leittechnik hat sich doch gar nicht verändert. Auch ich habe Schütze, Hilfsschalter, Sensoren, Aktoren, etc... im Einsatz. Nicht anders als frühere Anlagen auch. Die Steuerungstechnik war früher auch hoch komplex mit Zeitgebern jeder menge Transistoren, usw.
    Früher gab es jede Menge Schmitt-Trigger Schaltungen und Ist-Soll Abgleiche in Analog-Technik abbilden zu können. Hierbei wurde eine Anlage einmal entwickelt und danach war eine Umkonfiguration nur sehr begrenzt möglich. Heute kann ich halt meine Software sehr dynamisch anpassen, und zur Not reise ich die Kabel aus der Steuerung und fahr das ganze von Hand :winking_face: . Aber generell stimme ich dir zu. Ich mag auch keine fertige Kiste (Blackbox) die im Fehlerfall nur einen Code auswirft mit dem ich nix anfangen kann. Ich habe fast alle Scripte selber geschrieben oder sehr gut dokumentierte Open-Source Software eingesetzt bei der ich die Doku kenne. Somit kann ich jeden Arbeitsschritt den mein Programm macht debuggen und kontrollieren (was ich beim schreiben der Scripte leidlich getan habe).
    Zum Thema teuer? Billig, sicher nicht, aber günstig :winking_face: Ein Raspberry kostet mit SD-Karte, Gehäuse und Netzteil ca 50€. Damit ist schon ein Großteil der Ausgaben passiert. Viele der Sensoren und Bauteile dich ich nutze sind im niedrigen einstelligen Euro Bereich. Ein komplettes Backup der zentralen Steuereinheit hat ca. 100€ gekostet. Schau mal was eine einfache Wetterstation oder Alarmzentrale kostet. Da bin ich meilenweit von entfernt und kann jederzeit Anpassungen vornehmen um meine Wünsche anzupassen.


    @ Milo
    was bedeutet für dich länger? Selbst in abgelegenen Gegenden dieser Welt fällt Strom selten für Wochen oder Monate aus. Meist sind es doch eher Ausfälle von einigen Stunden oder Tage. Aber selbst dann würde das unterste Level der Anlage (z.B. vernetzte Rauchmelder), Einbruchmelder,etc. lokal weiterhin funktionieren da Batteriegepuffert. Und auf diese Grundfunktion möchte ich auch nicht verzichten. Die Alarmierung über das Internet ist ja auch nur ein Feature für unsere heutige Zeit. In einem Szenario in dem das Internet länger nicht mehr funktionieren würde wäre ich automatisch viel zu Hause da arbeitslos. Aber auch da würde ich gerne Wissen was am anderen Ende des Grundstücks passiert. Und dafür halte ich mein Setup aktuell für mich als unschlagbar. Ausserdem lernt man bei dem ganzen ziemlich viel.


    Grüße


    Wolpertinger

  • Vielen Dank für Deine super ausführliche Antwort! Könntest Du mir abschließend noch einen Tip geben, wie ich den Einstieg in dieses Thema am einfachsten schaffen kann, wenn ich noch keine große Vorkenntnisse in Sachen Raspberry, opensource und scripten habe? Vielleicht Lektüre die anhand von einfachen Anwendungsbeispielen den Einstieg spielend erklärt, mit entsprechendem Erfolgserlebnis, für die Motivation weiter zu machen!


    Hab mir durch selbststudium einiges in Sachen 3D beigebracht (bin also nicht ganz unbegabt), aber das ist eine ganz andere Richtung. Hab richtig Lust mich weiterzubilden.


    Gruß TacOp

  • Hallo TacOP,


    ich verstehe deine Sorgen. Das größter Problem ist es den ersten Einstieg hin zu bekommen. Deswegen hat man früher ja gerne die "Hello World" Programme geschrieben. Oder wenn es Hardwarelastiger sein sollte erst eine LED zum blinken gebracht und später eine Ampeschaltung programiert. In meiner Ausbildung gehörte hardwarenahes Programmieren noch dazu. Von daher bin ich da schon etwas vorbelastet. Aber ich muss auch sagen ich habe einen sehr fitten Kollegen der mir bei Fragen am Anfang mit Rat und Tat zur Seite stand. Oftmals war ja die Frage welches Tool nehme ich für welche Aufgabe.


    Wenn du einen Tipp von mir für einen schnellen und sinnvollen Einstieg möchtest der nicht zu teuer ist? Besorg dir ein Breakoutkabel und ein Bradboard. Als prima Einstieg in die neue Technik finde ich es die Temperatur mittels eines DS1820 zu messen und zu verarbeiten. Der Sensor kostet fast nichts und es gibt hunderte von HowTos. Danach würde ich das ganze verfeinern. Mehrere Sensoren, Fehlerkorrektur, Darstellung in Graphen, Statusmeldungen per Mail, automatische Übertragung auf Webserver usw. Damit kannst du dich ein paar Tage/Wochen beschäftigen und ganz nebenbei lernst du langsam die verschiedenen Möglichkeiten kennen. Und als Bonus hast du dir deine ersten Sensoren für zuhause gebaut. Du kannst dann nämlich die Aussen und Innentemperaturen überwachen. Alternativ auch Temperaturen einzelner Geräte (Brandfrühsterkennung). Das ganze ist so oft auf verschiedensten Seiten beschrieben das du in kürzester Zeit erste Erfolge hast.


    Schau dir doch mal das script auf der ersten Seite an. Das war eine früher Version meiner Fehlerkorrektur. Dabei habe ich die CRC Prüfsummer gechecked und bei Bedarf ein weiteres mal ausgelesen. Nach einer Anzahl X versuchen wurde dann die Messung abgebrochen und eine Mail versendet. Mittlerweile habe ich die Scripte um einiges erweitert (z.B. automatisches erkennen von Sensoren, Statusmails, automatisches anlegen von Webseiten, Graphen etc.)


    Grüße


    wolpertinger

  • Der Adafruit Adapter ist i.O. Den habe ich auch. Aber Achtung den musst du noch löten. Falls du einen Lötkolben hast in 15min erledigt.


    Das Breadboard ist zu klein. Kauf dir für 10 Euro so eines:


    http://www.pollin.de/shop/dt/MzI4OTg0OTk-/Werkstatt/Werkstattbedarf/Sonstiges/Labor_Steckboard.html


    Und wenn du eh schon bei Pollin bestellst hol dir gleich noch Temperatursensoren. Nimm am besten gleich 2 oder 3. Du willst sicherlich nicht nur eine Temperatur messen.


    http://www.pollin.de/shop/dt/NTg5OTE4OTk-/Bauelemente_Bauteile/Aktive_Bauelemente/Sensoren_Peltier_Elemente/Temperatursensor_DS18S20.html


    Dazu dann noch ein Steckbrückenset. Das ist nicht zwingend notwendig falls du z.b. Rangierdraht zuhause hast.


    http://www.pollin.de/shop/dt/Mjk5ODg0OTk-/Werkstatt/Werkstattbedarf/Sonstiges/Steckbruecken_Sortiment_65_teilig.html


    Achja und wenn du mit den Temperatursensoren spielen willst brauchst du noch ein paar Wiederstände.

  • Perfekt!


    Dein Code ist für mich übrigends sehr interessant und ich würde mich freuen, wenn Du dazu noch ein paar mehr Details erzählen könntest!!!


    Ich habe leider noch keinen vernünftigen Lötkolben, aber daran soll es nicht scheitern. Die Auswahl an Lötkolben ist bei pollin aber auch ziemlich erschlagend.


    Wenn die Sachen da sind, meld ich mich nochmal wie es läuft :kichern::grosses Lachen:



    Nochmals Danke!


    Edit:


    Was hälst Du von diesem Lernprogramm: http://www.pollin.de/shop/dt/M…rnpaket_Raspberry_Pi.html

  • Mit dem Set wirst du viele der Möglichkeiten vom PI kennen lernen. Die Beschreibungen der Experimente sollen bei Franzis immer ganz gut sein



    Zum Preis naja, wenn du die Sachen einzeln kaufst sind die wohl deutlich billiger, aber die Anleitungen dazu musst du dir in Foren suchen...


    Es gibt auch ein paar Zeitschriften, die ein paar Experimente beschreiben, die sind aber nicht so detailiert beschrieben...

    sagt der Sven

  • Anbei mal ein Bild wie so ein Labor-Aufbau dann aussehen kann. Mit diesem Aufbau werden Temperaturen, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit gemessen.


    [ATTACH=CONFIG]20292[/ATTACH]


    Bei dem Set von Franzis bin ich zweigeteilt. Zum einen werden einige Versuche geschildert die man gerne nimmt wenn man jemand an das Thema ranführen will. LED blinken, Ampel, Fussgänger Ampel (Reaktion auf Taster),... So ähnlich sahen meine ersten Aufgaben vor knapp 20 Jahren auch aus. Allerdings finde ich ist der Nutzwert der Versuche recht gering. Du musst schon einiges an Zeit investieren bevor du dich dann an Projekte die dir was bringen ran trauen kannst. Auf der anderen Seite ist es evtl. für jmd. ohne Vorkenntnisse genau das Richtige. Allerdings finde ich es schon etwas teuer.


    Grüße


    wolpertinger