Zelt und "Schlafunterlage" für INCH - Pack?

  • Hallo zusammen!


    Ich bin auf der Suche nach einem Zelt und einer "Schlafunterlage" für ein INCH-Pack. Der Gedanke dabei ist, dass man wie es die Sache schon sagt - nicht mehr nach Hause kommt. Man muss für flüchten und weiß nicht wie lange man unterwegs sein wird bzw. dauerhaft in Bewegung bleiben muss. Wenn ich Google beauftrage kommt dabei leider nicht viel raus bzw. nur Dinge die zu teuer sind oder mich sonst irgendwie zweifeln lassen.


    Zum Thema Zelt: Da man nicht wissen kann wann etwas passiert, muss man auch einkalkulieren, dass es einen im tiefsten Winter trifft. Daher sollte es ein wintertaugliches Zelt sein. Wenn man aber nach einem "Winterzelt" sucht, kommt man auf den Terminus "4-Season Zelt". Das ist gekoppelt mit 500€+. Allerdings sieht man dann, dass 4-Seasons und Winterzelt sich eher auf WIRKLICH kalte Gegenden bezieht. Also Norwegen und ähnliches Winterklima. Wenn ich dann nach 3-Seasons sehe, dann gibt es massenweise Zelte mit Unterschieden die mir nicht klar werden. Kennzahlen wie Wassersäule und Materialbezeichnungen sollen zum Teil unwichtig sein usw.. Was wäre also für euch die sinnvollste Lösung an dieser stelle. Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen schon nicht mehr, deswegen will ich eigentlich auch gar nicht so viel schreiben. Meine Vorstellung war ein 2 Personen Zelt, ca. 140x200cm, Witterungsfest für die Klimazone Deutschland (höchste Alpen ausgeschlossen), eher gute Verarbeitung und natürlich Packmaß und Gewicht dabei so niedrig wie möglich. Eierlegende W... Ich weiß, es wird so oder so ein Kompromiss. Preislich wollte ich auch wenn möglich zwischen 130 und 180€ bleiben.


    Zum Thema Schlafunterlage: Aufblasbar oder Schaumstoff ist die große Frage. Wenn man dauerhaft unterwegs ist, deutet für mich irgendwie alles auf Schaumstoff (Evazonte zB) hin. Einfach weil es nicht kaputt gehen kann. Aber irgendwie werde ich mit der Lösung nicht so richtig grün. Eine aufblasbare Termarent hat viele Vorteile. Vor allem gemütlich und das Packmaß. Aber für den Dauereinsatz ist das doch irgendwie nichts. Man liest des öfteren, dass sie nach einer Zeit Luft verlieren, dass sie nur nasses Klima und Atemfeuchtigkeit Feuchtigkeit im inneren haben können was schlecht für das Material ist und sie im schlimmsten Falle von innen frieren kann. Dazu natürlich die Gefahr dass man selbst ein Loch reinmacht (spitze Steine/Stöcker/Nadeln unterm Zelt, Funkenflug usw.)


    Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass es hier um weitaus mehr als 2 oder 3 Tage geht. Für einen kurzen Zeitraum sind grade bei den Luftmatratzen die Termarent super und es haben auch viele schon super Erfahrungen gemacht. Aber es geh mir vor konkreten Produktempfehlungen eher um die Theorie. Was macht in meinem Falle eurer Meinung nach mehr Sinn? (Bitte keine Antworten a la "2-3 tage reichen" & "Szenario unwahrscheinlich" etc.)

  • Ok...
    in der Preisklasse kann ich das Nordisk Finnmark 2 empfehlen
    http://www.relags.de/?show=shop&artikel=151601 (nicht vom Katalogpreis abschrecken lassen, kostet 169,90€)
    Das dürfte deinen Anforderungen so nahe kommen, wie es bei deinem Budget nur irgendwie möglich ist.


    Als Matte vielleicht diese, obwohl mir damit keine Langzeiterfahrungen vorliegen
    http://www.relags.de/?show=shop&artikel=810490 (Preis ebenfalls ignorieren, liegt bei 29,99€))
    Die Matte ist robust und isoliert recht gut, und aufgrund der Dicke von 1,4cm liegt es sich auch sehr gut darauf.

  • Zelt:


    http://eurekaeurope-1-5557-5.s…0.7559.83579.0.0.0?pp=136&


    oder:


    http://eurekaeurope-1-5557-5.s…0.7559.83579.0.0.0?pp=136&


    Beide bieten den Vorteil grosser Sturmbeständigkeit und sind in unseren Breitengraden unterhalb der Baumgrenze problemlos ganzjährig einzusetzen.
    Das Bighorn ist zwar schwer, bietet aber viel Platz in der Apsis, auf längeren Touren ein unschätzbarer Vorteil.


    Klar liegen sie ein bisschen über Deinem Budget, aber spätestens im Ernstfall bist Du froh über die gewaltigen Reserven und die Qualität dieser Zelte.
    Es gibt sie auch noch als Silnylon, einiges teurer, aber viel leichter und UV-beständiger, somit um Welten langlebiger. Ich für mich würde diese Variante kaufen, dann hast Du die nächsten 20 Jahre Ruhe.
    Wechsel, Eureka, Bergans, Helsport etc bieten auch in der günstigeren Produktelinie eine Qualität, die um einiges über der der gängigen Billiganbieter liegt. Zudem sind sie in der Garantieleistung sehr kulant.


    Zur Matte:


    EVA ist in der Beständigkeit unschlagbar, ohne Zweifel. Nur ein Langzeitversuch kann Dir aber aufzeigen, ob Du darauf auch gut schläfst.
    Als Goodie kannst Du Dir sonst noch eine einfache leichte Luftmatratze (ungedämmt) einrollen und diese als Komfortgewinn unter die EVA legen. Geht diese Platt hast Du immer noch eine Dämmschicht, der Verlust wäre nicht zu gross. diese gibt es bei allen gängigen Herstellern zu günstigen Konditionen.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Schönes Thema.


    Wenn Du es tragen kannst, dann nimm ein Tipi aus Baumwollmischgewebe und einen Zeltofen. Die Leichtstoffe werden Dir in der Sonne nach rund 50-100 Tagen bröselig, Du müsstest so ein Zelt also jeden morgen abbauen oder abdecken.



    Beim Zelten sind übrigens nicht die -20°C das Problem (da genügt ein warmer Schlafsack, den man tagsüber auslüften kann), das Problem beim Zelten ist die Nässe. Die -20°C bringen Dich nicht um, die 0°C und der nasse Schlafsack tun es.


    Ohne Ofen stelle ich mir dauerhaftes Zelten in Deutschland Winter (ja selbst diesen Mai) als den puren Horror vor, irgendwann ist alles tropfnass, kalt und beginnt zu stinken und zu schimmeln. Tod durch Lungenentzündung ist da nur eine Frage der Zeit.


    Ein solcher Zeltofen ist selbst dann sehr sinnvoll, wenn Du irgendwann eine feste Unterkunft hast.


    Dauerhaft überleben ohne Feuer sehe ich in unserem Klima als nicht möglich an und ein offenes Feuer ist bei unserer Bevölkerungsdichte nur eine absolute Notlösung (vor allem sitzt man für Feinde auf dem Präsentierteller und extrem ineffizient ist es auch noch).


    Ich würde bei Gewichtsproblemen im Winter lieber auf das Survivalmesser und die Axt verzichten (und nur ein Taschenmesser mitnehmen) als auf einen Ofen.


    Bei der isomatte scheint mir stabiler Schaumstoff schon die einfachste Wahl zu sein. Ums komfortabler und wärmer zu haben kann man das Lager dann ja mit Laub, Ästen & Co im Laufe der Zeit optimieren...


    Ich persönlich denke, dass man auch beim INCH nicht in Ewigkeiten denken soll. Nach 1-2 Jahren dürfte man schon erste Probleme mit der Kleidung und den Schuhen bekommen, auch Salz, Öl und Gewürze gehen einem dann evtl. aus.
    Mal vorausgesetzt, Du kannst das Nahrungsproblem irgendwie lösen...


    mfg


    PS: Vergiss den Geigerzähler nicht. Mir fällt es schwer, sich ein mehrjähriges Szenario vorzustellen, bei dem so nebenbei alle AKW sicher herunter gefahren worden sind und durchgängig von Fachpersonal betreut werden, während der Rest der Welt im finsteren Mittelalter versinkt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Erstmal danke an euch alle!


    Die Idee mit EVA und Luftmatratze ist gar nicht schlecht! Luftmatratze dann "wenn weg dann weg". Wie erwähnt wurde dann mit Laub usw.


    Der Schlafsack ist ein carinthia brenta falls das für das resteqip eine rolle spielt.


    Ein Tipi ist glaube ich nicht das richtige für mich. Ich denke es ist zu schwer zu transportieren und der Ofen noch dazu, dann wird schon wirklich viel. Wobei der Ofen natürlich wirklich sehr gut ist. Eventuell könnte man eine Miniaturversion davon bauen und auch für andere Zeltvarianten entsprechend umfunktionieren. Was das Leben ohne Feuer angeht stehe ich total bei dir. Das geht nicht lange gut. Aber bei Wärme einschlafen mit improvisierter Heizung die ein paar Stunden wärmt und morgens aufwärmen sollte reichen. Nachts den Schlafsack so weit wie möglich schließen - wenn es geht auch ganz bei Atmungsaktiven.


    Auch ich denke bei einem INCH nicht in Ewigkeiten. Je nach Szenario würde ich anfangen gen Süden zu wandern. Halt genau aus dem Grund, weil es dort wärmer ist und man sich über großteile des Jahres hinweg genau diese Sorgen nicht machen braucht. Richtung Südfrankreich evtl weiter. Deswegen auch nicht über die Alpen. Da man nicht weiß wie man sich fortbewegen kann, möchte ich halt auch alles zu Fuß mitbekommen können und gleichzeitig vorankommen. Wenn man kein Auto bekommt oder selbst mit einem Auto besser nicht auf offener Straße unterwegs sein sollte, möchte ich es nicht riskieren so essenzielle Dinge wie Zelte liegen lassen zu müssen. Wenn es möglich ist zu gefahrenlos zu fahren - Super! Aber wie gesagt möchte ich mich nicht darauf verlassen und dann in die Röhre gucken.


    Genau aus diesem Grund tenidiere ich auch zur EVA auch wenns auf Reisen von so einer Dauer bestimmt die reinste Qual wird. Da ist isolation besser als eine platte Luftmatratze. Man kann natürlich peinlich genau drauf achten das nichts passiert, aber garantie hat man nicht. Da ohne Komfort UND Isolation sieht es schon gleich sehr schlecht aus. Dazu gibt es sicherlich keine Tests von Luftmatratzen über so eine Dauer im Dauereinsatz! Sie können lange halten - ja, aber das sind Erfahrungen von Leuten die maximal ein paar Mal im Jahr auf Trekkingreise (maximal 1,5 - 2 Monate/Jahr) gehen und sie so vielleicht einige Jahre hält. Es ist bekannt das selbst gute nach einer zeit die Luft nicht mehr gut halten können. Man muss dass in dem Falle ja wie bei Lampen sehen. Die Lebenszeit ist durch Leuchtstunden begrenzt und nicht durch an der Decke hängen und nur zwei Stunden pro Tag leuchten.


    Geigerzähler kommt selbstverständlich mit! Kein Topgerät, aber Hauptsache man kann die Konterminationsflächen einigermaßen abschätzen.


    Sorry, jetzt habe ich doch ziemlich weit ausgeholt.. :peinlich:


    Was könnte man denn für Luftmatratzen im wirklichen Microformat (Packmaß) ohne Isolationseigenschaften empfehlen? Wie gesagt nur als Komfortbonus.. (Grüße 1,87/ 98kg)


    Die anderen beiden Fragen sind nach wie vor natürlich auch noch aktuell!

  • Zitat von John Locke;138497

    Eventuell könnte man eine Miniaturversion davon bauen und auch für andere Zeltvarianten entsprechend umfunktionieren. Was das Leben ohne Feuer angeht stehe ich total bei dir. Das geht nicht lange gut. Aber bei Wärme einschlafen mit improvisierter Heizung die ein paar Stunden wärmt und morgens aufwärmen sollte reichen. Nachts den Schlafsack so weit wie möglich schließen - wenn es geht auch ganz bei Atmungsaktiven.


    Es gibt Zeltöfen aus Titanfolie, die wiegen mit Ofenrohr ab 1kg. http://www.titaniumgoat.com/


    Es geht beim Ofen weniger um die Wärme als darum, die Ausrüstung trocknen zu können. Die 1kg Ofengewicht amortisieren sich schon nach wenigen Stunden Gebrauch, wenn Zelt, Schlafsack und Kleidung danach um 1kg weniger an Feuchtigkeit haben...


    Ich hatte das zweimal, dass nach mehreren Tagen im Dauerregen unterwegs am Ende alles feucht und nass war, beides Mal im Sommer und beides Mal sehr, sehr unangenehm. Ein anderes Mal in den Tropen ist mir der Schlafsack verschimmelt. Im Winter bringt Dich die Nässe um, außer Du bist in der Lage, irgendwo in einem Unterschlupf ein sehr großes Feuer zu machen oder Du verfügst über mehrere Wolldecken, die (angeblich) auch nass noch "irgendwie" funktionieren, aber weit mehr wiegen als die Lösung mit dem Ofen.


    Die -20°C und Schnee sind nicht das Problem, dazu genügt warme Ausrüstung.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.


  • Oha, die haben es preislich aber ganz schön in sich. Aber gut, mehrere Decken (die auch nicht vor feuchtigkeit geschützt sind) werde ich nicht dabei haben und auf einen garantierten Unterschlupf möchte ich mich nicht verlassen. Das mit der improvisiertn Heizung war gegen Austrocknung gemeint. Ich habe mir da noch nicht soo viele Gedanken drum gemacht. Ich hatte eher etwas im Kopf, wie diese Wärmepads für die Taschen. Da gibt es ja nicht nur diese Einmal-Knickdinger, sondern auch welche aus Metall die man warmkochen muss und ständig wiederverwerten kann. Davon 3 Stück oder so auf einem Handtuch evtl.


    Die Öfen in dem Link haben im kleinsten Format schon 30x30cm. Dazu kommen noch Rohre für Qualmableitung. Da muss es doch etwas besseres geben!? 1kg für den zweck ist nicht zuviel, aber immerhin wieder ein ganzes Kilo dazu.

  • Es wäre hilfreich wenn man mal einen Hinweis bekommt was du maximal tragen willst. Aufgeteilt in kurzfristige Verbrauchsgüter (Wasser und Nahrung) sowie längerfristig nutzbare Gegenstände. Willst du nur den Punkt X erreichen und die dann eine Unterkunft bauen oder soll das Zelt für Jahre reichen? Die Goldsucher in Alaska mussten für den Klondike 1 tonne Ausrüstung nachweisen.

  • Eine Zahl mit kg dahinter kann ich dir leider nicht sagen, da ich bei weitem nicht alles habe was ich brauche. Erstmal wird Ausrüstung gesammelt und versucht in EINEN Rucksack zu bekommen, dann wird getestet und geschätzt wie viel ich zuladen kann um noch anständig vorankommen zu können. Der Teil wird dann mit nahrung aufgefüllt. Ziel ist es Punkt X zu erreichen, der aber wie gesagt in Südfrankreich führt oder noch weiter in Richtung Spanien liegt. Eventuell auch an den Alpen vorbei und nach Italien runter. Man kann ja nie wissen wo man noch hin kann.. Aber irgendwo ins warme wird es schon gehen müssen wenn man nicht (wie hier) von September bis Mai Kälte und Nässe hat/haben kann. Aber wir sprechen hier über den worst-case.. Wenn ein Ende der Situation innerhalb von 1-2 Jahren absehen lassen, dann würde sich natürlich alles ändern. 1 tonne werde ich jedenfalls nicht rumschleppen :winking_face:

  • Der Tigoat hat es sicherlich in sich, liegt aber preislich mit Ofen und Zoll immer noch im Bereich eines Hilleberg Nammatj 3GT, allerdings mit mehr Platz. und 3,1 Kilos (gewogen) mit Ofen, zusätzlichen Heringen und Unterlage ist nicht wirklich schwer (Nammatj 3 GT 3,75 Kilo mit voller Heringsausstattung), da Du dafür beim Brennstoff sparst.


    Für Deine Tourenplanung würde ich sicherlich nicht beim Zelt sparen. Da Du davon ausgehen musst, dass Du mehrere Monate bei jedem Wetter und jeder zu erwartenden Temperatur unterwegs bist würde ich sicherlich nicht auf Ultraleichtausrüstung setzen, aber auch nicht auf ein günstiges Zelt. Polyester PU hält zB. einer Dauerbelastung von UV-Strahlung, wie sie in Südfrankreich zu erwarten ist, ungefähr zwei Monate stand, danach ist das Material ziemlich ausgebleicht und beginnt sich zu zersetzen.
    Technical Cotton ist schlicht zu schwer, ausser du benutzt einen Pilgerwagen, somit bleibt nur noch Silnylon, welches in der Haltbarkeit zwischen Polyester und TC liegt, zudem noch sehr leicht ist.
    Gute und Preiswerte Zelte aus Silnylon bieten Kaikialla, Wechsel, Eureka und Helsport, Die liegen aber allesamt über Deinem Budget. Doch wenn man im Dauerregen in einem Zelt sitzt, welches überall durchlässt... Ich schreibe aus Erfahrung. Klar muss es nicht Hilleberg sein. Doch sollte ich mir wieder einen Tunnel für die härteren Bedingungen anschaffen wollen, ich würde wieder ein Nammatj oder ein Keron ins Haus holen. Die Kosten müsste ich mir halt vom Mund absparen, aber das wäre es mir wert.


    Ich sage es so: ein paarmal weniger auswärts Essen, und der Mehrpreis ist finanziert. Zudem hast Du weniger Gewicht und Volumen zu schleppen.
    Gute Ausrüstung verleitet natürlich auch dazu, wirklich mal bei jedem Wetter rauszugehen und sie zu testen.


    Dein Schlafsack ist übrigens etwas vom Besten, welches Du für Deine Planung erwerben konntest, und genau für diesen Zweck zugeschnitten.


    Ach ja. Ich las einmal einen Erfahrungsbericht über Ausrüstungsgegenstände von jemandem, der im Jahr mal einen Monat NICHT Outdoor unterwegs ist. Das Ergebnis ist ernüchternd. UL-Ausrüstung hält in der Regel zwischen sechs bis acht Monate, danach ist sie verschlissen. Das bittere aber ist: Expeditionsausrüstung hält etwa 1,5 Jahre, danach ist sie auch durch. Einzig Kocher und Titantöpfe halten sehr lange. Gut, diese Person schon ihre Ausrüstung nicht wirklich, aber das tun wir im Extremfall auch nicht.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Hi John
    Worst-case ist, wenn Du KEIN (süss) Wasser hast... Das wird mit grosser Wahrscheinlichkeit ein plausibles Szenario sein in den nächsten 50-70 Jahre...
    Wenn dem so sein sollte, werden die Massen eher Richtung Norden wandern - und das nicht grundlos...


    Ich persönlich bereite mich (ausrüstungstechnisch) auf ein "lokales" Aussitzen vor.


    Selbst wenn Du nach Süden wanderst, bist Du gute 3-4 Tage unterwegs :winking_face:


    Bei der aktuellen Wetterlage bist Du vielleicht gezwungen 100 km zu gehen um einen reissenden Fluss zu umgehen und bist nach der Überquerung vielleicht 20 km nördlicher...?


    Das Ziel kannst Du nicht definieren wenn Du das Szenario mit allen Variablen nicht kennst, berechenbar ist lediglich der Ausgangspunkt und dem sollte m.M.n die Ausrüstung angepasst sein...


    Gruss Scar

  • @Obwaldner: Das klingt alles schon ziemlich plausibel. Allerdings werde ich keine 800 - 900€ für ein Zelt ausgeben. Möchte ich auch nicht. Da ich (zumindest bisher) nicht wandere und Survivalausflüge mache, wird der Rucksack wohl wirklich nur im Keller stehen (natürlich werde ich testen wenn ich alles habe und komme evtl auf den Geschmack..). Ich möchte euch und vor allem mir selbst da nichts vormachen. Das alles dient wirklich nur der Vorbereitung für den Ernstfall. Es ist ehrlich gesagt nicht mein Hobby und wenn ich alles was noch auf dem Zettel steht (so wie ich es ungefähr kalkuliert habe) besorge und das dazurechne was ich bereits gekauft habe, dann ist selbst das schon Wahnsinn um es im Keller stehen zu haben.


    Schlafsack 180€
    Zelt 180€
    Rucksack 180€
    Katadyn 100€
    Multitool 100€


    Das alleine sind schon 740€, sind zwar alles gute Sachen (Zelt noch ungewiss), aber mit dem Geld könnte man schon allerlei besseres anfangen als es in den Keller zu legen. Der ganze Kleinkram kommt ja auch noch dazu. Ich weiß das es kein MUSS in jedermanns Auge ist und man kann auch immer-noch-besser ausgerüstet sein, aber es muss jeder selbst wissen wie viel er/sie dafür ausgeben möchte. Ich muss mir da evtl. anders weiterhelfen indem ich das günstigere Zelt geschützt aufstelle, mit zwei ponchos oben und unten besser aubdichte usw. Aber es macht für mich keinen Sinn mir ein 900€ Zelt in den Keller zu legen. Das soll alles nicht böse oder beleidigt klingen. Ich möchte nur meine Grenzen aufzeigen und wie schon erwähnt ehrlich mit euch und mir selbst sein um diesem Thread voranzubringen. Alles andere bringt mich nicht weiter. Also bitte meinen Text nicht falsch verstehen.


    Scar: Das ist meiner Meinung nach eine sehr subjektive Ansichtsweise. Diese Probleme werden zwar global sein, aber den einen mehr treffen als den anderen. So unfair das auch klingt werden die darunter leiden, die auch jetzt kein Wasser haben. Aber dort hinzuwandern wo die Bedingungen (trotz Süßwasser) noch Lebensfeindlicher sind als hier, halte ich für Blödsinn. Vor allem weiß man nicht was man dort für Zustände vorfindet. Die bewohbaren Regionen sind dann evtl./wahrschinlich schon durch andere besetzt usw und dann wird es ganz duster bzw. kalt. Aber wie gesagt, da hat und darf jeder seine eigene Meinung haben. Darüber hinaus bin ich in 50-70 Jahren schon "überfällig". :psst:


    Generell: Wenn ich in einer angenehmeren Klimazone angekommen bin und es dort einen sicheren Eindruck macht, würde ich mich dort sesshaft machen. Sprich eine ständige Unterkunft bauen bzw. in ein verlassenes Haus ziehen. Das Zelt würde mich also eher nur auf dem Weg begleiten. Scar sagte 3-4 Tage bis Südfrankreich. Google Maps sagt Bremen --> Marseille 1277km und 265 Stunden zu Fuß. Wenn ich jetzt 265 Stunden durch 8 Stunden wandern am tag teile, dann komme ich auf 34 Tage. Da würde ich wegen Hindernissen, sonstigen Umständen und Nichtbenutzung der des direkten Weges nochmal mindestens 10 tage draufschlagen. Macht 44 Tage Unterwegs. Dafür sollte das Eqipment mindestens reichen. Maxmial für das doppelte wenn es nweiter nach Südspanien oder Süditalien gehen sollte. Wenn man dass jetzt auf den Test (aus Obwaldners Text) von dem UL-Eqip anrechnet (6-8 Monate), dann sollte dass denke ich auch reichen. Fragt sich jetzt nur welche Qualität die Sachen hatten die der Typ benutzt hat.

  • Ciao John


    Die 3-4 Tage hatten nicht grundlos eine :winking_face: hintendran :)
    Es könnte auch Winter sein, in einer Krise... Möglicherweise wirst du am Tag mit 8 Stunden wandern keine 10km weit kommen, ganz davon abgesehen dass du wie in meinem Beispiel geschildert ggf. "rückwärts" gehen musst, um vorwärts zu kommen...


    Habe das in der Sahara (mit dem Fahrzeug) schon mehrmals erlebt... Wollte richtung Süden und bin einen Tag lang kleine Dünen umfahren um am Abend 100m westlich auf der Höhe des Ausgangspunkt zu sein...
    Die 50 - 70 Jahre sind eine Schätzung, dann werden wir Probleme bekommen auf Grund der Weltweiten Bevölkerungszahl


    Es kann aber auch andere Gründe geben... Bei der Planung rechne ich mit dem schlimmsten Fall sprich dass ich gar nicht nach Süden kann (aus welchen Gründen auch immer)


    Wenns denn nach Süden geht kannst Du immer noch Ausrüstung zurücklassen resp. kommst mit der Ausrüstung klar, welche auch im Norden brauchbar ist.
    Umgekehrt eher weniger...


    Meint


    Scar

  • Zitat von John Locke;138569

    Da ich (zumindest bisher) nicht wandere und Survivalausflüge mache, wird der Rucksack wohl wirklich nur im Keller stehen (natürlich werde ich testen wenn ich alles habe und komme evtl auf den Geschmack..). Ich möchte euch und vor allem mir selbst da nichts vormachen. Das alles dient wirklich nur der Vorbereitung für den Ernstfall...


    Leihe Dir Ausrüstung in Deiner Preisklasse aus, falls nicht vorhanden, such Dir 3 Tage richtig scheußliches Wetter (0°C, Wind und Schneeregen im November) und mache eine Tour, die Du notfalls jederzeit abbrechen kannst.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • So, die Zeltfrage hat sich weitestgehend geklärt. Habe mich ein wenig im Trekkingforum schlau gemacht.. Ich stand zuletzt zwischen dem "Nordisk Norheim 2" und dem "Nordisk Vitus SI". Das Norheim wiegt zwar 3,2kg, aber hat ein (eine?) riesengroße Apsis. Das Vitus Si wiegt nur 2,3kg(!), aber hat nur eine winzige Apsis und auch die Grundfläche des Innenzelt ist etwas kleiner. Eigentlich wollte ich das Kilo weniger auf jeden Fall nehmen, aber ein Forenmitglied im Trekkingforum sagt es schon ganz richtig: Wenn man nasskaltes Wetter hat, wohin mit den ganzen nassen Sachen? Nasser Poncho, nasse Hose, nasse Socken, evtl auch Jacke. Alles mit ins kleine Zelt? Wenn da alles nass ist, dann bringt das gnaze Zelt fast nichts mehr. Schlafsack und evtl. Equipment werden nass. Kondens im Zelt usw.. Falls elektronik dabei ist, setzt sich das Problem fort. Nächste Baustelle ist das Kochen. Geschützt kochen geht bei so einem Zelt wie dem Vitus auch nicht wirklich. Nächstes Problem ist das man beim öffnen des Vitus bei ungünstigem Schnee-/Regenfall auch direkt Feuchtigkeit ins Zelt bekommt/bekommen kann. Ein weiterer Punkt ist das Umziehen wenn man durchnässt ist. Wenn man das in dem Vorzelt machen kann, dann ist das natürlich einfach und ohne große Sauerei im eigentlichen Zelt zu schaffen, bei dem Vitus wieder nicht. Daher wird es wohl das größere und schwerere Zelt.


    Das Vitus wäre imo eine super Sache für jemanden der einen EBOB haben möchte oder jemanden, der einen normalen BOB hat, aber eine Freundin/Freund mit dabei hat und etwas wert auf Komfort legt. Wie gesagt ist es die SI Variante, deswegen auch so leicht. Ist grade für 199€ neu in der Bucht. Kleiner Tipp für interessierte^^ Für mein Vorhaben leider nichts, auch wenn das Gewicht wirklich super ist. Wie gesagt denke ich aber, dass das eher etwas für ein paar Tage oder eine Woche bei wirklich niedrigen Temperaturen und "schietwetter" ist.


    Was sagt ihr zu dem Nordisk Norheim? Link --> https://www.globetrotter.de/shop/nordisk-norheim-127332

  • Sicher ist das Norheim nicht verkehrt...schon gar nicht zu diesem Preis. Es wird übrigens nicht mehr hergestellt, genau wie das erwähnte Vitus - die Modelle wurden alle überarbeitet und haben jetzt auch andere Namen.
    Allerdings finde ich beim Norheim/Nordland die Kopffreiheit (100cm) etwas zu gering...da bietet das Finnmark deutlich mehr (115cm). Außerdem mag ich bei diesem Zelt, das es zwei Eingänge hat (deutlich bessere Lüftung möglich, dadurch weniger Problem mit Kondenswasser) und auch zwei Apsiden, aber das sind persönliche Vorlieben, vor allem, da beide Zelte vom Preis, Gewicht und Packmaß fast gleich sind...

  • Hallo Locke, einerseits verstehe ich deine Anforderungen an das Zelt, andererseits sehe ich bei den von dir gewünschten "Komfortbedarf" ein Problem beim Gesamtgewicht für deine Ausrüstung auf dich zukommen. Ein Ansatz wäre mal mit einem Rucksack und 20 KG an 2 Tagen hintereinander je 20 km zu marschieren. Man sieht dann schnell seinen Leistungsstand und kann entscheiden wie es weitergehen soll. Wenn ich erkenn das mein Max.gewicht nur 15 kg sind muß ich anders planen als wenn ich mich bei 35 kg wohlfühle.

  • Zitat von Papa Bär;138702

    Sicher ist das Norheim nicht verkehrt...schon gar nicht zu diesem Preis. Es wird übrigens nicht mehr hergestellt, genau wie das erwähnte Vitus - die Modelle wurden alle überarbeitet und haben jetzt auch andere Namen.
    Allerdings finde ich beim Norheim/Nordland die Kopffreiheit (100cm) etwas zu gering...da bietet das Finnmark deutlich mehr (115cm). Außerdem mag ich bei diesem Zelt, das es zwei Eingänge hat (deutlich bessere Lüftung möglich, dadurch weniger Problem mit Kondenswasser) und auch zwei Apsiden, aber das sind persönliche Vorlieben, vor allem, da beide Zelte vom Preis, Gewicht und Packmaß fast gleich sind...


    Joa, ein bisschen niedrig ist es schon, das stimmt.


    Zitat von hamster;138721

    Hallo Locke, einerseits verstehe ich deine Anforderungen an das Zelt, andererseits sehe ich bei den von dir gewünschten "Komfortbedarf" ein Problem beim Gesamtgewicht für deine Ausrüstung auf dich zukommen. Ein Ansatz wäre mal mit einem Rucksack und 20 KG an 2 Tagen hintereinander je 20 km zu marschieren. Man sieht dann schnell seinen Leistungsstand und kann entscheiden wie es weitergehen soll. Wenn ich erkenn das mein Max.gewicht nur 15 kg sind muß ich anders planen als wenn ich mich bei 35 kg wohlfühle.


    Ja, wie gesagt bin ich auch nicht zu 100% überzeugt. Die Vernunft tendiert zum Norheim und das "haben will" treibt mich zum leichteren Vitus. Die Vorteile bei Norheim überwiegen aber deutlich. Das wäre dann ein kg mehr, ich kann jetzt natürlich nicht überall so großzügig sein was das gewicht angeht.

  • Mach dich doch auch mal über den Aufbau kundig...soweit ich es in Erinnerung habe, hat das Norheim nicht nur einen ganzen Haufen Heringe nötig, es sind auch noch mehrere verschiedene Sorten, je nachdem für welchen Abspannpunkt sie gedacht sind.
    Ein simpler, schneller Aufbau sollte auch eine Rolle spielen...