Mir gefallen die Beiträge von Euch beiden, denn wie in dem indischen Gleichnis beschreibt Ihr mit verbundenen Augen tastend völlig korrekt die unterschiedlichen Euch erreichbaren Teile eines Elefanten - aber letztlich ist es derselbe Elefant!
Da es sich bei diesem "Elefanten" um Zukunftsprognostik handet, ist er unendlich und verändert ständig seine Gestalt.
Ob das Wachstum unserer Datenverarbeitungs-Kapazität je ausreichen wird, die Entwicklung über einen gewissen Zeitraum erschöpfend vorherzuberechnen, bezweifele ich - weil diese vergrößerte Kapazität selbst wieder die Möglichkeiten erweitert!
Ein Wettrennen zwischen Hase und Igel...
Ich halte es für möglich, daß die Rückwirkungen von Prognosen auf das Verhalten großer Teile der Weltbevölkerung größer werden als je zuvor, weil durch das Internet auch in den abgelegensten Teilen der Welt potentiell jeder Zugang zu diesen Informationen haben kann.
Wie die Jugend der Welt auf die Verallgemeinerung des bisherigen"Herrschaftswissens" über die Zusammenhänge von Ökologie, Wirtschaft und Gerechtigkeit reagieren wird, halte ich wegen der komplexen Dynamik für kaum berechenbar - wir können ja nicht mal die Entwicklung der diversen nahöstlichen "Frühlinge" auch nur auf ein halbes Jahr zutreffend einschätzen...
Das Fortpflanzungsverhalten hat sich bereits revolutionär geändert.
Es schlägt sich bisher noch nicht in einer Abschwächung des Weltbevölkerungszuwachses nieder, weil es noch durch die Zunahme der Lebenserwartung, insbesondere die Verringerung der Kindersterblichkeit, überkompensiert wird.
Ebenso wird ein absehbares Stagnieren der Weltbevölkerung vermutlich noch lange durch aufholenden Konsum überkompensiert werden.
In der Hinsicht bin ich ziemlich pessimistisch: Ich fürchte, sämtliche wirtschaftlich gewinnbaren Ressourcen werden auch wider alle ökologische Vernunft in den Verkehr gebracht werden, weil einfach das Verlangen danach so übermächtig sein wird...
Jeder Verzicht saturierter Kreise erreicht bloß, daß der betreffende Rohstoff einen Tick billiger wird, so daß er für neue Millionen erschwinglich wird...
Dem könnte nur eine Militär-Öko-Diktatur entgegentreten, die kritische Ressourcen mit Waffengewalt rationiert und zuteilt...
Bei der unvermeidlich eintretenden Korruption sind dann Revolutionen nur eine Frage der Zeit...
Ehrlich gesagt bin ich erleichtert, daß ich die ultimative Zuspitzung dieser Probleme vielleicht nicht mehr erleben werde (*1964), aber mich überfällt Entsetzen bei der Vorstellung der Qualen und Leiden, die großen Teilen der Menschen bevorstehen könnten und Trauer über all die Lebensformen, die dabei "vorzeitig" zerstört werden.
Die Flucht ins Weltall wird daran gar nichts ändern, das mag ein Ausweg ins Ungewisse sein für eine mikroskopisch kleine Elite.