Was tun wenn... bei einer Plage BugOut oder BugIn?

  • Angenommen, es bricht eine apokalyptische Plage aus. Du hast erkannt, dass dies mehr als @nur@ eine spanische Grippe ist...


    Suchst du Abgeschiedenheit in der Ferne, weit weg von Staedten und Bevoelkerungszentren?
    Oder suchst du die Abschottung in deiner innenstaedtischen Wohnung / Zuhause?
    Und dazu: wie sieht dann eur Versteck / Bunker / Bauernhof / Keller / Boot / Raumschiff / Refugium aus?


    Ich bin daran interessiert zu verstehen, was die Motivation fuer eure Wahl ist, sprich, was ihr euch von der Wahl erhofft / verspricht.
    Ferner wuerde ich gerne wissen, unter welchen Umstaenden / Zustaenden ihr eure Wahl anders oder nachdenklicher ueberlegen wuerdet. Sprich, wenn ihr euch fuers BugOut in der Abgeschiedenheit entscheidet, unter welchen Umstaenden wuerdet ihr dies doch nicht mehr tun?


    Der Hintergrund ist nicht nur dass ich ueber eine grundlegende Ueberlebensstrategie nachdenken moechte, sondern auch neue Ideen aufspuren will!


    Danke euch.
    Es gruesst-
    JM

  • Ausschlaggebend ist doch WIE!!!! die Plage sich ausbreitet. Luft, Kontakt oder Tiere? Danach richten sich die Entscheidungen, wo, wie, was und ob was unternommen wird.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Also bei einer Übertragung durch Körperflüssigkeiten würde ich erstmal so weit irgendwie möglich zu Hause bleiben und mich dort verschanzen.
    Das heißt dann auch nur von meinen Vorräten zu leben und Spaziergänge nur wenn es unbedingt sein muss.
    Wenn dann er erste große Exodus statt gefunden hat und / oder sich die Leichen auf den Straßen stapeln und die Seuchengefahr durch nicht abgeholten Müll und verwesende Kadaver sich weiter erhöht, würde ich ebenfalls die Stadt verlassen. In der Hoffnung das die Strassen dann wieder frei sind.


    Bei einer Übertragung durch die Luft würde ich so schnell wie möglich versuchen aus der Stadt zu kommen.

  • Zitat von Overspice;142384

    Bei einer Übertragung durch die Luft würde ich so schnell wie möglich versuchen aus der Stadt zu kommen.



    Ist das nicht ein Widerspruch? Gerade bei Flucht setzt du dich doch der Luft massiv aus.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Meine Meinung ist: Zu Hause bleiben, sol lange es geht!


    Selbst bei einer Luftübertragung kann ich am ehesten zuhause eine Ansteckungsfreie Umgebung gewährleisten in dem ich die Fenster geschlossen hallte und ggf. einen Filter improvisiere. Bei einer Flucht habe ich hingegen keine Sicherheit, dass ich das Auto nicht vielleicht doch verlassen muss und dann der Ansteckung ausgesetzt bin.


    Außerdem besteht gerade in der Anfangszeit einer Pandemie/Plage eine große Unsicherheit und ein Informationsdefizit, welches sich auf den Straßen gefährlich auswirken kann.


    Solange ich also nicht weiß, ob und wie gefährlich die Sache ist bleibe ich für mich lieber zu Hause, wo ich meine Infrastruktur habe und entgehe so der Massenpanik. Wenn die Situation zuhause unhaltbar wird muss ich umplanen, aber dann steht die Frage, wohin, den heutzutage wird es sehr unwahrscheinlich, dass sich eine Pandemie wirksam eindämmen lässt. Somit steht die Frage im Raum, wo denn ein sicherer Ort sein kann?


    Als realistischste Antwort darauf ist vermutlich eine große Segel-Yacht mit massich Voräten zu nennen, aber die muss mann erst einmal aus dem Ärmel schütteln können.
    Die Abgeschiedenheit einsamer Wälder hingegen hallte ich in einer solchen Stuation für geradezu törricht. Weder ist die Versorgung gewährleistet, noch ist die Abgeschiedenheit und somit die Ansteckungssicherheit gegeben. Wenn ich beim ersten Anzeichen einer Pandemie mein Lager an einem See aufschlage und sich eine Woche später heraustellt, dass Mücken die Überträger sind habe ich mich verspeckuliert.


    Aber das ist nur meine Meinung, welche daraus resultiert, dass Preparedness für mich nichts mit Abenteuer zu tun hat, sondern mit pragmatischen und nüchternen Problemlösungen.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • 10 biblische Plagen mal wörtlich genommen


    Witziges Gedankenspiel, ich nehem den Begriff Plage jetzt mal wörtlich und orientiere mich an der Bibel:


    1.Blut - Wasser wird eine Woche ungenießbar
    Wenn eine Woche lang kein Wasser zur Verfügung stünde wäre dies für mich persönlich kein Problem, Trinkwassservorräte für 2-3 Wochen sind bei uns vorhanden. Ich würde zum Bug in tendieren. Allerdings kann man vermutlich in einer solchen Situation nicht absehen, wie lange es kein genießbares Wasser gibt. Also Informationen sammeln, ab dem 2. Tag rationieren und wenn man eine Peilung hat wie weit sich das Problem ausdehnt frühzeitig daran denken das Weite zu suchen.


    2. Frösche
    Wenn auf einmal das ganze Land mit Fröschen überzogen wäre würde mich diese wundern aber persönlich eher wenige betreffen. Bug in, abwarten. Gedanken machen, wie sich das auf die Landwirtschaft auswirkt und ggf. während sich alle über die Frösche wundern Im Kaufland vorbei schauen um die Dosenvorräte noch etwas aufzustocken und bei Papa Bär mal noch etwas NRG-5 nachkaufen. :winking_face: wie oben Lage peilen und einschätzen.


    3. Stechmücken + 4. Stechfliegen
    Eine massive Mückenplage - Bug in - ganz klar. Evaluieren ob die Viecher nur lästig sind oder ggf. Krankheiten übertragen, dann weiteres Vorgehen.


    5. Viehpest
    Eine Seuche die alle Nutztiere killt - übel! Da stellt sich mir die Frage ob/wie/wann das auf den Menschen überspringt. Pandemieplan aktivieren:
    Initial Bug in, ggf. Wohnung sichern (Lüftungsschacht im Bad versiegeln, Folien/Klebeband für Fenster bereit legen), ABC Schutz bzw FFP3 Masken überprüfen, am Mann mitführen, Antibiotikabestände überprüfen, mitführen, ggf. erweitern, Desinfektionsmaßnahmen einleiten. Infos sammeln, weiter planen.


    6. schwarze Blattern
    Die Menschen werden von Geschwüren befallen, schwarz/eiternd... extrem übel! Das klingt doch sehr nach dem schwarzen Tod also Pest, Milzbrand etc. Wie bei Punkt 5 Pandemiepaln umsetzten, initial Bug in, kein Kontakt zu anderen Menschen! 2x täglich Fieber messen und Körper auf Wunden kontrollieren, wenn möglich frühzeitig, Nachts, via Auto in einen nicht befallenen Bereich oder sogar in sehr dünn besiedelte Bereiche ausweichen. Wenn nicht möglich strengstes Bug in - Kontaktsperre zu Menschen so weit möglich.


    7. Hagel
    massive Hagelschauer klingen nach den Seuchen von eben schon fast entspannt, bug in, Kaffee kochen, abwarten und den Hagelschaden am Auto der Versicherung melden. Wenn man gerade draußen ist Schutz suchen (Baum/Höhle/Scheune), Kaffee kochen, abwarten. Wenn es über Tage/Wochen hageln sollte Gedanken über weitere Lebensmittelversorgung der kommenden Monate machen, ruhig bleiben.


    8. Heuschrecken
    Ähnlich wie bei den Fröschen, wundern, ruhig bleiben, Lebensmittelversorgung erweitern.


    9. Finsternis
    Eine dreitägige Finsternis ohne für mich erkennbaren Grund - Panik unterdrücken, Radio einschalten und mal hören was die Astrophysiker dazu sagen. Das wäre schon ein krasses Szenario. Schwächen wir es mal ab und gehen davon aus, dass massive Aschewolken eines Vulkans das Licht massiv abschwächen, ruhig bleiben, bug in Radio/Inet - Informationen sammeln.


    10. Tod aller Erstgebohrenen
    Ich bin zwar selbst ein Erstgebohrener aber ich denke, das ich mit meinen 31 Jahren aus der biblischen Definition Erstgebohrener raus falle. Falls nicht bin ich tot und damit raus aus dem Spiel. Ich habe keine Kinder also betrifft es mich nur indirekt. Aber ich möchte mir nicht vorstellen was los wäre wenn alle Erstgebohrenen über Nacht sterben würden. Panik und apokalyptische Ängste würden die Menschen übermannen. Bug in, Informationen sammeln, Verteidigungsbereitschaft herstellen.



    Fazit:
    Zum Glück leben wir nicht wie die alten Ägypter und haben massive Häuser, Wissenschaften um die Welt um uns zu begreifen und sind in der Lage Informationen schnell weiter zu geben.
    Ich denke aber das die Intention des Themenstarters Plage eher mit Seuche gleichsetzt. Auch da sind wir zum Glück viel weiter als die Menschen vor 50, 100 oder 1000 Jahren. Der springende Punkt ist die Frage zwischen Bug in/out und dies lässt sich in meinen Augen nicht Pauschal beantworten, da es sehr Erreger/Szenarien abhängig ist.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Hallo John.Mills, hallo zusammen,


    da kann ich mich Harmlos nur anschließen, da ich keine abfahrtsbereite Hochseejacht mit gefülltem Vorratslager vor der Haustür habe (was bei den Meisten der Fall sein dürfte) bleibe ich zu Hause und mach da die "Schotten dicht".


    Unweigerlich zwängt sich im Zusammenhang mit einer Pandemie natürlich auch die Frage auf wie man in dem Fall verfährt wenn jemand der Familie/Hausgemeinschaft möglicherweise infiziert ist - z.B. weil der oder diejenige bei Ausbruch weiter weg war und natürlich versucht hat nach Hause zu kommen, dies auch gelungen ist, aber man eben nicht sicher sein kann, ob er oder sie infiziert ist.
    Kann/soll/muss man diese Person abweisen, obwohl sie "dazu" gehört, was ist wenn man selbst der Betroffene ist? Sicher ganz schwere Entscheidungen über die man sich zwar vorher Gedanken machen kann, die man aber wahrscheinlich abschließend erst in der jeweiligen Situation entscheiden wird.
    Man könnte sich auch Gedanken über einen Art "Quarantäne-Bereich" machen (zumindet wenn einem genug Platz zur Verfügung steht), z.B. die Garage neben dem Haus, und man übergibt die benötigten Sachen nicht direkt sondern hinterlegt sie für den Betroffenen - da wäre es dann gut wenn man die Länge der Inkubationszeit kennt.


    Gruß
    Paddy


    P.S. ich merke gerade da entwickelt sich ein Thema über das ich mir noch mehr Gedanken machen muss.


    P.P.S. übrigens ein genialer Satz:

    Zitat

    Preparedness für mich nichts mit Abenteuer zu tun hat, sondern mit pragmatischen und nüchternen Problemlösungen

  • Hi Alle,
    ja da bin ich mehrheitlich auch selber Meinung, nur aber
    bei einer Pandemie in einer Grossstadt mitten drin, bekäme ich persönlich Angst
    und es wäre mir nicht wohl, denn dann bricht je die ganze Infrastruktur zusammen und
    es gibt dann viele hungernden Menschen usw. oder kriegen die Katastropheneinheiten
    solches in den Griff ?


    LG

  • Zitat von nashua;142385

    Ist das nicht ein Widerspruch? Gerade bei Flucht setzt du dich doch der Luft massiv aus.


    Jein. Ich kann meine zu Hause nicht hermetisch abdichten.
    Ich habe in meinem Fall mal angenommen das die Seuche hier in Berlin aus einem Labor ausbricht und sich dann über die Luft verbreitet. Da ich am Stadtrand wohne wäre meine erste Wahl die Flucht vor der Todeswolke.
    Und ich rede nicht von einer Flucht zu Fuß sondern per Auto. Hierbei geht es um einen maximalen Abstand in kurzer Zeit. Ein ABC Luftschutzkeller wäre mir auch lieber aber den hab ich nicht :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • @ Overspice, ich muss Deinen Plan leider durchkreuzen, bei einer Epidemie, die von Mensch zu Mensch übertragen wird wärst Du mitten drin eh Du oder die Umwelt was mitbekommen hat. Stichwort Inkubationszeit :winking_face:

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Hallo Overspice,


    wenn eine "Todeswolke" unherzieht, so könnte es trotzdem zu Hause sicherer sein, als im Auto. Es sei denn, du hast die Information rechtzeitig und bist dir sicher, dass deine Fluchtroute frei ist. Wenn die "Wolke" über dir ist, kannst du dein Zuhause besser abdichten, als dein Auto. Evtl. musst du zuhause bleiben, bis die Erreger abgestorben, oder durch Regen abgewaschen sind, so dass ein Verlassen des Hauses sicherer geworden ist.


    @Commando: Die hungernden Menschen gibt es erst nach einigen Tagen, vorher werden eher Menschen mit Symptomen, oder auf der Suche nach medizinische Hilfe ein Problem darstellen. Ansonsten hat das Zuhause eines Preppers in solcher Zeit den Charme, dass du zuhause Tee trinken kannst, ohne dabei den Hilfskräften auf den Keks zu gehen.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • OK, dann bleib ich zu Hause :) Sollte dann meinen Vorrat an Panzertape aufstocken :winking_face: