Rucksackkauf, eine ewige Geschichte...

  • Ja, in Echt ist er ein ein kleines bisschen dunkler. Die Farbe entspricht in ziemlich dem Standardolivgrün der Royal- und US-Army, gemäss meiner Farbenkarte NCS S 4040-G70Y :)

    Viele Grüsse

    Obwaldner

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Ist aber schnell gegangen...:face_with_rolling_eyes:

    Auch den grossen?

    Viele Grüsse

    Obwaldner

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Ja, einen Kleinen habe ich ja schon - Rucksack meine ich :grosses Lachen:


    Dieser soll als komplettes Überlebenskit gelagert werden.
    Eigentlich wollte ich ein bissl weniger ausgeben, aber der gefällt mir und Dein Feedback ebenfalls.

  • Tja, zu dem Preis wird es schwierig, da noch etwas besseres zu finden...

    Hier nun die Bilder und die Beschreibung. Nur soviel: der erste Eindruck hat nicht getrogen, der Rucksack ist wirklich sehr hochwertig verarbeitet und sehr gut einstellbar. Gestern Abend habe ich ihn mal mit 40 Kilo aufgesetzt und war erstaunt, wie wenig das aufgetragen hat. Durch das grosse Volumen ist er sehr gut auszubalancieren, die vielen Lastkontrollriemen lassen nichts herumschwingen. Man kann dadurch den Rucksack sehr steif an den Rücken binden, wie einen alten Aussengestellrucksack. Das mag lange nicht jeder, aber für mich passt das hervorragend.

    Es ist natürlich nicht alles perfekt.

    Die vielen Riemen bammeln im Zeug herum, un man fragt sich beim Packen manchmal, wohin jetzt welcher Riemen gehört. Beim schleichen durchs Unterholz ist es angeraten, die Regenhülle aufzusetzten, damit man nicht überall hängenbleibt. Deswegen ist sie warscheinlich auch so stabil.
    Die Schnurzüge am Schneefang und der Regenhülle sind sehr schwergängig. Das liegt am dicken Material, und die Schnüre sind nicht gewachst. Das kann man ändern.

    Ansonsten gestaltete sich das Packen problemlos. Die riesen Reissverschlüsse lassen zB. eine Bedienung auch mit dicken Handschuhen zu.

    Bei der Begutachtung erlebte ich noch ein paar schöne Überraschungen, so fand sich in der Tiefe des Schlundes ein Dukumententäschchen und ein paar Ersatzriemchen. Das nehme ich doch gerne mit...

    Also, hier die Bilder:

    Lieferumfang: Karrimor Sabre 80-130 mit zwei 12.5l Aussentaschen.



    Der Rucksack von der Seite, voll komprimiert und ohne Seitentaschen:



    Das verstellbare Traggestell:



    Der Deckel ist um gut 10cm ausziehbar:



    Die riesige Regenhülle, aus als Biwaksack verwendbar...



    Mit montierten Seitentaschen, als Grössenvergleich eine Gamelle. Diese hat in der hinteren Aussentasche wunderbar Platz:



    Der Deckel besitzt zwei Fächer, von denen eines noch mit einer Netztasche unterteilt ist. Der Inhalt beträgt ca. 10 Liter.



    Das Dokumententäschchen mit Riemen:



    Der Schneefang wird noch mit einem Riemen verschlossen, welcher zugleich als Halterung für Helme etc. genutzt werden kann:



    Und zu guter letzt noch der komplett gepackte Rucksack. Da sind noch gewaltige Reserven vorhanden...



    Fazit:

    Beim Karrimor handelt es sich um einen tollen Rucksack schwerster Qualität. Für Ultraleichtfans ist er nichts, aber für Leute, welche haltbare Qualität wünschen und denen das Gewicht nichts ausmacht ist er eine echte Alternative zur Skandinavischen Konkurrenz von Bergans und Co.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Hallo Wiki

    Das sieht grundsätzlich nicht schlecht aus, aber so ganz ohne Rückenpolster würde ich nicht grosse Lasten tragen wollen. Der Frame ist sicher sehr stabil.
    Ansonsten sieht das Tragesystem gut aus, vor allem der Hüftgurt macht einen stabilen Eindruck...

    Bezugsquellen in Europa kenne ich leider keine.

    Viele Grüsse

    Obwaldner

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • also ich bin ja kein Experte
    kann oder Darf man behaupten das die größte Laste vom Hüftgurt getragen wird?


    mein erster "richtige" Rucksack hatte nur einen dünnes Riemchen :peinlich: als "Hüftgrurd" und hat nix gehalten...:staun:

  • Ja, bei modernen Rucksäcken wird die Hauptlast vom Hüftgurt auf die Hüfte übertragen. Deswegen sollten diese Gurte möglicht steif und trotzdem gut gepolstert sein. Die Schulterriemen sind nur soweit angezogen, dass man einen Finger ohne Probleme darunter schieben kann.
    Ab einer Last von dauerhaft 10 Kilo oder mehr entlastet so ein Hüftgurt die Schultern und den Rücken ganz gewaltig und man ermüdet weniger schnell.
    In der Armee fasste ich auch noch den alten Rucksack mit Lederschulterriemen und ohne Hüftgurt aus.
    Damit durfte ich dann in 24 Stunden 28 Kilo plus Stgw 57 über 100km weit über die Alpen schleppen. So etwas vermiest den Spass am Trekken ungemein, vom über Tage verspannten Rücken mal ganz abgesehen.
    Privat benutzte ich seit jeher nur Rucksäcke mit Hüftgurt, die gibt es seit den 70er Jahren. Doch in den letzten 10 Jahren gab es grosse Fortschritte in den Tragsystemen, und die Hüftgurte wurden immer steifer. War die Lastverteilung an meinem alten Rucksack noch bei etwa 50/50, ist sie beim Karrimor jetzt bei etwa 75/25 oder noch besser, was einen erheblichen Komfortanstieg bedeutet.
    Deswegen kaufe ich mir lieber einen etwas teureren, moderneren Rucksack, denn der Rücken dankt dies ganz sicher.
    Günstigere Rucksäcke haben meistens ein etwas weicheres Tragesystem, was zwar auf kurzen Touren bequemer ist, sich aber auf Langstrecken bitter rächen kann.
    Und nicht jeder hat soviel Glück wie ich, dass ihm praktisch jedes Tragesystem fast auf Anhieb passt.

    Viele Grüsse
    Obwaldner

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • also könnte man zusammenfassen


    1. Ruckenteil (Fachbegriff??) muss fest bzw. Steif und gut gepolstert sein
    2. Hüchtgut muss breit stabiel und gut gepolstert sein


    gute Rucksäcke haben eine Lastverteilung von etwa 75% Hüftgurt zu 25% Schulterriemen


    allg. muss man auf die Verarbeitung achten
    der Rucksack muss dem jeweiligen Menschlichen Körper angepasst sein


    Lastverteilung
    Schwere Last soweit wie möglich Oben und nahe am Körper..:staun::peinlich:


    ich will das deshalb so genau wissen da ich ja ich nerve fürs wiki:peinlich:

  • Die Packanleitung im WIKI ist ja sehr gut und klar verständlich, der ist nichts mehr beizufügen.

    Das Tragesystem sollte steif, aber trotzdem gut gepolstert sein, damit Druckstellen an Hüfte, Schultern und Rücken vermieden werden. Zu weiche Polster sind genau so schlecht wie zu harte und zu schmale Riemen.

    Das Rückenpolster (Rückenteil) sollte möglichst viel Belüftung ermöglichen, um das schwitzen zu minimieren. Die Art und Härte der Polsterung ergibt sich durch die persönlichen Vorlieben des Trägers. Ich zB. mag es eher hart... :grosses Lachen:

    Ein Rucksack sollte vor dem Kauf nach Möglichkeit schon im Geschäft voll beladen ausprobiert werden. Da trennt sich die Spreu vom Weizen.
    Lange nicht jeder Rücken empfindet den selben Rucksack als bequem.
    Am besten sind Systeme, welche sich EINFACH an die jeweiligen Träger anpassen lassen. Aluminiumstreben zB. kann man bei vielen Typen für den jeweiligen Rücken zurechbiegen.

    Als Material für einen dauerhaften Rucksack empfiehlt sich Cordura, also schweres Gewebe, welches nach Möglichkeit innen beschichtet sein sollte.
    Dieses Material ist natürlich schwer, aber auch sehr haltbar und unempfindlicher gegenüber Dornen und durchwetzen als Ripstop-Nylongewebe. Das letztere ist dafür viel leichter, aber für Schwerlastrucksäcke (20kg aufwärts) weniger geeignet.

    Die Nähte sollten mindestens doppelt vernäht und abgeklebt sein.
    Wichtig sind auch die Reissverschlüsse und Gurtschnallen. Günstige Rucksäcke haben häufig auch günstige Verschlüsse und Schnallen. Diese sind nicht so belastbar und können plötzlich versagen, was mitten in der Pampa nicht wirklich witzig ist.

    Als Fluchtrucksack nur für Notfälle eignet sich eigentlich jeder billige Rucksack aus dem Armyshop, da er voraussichtlich nur einmal gebraucht wird und nicht soviel Wert auf vollendeten Tragekomfort gelegt werden muss.
    Will man aber regelmässig trekken und längere Toren mit viel Gepäck damit unternehmen lohnt es sich, für einen guten Rucksack viel Zeit zur Evaluation und dann auch Geld in den Sack selber zu investieren.
    Bei guter Pflege hält ein guter Rucksack bis zu zwanzig Jahre bei vier bis sechs Wochen intensivem Gebrauch pro Jahr, ein günstiges Exemplar ist unter Umständen schon nach zwei längeren Touren verschlissen.
    Da relativiert sich auch der höhere Preis für die Anschaffung sehr schnell.

    Viele Grüsse

    Obwaldner

    PS: Entschuldigt bitte das lange geschreibsel...

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • also das draf jeder wissen :peinlich:


    ich weiß ja ein bissel was... aber in manchen Bereichen bin ich absoluter Neuling... :peinlich:


    ich bastle am wiki um selbst was dazu zu lernen (jaja so sind Hobbyisten halt).

  • Zitat von Techniker;12555


    ich weiß ja ein bissel was... aber in manchen Bereichen bin ich absoluter Neuling... :peinlich:

    deswegen habe ich euch ja :smiling_face_with_hearts:



    Geht mir genauso! :)

    Ich lerne hier jeden Tag etwas fürs Leben...

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Ich muss noch mal was zu meinem Eindruck des Karrimor Sabre 80-130 sagen:


    Das Ding ist wirklich der absolute Hammer.
    Bis ins Detail hervorragend verarbeitet und hochwertig.
    Ich bin da nicht so auf dem Laufenden, aber für mein Empfinden besticht die durchdachte Kompression.
    Egal welcher Inhalt - man kann alles so einstellen dass es sitzt.
    Die Reisverschlüsse der Kompression werden auch für die zusätzlichen Seitentaschen verwendet, so dass diese, zusätzlich mit Clips oben und unten befestigt, ebenfalls wie drangenäht sitzen dürften.
    Leider habe ich die zu spät entdeckt. Werde die mir aber auch noch ordern.


    Der Rucksack war so bepackt, dass ich schon Mühe hatte ihn mir zu Schultern.
    Einmal auf dem Rücken, fühlt sich das gleich viel leichter an.
    Ich habe noch keine weiten Strecken mit viel Ladung zurückgelegt.
    Erwarte jedoch keine Schwierigkeiten.


    Und da ist noch was: Meine Mutter leidet vermutlich an MCS


    http://de.wikipedia.org/wiki/Multiple_Chemical_Sensitivity


    Sie bittet mich schon darum, kein Parfüm/Rasierwasser/Deo zu benutzen und möglichst mit Kleidung die nicht mit Weichspüler gewaschen wurde, zu erscheinen.
    Gut, die Hälfte davon benutze ich sowieso nicht, aber hmm meine Mutter halt.


    Ich habe sie mit dem (nagelneuen erstmalig benutzten) Rucksack besucht.
    Als sie das Ding näher untersuchte, sagte sie dass der überhaupt keine chemischen Gerüche freisetzt.
    Glaubt mir: Wenn meine Mutter so was sagt, dann ist das Ding clean.

  • Jetzt nach einiger Zeit ein kleines Zwischenfazit:

    Ich bin vom Rucksack immer noch restlos begeistert. Mittlerweile habe ich schon ein paar Touren damit unternommen und dabei die Bagage für die ganze Familie mitgeschleppt. Da kommt schon mal 25-30kg zusammen.
    Das Tragesystem ist einfach toll und erträgt auch höhere Lasten bis 40kg (Wocheneinkauf, bei uns daheim im Schnee den Berg hochgetragen), ohne dass man sich gleich wie im Darkroom fühlt.
    Die Kompression ist, wie schon geschrieben wurde, superb, ebenso die einfache Bedienbarkeit durch die grossen Reissverschlüsse und Schnallen.
    Egal ob auf Schneeschuhtour oder mit kompletter Feldküche auf der Familienwanderung, Transport des Wocheneinkaufes oder einer 20-Liter Kanne Petroleum und 2x10kg Hundefutter im Innern (!), das Ding meistert alles mit einer viel grösseren Nonchalance als der Träger. Die grösste Schwachstelle am Rucksack sind die Beine, die noch zuwenig Kondition haben...
    Ich würde ihn SOFORT wieder kaufen, er ist eine super Investition.

    Viele Grüsse

    Obwaldner

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr