Wir sind gerade dabei in Hamburg alles in die Wege zu leiten für eine Brunnenbohrung.
Gerade in der Großstadt stellt sich ja immer die Frage: Was darf man überhaupt machen und was ist der einfachste Weg hier vorzugehen. In unserem fall wollten wir auf jeden Fall vermeiden, dass Nachbarn misstrauisch werden (Augen sind überall) und die Brunnenbohrung bei der Behörde anzeigen ohne das wir hier eine Genehmigung vorliegen haben.
Wenn man näher in das Thema einsteigt zeigt sich, dass Brunnen die offiziell der Gartenbewässerung dienen und keine Trinkwasserbrunnen sind lediglich anzeigepflichtig, jedoch nicht genehmigungspflichtig sind. Dies gilt außer in Hamburg auch noch für weite andere teile Deutschlands, mache haben aber Beschränkungen ob der Bohrtiefe was eine Genehmigungspflicht betrifft. Aufwendiger wird es jedoch in jedem Fall, wenn man in einem Wasserschutzgebiet wohnt. Ist bei uns zum Glück nicht der Fall.
Nähere Infos findet man für Hamburg hier:
http://www.hamburg.de/contentb…rkblatt-gartenbrunnen.pdf
Der Kontakt mit dem zuständigen geologischen Landesamt ist erst einmal der Wichtigste. Ich hatte einen sehr netten Berater am Telefon. Dieser hat mir erläutert, dass die geologischen Landesämter eine auf ihr Bundesland/Stadt bezogene Datenbank führen. Diese Datenbank beinhaltet die Daten aus hunterten von Probebohrungen und Erkenntnissen aus bestehenden Brunnen die einen recht guten Näherungswert geben, welche Tiefe für einen Brunnen notwendig ist, um auf wasserführende Schichten zu kommen. Der Berater ermitteld diie Tiefe aus den Daten um die eigene Adresse herum und berechnet den vermutlichen Mittelwert. Nach 1-2 Tagen erhält man die Info, bei uns werden 13 Meter angesetzt.
Dann (wenn sich Kosten-Nutzen-Verhältnis des Brunnens im Rahmen halten) das Formular ausfüllen und warten, ob keine Ablehnung eingeht. Wenn Anzeige positiv beschienen wird einen Brunnenbauer suchen und los geht es. Wir sind gerade beim Step mit dem Suchen eines Brunnenbauers, die Brunnenbohrung kann dann im nächsten Frühjahr erfolgen. Wenn man Glück hat und das Grundwasser ist recht hoch steht ist auch ein Rammbrunnen möglich, in unserem Fall aber nicht.
Wenn die Arbeiten durchgeführt werden kann jetzt jeder kommen und fragen, wir wollen halt im Sommer einen grünen Garten haben und setzen deshalb einen Brunnen
Einen Stromanschluß für die Pumpe haben wir schon im Garten mittels flexiblem Erdkabeln liegen, hier wird dann nur eine Muffe gesetzt und diese Ausgegossen, schon ist der Pumpen-Strom vorhanden.
In Notzeiten kann man nach der Fertigstellung entweder:
1. Das Wasser per Eimer/Kannister ins Haus bringen oder
2. eine dementsprechene Brunnenpumpe vorsehen die von der Höhe her auch noch mehrere Stockwerke über dem Erdreich Wasser fördern kann.
Natürlich braucht man dann in Notzeiten auch ein entsprechendes Notstomaggregat, um die Pumpe zeitweise betreiben zu können inkl. Brennstoffvorrat. Gute Edelstahl-Tiefbrunnenpumpen gehen so ab 400€ los und enden bei 700€ und haben dann Förderhöhen zwischen 40 und 60 Metern, also kann auch ein Mietshaus versorgt werden. Bei Leistungen um 5000L/h haben die einen Stromverbrauch von 1000W und sind somit auch von passablen Invertern noch zu bewerkstelligen.
Wer sich näher dafür interessiert kann ja mal für sein Bundesland nach dem Begriff "Brunnen Garten (Name Bundesland) oder (Name Stadt)" googeln, da findet man dann auch die entsprechenden staatl. Leitfäden.
z.B. Berlin:
http://www.stadtentwicklung.be…rkblatt-gartenbrunnen.pdf
Vielleicht hilft das ja jemandem, der sich mit dem Thema auch gerade beschäftigt.