Querweltein: Ein Handbuch nicht nur für Pfadfinder

  • Hallo zusammen,


    dies ist mein erster Versuch einer Buchrezension. Daher bitte ich um Nachsicht.


    Querweltein: Ein Handbuch nicht nur für Pfadfinder
    EAN: 9783927349087 ISBN 3927349089
    Erschienen 1996 im Georgsverlag (Bundesamt Sankt Georg)
    Hier zu beziehen: http://www.ruesthaus.de/shop/b…uerweltein-paperback.html

    Die eigentliche Zielgruppe sollen eigentlich Pfadfinder sein. Das Buch eignet sich aber auch für alle Prepper :)


    Inhaltsübersicht


    1. Draußen hausen
    - die benötigte Ausrüstung für einzelne Personen (Tagesunternehmen, längere Unternehmen), sowie für ganze Gruppen beschrieben. Daneben wird die Herstellung von Behelfswerkzeug gezeigt (Tragen, Schuhe, Rucksäcke, etc).
    - Rund ums Lagerleben: Bauten (Zelte, Zeltbahnen, Jurten, Tipi, Hütten, Notniwaks, Iglus), Lagerplanung und Aufteilung, Herstellung von improvisiertem Lagerequipment (z.B. Sitze, Tische)
    - Kochen Und Essen, Kräuterkunde, Haltbarmachung von Essen, Behelfsherde und selbstgebaute Öfen, sowie verschiedene Arten von Feuererzeugung (Zünder, Zunder, Anbrenn– und Heizmaterial)
    - Hygiene
    - Der menschliche Körper und erste Hilfe, umfangreiche Übersicht über Heilkräuter
    - Orientierung, Tipps und Tricks, Karten und Kompassnavigation


    2. Rund um uns rum
    Ein kleines Kapitel rund ums Allgemeinwissen: Sonnensystem, Sternenkarten, unsere Erde (Aufbau, Erdzeitalter), Umweltschutz, Weterkunde und –Vorhersage, Flora und Fauna in Deutschland (bebildert)


    3. Technik für Könner
    Ein interessantes Kapitel, welches annähernd alle Handwerksbereiche anschneidet:
    - Beginnend mit „Messen und Schätzen“ von allen möglichen Einheiten. Geometrie
    - Seile und Knoten
    - Planen und Bauen mit eigenem Kapitel zur Statikberechnung von Holzhäusern (!), Skizzen zum Hochständen, Haus, Boot- und Brückenbau
    - Grundlagen von Solarthermie, Maurern, Holzbearbeitung
    - Symbole und Zeichen: Handzeichen, Verkehrszeichen im Strassen-, Boots- und Luftverkehr, Verschlüsselung, Morsen


    4. Mit Muse
    Spiel und Spaß, Handwerkskünste wie Töpfern, Weben, Malen & Zeichnen, etc...


    Fazit


    Alles in allem bietet das Buch eine Übersicht über sämtliche relevanten Survivalthemen und mehr. Natürlich sind diese Themen allesamt nur angerissen.
    Es ist aber ideal geeignete, um sich Anregungen zu den verschiedenen Themen zu holen.

  • Wenn Interesse besteht, frage ich beim Verlag an, ob ich 2-3 Seiten als Leseprobe online stellen darf.


    Edit: Ich habe mal den Verlag angeschrieben. Falls wir dürfen - was wollt Ihr mal lesen?


    Mein Vorschlag für die Probe:
    - 1x Skizzen für improvisierte Werkzeuge oder Bauten
    - 1x Textauszug für Tipps und Tricks zur Ortientierung
    - 1x Eine weitere Seite (Was wollt Ihr?)

  • Ich habe mir das Buch auf Deinen Rat um Weihnachten rum für 5,50€ bei Ebay geschossen, ist zwar ne ältere Auflage aber passt trotzdem, ich geb mal ein Feedback wenn ich mehr drin gelesen habe. Vorab, es steht viel interessantes drin, der Stil ist aber sehr gewöhnungsbedürftig.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Das Buch ist klasse - für Pfadfinder. Natürlich können einige Gedanken hieraus entnommen werden.


    Aber mit S&P hat dies nicht viel zu tun.


    Hast Du einmal versucht, ein "Kaminfeuer" zu machen? Ich kenne niemanden, der dies wirklich hin bekommen hat.

  • Ich fand es schon zu Pfadfinderzeiten toll und lese auch heute immer noch hin und wieder darin. Hat bei mir einen festen Platz im BOB+

    Take care!

  • Zitat von Rincewind;153130

    - Hygiene


    Nimmt mich wunder, was zum Umgang mit den Hinterlassenschaften drin steht. Mir ist aufgefallen, dass das gerne ausgeklammert wird. Oder vergraben, was man aber nicht machen sollte, habe ich an einem Survivalkurs gelernt. Beim Vergraben wird die Hinterlassenschaft meist konserviert, je tiefer vergraben, je länger. Und nach Jahren hat man mehr Keime als zu Beginn. Ich hatte am Kurs gelernt, dass man organischen Boden mit einem Stock aufrauht/aufscharrt, dann da reinmacht, das ganze mit dem Stock verstreicht und mit der Erde vermischt. Prinzip möglichst grosse Oberfläche, damit die Abbauorganismen an möglichst vielen Stellen mit dem Abbau beginnen können (und natürlich das ganze in der Bodenschicht belassen, in der die Organismen sind, nicht tief in anorganischen Boden vergraben, wo bezüglich Organismen viel weniger los ist). Anschliessend für andere und einen selbst mit dem Stock die Stelle markieren. Mir ist aufgefallen, dass innert kurzer Zeit kaum mehr ein Geruch wahrnehmbar ist. Der Abbau soll so 3-6 Monate dauern, wenn ich mich richtig erinnere. Es soll so auch weniger Tiere anlocken.


    Aber das Vergraben ist leider immer noch in vielen Köpfen verankert. Und Vereine wie der SAC blockieren anscheinend die Aufklärung über den richtigen Umgang, obwohl es angeblich bei immer mehr Klettersteigen stinkt.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Hallo Linthler,


    grundsätzlich stimme ich Dir zu. Problematisch ist es, wenn wir von Hinterlassenschaften einer größeren Gruppe über einen längeren Zeitraum sprechen. Da ist es wohl besser alles an einer Stelle zu sammeln (weit weg vom Brunnen ;-)), als das man anfängt den Scheiß über eine große Fläche zu verteilen. Oder wie siehst Du das?


    Viele Grüße
    Thorsten

  • Hallo Thorsten


    An den Survivalkursen, von denen ich bisher einen besucht habe, sind bis zu 15 Leute. Es wird jeweils ein Gebiet für das grosse Geschäft definiert und dann nach dem beschriebenen Verfahren vorgegangen. Wenn man in das Gebiet eintritt muss man natürlich auf die Markierstöcke achten. Die Survivalschule verfügt über mehrere Grundstücke und daher dauert es eine ganze Weile, bis sie wieder am gleichen Ort sind.


    Von den Pfadis habe ich gehört, dass sie bei grösseren Lagern inzwischen auf mobile WCs setzen (die mit Tanks). Das ist sicher noch umweltschonender. Aber bei grösseren Gruppen ein Loch graben, ich weiss nicht. Bleibt ja dann ein Riesenhaufen in der Erde zurück, der konserviert wird und in dem sich Keime vermehren und sich möglicherweise ausbreiten.


    Herzliche Grüsse
    linthler