TacOp's Kaninchen Leitfaden zum Einstieg in Haltung, Zucht und Verarbeitung

  • Einleitung


    Da hier bis jetzt kein ausführlicher Leitfaden zur Kaninchenhaltung geschrieben worden ist, aber das Interesse an einem solchen scheinbar vorhanden ist, habe ich mir diesen kleinen Leitfaden als Einstiegshilfe ausgedacht.


    Sollte der Leitfaden gut ankommen, werde ich gerne weitere Tierrassen in einem seperaten thread erfassen.


    Jeder ist natürlich aufgerufen, seine eigenen Erfahrungen mitzuteilen oder zu ergänzen. Damit der thread aber nicht zu unübersichtlich wird, bitte ein eigenes Thema eröffnen und nach Möglichkeit die unten aufgeführte Reihenfolge einhalten oder mir eine pm schreiben.


    Der Leitfaden soll anhand von eigenen Versuchen und Erfahrungen verständlich machen, wie vielseitig aber auch aufwändig und frustrierend die Nutztierhaltung im privaten Rahmen sein kann.

    Ich schreibe hier weder über die Haltung nach BIO Qualitätsstandarts noch über Tiere aus Massentierhaltung. Dieses würde nicht nur den Forenrahmen sprengen sondern hat nichts mit dem prepen an sich zu tun. Des weiteren ist hier auch das Thema kostendeckende Zucht nicht im Vordergrund, da es sich um die Haltung für private Zwecke handelt.


    Dieser thread soll möglichst verständlich die private Haltung von Kaninchen zeigen, mit Texten, Bildern und Videos.


    Es müssen teilweise Querverweise mit Hilfe von links erstellt werden, die aus dem Forum führen. Da niemand garantieren kann, das diese links auch noch in 10 Jahren erreichbar sind oder sich Vorgaben/Gesetzestexte ändern, obliegt es jedem selbst sich darüber zu informieren, wie die rechtlichen Gegebenheiten sind. Zur Richtigkeit und Funktion der links kann deshalb keine Haftung übernommen werden.


    Dieser thread spiegelt nur meine persönliche Meinung/Erfahrung wieder und sollte daher nicht als allgemeingültiges Verfahren angesehen werden.


    Die nächsten Abschnitte werden sich mit folgenden Punkten beschäftigen:

    - Haltungsbedingungen

    Vor und Nachteile der verschiedenen Haltungsformen: Buchtenhaltung, Bodenhaltung, Freilandhaltung, Wohnungshaltung, Hinweise zu Einstreu, Tränken usw.

    - Stallbau
    mit einfachsten Mitteln einen Stall bauen


    - Beschaffung von Tieren
    Wo/Wie/Was, Preise,Auswahl, Empfehlungen zu frohwüchsigen Rassen mit hohem Fleischanteil,


    - Futter
    Diverse Fütterungsmöglichkeiten


    - Zucht
    Er+Sie = gibt noch lange keinen Nachwuchs, Beeinflussung durch Fellwechsel, Futter usw.


    - Schlachten
    Anleitung, Beurteilung des Schlachtkörpers, Schlachtzubehör, Umgang mit Lebensmitteln, Entsorgung von Schlachtabfällen


    - Weiterverarbeitung zu diversen Produkten
    Fleisch verarbeiten, Felle gerben


    - Krankheiten/Behandlung
    Impfungen, Trommelsucht, Kaninchenschnupfen, RHD usw.


    - Kosten/Preise und Investitionen

  • Haltungsbedingungen


    Buchtenhaltung
    Die Richtlinien für die Haltung und Zucht von Rassekaninchen im ZDRK (Zentralverband Deutscher-Rasse-Kaninchenzüchter) mit Vorgaben und Normen für eine tiergerechte Rassekaninchenzucht orientieren sich am Tierschutzgesetz und wurden am 16.03.2013 in eine neue Fassung gebracht. Die Standarts wollen als Mindestanforderungen verstanden sein, um den Tieren unnötiges Leid zu ersparen und die Anforderungen zu den Haltungsbedingungen in den deutschlandweiten Vereinen zu standartisieren. Auch als Nichtmitglied sollte man sich meiner Meinung nach an diese Standarts halten.


    Den download als pdf. fidnet ihr hier: http://www.zdrk.de/fileadmin/2…endorf/ZDRKRichtlinie.pdf



    Weitere Haltungsformen wie Wohnungs, Freiland, Boden und Außenhaltung werden in dem Leitfaden des ZDRK nicht berücksichtigt, deshalb hier in Kurzform:
    Wer mehr lesen möchte, sei diese internetseite empfohlen: http://www.diebrain.de/k-index.html

    Stall-Bodenhaltung

    Bei der Bodenhaltung in einem Stall in Gruppen, ist darauf zu achten, dass unkastrierte Tiere zu Revierverhalten neigen und es daher zu beißereien und unkontrollierter Vermehrung kommen kann. Aus diesem Grund halte ich nur weibliche Tiere in Gruppen.
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    Die Anforderungen an Reinigung und Desinfektion decken sich mit denen der Buchten Haltung. Allerdings wird mehr Einstreu benötigt, da sich die Tiere unterschiedliche Ecken für ihr Geschäft raussuchen und auch mitten in den Stall ihre Ausscheidungen fallen lassen.

    persönliche Erfahrungen:

    Die Gruppenhaltung eignet sich besonders für Jungtiere, die nach ca 6-8 Wochen von der Mutter abgesetzt werden. Die Tiere haben die Chance sich mit Artgenossen zu beschäftigen und Ihrem Spieltrieb nachzukommen. Um Sozialverhalten zu erlernen, setzen manche Halter einen ruhigen erwachsenen Rammler dazu, um den Jungtieren das Sozialverhalten beizubringen. Spätestens im Alter von 4 Monaten ist bei vielen Tieren aber schon der Geschlechtstrieb zu erkennen (berammeln, nachstellen, markieren mit der Schnauze an Gegenständen reiben usw.). Ich habe deshalb meine Tiere genau beobachtet und spätetens mit Beginn dieser Anzeichen, die Tiere getrennt.


    Beim betreten der Ställe mit Bodenhaltung hat man automatsich immer wieder Exkremente unter den Schuhsohlen und trägt diese natürlich auch zwangsläufig in den nächsten Stall. Es besteht also das erhöhte Risiko, Infektionserreger über die Schuhe mit in andere Ställe zu verteilen.


    Bei der Gruppenhaltung, müssen den Tieren Ausweich und Rückzugsmöglichkeiten geschaffen werden. Der Stall sollte hierzu etwas strukturiert werden



    Freiland/Vollieren Haltung
    Bei allen Haltungsformen aber besonders im freien, ist zwingend auf bissfeste Gitter zu achten, da Tiere wie Füchse, Hunde und Marder sich ansonsten zu leicht durch zu dünn gewählten Maschendraht beißen könnten. Das gleiche gilt für die Haltung in Buchten. Punktgeschweißte Gitter sind zwar etwas teurer, bieten aber vielfach höheren Schutz.


    Hier hatte sich ein Hund durch das Gitter gebissen und eine Häsin samt Nachwuchs geholt.
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    Da einige Tiere versuchen könnten, sich unter dem Gitter durchzugraben, sind die Gitter mind 30 cm tief in den Boden zu bringen oder durch einen festen Boden z.B. aus Beton zu sichern. Auch Vögel stellen eine echte Gefahr für Jungkaninchen dar. Von Raben, Greifvögeln und anderen Tieren ist bekannt, dass Sie gerne kleinere Kaninchen angreifen. Aus diesem Grund sind zumindest Netze anzubringen. Diese bieten aber keinen ausreichenden Schutz gegen Marder!!!


    Gegen einen Freilauf ist nichts einzuwänden, allerdings sollte der Auslauf nur unter Aufsicht erfolgen, wegen der oben genannten Gefahren. Da die Tiere auch einen 1 Meter hohen Zaun überwinden können, sollte der Zaun mind. 1,20-1,40m betragen.
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    Wohnungshaltung
    Bei der Wohnungshaltung werden häufig eigens Kaninchen-Zimmer eingerichtet oder Käfige aufgestellt, die tagsüber offen gelassen werden.
    Da man Kaninchen nicht erziehen kann und sich die Tiere eigene Ecken für Ihr Geschäft suchen werden, ist mit Pfützen zu rechnen. Die Tiere lassen auch immer mal wieder einen Kötel fallen. Über die mögliche Geruchsbildung bei einem größeren Tierbestand, kann sich jeder selst Gedanken machen...Auch auf die Gefahren durch benagen von elektischen Kabeln sollte dringend hingewiesen werden.


    Wer mehr lesen möchte, sei nochmals diese internetseite empfohlen: http://www.diebrain.de/k-index.html



    Benötigte Einrichtungsgegenstände:


    Futternapf, Heuraufe, Tränke


    Erfahrungen
    Bei den Tränken, kommen Näpfe den Bedürfnissen der Tiere am nächsten. Da viele Tiere mit ihrem Heu spielen, landen immer wieder Stroh und :shit: im Napf. Der Reinigungsaufwand ist dadurch größer. Nippeltränken sind hygyenischer. Ich habe diverse Modelle ausprobiert. Die aus den Zoofachgeschäften halte ich für ungeeignet, da man die Flaschen abschrauben muss, um sie zu befüllen. Bei nur einem Kaninchen stellt das kein Problem dar. Bei 10 Kaninchen oder mehr ist es eine Plage. Am besten bewehrt haben sich 1 Liter Tränken, die sich von oben öffnnen und befüllen lassen
    .


    Ein wichtiger Nachteil bei allen Tränken ist der Frost in den Wintermonaten. Die Trinknippel frieren ein und das Kaninchen kann nicht mehr trinken. Für diesen Fall habe ich immer genügend Näpfe da, die ich den Tieren zusätzlich anbiete und regelmäßig mit lauwarmem Wasser befülle. Bei den Näpfen sind größere zu bevorzugen, da die Knainchen besser fressen können. Ich nehme daher nur 1000ml Näpfe. die kleineren werden schnell mal umgeworfen und müssen öffter nachgefüllt werden



    Eine günstige Bezugsmöglickeit wo ich meine Tränke, Näpfe und Heraufen aktuell beziehe: http://www.breker.de/


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    Pflegeartikel

    Fellbürste, Nagelschere


    Einstreu


    Als Einstreu empfiehlt sich Stroh und/oder Pellets.
    Da Stroh kaum saugfähig ist, durchdringen Flüssigkeiten das Stroh unweigerlich bis auf den Stallboden, daher können in den Kotecken auch Pellets mit eingestreut werden.


    Geschieht das nicht, verkeimen die Ställe zusehens, da Kot und Urin sich mit dem Holz verbacken. Was wieder einen Nährboden für Bakterien und Keime bildet. Daher ist anzuraten für die Ställe Kunststoffkotwannen mit Urinablaufrinnen zu verwenden und/oder Kunststofflattenroste als Bodenroste einzulegen. Kunststoffkotwannen lassen sich herausnehmen und sind daher einfacher zu reinigen/desinfizieren als einfache Holzböden.



    Erfahrungen

    Bei der Wahl des Strohs kann ich Gerstenstroh empfehlen. Es ist goldgelb und sehr weich! Natürlich tut es auch jedes x-belibige Stroh. Allerdings reagiren einige Tiere sehr empfindlich auf staubiges Stroh. Statt im Zooladen kaufe ich mein Heu und Stroh in Ballen direkt beim Bauern. Pro Ballen bezahle ich 1-2 Euro.


    1 Ballen reicht mir um meine 10 Ställe 2x auszumisten. 24-25 Ballen reichen also das ganze Jahr, wenn ich 1x die Woche ausmiste.
    Zwischenzeitlich gehe ich aber den Weg mind. 2x in der Woche zusätzlich die Dreckecken auszuräumen und frisch einzustreuen. Die Geruchsbildung wird dadurch deutlich minimiert.


    Die Pellets kaufe ich bei Händlern wie BayWa oder Raiffeisen.


    Entsorgen kann ich das Stroh nach dem Ausmisten bei einem Bauern oder auf einer örtlichen Mist-Sammelstelle.


    Tiere erwerben
    Die besten Erfahrungen habe ich bei örtlichen Züchtern und Zuchtbörsen gemacht. Allerdings werden dort auch oft Tiere angeboten, die sich nicht paaren wollen oder Rammler als Häsin angeboten oder ungekehrt. Sollte der Händler nicht zeigen können, um welches Geschlecht es sich handelt, würde ich von einem Kauf absehen. Wie das Geschlecht zu bestimmen ist, könnt Ihr auch wieder bei http://www.diebrain.de/k-index.html nachlesen.


    Vom Handel über das Internet mit Lebendtierversand halte ich nichts. Man kann weder die Haltungsbedingungen vor Ort noch den Gesundheitszustand der Tiere überprüfen und kauft somit ein Kaninchen im Sack. Im Zweifelsfall schleppt man sich auch noch Krankheiten in den Stall, die schnell bestandsgefährdent werden können. Wenn scho über das Internet, dann aber auch persönlich beim Züchter abholen und sich die Ställe zeigen lassen. Sollten diese sehr ungepflegt sein oder die Haltungsbedingungen schlecht, würdfe ich von einem Kauf abrate,


    Über folgendes portal habe ich schon gute Kontakte direkt in meiner Nähe gefunden: http://www.deine-tierwelt.de/
    Bei ebay Kleinanzeigen und Quoka gibt es ebenfalls entsprechende Anzeigen.



    Preise


    Da die Preise stark variieren, muß man auf alles gefasst sein. Ein Tier kann zwischen 15-200 Euro kosten, jenachdem ob es sich um einen "Mischling" ohne Herkunftsnachweis oder einen hochprämierten Zuchtrammler handelt, der Tätowierungen trägt und geimpft wurde. Die Tätowierungen in den Ohren dienen der Zuordnung des entsprechenden Verein und beinhaltet die Nummern Für Geburtstag und einer fortlaufenden Zuchtnummer. Der durchschnittlicher Verkaufspreis auf Kleintierbörsen, bewegt sich zwischen 20-60 Euro. Ein wenig handeln geht fast immer.


    Der obligatorische Gesundheitscheck sollte folgende Dinge beinhalten:


    - läuft aus der Nase ein schleimiger Ausfluss oder sind die Augen stark gereizt, ist das Kaninchen definitiv krank und sollte nicht gekauft werden,


    - Ein Blick tief in die Ohren zum Gehörgang verrät ob das Tier evtl. von Parasiten befallen ist. Sind die Ohr Innenseiten aufgekratzt ist dieses ein wichtiges Indiz. Auch schwarze kleine Punkte können Hinweise darauf geben. Eine Behandlung mit Schwefelblüte hilft meist recht schnell, ist aber kein Garant.


    - beim streicheln über den Rücken, muß eine leichte Fettschicht vorhanden sein. Sollte sich jeder einzelne Wirbel abzeichnen oder sehr leicht ertatsten lassen, würde ich dazu raten, das Tier nicht zu erwerben, da es auf eine Erkrankung hinweist.


    - Ist der Po oder die Blume mit Kot verschmiert deutet es ebenfalls auf eine Krankheit hin.


    - Ein unbehaarter Nacken (den man oft nur sieht wenn sich das Tier streckt oder frisst) muß nicht zwangsläufig auf Milbenbefall hindeuten. Ich habe eine Riesenscheckin, bei der ich den mangelnden Fellbewuchs erst Zuhause entdeckt habe. Das Fell wächst einfach nicht richtig. Ein Züchter der so ein Tier austellen würde um es prämieren zu lassen, erhällt hierfür bei der Bewertung Strafpunkte oder das Tier wird nicht zur Zucht zugelassen.


    - bewegt sich das Tier normal oder ist es eingeschränkt


    - Das Verhalten der Tiere bei Ausstellungen kann man nicht direkt bewerten, da die Tiere unter enormen Stress stehen. Ein beißendes Tier würde ich allerdings nie kaufen, da der Umgang Zuhause sehr schwierig werden kann.


    - wurde das Tier nachweislich geimpft?Ein Tier das 80,- Euro kosten soll aber weder geimpft wurde noch Tätowierungen trägt ist meiner Meinung nach zu teuer.
    Sollte sich das Tier Zuhause nicht decken lassen, hat man am Ende viel Zeit, Liebe und Geld in einen teuren Braten im Tiefkühler investiert.


    - Fragen zum Alter werden auf Kleintierbörsen teilweise auch nicht ehrlich beantwortet. Bei vielen merkt man das Sie dieses "Hobby" schon seit Jahren machen und wie aus der Pistole geschossen kommen Antworten auf Fragen, die man noch garnicht gestellt hat, Vorsicht ist also geboten! Als direkten Vergleich, kann man sich aber Tiere der gleichen Rasse eines anderen Anbieters anschauen und direkt vergleichen.

    Hier mein Zuchtrammler mit ca 1,5 Jahren. Wohlgenährt, saubere Ohren, und eine kräftige Statur.



    Stallbau
    Details folgen...


    Welche Rasse auswählen
    Fortsetzung folgt...

  • moin TacOP,


    hast du Erfahrungen nur mit Pelleteinstreu?
    Ich habe eh schon eine große Menge an Pellets liegen wegen denn Pferden und nutze sie auch bei denn Hühnern (abgesehen von denn Nestern) und da ich mit Kaninchen liebäugle, brauche ich mir nicht noch mehr Strohballen ans Bein binden.
    Gruß naui

    Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli

  • Hallo naui,


    ja ich nehme auch Pferdepellets aber nur als unterste Schicht in den Pinkel Ecken. Das dauerhafte sitzen/stehen und liegen auf den Pellets, soll für die Pfoten nicht gut sein. Da das Zeugs aufquillt verhindert das Stroh, dass die Tiere Klumpen ins Fell bekommen. Ich würde gerne demnächst mal Hanfeinstreu kaufen, das sehe ich immer wieder mal bei Züchtern. Vieleicht rauchen die das Zeugs ja :grosses Lachen:


    Gruß TacOp

  • Ok,
    wenn man die Pellets vorher aufquellen lässt, dürft das Problem ja nicht bestehen und die Saugkraft ist ja fantastisch.

    Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli

  • Die pellets dürfen aber auch nicht dauerhaft feucht sein. Kaninchen sind empfindlich und Klumpen im Fell bilden sich dann evtl.auch wieder :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Zitat von naui;154892

    Ok,
    wenn man die Pellets vorher aufquellen lässt, dürft das Problem ja nicht bestehen und die Saugkraft ist ja fantastisch.

    Vorher aufquellen lassen ist keine gute Idee, damit verringert man die Aufnahmeleistung der Pellets? Die im Handel angebotenen Pellets sehen der für Heizzwecke verwendeten Pellets sehr ähnlich bis ident. Ich habe auch schon diese Heiz- Pellets verwendet,, zu achten ist das keine Presszusätze verwendet wurden, bin dann aber auf Weichholzeinstreu wegen der besseren Saugfähigkeit umgestiegen. Als Abdeckmaterial verwende ich Stroh als isolierende Unterlage und den anfallenden Mist kann ich bei mir kompostieren.

  • Ich benutze normale Heizpellets (entstaubt) als Einstreu bei unseren Pferden und Hühner, ich feuchte sie leicht an, das sie aufquellen, vermische alles ordentlich und bringe sie dann aus habe bis jetzt noch keine Probleme mit gehabt.
    Ich frage ob Kaninchen damit Probleme haben, oder ob es langfristig Probleme geben kann.
    gruß naui

    Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli

  • Auch das kann passieren. Heute haben 2 meiner Häsinen Junge bekommen
    1 Wurf mit 6 Jungen
    1 Wurf mit 12 Jungen


    Die Häsin mit dem großen Wurf ist noch sehr Jung und es war Ihr 1. Wurf. Leider hat Sie sich um die Jungen nicht gekümmert und so mussten wir heute 9 Babys entsorgen, da sie erfroren waren. Hier ein Teil der Jungen, die es nicht geschafft haben:


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    3 konnten wir retten und haben sie der anderen Häsin untergeschoben. Da die Häsin einen so großen Wurf vermutlich nicht mit ausreichend Milch versorgen kann, werden wir 2x täglich zufüttern. Wir hätten die Jungen natürlich auch einfach sterben lassen können, aber da wir möglichst bald einen größeren Tierbestand haben wollen, werden wir uns nun die Mühe machen. Es ist auch ein guter Lernprozess, um den richtigen Umgang mit der Ersatznahrung zu erlernen.


    Also ging es heute zum Tierarzt, um alles benötigte zu besorgen. Die Anleitung zur Handaufzucht/Beifütterung findet ihr hier: http://www.diebrain.de/k-handaufzucht.html



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    Wie viele es schlussendlich schaffen, können wir nicht abschätzen, auf jeden Fall werden wir ab morgen beifüttern.


    Gruß Stephan

  • Wie lange können denn Kaninchenbabies ohne die erste Milch überleben? Ich finde es gut und richtig, sich bei "in Gefangenschaft lebenden Tieren" die Mühe zu machen. Wird auch immer mal wieder belohnt:face_with_rolling_eyes:

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Den ersten Tag werden die Jungen oft überhaupt nicht gesäugt. Meist erst in der nächsten Nacht oder am nächsten Morgen.
    Ich hab jetzt schonmal die ersten 3 versorgt, so gut es ging.


    Wir geben unser bestes, damit alle durchkommen.

  • Danke firehorse,


    heute haben wir zum ersten mal alle 9 beigefüttert. Einige der Racker haben es schnell verstanden, daß es was zum futtern gibt und suchen regelrecht nach der Spritze. Andere mussten mit sanftem Nachdruck etwas dazu überredet werden.


    Für die Raubtierfütterung brauchen wir fast 2 Stunden, mit Bauch reiben und säubern.
    Da reifte heute die Erkenntnis, das wir für eine reine Handaufzucht von 9 Tieren (alle 4 Stunden füttern), garnicht die Zeit hätten. Zum Glück müssen wir jetzt nur 2 x am Tag füttern. Die Leihmuter scheint alle zu akzeptieren.


    [ATTACH=CONFIG]14804[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]14805[/ATTACH]



    100 Gramm von dem Cimi-Lac Katzenaufzuchtmilch in Pulverform kosten beim Tierarzt 5,- Euro.
    Wir werden uns einen kleinen Vorrat an Pulver, Einwegspritzen und Herbi Care Plus anlegen.


    In einer Krise, würden wir versuchen jedes Jungtier durchzubringen.



    Gruß Stephan

  • Wir werden uns einen kleinen Vorrat an Pulver, Einwegspritzen und Herbi Care Plus anlegen.



    In einer Krise, würden wir versuchen jedes Jungtier durchzubringen.



    Gruß Stephan[/QUOTE]


    Nach so einer innigen Handaufzucht, wird es bestimmt schwer, wenn es zur Schlachtung kommt.
    Der ganze Aufwand steht hier einem Nutztier gegenüber, der sich niemals rechnet, und schon gar nicht in einer Kriesensituation, denn da gibts
    bestimmt genug anderes zu tun.
    Ich versuche auch meine Tiere so gut es geht, gut zu halten.
    Die Natur geht seinen Lauf, und im Winter sollen mal keine Jungtiere auf die Welt kommen-jetzt sind sie aber mal da und so will man sich auch dafür kümmern.

  • Dass eine Mutter beim 1. Wurf versagen kann, hängt ja nicht mit der Jahreszeit zusammen. Habe in Kaninchenbüchern gelesen, dass man auch den Winter nutzen muss, damit die Kaninchenzucht wirtschaftlich ist. Wenn die Häsin alle Babies annimmt, wird die Arbeit vielleicht bald weniger, zumal Kinder immer schneller Nahrung aufnehmen, je älter sie werden.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Bei der Zucht im Winter werden geheitzte Räume benutzt.
    Habe selbst einmal erlebt, das die Häsin ihren Wurf totgebissen hat. Der Stall war im Freien und so glaubte sie, bei der Kälte und Futterknappheit könne sie ihre Jungen nicht durchbringen.
    Seitdem findet der erste Wurf im Jahr, anfang Februar in der temperierten Garage statt und alle Probleme bleiben aus.
    Die Zucht im Winter ist nur bei aureichend eigenen Futtermitteln wirtschaftlich,deswgen der 1. Wurf erst Anfang Februar. Ab Abril gibts wieder frisches Grünfutter von der Wiese und bis dahin werden die Jungen gesäugt,bzw.fressen Heu.
    LG Fischer

  • Ein Leitfaden sollte alle "Optionen" aufzeigen.


    Es ist außerdem keine reine Handaufzucht. Wir füttern nur 2x am Tag bei. Es ist schon ein Unterschied, ob ich alle 4 Stunden (Tag und Nacht) füttern muss oder nur 2x am Tag. Die Mengen an Aufzuchtmilch halten sich dabei auch in Grenzen. Pro Tier brauchern wir momentan zwischen 1-2 ml pro Fütterung. Die Bauchmassage dauert ca 5-10 min. bis die Tiere abkoten.


    Ich persönlich habe kein Problem damit, auch diese Tiere zu schlachten, da wir die Jungtiere schon in 6-7 Wochen in einer Art Kindergarten Gruppe zusammenhalten (15qm Stall Bodenhaltung). Wenn dann noch 2-3 Wochen nachgepeppelt werden muss, wird eine einfache Schale in den Stall gestellt. Die aktuell 15 Jungtiere werden nach 6 Monaten geschlachtet und sehen dann auch nicht mehr so süß aus bzw. werden dann schon lange nicht mehr von Hand gepeppelt.


    Da ich meinen Tierbestand möglichst schnell aufstocken will, ohne unnötige Zukäufe, ist jede gesunde Häsin Gold wert. Gerade deutsche Riesen kosten im Zukauf richtig Geld. Deshalb sind wir sehr froh, wenigstens die 3 gerettet zu haben.


    Unsere Ställe werden nicht extra beheizt. In der Hütte herschte bisher nur einmal Frost. In dem Nest selbst ist es wohlig warm. Aber das sind Grundsatzdiskusionen, die sich jeder unterschiedlich handhabt.
    In einer Krise rechne ich nicht nach Wirtschaftlichkeit sondern nach Bauchgefühl und Krisensituation. Vielleicht können wir die Tiere auch als Tauschmittel einsetzen, deshalb würden wir um jedes Tier kämpfen. Die junge Häsin werden wir jetzta ber auch bis ins Frühjahr in Ruhe lassen, bevor wir sie neu decken lassen.


    Bei dem Wurf der vor ca 3 Wochen zur Welt kam, hatten wir noch schnell ein Ruhebrett für die Mutter in den Stall gebaut, damit Sie nicht dauernd von den Jungtieren belästigt wird. Aber das Brett ist zu niedrig. Die ersten haben das Ding schon erobert. Also muß ich nochmals nacharbeiten. Ich hätte nicht gedacht das die kleinen schon jetzt so hoch hüpfen können.


    Für Jungtiere haben wir extra Futter vorrätig. Die meisten aus dem älteren Wurf, knabbern jetzt schon daran rum. Nach ein paar Wochen, fressen sie dann das selbe wie das Muttertier.



    Gruß TacOp


    Edit: Nachdem was ich gestern beim ausstallen von fast 3.000 Putern erlebt und gelernt habe, werde ich noch viel weniger nach der reinen Wirtschaftlichkeit gehen!


  • In einer Krise, würde meine Tiere in die befestigte Garage oder ins Haus ( Keller) holen, um sie vor Diebstall zu sichern. Kenne einen Züchter, dem sind schon 2 mal die Zuchttiere aus dem Käfig gestohlen worden, trotz Vorhangschloss!!!
    Das Nest ist sicher warm, aber gerade während den Geburtsvorganges kann sich die Häsin nicht um jedes einzelne kümmern, und bei zu kühler Umgebungsluft kühlen die Jungen zu sehr aus, daher gibt es in den professionellen Hasenzuchtanlagen beheitzte Geburtsnester oder generelle wärmere Umgebungsluft. Auch in der freien Natur kommen um diese Jahreszeit keine Jungtiere zur Welt. Bei uns gibt es schon Nachttemperaturen von - 9 C°