Peak oil ?!

  • Was tun wir, was tut der Staat-die Welt?


    Es kommt doch mehr darauf an, was WIR selber tun können.
    Es führt zu nichts, wenn wir diskutieren, was die Industrie und die Staatspolitiker tun KÖNNTEN.

    Keiner von uns hier kann eine neue flächendeckende Technologie ohne Erdöl auf die Beine stellen.

    Aber jeder von uns hier kann sich auf Versorgungsengpässe vorbereiten, oder solide altmodische Fortbewegungs- und Antriebstechniken beschaffen.
    Bevor ich lang um pick-oil diskutiere kaufe und befülle ich 10 Kanister a´20 Liter.
    Bevor ich von Windparks und Solarfarmen in der Wüste träume, kauf ich mir ein Stromagregat und eine Ölpresse.

    Wir sollten uns nicht in Überlegungen verrennen, bei deren realer Umsetzung ganze Staaten versagen und der Einzelne nichts dran drehen kann. Man kann sich z.B. für Weltraumfahrt interessieren, was eine ewig theoretische Sache für die Einzelperson ist, und andere schnappen sich einen Paragleiter und träumen nicht nur vom Fliegen.

  • Zitat von Luftikus;50304

    ...
    Es führt zu nichts, wenn wir diskutieren, was die Industrie und die Staatspolitiker tun KÖNNTEN.

    ...
    Bevor ich lang um pick-oil diskutiere ...
    Bevor ich von Windparks und Solarfarmen in der Wüste träume, kauf ich mir ein Stromagregat und eine Ölpresse.


    tja, nur blöd, wenn der Staat dann (im Falle ernster Versorgungsengpässe) auf die Idee kommen KÖNNTE, dass alle Ölfrüchte bei der öffentlichen Ankaufstelle abzuliefern sind ...


    ... damit wenigstens die Lkw-Flotte der Industrie mit Dieselersatz versorgt werden kann


    (womit Deiner Ölpresse das Futter fehlt - und Du Dich mit nem 20 Liter-Bezugsschein im Monat begnügen mußt :face_with_rolling_eyes: )

  • Ich glaube daß eher kleine Unternehmer ein paar Schlüsseltechnologien entwickeln werden, da sie "um die Ecke" denken und nicht so behäbig und unflexibel sind wie Großunternehmen.
    Hier ein Beispiel, daß ich Gestern gesehen habe.
    Kunstoff aus Holz, daß Passanten nicht von echtem unterscheiden konnten.
    Wenn das Video startet bitte bis ca 13 Minuten vorspielen.
    Flüssiges Holz


    Wieder ein Beispiel, wo man einen kleinen Bereich vom Öl befreien könnte.
    Sowas macht mir immer Hoffnung, daß "wir" doch ganz smarte Kerlchen haben, die das Ruder noch rumreißen könnten.
    Ein Mosaiksteinchen zum nächsten ... und in der Gesamtheit ergibt sich vielleicht ein "ölfreies" Bild irgendwann.


    Gruß.
    gorx

  • Hallo logicalman,


    mit dieser Argumentation braucht man sich aber dann auf gar nichts mehr vorzubereiten. Weil:


    z.B.:
    Legale Waffen von Sportschützen und Jägern können eingezogen werden, warum sollte ich jetzt welche kaufen.


    Gold darf nicht mehr legal von Privatpersonen besessen werden,


    Essensovrräte dürfen nicht mehr gehortet werden, warum soll ich jetzt meinen Keller füllen


    Geländegängige Fahrzeuge können im Kriegsfall enteignet werden, warum soll ich mir jetzt ein solches Fahrzeug zulegen.


    Etc. etc.


    In der Vergangenheit hat der Staat zwar immer wieder mal versucht, "irrsinnige" Gesetze zu erlassen, aber manche waren kaum durchsetzbar.


    Und wenn ein Mensch eben Ölfrüchte wie Raps und Sonnenblumen, Leindotter anbaut, dann wird bestimmt auch für den Erzeuger was übrigbleiben - wie auch immer -, selbst wenn der Großteil der Ernte enteignet würde:crying_face:


    Wobei ICH als staatstragende Bürgerin natürlich freiwillig gerne ALLES abgeben werde.:Sagenichtsmehr:


    Und das das Land enteignet wurde, große Kolchosen oder LPG's geschaffen wurden, hatten wir ja schon mal in unserer Geschichte und auch in anderen Ländern. Aber der Bauer hat auf den paar Quadratmetern die ihm offiziell geblieben sind soviel angebaut, das das in der Regel für ihn und die Familie ausgereicht hat und auch immer was von dem "Überfluß" einzutauschen oder zu verkaufen war.


    Aber eine letztendliche Sicherheit gibt es für alle unsere Planungen und Vorbereitungen sowieso nicht.



    Dagmar

  • Lignin-Kunststoff


    naja, Kunststof aus Holz (bzw. dem im Holz enthaltenen Lignin) ist nicht soooooo neu ...


    http://de.wikipedia.org/wiki/Arboform

    Zitat

    Arboform wurde 1998 von Helmut Nägele und Jürgen Pfitzer in Partnerschaft zwischen dem Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT) und dessen im selben Jahr gegründeten Spin-off Tecnaro Gesellschaft zur industriellen Anwendung nachwachsender Rohstoffe mbH entwickelt. Der thermoplastisch verarbeitbare Werkstoff basiert auf Lignin, einem der Hauptbestandteile von Holz, der zum Beispiel bei der Papierproduktion als Reststoff bzw. Koppelprodukt anfällt. ...

  • @ Dagmar:
    Abgabeverpflichtungen sind im allgemeinen nur dann umsetzbar, wenn der Besitz, der die Begehrlichkeit des Staates erweckt, auch erfasst ist


    bei Agrarflächen reicht ein Blick ins Grundbuch
    (im Falle einer "Kollektivierung" der Landwirtschaft)


    eine Liste der Geländefahrzeuge gibt´s bei der Zulassungsstelle
    (wäre aber nur im Kriegsfall relevant)


    bei Essensvorräten, Gold, usw. gestaltet sich der Zugriff hingegen etwas schwieriger :face_with_rolling_eyes:

  • Zitat von logicalman;50317

    naja, Kunststof aus Holz (bzw. dem im Holz enthaltenen Lignin) ist nicht soooooo neu ...


    http://de.wikipedia.org/wiki/Arboform


    Naja, genau um die beiden geht es ja. Hat halt 7 Jahre gedauert, bis da was bei rausgekommen ist.
    Ich kannte es noch nicht.


    Ob es neu ist oder nicht spielt ja auch keine Rolle, wenn es jetzt Einsetzbar ist und uns ein bißchen Abhängigkeit vom Öl erspart.


    Wundert mich sowieso warum die Öl-Lobby da noch keinen vorbeigeschickt hat um den ganzen Kram zu kaufen und dann die Technologie unwiederbringlich im Meer zu versenken.


    gruß.
    gorx

  • Zitat von logicalman;50317

    naja, Kunststof aus Holz (bzw. dem im Holz enthaltenen Lignin) ist nicht soooooo neu ...

    Die eigentliche Kunst ist es doch so etwas zur Marktreife zu bringen und (was noch schwieriger ist) zu etablieren.


    Ich hab großen Respekt vor Leuten wie den beiden Ilsfeldern. Sollen wohl auch sehr freundlich sein, ein Kommilitone hat für einen Vortrag viele Infos und Anschauungsobjekte von ihnen bekommen!


    Die Firma gibt es seit 1997, die ersten 7 Jahre haben sie nur Verluste gemacht! Da muss man schon überzeugt und fast ein bisschen dämlich sein um dieses Risiko auf sich zu nehmen.


    Gruß
    Nachtfalke

  • Zitat von gorx;50336

    Ob es neu ist oder nicht spielt ja auch keine Rolle, wenn es jetzt Einsetzbar ist und uns ein bißchen Abhängigkeit vom Öl erspart.

    Und was noch besser ist, aus einem Abfallprodukt aus einem anderen Industriezweig (Papierherstellung) hergestellt wird.


    Verbrennen, wie es bisher üblich ist, kann man immer noch machen! Recyceln kann man diesen Naturstoff wohl auch. Kunststoff ist ja ehe der falsche Begriff. :Cool:


    Gruß
    Nachtfalke

  • @ Dagmar: ich finde, Du hast völlig recht. Kopf in den Sand hilft keinem weiter. Was also tun? Ansatzpunkte wären raus aufs Land und Bauer werden, egal wie schlimm es kommt, als Bauernfamilie scheint man die besten Chancen zu haben. Daneben sollte man sich damit auseinandersetzen, wie man seinen persönlichen "Ölabdruck" reduzieren kann.


    Meine Großeltern kommen vom Land und bei uns war es üblich, Kartoffel, Obst und anderes Gemüse im Keller einzulagern. Für eine vierköpfige Familie hat ein kleines Feld ausgereicht, das mit Ochsen bestellt wurde und mit Stallmist gedüngt wurde. Da gab es keinen Kunstdünger und der erste Traktor wurde in den 50er Jahren angeschafft. Es geht also ganz klar auch ohne Öl.


    Ich hab auch mal eine Dokumentation über die verlassenen Vororte von Detroit gesehen, wo die verbliebenn Bewohner gemeinsam Heimgärten anlegen. Das müßte doch auch in einigen unserer Städte gehen.


    Nur so als Denkanstoß...


    LG,


    Pirx

  • Zitat

    Es geht also ganz klar auch ohne Öl.

    Klar geht es auch ohne Öl.
    Aber nicht für 6.5 (und mehr) Mrd Menschen weltweit, und auch nicht für 82 Mio Menschen in Deutschland.
    Sondern eher für maximal 1.5 Mrd Menschen weltweit, und entsprechend weniger in Deutschland (ich schätze mal höchstens die Hälfte [z. Vergleich: Volkszählung von 1871: 41 Mio auf damals ca 1,5-facher Fläche der heutigen BRD]).


    :traurig::traurig::traurig:

    Niemandes Herr ... niemandes Knecht.

  • Ganz genau. Und dann bin ich mit meiner Familie lieber bei den 1,5 MRD als bei den anderen 5 MRD.

  • ... Hmm .. Peak Oil ist nen harter Brocken, was Peak "alles" angeht...
    Der diesjährige Physik Nobelpreis zeigt wunderbar das man mit den "gewöhnlichen" Elementen so alles noch machen kann...


    Simpler Kohlenstoff, in seiner häufigsten Modifikation, als Grundlage für Transistoren etc. ... Den kann man über all auf der Erde direkt vor Ort gewinnen..... ich denke Elektrische Schaltkreise werden uns erhalten bleiben :winking_face:


    .... der richtige Weg wie ich finde! wir brauchen mehr davon!

  • Hier ein excellenter Artikel und mal einer, der die Punkte verbindet:


    http://www.businessinsider.com…er-than-you-think-2010-10


    Chris Martenson geht davon aus, dass sich die Dinge schneller entwickeln als angenommen, da die diversen Probleme nicht linear verlaufen.
    Er geht von 3 Krisen aus, die sich kumulativ verstärken:


    Peak Oil
    Insolvenz der Länder
    Währungsabwertung


    Wenn Peak Oil offensichtlich wird, dann wird auch erkannt, dass die Schulden unserer Länder nie und nimmer zurückbezahlt werden können. Jedes OECD -Land hat, mit Rentenschulden etc. eingerechnet, Schulden weit über das GDP hinaus, siehe Beitrag.
    Dies wiederum wird die Währungsabwertung, die ja bereits begonnen hat, massiv beschleunigt.


    Das ist ja an sich nichts neues, nur dass er den Zeitraum mit "in 2 bis 5 Jahren" angibt, was anbetracht der sich verdichtenden wirtschaftlichen Ereignisse nicht unmöglich ist.


    Ich für meinen Teil leg mit preppen wieder mal nen zacken zu und halte es wie der Mogambo Guru:
    With horrifying facts like that screaming at you, “We’re freaking doomed!” buying gold, silver and oil is, “Whee! This investing stuff is easy!” in all its glorious action! Whee!

    LG
    Doomer



    Don't be scared, be prepared!

  • dass die genannten Aspekte in Verbindung zu einander stehen, ist klar
    (Petrodollar!)


    ich sehe da aber mindestens im selben Maße negative Rückkopplungen:



    wenn wegen Peak Oil der Ölpreis hochschießt (und sei es nur auf 200 oder 300 USD/Barrel), dann schwimmen die OPEC-Staaten in grünbedrucktem Papier ... wäre der Absatz von US-"Treasury"-Bonds also gesichert ...


    ... und das US-Doppeldefizit evtl. noch ein paar Jahre länger durchzuhalten :face_with_rolling_eyes:



    umgekehrt: sollte eine Währungs- und Staatsbankrott(erklärungs)krise auch die Realwirtschaft "dämpfen" ... was den Ölverbrauch um ein paar Prozent senkt ... und somit der (bei Peak Oil ja nicht drastisch fallenden, sondern nur stagnierenden und dann) langsam absinkenden Ölförderung anpasst ...


    sprich: "Peak Oil" wäre wegen fehlender Nachfrage zunächst kaum spürbar


    ok, der Schock käme dann, wenn die Wirtschaft sich erholt - und gleich nach ein oder zwei Jahren des Aufschwungs an die "Peak Oil"-Wand fährt :devil:

  • Zitat von Doomer;53438

    ... 3 Krisen aus, die sich kumulativ verstärken:

    Peak Oil
    Insolvenz der Länder
    Währungsabwertung



    Ich seh das ähnlich wie logicalman.
    Bevor die Welt, wenn überhaupt, etwas von pikoil spürt, werden alle heute bedeutenden Währungen den Bach runtergehen.
    Die erdölfördernden Länder werden schnell merken, daß selbst bei Vorauskasse-Bezahlung, das Geld nichts mehr wert ist, wenn der Tanker in Rotterdam angekommen ist. Daher werden sie Bezahlung in Gold oder benötigten Rohstoffen verlangen.
    Das wird dann richtig teuer und gibt dem Kartenhaus namens internationales Währungssystem den Rest.
    Somit gibt es ganz simple wirtschaftliche Gründe, welche die schuldigen Staatenlenker und Medienhuren dann ihren Wählerschafen als pikoil "verkaufen" können - die sind ja sowas von intelligent und haben pikoil ja schon lange an die Wand gemalt...
    Somit eine willkommene Ausrede des Systems, wenn es an der Tankstelle ein Viertel Eures Monatgehalts zum Volltanken braucht...

  • Zitat von Luftikus;53444

    Die erdölfördernden Länder werden schnell merken, daß selbst bei Vorauskasse-Bezahlung, das Geld nichts mehr wert ist, wenn der Tanker in Rotterdam angekommen ist. Daher werden sie Bezahlung in Gold oder benötigten Rohstoffen verlangen.


    naja, das werden die schon lange gemerkt haben!


    aber was haben sie denn für ne Alternative???


    wurde da nicht kürzlich erst ein Exempel statuiert ...
    was einem Ölstaat passiert, der es wagt, seine schwarze Plörre gegen Lebensmittel zu verhökern :psst:


    und bedenke, dass z.B. das saudische Königshaus sicher wenig Interesse am Aufkommen einer Demokratiebewegung hätte :face_with_rolling_eyes:

  • Link zur Kenntnis (ohne Bewertung)


    http://www.zerohedge.com/artic…ure-chaos-there-no-plan-b



    [COLOR="DimGray"]sprich: da war die letzten Tage eine Konferenz zum Thema, welche sich der eine oder andere "Doomer" vielleicht mal genauer anschauen will?[/COLOR]


    [COLOR="RoyalBlue"]@ Doomer:
    danke für den Hinweis, hab´s korrigiert[/COLOR]