Karten mit Energietransportwegen

  • Hier wie ich finde mal eine interessante Betrachtung der politischen Machtverhältnisse, wenn man sich mal die Karten zum Energietransport anschaut:


    http://www.rottmeyer.de/mach-den-tank-noch-einmal-voll/


    Sind auch ein paar ganz interessante Zahlen in dem Artikel:


    "Der mittlere große LNG Tanker hatte per Ende 2012 eine Kapazität von 148.000 Kubikmeter LNG. Multipliziert mit dem Faktor 600 (siehe California Energy Commission (energy.ca.gov) erhält man pro Ladung 88.8 Millionen Kubikmeter Erdgas. Eine ganze Menge sollte man meinen. Für Ernüchterung hingegen sorgt der Blick auf den Bedarf. So hat die Ukraine in 2012 ein Defizit von 31 Milliarden Kubikmetern Erdgas ausgewiesen, was in etwa der Ladung von 349 Tankerladungen entspricht. Das deutsche Defizit lag bei 66,2 Mrd. Kubikmetern. Damit läge man dann gemeinsam bereits bei mehr als 1094 Schiffsladungen – pro Jahr. Für das Erdgas-Defizit der Europäischen Union bräuchte man in etwa 3314 LNG Tanker."


    Das gedankliche Durchspielen was bei einer Resourcenverknappung passieren kann und wie die lokalen Auswirkungen in DACH wären bestärken mich nur noch stärker zu Preppen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von Bärti;162537

    Hier wie ich finde mal eine interessante Betrachtung der politischen Machtverhältnisse, wenn man sich mal die Karten zum Energietransport anschaut:


    http://www.rottmeyer.de/mach-den-tank-noch-einmal-voll/


    Für das Erdgas-Defizit der Europäischen Union bräuchte man in etwa 3314 LNG Tanker...


    Falls die Zahlen stimmen (hab ich jetzt nicht geprüft) wären das 10 Tanker pro Tag für die ganze EU. Klingt jetzt nicht wahnsinnig spektakulär.


    Japan hat in 2013 rund 90 Mio t LNG importiert. 1 t LNG sind 1380Nm³ NG, macht also 124 Mrd m³ LNG Importe pro Jahr oder rund 1000 LNG Tanker. Und das ist nur ein Land.


    Technisch also keine Unmöglichkeit.


    Im übrigen verwenden wir das meiste unseres Gas zur Gebäudebeheizung, wo man aus 1kWh Erdgas wohlwollend betrachtet im Schnitt 1kWh Niedertemperaturwärme macht. Eine unglaubliche Vergeudung von Exergie.
    Würde man als gedankenexperiment GuD Kraftwerke mit 55% Wirkungsgard ansetzen (inkl Teillastbetreib und Transportverlusten) hätte man aus 1kWh Erdgas dann 0,55kWh reine Exergie (nämlich Strom) erzeugt, Damit lassen sich dann über Wärmepumpen 1,5kWh bis 2kWh Niedertemperaturwärme erzeugen, also schon mal eine erhebliche Effizienzsteigerung.


    Jetzt lassen sich Gaskraftwerke recht gut mit Solar- und Winkraftwerken ergänzen, so dass man in der Kombination ganz pessimistisch betrachtet meinetwegen nur 50% technisch völlig problemlos und ohne jede Speicher regenerativ erzeugen könnte.
    Damit würde man dann aus 0,5kWh Erdgas 1,5-2kWh Wärme erzeugen, somit wäre Erdgas beim hauptverbraucher schon mal 3-4 fach effizienter einegstzt. Ohne es nachgerechnet zu haben wären damit zumindest heute alle Gasmporte aus Russland wohl überflüssig (da die Reserven in UK, Niederlande und Norwegen begrenzt sind ist das natürlich noch kein Konzept für das Jahr 2050)


    Das ist nur ein einziger Lösungsansatz und der ist noch eher pessimistisch gerechnet. Mit Wärmespeichern für 2-3 Tage könnte man vermutlich 80-90% des Heizstrombedarfs regenerativ erzeugen. Die Kosten pro kWh Wärme wären keineswegs teurer als heute (sondern sogar billiger), die Anlagentechnik wäre aber teurer.


    mfg


    PS: Damit will ich übrigens nicht den generellen Inhalt Deines Beitrags in Frage stellen. Starke Importabhängigkeiten bei Energie von nur wenigen Ländern sind nicht gut und machen erpressbar.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die Wärmespeichermöglichkeit bzw deren Umsetzung zur Energiespeicherung halte ich auch für den wahrscheinlichsten Weg, das regenerative Energien grundlastfähiger werden.


    Bei alle regenerativen Energien steht bei meiner Betrachtungsweise auch immer die gesamtdeutsche Energieautarkie im Vordergrund, weniger der Umweltgedanke. Dafür bin ich bisher auch gerne bereit zu zahlen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd